Lienliu schrieb:Da Herr Straten mehrfach Fahrzeuge gemietet hat (ich kenn mich mit den Mietpreisen nicht aus, aber so billig ist das meines Wissens nach nicht) gehe ich schon davon aus das ihm das Sammeln mehr wie 50-200 € im Monat gebracht hat, sonst würde sich das anmieten eines Fahrzeugs ja nicht rentieren.
Das kommt ganz darauf an, ob er da Kontakte hatte. Ich habe schon mehrfach Fahrzeuge gemietet und musste immer penibelst nachweisen, wo ich wohne (Ausweis) und auch eine Kaution (Kreditkarte) hinterlegen, daher kann ich mir vorstellen, dass das mit dem Mieten nicht über eine große Autofirma lief, sondern eventuell ein ehemaliger Bekannter oder so war, der ihm einen Gefallen tun wollte. Wenn du nur zum nächsten Festival fährst und das Auto dort als Zwischenlager nutzst, dann bekommst du auch keine Kilometer drauf.
Könnte mir auch gut vorstellen, dass die Festivalsammelaktion zu zweit lief: Einer lief das Gelände ab, sammelte und warf die Flaschen gebündelt über den Zaun, der andere versorgte sie. Alleine geht es auch, du musst halt immer wieder durch den Eingang ...
Misetra schrieb:Ich glaube nicht, dass Herr Straten größeres Vermögen angespart hatte, aber es kann natürlich das Gerücht, er hätte größere Geldmengen, auch gefährlich sein. Schließlich ist der Mord ja passiert, als das Gerücht umging, er wolle wieder in sein altes Business zurück und sein Leben neu ordnen.
Das passiert ja immer wieder in XY, dass Leute überfallen werden, die gar nichts hatten. Ich denke, sein Lebenswandel und sein äußeres Erscheinungsbild gab Grund zur Spekulation in Richtung Wohlstand. Ich kann mir vorstellen, wenn du obdachlos bist, musst du ja immer schauen, dass du genug Essen, Trinken und Suchtmittel hast und wenn da ständig einer mit einem Bio Coffee to go an dir vorbeiläuft, kann schnell mal Hass entstehen. Der Schlafplatz war ja auch gut und sehr geschützt (aber trotzdem nicht gemütlich). Schon kannst du zur Hassfigur werden.
Misetra schrieb:Da würde ich dann aber am ehesten an schwer Drogenabhängige denken, diese Szene gibt es ja auch am Koblenzer Hauptbahnhof. Stichwort: Beschaffungskriminalität. Der Finanzbedarf ist groß, der Druck auch, wenn die Entzugserscheinungen kommen, die Skrupellosigkeit und Brutalität und Wut, wenn man nicht bekommt, was man will, kann je nach Art der Droge auch sehr groß sein.
Da Geld die miesesten Charakterzüge in einem Menschen rausbringt, könnte ich mir durchaus auch andere Gruppen vorstellen, die als Täter vorkommen. Die Frage aber: Wozu dieser Overkill? Der normale Raubmörder tötet ja, um an die Beute zu kommen. Das sieht ja auch etwas nach Mordlust oder so aus. Zwei Theorien:
(a) es war doch kein Raubmord, sondern etwas persönliches.
(b) es sollte aussehen, wie ein ritueller Mord, um vom Motiv abzulenken