Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft
14.03.2019 um 11:37Der Täter muss sich wohl selbst verraten. Die vorhandenen Spuren führen wohl nicht zu ihm.
Hannes_F schrieb:Wenn das alles nicht der Fall ist, wo soll man da ansetzen?Ich habe wahrlich keine Ahnung von kriminaltechnischer Arbeit der Ermittlungsbehörden (daher: gerne Korrektur, wenn ihr euch in dem Bereich näher auskennt; ich kenne mich nur im Juristischen aus), aber ich würde doch vermuten, dass eine solche Tat sehr viele Spuren hinterlassen muss. Fingerabdrücke, DNA-Spuren wie Haare etc.
brigittsche schrieb:Mir fällt es aber schwer einzuschätzen, wieviele von den 100 Objekten wirklich etwas mit dem Fall zu tun haben. Ich könnte mir vorstellen, dass auf so einem Friedhof sehr viele kleine Dinge herumliegen (Zigarettenkippen, Kaugummis, Bonbonpapier, Taschentücher usw.), so dass man schnell 100 zusammen hat. Ich stelle es mir so vor, dass die Polizei erst einmal alles sichert und die Fundstellen markiert, dann erst geschaut wird, was wirklich mit dem Fall zu tun hat und was nicht.....Ja, da gebe ich dir natürlich recht. Das schwierigste wird dann (sofern nicht eindeutig; zB etwas mit Blutspuren) vermutlich sein überhaupt erst einmal zu filtern was vorher schon dort lag und nichts mit der Tat zutun hat und was möglicherweise von dem/den Täter/n stammen könnte. Ich will nicht sagen, dass sowas einfach ist - keine Frage. Habe auch höchsten Respekt vor dieser Arbeit und finde es immer wieder faszinierend wozu unsere Kriminaltechnik heutzutage fähig ist!
dolcevita21 schrieb:Also, woher das ganze Wissen? Von Bekannten? Ist auch wieder riskant. Je mehr Mitwisser, desto eher kommt man mir auf die Schliche. Deshalb einfach so meine Vermutung, dass die Täter ganz genau wussten (woher auch immer) wie sie vorgehen müssen.Das setzt jetzt voraus, dass die Tat geplant war. Bei einer Tat, die im Affekt begangen wurde, geht der Täter wahrscheinlich bei der Spurenbeseitigung emotional vor. Es ist die Abwägung zwischen dem schnellen Verlassen des Tatorts und dem Versuch, Spuren noch zu beseitigen. Bei einer geplanten Tat wird dagegen auch die Zeit nach der Tat mit gut überlegten Schritten abgearbeitet. Da es bisher wenige Ermittlungsansätze gibt, spricht doch einiges für eine geplante Tat.
inspektor schrieb:Das setzt jetzt voraus, dass die Tat geplant war. Bei einer Tat, die im Affekt begangen wurde, geht der Täter wahrscheinlich bei der Spurenbeseitigung emotional vor. Es ist die Abwägung zwischen dem schnellen Verlassen des Tatorts und dem Versuch, Spuren noch zu beseitigen. Bei einer geplanten Tat wird dagegen auch die Zeit nach der Tat mit gut überlegten Schritten abgearbeitet. Da es bisher wenige Ermittlungsansätze gibt, spricht doch einiges für eine geplante Tat.Wenn es eine Tat im Affekt gegangen worden wäre, müssten es ja (noch) mehr Spuren geben nehme ich an. Wenn man etwas überstürzt, ist die Chance, dass man Fehler begeht, doch um einiges höher.
dolcevita21 schrieb:Das größte Problem wäre dann wohl eher, diese Spuren dann konkreten Personen zuzuordnen?!Ja, das war ja gerade meine Aussage. Dass man allerlei Spuren gesammelt hat, ist ja klar, aber was damit anfangen? Sämtliche Tatort-Spuren, wie sie auch in dem verlinkten n-tv-Artikel genannt werden, setzten ja voraus, dass man schon mal einen Tatverdächtigen hat oder einen Treffer in der Datenbank.
In einer Kartei werden sich ja allenfalls solche befinden, die bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten sind.
dolcevita21 schrieb:Ich für meinen Teil hätte da nicht den geringsten Schimmer wie ich mich verhalten muss, worauf ich achten muss, was mir später zum Verhängnis werden kann.Das glaube ich dir nicht. :-) Wenn man hier in diesem oder ähnlichen Foren liest, Berichte, Zeitungsartikel usw., dann erfährt man doch recht viel. Ich wundere mich oft, wie dilettantisch viele Täter vorgehen, auch bei schweren Straftaten. Im Internet nach einschlägigen Methoden suchen scheint schon fast ein Klassiker. Ich denke, bei vielen Verbrechen sind die Umstände das Problem für den Täter: Zeitdruck oder Ungeduld, offensichtlicher oder nachvollziehbarer Bezug zum Opfer (das ist ja in den meisten Fällen schon mal gegeben), früher schon straffällig geworden und anderes. Bei manchen kommt dann noch auffälliges oder schlicht dämliches Verhalten dazu.
Hannes_F schrieb:Das glaube ich dir nicht. :-)Das kannst du aber getrost :D Gut, mag vielleicht auch daran liegen, dass ich eine viel zu harmoniebedürftige und rechtstreue (weil Juristin) Mitbürgerin bin, um mir auch nur im geringsten vorzustellen solch eine Tat zu verüben.
Anscheinend gibt es ja für jeden Pups eine Mafia :-)Not macht erfinderisch. Lass nur den dicken Elefant im Raum nicht pupsen.
Thaumatrope schrieb:Eine Enthauptung kann man im Prinzip mit einem gewöhnlichen Spaten herbeiführen, oder einer stabilen Schaufel. Wir sind immer noch auf dem Friedhof? Ich könnte mir vorstellen, dass sowas in der Art da sogar irgendwo greifbar ist. Bräuchte also nicht mal jemand angeschleppt haben, wobei gerade das eine, aber auch nur eine Erklärung dafür sein könnte, weshalb die Polizei alles dazu verschweigtKorrekt, sehe ich auch so.
Thaumatrope schrieb:Das wäre natürlich auch dann ein naheliegender Gedanke, so man es zumindest in Betracht zöge, dass etwaige Mitwisser aus dem Kreis der Täter u.U. einfach weniger Verständnisprobleme hätten mit einer fettgedruckten Summe auf so einem Flugblatt, als mit einem Erguss von kompliziertem Beamtendeutsch. Aber das ist auch nur das, ein Gedanke. Den man wohl haben kann, wenn man unvoreingenommen ist.Mit Unvoreingenommenheit hat das wohl wenig zu tun.
Kodama schrieb:Den Aussagen Koblenzer Bürger in diesem Thread nach, kann man den Ort schwer finden, erst recht im Dunklen, daher schließe ich den Zufall fast aus.Ja, das stimmt. Im Dunkeln kann man sich auf dem Friedhof zwar orientieren, aber man muss ihn schon kennen. Die Wege und Treppen sind recht verschlungen angelegt, dazwischen Bäume und Hecken, Grabmäler und Stützmauern. Und die Batterie liegt in der Tat auch recht abseits, ein ganzes Stück vom Haupteingang entfernt.