Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Schängel schrieb:Was soll denn damit gemeint sein?

Das weiter oben behauptet wurde, es gäbe keine Kameras. Kann ich mir zwar auch nicht vorstellen (deshalb schrieb ich "mag es keine geben"), aber es spielt keine Rolle, weil ein Täter nicht nur Angst vor Kameras haben müsste, sondern eben auch vor den Leuten.

Und Leute gibt es am Bahnhof. Deshalb wäre der Bahnhof auf jeden Fall ein schlechter Tatort, egal ob nun mit oder ohne Kameras.

brigittsche schrieb:weil ein Täter nicht nur Angst vor Kameras haben müsste

Also wenn die Kameras (die dort seit mindestens 10 Jahren installiert sind) den Täter vielleicht doch gefilmt haben, dann hätte man schon etwas in der Hand. Aber ich gehe mal davon aus, dass er nicht auffällig hinter ihm her gelaufen ist, sonst hätte man den Täter wohl schon.

Schängel schrieb:Aber ich gehe mal davon aus, dass er nicht auffällig hinter ihm her gelaufen ist, sonst hätte man den Täter wohl schon.

Eben, das denke ich auch, denn Kameraaufzeichnungen auszuwerten ist doch das erste was man macht.

Wenn der Täter denn überhaupt an dem Abend am Bahnhof war..... Das ist ja gar nicht gesagt.

brigittsche schrieb:Eben, das denke ich auch, denn Kameraaufzeichnungen auszuwerten ist doch das erste was man macht.

Ich weiß nicht, wie lange die Aufnahmen gespeichert werden. Es könnte sein, dass er dort zu sehen ist. Aber das sind viele Fahrgäste, der Typ mit den roten Schuhen wird nicht dabei gewesen sein, und selbst wenn, auch er muss ja nicht der Täter gewesen sein.

Der Bahnhofsvorplatz wurde nicht videoüberwacht. Man konnte vermutlich nicht sehen, mit wem MS nach dem Cafébesuch weggegangen ist.

Zu der Videoüberwachung gab es 2017 eine Anfrage eines CDU-Abgeordneten.

K l e i n e A n f r a g e
des Abgeordneten Matthias Lammert (CDU)
Videoüberwachung Koblenzer Hauptbahnhof
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele Straftaten und welche wurden in den Jahren 2014, 2015 und 2016 am Koblenzer Bahnhofsvorplatz begangen?
2. Warum wird der Koblenzer Bahnhofsvorplatz nicht durch die Polizei videoüberwacht?

Quelle: https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/2353-17.pdf

Schängel schrieb:Ich weiß nicht, wie lange die Aufnahmen gespeichert werden.

MS wurde ja sehr schnell gefunden, da wird man die Aufnahmen schon noch gehabt haben. Aber es ist ja eben nicht gesagt, dass da irgendjemand drauf zu sehen ist, der verdächtig war.

Da laufen doch täglich hunderte Leute herum, und wenn da nicht einer direkt hinter MS hergeht oder der Beschreibung des Mannes vom Friedhof entspricht, kann man doch gar nicht herausfinden, wer von den ganzen Leuten der Täter sein könnte.

Und es ist ja auch nicht gesagt, dass der ganze Platz und der Bahnhof (wenn sie durch die Halle und den Tunnel gegangen wären) zu sehen sind oder ob man nicht auch zufällig jeder Kamera entgehen kann.

Misetra schrieb:Man konnte vermutlich nicht sehen, mit wem MS nach dem Cafébesuch weggegangen ist.

Wahrscheinlich leider nicht. Weiß man warum der Bahnhofsvorplatz nicht überwacht wurde?

brigittsche schrieb:wenn sie durch die Halle und den Tunnel gegangen wären) zu sehen sind oder ob man nicht auch zufällig jeder Kamera entgehen kann.

Vielleicht ging der Täter nach vorne gebeugt mit Mütze / Kappe ins Gesicht gezogen.

brigittsche schrieb:Wenn man ein wenig googelt findet man das Video der Pressekonferenz, und dort sagte der Ermittler auf die Frage eines Journalisten, ob die Leute in Koblenz sich zu Recht sorgen machen würden angesichts einer solchen Tat (ab Minute 17:59)

Magst Du den Link zum Video verraten? Da Dz daraus zitiert/transkribiert hast, müßtest Du es doch eigentlich bequem im Browserverlauf finden.

TatsachenTreue schrieb:Magst Du den Link zum Video verraten?

Es ist vom SWR in einem bekannten großen sozialen Netzwerk eingebettet, das hier als Quelle nicht gewünscht ist, wenn auch frei zugänglich. Wenn man "Straten Koblenz Pressekonferenz" googelt, ist es gleich einer der ersten Treffer.

brigittsche schrieb:Wenn man "Straten Koblenz Pressekonferenz" googelt, ist es gleich einer der ersten Treffer

Ist das nicht das hier?

https://www.youtube.com/watch?v=DgmuFiM_VYU (Video: Mord an Gerd Michael Straten in Koblenz - Pressekonferenz der Polizei, 29-MRZ-2018)

Schängel schrieb:Ist das nicht das hier?

Da der Link nicht mehr funktioniert, kann ich Dir nicht sagen ob es dasselbe Video ist. Aber es wird ja nicht so viele Videos von der Pressekonferenz geben.

brigittsche schrieb:Da der Link nicht mehr funktioniert, kann ich Dir nicht sagen ob es dasselbe Video ist.

Habe es verglichen (den Anfang) und es scheint dasselbe zu sein.

brigittsche schrieb:Dann wäre die Antwort möglicherweise anders ausgefallen.

Ist das aber nicht generell so, dass Obdachlose leider relativ leicht Opfer von Gewalt werden können? Wenn man auf einer Parkbank oder woanders frei zugänglich schläft (vielleicht noch mit einem oder zwei ‰), dann ist ein Angriff schwerer abzuwehren, was manche Täter sozusagen als "Einladung zum Ausleben von Gewalt" betrachten.

Dann gibt es auch Obdachlose, die anders als M.Straten, mit "Publikum" kein Problem haben.
Es gab mal einen Obdachlosen, der am Ausgang "Poststraße" (Gleis 24, Frankfurt Hbf) seinen Schlafplatz hatte. Dort kommen ziemlich viele Leute vorbei (nur Hamburg Hbf hat mehr Reisende). Da kann man kaum für die Sicherheit garantieren, egal ob gerade ganz aktuell ein Verrückter unterwegs ist oder nicht (Ffm Hbf hat die meisten Delikte). Deswegen hätte ich allein schon deshalb Verständnis, dass die Polizei keine "Sicherheitsgarantie" abgeben will.

Schängel schrieb:Deswegen hätte ich allein schon deshalb Verständnis, dass die Polizei keine "Sicherheitsgarantie" abgeben will.

Natürlich, das hat sie ja auch nicht. Es wurde nur weiter oben mal von Usern geschrieben, die Ermittler hätten in der Pressekonferenz gesagt, dass andere Obdachlose nicht gefährdet wären, und das wurde so halt nicht gesagt. Nur darauf wollte ich hinaus.

Ich gebe Dir natürlich Recht, dass Obdachlose oft Opfer von Gewalt werden und dass man sie kaum schützen kann.

Deswegen wäre die Aussage, andere Obdachlose wären nicht gefährdet, ja ein Beweis gewesen, dass man den Täter kennt und weiß, dass der es nur auf Straten abgesehen hatte. Nur ist diese Aussage ja nicht gefallen.

VORTRAG: in der Vorschau geht es, beim absenden baut die Software den text ein und zerschießt den Link. Ich bin dann mal im Bug-Thread. Konnte nicht ahnen, dass YT einbinden auf einmal nimmer geht.

brigittsche schrieb:Wenn man "Straten Koblenz Pressekonferenz" googelt, ist es gleich einer der ersten Treffer.

Un ein paar Treffer später findet sich eine regelkonforme Variante bei YouTube. Warum nicht die nehmen?

Schängel schrieb:Ist das nicht das hier?

Ja, das ist das Video:

https://www.youtube.com/watch?v=DgmuFiM_VYU (Video: Mord an Gerd Michael Straten in Koblenz - Pressekonferenz der Polizei, 29-MRZ-2018)

brigittsche schrieb:Da der Link nicht mehr funktioniert, kann ich Dir nicht sagen ob es dasselbe Video ist.

Der Link wurdfe fehlerhaft gesetzt. Wenn man nur den YouTube-Link, ohne Beschreibungstext nimmt, geht es - wie in diesem Beitrag zu sehen ist.
Es ist ein offenbar leicht anderes Video, da die von @brigittsche angegebene Stelle zu einem anderen Zeitpunkt zu hören ist.

brigittsche schrieb:Wenn man ein wenig googelt findet man das Video der Pressekonferenz, und dort sagte der Ermittler auf die Frage eines Journalisten, ob die Leute in Koblenz sich zu Recht sorgen machen würden angesichts einer solchen Tat (ab Minute 17:59)

Die Frage des Journalisten beginnt bei 17:16, der von @brigittsche transkribierte Text ist ab 17:36 zu hören.

brigittsche schrieb:gesagt: Es muss ja nicht zwingend so gewesen sein, dass der Täter vom Hauptbahnhof aus hinter Straten hergelaufen ist. Ich weiß nicht, wieso das hier irgendwie immer wieder vorausgesetzt wird.

Das glaube ich gar nicht unbedingt. Der Täter hat ihn vielleicht schon eine ganze Weile auspioniert. Davon unabhängig glaube ich schon, dass der Hauptbahnof bzw die Innenstadt als Tatorte gut genug wären. Zur richtigen Zeit halt, 3 Uhr früh oder so. In einer Seitengasse werden da nicht soviele Leute sein. Und wenn ich mein Gesicht verhülle, selbst wenn mich wer sieht, bin ich raus.

FritzPhantom schrieb:Zur richtigen Zeit halt, 3 Uhr früh oder so. In einer Seitengasse werden da nicht soviele Leute sein. Und wenn ich mein Gesicht verhülle, selbst wenn mich wer sieht, bin ich raus.

Dazu muss ich dann aber eben auch ein passendes Opfer um die entsprechende Zeit finden. Und schon gar, wenn es mir um eine bestimmte Person geht. Wenn die nämlich die Angewohnheit hat, a) auf dem Bahnhof rumzulaufen oder b) auf dem Friedhof zu schlafen, dann muss ich gar nicht erst nachdenken, wo der im Verhältnis bessere Tatort ist.

Und umgekehrt, wenn es (wie ich vermute) nicht um eine bestimmte Person geht, sondern darum "einfach nur so" jemanden umzubringen, dann kann ich mir ja auch überlegen, wo ich das tue und wo das Risiko größer oder kleiner ist. Und dann kann ich vom möglichen Tatort ausgehen (hier: dem Friedhof) und schauen, ob da jemand zu finden ist.

Dass man auch auf dem Hauptbahnhof jemanden umbringen kann ist natürlich klar, aber wenn man es nicht ausgerechnet dort "muss" kann man sich in Ruhe einen besseren Tatort suchen.

brigittsche schrieb:Dass man auch auf dem Hauptbahnhof jemanden umbringen kann ist natürlich klar, aber wenn man es nicht ausgerechnet dort "muss" kann man sich in Ruhe einen besseren Tatort suchen.

Mein Argument war eigentlich, dass der Hauptbahnhof bzw dunkle Gassen rumherum der bessere Tatort gewesen wäre. Wenn es ein beliebiges Opfer sein soll. Deshalb denke ich, dass der Täter gezielt Straten aussuchte. Warum sonst hätte er soweit rumlatschen sollen?

FritzPhantom schrieb:Mein Argument war eigentlich, dass der Hauptbahnhof bzw dunkle Gassen rumherum der bessere Tatort gewesen wäre

Wieso denn das? Auf dem Friedhof werden immer weniger Leute sein als rund um den Bahnhof, alleine schon weil es dort keine Anwohner gibt, also zumindest keine, die noch etwas bemerken und die Polizei rufen können. Und von daher ist die Gefahr, dass jemand etwas von der Tat mitbekommt und die Polizei ruft und/oder später als Zeuge aussagt, immer geringer als rund um den Bahnhof.

Der einzige Unterschied ist der, dass es auf dem Friedhof weniger potentielle Opfer gibt, aber wenn ich weiß, dass an einer bestimmte Stelle öfter jemand schläft, dann kann ich ja auch mal gucken gehen ob jemand da ist.

brigittsche schrieb:Und von daher ist die Gefahr, dass jemand etwas von der Tat mitbekommt und die Polizei ruft und/oder später als Zeuge aussagt, immer geringer als rund um den Bahnhof.

Scheint als ob @FritzPhantom noch nie bei der Batterie war. Man kann sich in alle Richtungen vom Tatort entfernen.

Schängel schrieb:Man kann sich in alle Richtungen vom Tatort entfernen.

Ja, eben. Und die nächsten Häuser sind so weit entfernt, selbst wenn da jemand etwas hört, weiß der noch lange nicht, von wo aus da z. B. geschrien wurde. Ganz zu schweigen davon, dass es ewig dauert, bis jemand an der Batterie angekommen ist wenn der von einem der Häuser rund um den Friedhof losläuft....

Das ist doch viel günstiger als in einer Straße mit großen Mietshäusern wo x Leute wohnen die schnell am Fenster und am Telefon sind, wenn draußen auf der Straße jemand schreit.

Also wenn ich da jetzt nicht irgendwie auf dem Schlauch stehe und etwas ganz falsch verstehe, kann ich mir auch nicht vorstellen, warum eine Straße am Bahnhof oder der Bahnhof selbst ein besser Tatort sein sollen......