Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

@Höhenburg
Ich glaube auch nicht, dass Straten ein Zufallsopfer war. Es ist, wie Du sagst, da hätte es einfachere gegeben. Er hat die Wut eines Verrückten auf sich gezogen, entweder weil er nach Meinung des Täters das Denkmal entweiht hat oder etwas Privates, worüber wir halt nichts wissen.
Trotzdem scheint mir ein Täter mit einer derartigen Gewaltbereitschaft nicht ungefährlich, es könnte ihn ja auch jemand anders mit irgendeiner Banalität verärgern. Dann werden wir ja wieder davon hören. Ob man den Zusammenhang herstellen kann, wird sich zeigen, muß ja nicht sein, dass er jedes Mal köpft. Hoffentlich hinterlässt er genug DNA.

FritzPhantom schrieb:Trotzdem scheint mir ein Täter mit einer derartigen Gewaltbereitschaft nicht ungefährlich, es könnte ihn ja auch jemand anders mit irgendeiner Banalität verärgern

Das glaube ich eben nicht.
Straten war ein Mensch, der sehr eigenwillig seine eigenen Überzeugungen vertreten und gelebt hat. Und er war Charakterstark, deshalb hat ihn jemand dort attackiert, wo er angreifbar war.
Der Täter war jemand, der sich an Stratens Überzeugungen, Handlungen oder der Lebensweise gestört hat.
Und das muß am Tatort auch erkennbar gewesen sein.

Yogi schrieb:Der Täter war jemand, der sich an Stratens Überzeugungen, Handlungen oder der Lebensweise gestört hat.
Und das muß am Tatort auch erkennbar gewesen sein

Aber wie kann das konkret am Tatort erkennbar gewesen sein, wenn der Täter nicht irgendeine "Botschaft" hinterlassen hat? Außer vielleicht ein bisschen Gepäck und seinem Schlafsack hatte das Opfer doch nichts bei sich und der Tatort war ja ansonsten ein leerer Raum, also nicht etwa eine Wohnung mit Möbeln usw. Da ist dann doch weniger, das bei der Tat irgendwie so verändert wurde, dass man daran etwas erkennen könnte....Bleibt nur noch das Vorgehen beim Mord selbst, aber da haben wir nur wenige Informationen drüber.

Zwei Jahre sind seit dem Mord vergangen.
Der Täter ist immer noch dort draußen.

FritzPhantom schrieb am 09.03.2020:Ich glaube auch nicht, dass Straten ein Zufallsopfer war. Es ist, wie Du sagst, da hätte es einfachere gegeben. Er hat die Wut eines Verrückten auf sich gezogen, entweder weil er nach Meinung des Täters das Denkmal entweiht hat oder etwas Privates, worüber wir halt nichts wissen.
Trotzdem scheint mir ein Täter mit einer derartigen Gewaltbereitschaft nicht ungefährlich, es könnte ihn ja auch jemand anders mit irgendeiner Banalität verärgern. Dann werden wir ja wieder davon hören. Ob man den Zusammenhang herstellen kann, wird sich zeigen, muß ja nicht sein, dass er jedes Mal köpft. Hoffentlich hinterlässt er genug DNA.

Ich denke nicht, daß es etwas mit dem Denkmal zu tun hatte. Straten war zwar meist da, aber nicht der einzige Obdachlose der dort nächtigte.
Ich glaube eher, daß die Auffindesituation dermaßen auffallend und einzigartig war, daß die Polizei sofort sehen konnte, daß es eine "Tat mit seinem Namen drauf" war. Alles andere ergäbe wenig Sinn. Darum glaube ich auch, sollte jemals ein wirklich guter Hinweis einflattern, der Fall dann ganz schnell gelöst wird, eben weil er sehr speziell ist.

@Höhenburg

Höhenburg schrieb:aber nicht der einzige Obdachlose der dort nächtigte.

Woher weißt Du das? Bist Du aus der Gegend? Könnte es dann auch eine Verwechslung sein und der Anschlag einem anderen gegolten haben ? Oder gab es Streit um den Platz?
Wenn da andere Personen auch waren tun sich wieder neue Perspektiven auf.

Höhenburg schrieb:ch denke nicht, daß es etwas mit dem Denkmal zu tun hatte. Straten war zwar meist da, aber nicht der einzige Obdachlose der dort nächtigte

Die Polizei hat nie geäußert, dass da noch andere Obdachlose geschlafen haben. Das wurde lediglich von einem User in Allmystery im April 2018 behauptet und wird seither immer wieder kolportiert. Es gibt keinerlei Beleg dafür.

Es ist ein Artikel in der Rheinpfalz erschienen. Aktuell sind noch bei der Polizei noch zwei Leute mit dem Fall befasst. Nach wie vor keine heiße Spur. Interessant finde ich allerdings die den Hinweis des Polizeisprechers, dass DNA-Spuren auch nach langer Zeit zum Täter führen könnten:

Polizeisprecher Georg erklärte, es sei nicht auszuschließen, dass der Täter irgendwann jemandem von dem Mord erzähle, vielleicht auch ohne sich als verantwortlich dafür zu erkennen zu geben. Möglich sei ebenso, dass DNA-Spuren nach langer Zeit den Täter überführen könnten.

https://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/auch-zwei-jahre-nach-enthauptung-von-obdachlosem-in-koblenz-keine-heisse-spur/

Also gibt es verwertbares DNA-Material.

Die Rhein-Zeitung erwähnt, dass die Soko aufgelöst wurde. Der Rest des Artikels ist mal wieder hinter einer Paywall.

@Misetra
Jawohl, DNA!!! Dann werden sie ihn irgendwann erwischen. Das heißt aber auch, sie haben wirklich keine Ahnung. Die Verdächtigen aus dem Bekanntenkreis hätte man sonst wahrscheinlich schon überführt.

Ich finde es immer noch erstaunlich, dass der Täter danach scheinbar nie wieder ähnliche Taten begangen hat und zu seinem Alltag zurückgekehrt ist.
Auch wenn ich mittlerweile von einer einmaligen Beziehungstat ausgehe, kann mir hierzu vielleicht trotzdem jemand Auskunft geben:

Wäre es theoretisch möglich das ein Täter kurz nach der Tat, wegen einer anderen Tat ins Gefängnis gekommen ist, ohne das ein DNA-Test gemacht wurde?

Zum Beispiel jemand der schon öfters "nur" durch Diebstähle aufgefallen ist, und dann wieder wegen Diebstahl zu einer längeren Haftstrafe verurteilt wird, wird bei demjenigen immer ein DNA-Test veranlasst? Und wenn nicht, welche Faktoren sind wichtig bzw. müssen gegeben sein, damit die DNA in die Datenbank aufgenommen wird?

Zeitungen, die Berichte hinter Bezahlartikeln verstecken, bei denen es darum geht, dass Verbrechen aufgeklärt werden können, find ich sehr fragwürdig. Naja, lt Presse wurden fast 9.000 (!) Personen überprüft und derzeit gehe man ca 70 Hinweisen nach. Wie kommt man auf solche Zahlen?

@s0phisticated
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Täter vorher und nachher nicht gewalttätig war. Man geht doch nicht als friedfertiger Bürger eines Tages her und haut jemandem den Kopf ab. Aber vielleicht hat er an Tieren geübt und keiner hat ihn erwischt. Und ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, bei Schlägereien und kleineren Delikten, ob die DNA da genommen wird, keine Ahnung. Angezeigt muss er auch erst mal werden. Kann mir vorstellen, dass es ein Typ ist, der andere einschüchtert.

@FritzPhantom
An einen friedfertigen normalen Bürger denke ich da auch nicht, allerdings könnte ich mir gut vorstellen das er zumindest "nur" mit kleineren Delikten offiziell aufgefallen ist.
Daher meine Frage bezüglich der DNA-Tests.

FritzPhantom schrieb:Und ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, bei Schlägereien und kleineren Delikten, ob die DNA da genommen wird, keine Ahnung.

nein wird sie nicht.
nur die typische erkennungsdienstliche behandlung, also fingerabdrücke, foto ...

@wagner
Das ist natürlich schade. Dann wird man ihn erst erwischen, wenn er was Gröberes anstellt. Ungünstig natürlich. Schon beunruhigend, dass so ein Typ praktisch überall sein kann. Ich glaube nicht, dass der noch in Koblenz ist.