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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

2.993 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Verschwunden, Trampen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

02.10.2023 um 17:17
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich denke, man kann nach wie vor gar nichts ausschließen,
Das ist sehr pessimistisch gedacht und spiegelt die gute Ermittlungsarbeit nur unzureichend wider. Hier ist -mit mehreren Unterbrechungen- über 50 Jahre ermittelt worden, da wäre es ja katastrophal, wenn nichts ausgeschlossen werden könnte. Auszuschließen bzw. nur mit einer geringen Restwahrscheinlichkeit anzusehen sind ein freiwilliges Verschwinden von Elke Kerll, ein Selbstmord, ein Trampermord und ein Unfall. So viele Optionen bleiben dann nicht mehr und das sehen die Ermittler ganz ähnlich.

Auch wenn es den Ermittlern nicht vergönnt war den Fall vollständig aufzuklären, ist es immerhin möglich gewesen -gegen Ende einer weiteren fünfjährigen Ermittlungsarbeit- fünf Verdächtige aus Elke Kerlls Umfeld herauszukristallisieren. Eine weitere Eingrenzung wird aufgrund der gegebenen Bedingungen (u.a. fehlende Leiche, lange zurückliegende Tatzeit, fehlende Zeugenaussagen) leider kaum noch möglich sein.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

02.10.2023 um 21:45
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Das ist sehr pessimistisch gedacht
Bevor ich mehr dazu schreibe:
Was bitte genau ist daran sehr pessimistisch gedacht?
(Bitte im ursprünglichen Zusammenhang gesehen auffassen und beantworten)


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

02.10.2023 um 22:03
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich hatte nicht geschrieben, dass es "mehr" gegeben haben muss, sondern meinte mit den Gründen die neuen Hinweise, von denen die Rede war. Diese schien man zumindest ernst zu nehmen und hat wohl auf einen Erfolg gehofft.
Daran ist nichts auszusetzen. dass man alte Fälle versucht zu lösen und man glaubt es dann natürlich häufig man schafft es nun, das ist menschlich. Aber was eben überhaupt nicht geht hier diese Leute ins Rampenlicht zu ziehen. Man kann auch ohne solche Aktionen vernünftig ermitteln. Da öffentlcih von 5 Verdächtigen zu sprechen, ist nichts anderes als Rufmord, ganz ganz übel. Solche Aktionen bergen dann zusätzlich die Gefahr, dass man weiter in diese Richtung ermitztelt, weil man andernfalls einen Gesichtsverlust erleidet.

Man darf nicht vergessen, manchmal unterschätzt man auch die Schwierigkeit und überschätzt die eigenen Fähigkeiten und man gerät dadurch auf einen Holzweg. Da gibt es wie gesagt auch schon andere Fälle, wo CC-Ermittler es besser wissen wollten als die ursprünglcihen Ermittler mit dem entsprechenden Nachteilen für die Beschuldigten (Kammerer, Aschaffenburger Schlossgartenmord und andere) . Und bei Fällen, welche lange her sind, ist diese Gefahr besonders groß, wenn es nicht wirklich irgendwelche bahnbrechende Erkenntnis (z.B. mit neuen forensischen Methoden, Leichenfund) gibt und die scheint es offenbar doch nicht gegeben zu haben.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

02.10.2023 um 22:09
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Das ist sehr pessimistisch gedacht und spiegelt die gute Ermittlungsarbeit nur unzureichend wider. Hier ist -mit mehreren Unterbrechungen- über 50 Jahre ermittelt worden, da wäre es ja katastrophal, wenn nichts ausgeschlossen werden könnte.
Irgendwie scheinst du mich vorher nicht ganz verstanden zu haben.
Nun denn...
Woher weißt du, ob die Ermittlungen in den letzten 50 Jahren, wenn auch mit von dir genannten Unterbrechungen wirklich gut waren?

Ich kann zum Beispiel über die Anfänge nur vermuten, dass die Ermittlungen da schon nicht ausreichend und vielleicht lückenhaft waren.


Du scheinst da mehr zu wissen.
Ich bin gespannt.
Zitat von LentoLento schrieb:Aber was eben überhaupt nicht geht hier diese Leute ins Rampenlicht zu ziehen. Man kann auch ohne solche Aktionen vernünftig ermitteln. Da öffentlcih von 5 Verdächtigen zu sprechen, ist nichts anderes als Rufmord, ganz ganz übel. Solche Aktionen bergen dann zusätzlich die Gefahr, dass man weiter in diese Richtung ermitztelt, weil man andernfalls einen Gesichtsverlust erleidet.
Wir sind uns oft eher nicht einig in Diskussionen hier, aber ich denke, da kommen wir uns absolut überein.


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03.10.2023 um 07:38
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:(Bitte im ursprünglichen Zusammenhang gesehen auffassen und beantworten)
Du hast im Rahmen der Diskussion bezüglich der Wahrscheinlichkeit eines Anhaltermordes die steile These aufgestellt, dass nichts ausgeschlossen werden könne. Das ist mitnichten so und mit dieser offenbar unbelegbaren Behauptung stellst Du den Ermittlungsstand von Mai '23 auf den Kopf. Da heißt es, dass die Ermittler aufgrund neuer Beweise davon ausgehen, dass Elke Kerll die Wohnung nicht lebend verlassen hatte bzw. in der Nähe der Wohnung ermordet wurde. Da verwundert es auch nicht, dass im Zuge dieses Ermittlungsfortschritts die vier jungen Männer, die sich zum Zeitpunkt des Verschwindens in der Wohnung aufhielten, und eine weitere Person, die sich in der Nähe befand, ins Visier der Ermittler geraten sind.

Die Wahrscheinlichkeit eines Trampermords geht somit gegen Null. Wenn Du Interesse daran hast, die unwahrscheinlichen Szenarien zu diskutieren, kannst Du das gerne machen; mich interessieren diese weniger.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 08:20
@LackyLuke77

Die Ermittler haben nur einen These aufgestellt, mit der sie haussieren gegangen sind, obgleich genau so etwas gegen die Unschuldsvermutung verstößt. Ich persönlich nehme an, dass sich da die Ermittler schlicht und einfach verrannt haben.

Nun mussten sie zugeben, dass sie diese These in Wirklichkeit nicht ausreichend belegen konnten. Damit ist durchaus ein Anhaltermord weiterhin möglich und jeder kann selber bestimmen, was er für wahrscheinlich hält.

Fakt ist, die Ernmittler haben hier den 5 Menschen übel mitgespielt und daraus durchaus darauf schließen, dass sie sehr wahrscheinlich auch voreingenommen waren. Denn ehrlich gesagt, was kann es novch nach 50 Jahren geben, was plötzlich so die Sichtweise der Ermittler ändern kann. Und wenn man so fahrlässig mit der Unschuldsvermutung umgeht, dann kann man sich durchaus auch annehmen, dass sie anderweitig ähnlich leichtsinnig mit der Bewertung der Indzien waren.

Ich hoffe, dass jetzt diese 5 Menschen einfach mal vom Staat in Ruhe geklassen werden.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 09:12
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Du hast im Rahmen der Diskussion bezüglich der Wahrscheinlichkeit eines Anhaltermordes die steile These aufgestellt, dass nichts ausgeschlossen werden könne.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Deswegen sage ich ja, man (zumindest wir) kann nichts ausschließen.
Alles werden wir kaum wissen.
Lies bitte mal was in den Klammern steht.

Ich habe zuvor auch oft genug geschrieben, in welche Richtung ich nach wie vor denke.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Die Wahrscheinlichkeit eines Trampermords geht somit gegen Null. Wenn Du Interesse daran hast, die unwahrscheinlichen Szenarien zu diskutieren, kannst Du das gerne machen; mich interessieren diese weniger.
Wo habe ich eine solche Diskussion begonnen?
Davon abgesehen frage ich vorher nicht, ob es jeden einzelnen User interessiert, worüber ich diskutieren möchte.

Den Rest erklärt @Lento nochmals genau und trifft damit auch meine Meinung.


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03.10.2023 um 09:15
Zitat von LentoLento schrieb:Damit ist durchaus ein Anhaltermord weiterhin möglich und jeder kann selber bestimmen, was er für wahrscheinlich hält.
Nur gibt es bis heute keinen einzigen Zeugen, der Elke an jenem Morgen außerhalb des Hauses und auf der Straße und auf jemanden wartend, der sie mitnimmt, gesehen hat. Das ist Fakt.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Die Wahrscheinlichkeit eines Trampermords geht somit gegen Null. Wenn Du Interesse daran hast, die unwahrscheinlichen Szenarien zu diskutieren, kannst Du das gerne machen; mich interessieren diese weniger.
Eben, das ist auch Fakt. Die jungen Männer in der Wohnung sind und bleiben nach allem, was bekannt ist, nun mal die letzten, die Elke lebend gesehen haben.

An diesen Fakten muss man sich orientieren, wenn man die Grade von Wahrscheinlichkeiten ausloten will.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 09:24
Zitat von AndanteAndante schrieb:Eben, das ist auch Fakt. Die jungen Männer in der Wohnung sind und bleiben nach allem, was bekannt ist, nun mal die letzten, die Elke lebend gesehen haben.
Richtig, nach allem was bekannt ist.
Das sehe ich auch immer noch so, allerdings konnte es mit nichts belegt werden.
Ich vermute inzwischen auch, dass es nicht mehr belegt werden kann, selbst wenn es so war.
Aber angenommen Elke hat morgens doch die Wohnung lebend verlassen - möglicherweise waren nicht viele Leute zu diesem Zeitpunkt unterwegs und sie wurde deshalb nicht gesehen, weil sie zeitnah zu jemandem ins Auto stieg.
Ich halte es nicht für am wahrscheinlichsten, denke aber, man kann es trotzdem nicht völlig ausschließen.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 09:41
Als weiterer Fakt kommen die vielen Widersprüche in den Aussagen der jungen Männer zum Verlauf der Nacht hinzu. Das wurde hier rauf und runter diskutiert.

Der große Fehler ist leider, dass damals unmittelbar nach Elkes Verschwinden die polizeilichen Ermittlungen nur kurz und oberflächlich waren, weil die Polizei Elke offenbar für eine Ausreißerin hielt. Die damaligen Unterlassungen können heute halt nicht mehr nachgeholt werden, insofern ist richtig, dass man endgültig die Akten schließt. Dass man aber einen Trampermord favorisiert, hat mE viel mehr mit Wunschdenken zu tun als mit den bekannten Fakten.

Wenn es nur danach geht, was man nicht ausschließen kann, kann man auch nicht ausschließen, dass Elke sich ins Hamburger Rotlichtviertel abgesetzt hat, nach Australien ausgewandert oder von Aliens entführt worden ist. Angesichts der vielen Sachen, die man nicht ausschließen kann, muss der Weg logischerweise andersrum sein: Worauf lassen die bekannten Fakten am ehesten schließen?


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 09:46
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nur gibt es bis heute keinen einzigen Zeugen, der Elke an jenem Morgen außerhalb des Hauses und auf der Straße und auf jemanden wartend, der sie mitnimmt, gesehen hat. Das ist Fakt.
Hast Du aus dem Badewannenunfall von Rootach-Egern nichts gelernt? Man kann negative Tatsachen nicht beweisen (dort angeblich keine Nutzung der Badewanne). Wenn man es so versucht, sind Fehlbewertungen und gar auch Fehlurteile wahrscheinlich (Badewannenunfall). Es ist durchaus möglich, dass Menschen das Opfer gesehen haben aber nicht erkannt haben und sich daher nicht gemeldet haben. Und es kann durchaus sein, dass das Auto des vermeintlichen Täters das erste Auto war, das vorbei fuhr. Es war sehr früh am Morgen.

Vieleicht unteliegen die heutigen Ermittler genau dem groben Fehler, den Du hier machst, das würde einiges erklären.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Eben, das ist auch Fakt. Die jungen Männer in der Wohnung sind und bleiben nach allem, was bekannt ist, nun mal die letzten, die Elke lebend gesehen haben.
Genau das wissen wir nicht, es kann auch der wirkliche der eigentliche Täter gewesen sein.

Alles reine Nebelkerzen, welche Du hier vorbringst. Eigentlich solltetst Du es besser wissen. Übel.

Fakt ist nun: Die Ermittler konnten ihre These nicht belegen, es gilt nun die Unschuldsvermutung.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 09:50
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Da heißt es, dass die Ermittler aufgrund neuer Beweise davon ausgehen, dass Elke Kerll die Wohnung nicht lebend verlassen hatte bzw. in der Nähe der Wohnung ermordet wurde.
Alleine das hat mich schon immer irritiert.
Ich darf mich wohl fragen, wie man wohl auf diese doch recht konkreten und dennoch unterschiedlichen Thesen kommt.
Angenommen der Mord wäre erst kürzlich passiert, so hätte man vermuten können, dass entsprechende Spuren in der Wohnung gefunden wurden.
Der Mord (von dem man der Wahrscheinlichkeit nach wohl inzwischen ausgehen kann), liegt aber 50 Jahre zurück.
Als nächstes kommt dann die Vermutung "oder in der Nähe". Da scheinen die Hinweise dann schon wieder nicht so konkret zu sein.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Der große Fehler ist leider, dass damals unmittelbar nach Elkes Verschwinden die polizeilichen Ermittlungen nur kurz und oberflächlich waren, weil die Polizei Elke offenbar für eine Ausreißerin hielt.
Ja, das sehe ich auch so.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Als weiterer Fakt kommen die vielen Widersprüche in den Aussagen der jungen Männer zum Verlauf der Nacht hinzu. Das wurde hier rauf und runter diskutiert.
Das auch.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wenn es nur danach geht, was man nicht ausschließen kann, kann man auch nicht ausschließen, dass Elke sich ins Hamburger Rotlichtviertel abgesetzt hat, nach Australien ausgewandert oder von Aliens entführt worden ist.
Ich denke, niemand hier hält das für wahrscheinlich. Die EB damals allerdings schon. (Den Alien nehme ich da mal raus).

Das alles beweist aber nicht die Schuld der damals jungen Männer.
Wenn dem so wäre, hätte man sie wohl inzwischen verhaftet. Ein Ausschlussverfahren reicht hier wohl nicht.
Zitat von LentoLento schrieb:Hast Du aus dem Badewannenunfall von Rootach-Egern nichts gelernt? Man kann negative Tatsachen nicht beweisen (dort angeblich keine Nutzung der Badewanne).
Genau an den musste ich eben auch denken, danke!


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 10:05
Zitat von AndanteAndante schrieb:Als weiterer Fakt kommen die vielen Widersprüche in den Aussagen der jungen Männer zum Verlauf der Nacht hinzu. Das wurde hier rauf und runter diskutiert.
Auch hier muss ich Dich an den Badewannenunfall erinnern. Im Thread wurden solche Widersprüche bis kurz vor dem Freispruch aus erwiesener Unschuld von einigen als Nachweis der Täterschaft angesehen. Der Ex-BGH-Richter Fischer hat mal im SWR-Podcast gesagt, dass die Wertung von Widersprüchen zu dem Schwierigsten zählt und auch fehleranfällifg ist. Zu wenig Widersprüche deuten auf einen Absprache hin, zuviele? Wa ist zu viel? Wenn es eben keinen stützenden Tatsachen gibt, spielt bei der Bewertung dieser Widersprüche die eigenen Vorurteile einen große Rolle, was man sehr gut im Badewannenunfall-Thread auch erkennen kann, so ist eben der Mensch. Und aus der Verhaltensweise der Erimttler (fahrlässige Missachtung der Unschuldsvermutung der Öffentlichkeit gegenüber, das ist auch ein Fakt), ist es sehr wahrscheinlich, dass sie dan nicht mehr neutral sehen können (ähnlich wie beim Badewannenunfall).


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 10:39
Ich habe vor ein paar Tagen einen mehrteiligen, fiktiven Krimi gesehen, bei dem ich an diesen Fall hier denken muss.
Drei junge Männer finden eine ermordete junge Frau, die sie kannten und die sie kurz zuvor nachweislich noch gesehen hatten. Sie gerieten sofort unter Verdacht, jedoch konnte ihnen nichts nachgewiesen werden. Zwanzig Jahre später wurde der Fall neu aufgerollt und sie gerieten wieder in den Fokus der Ermittlungen, u.a. aufgrund einiger Widersprüche. Sie waren in der Tatnacht alle betrunken und auch Drogen waren im Spiel.
Dies hatte letztendlich auch zu den Widersprüchen geführt, zumal ihnen klar war, dass man ihnen nicht glauben würde, besonders weil einer von ihnen dunkelhäutig war und eine heimliche Beziehung mit dem Opfer hatte, was später erst herauskam.
Sie hatten sich vorgenommen, zusammenzuhalten und Fakten zu verschweigen, oder andere anders darzustellen, weil sie davon ausgingen, dass man ihnen eh nicht glauben würde.
Das zusammen mit ihrem damaligen Zustand führte dann erst recht dazu, dass man ihnen nicht glaubte. Ihre Existenzen wurden zerstört, einen kostete es das Leben.

So ungefähr könnte ich mir das hier auch vorstellen.
Die Widersprüche können auf den jeweiligen Zustand der Jungs in besagter Nacht zurückzuführen sein. Jeder hat vielleicht das gesagt, an was er sich erinnert. Hinzu mag kommen, wie dies notiert wurde.
Weiteren, möglicherweise wichtigen Aussagen wurde damals offenbar nicht weiter nachgegangen.

Egal wie wahrscheinlich eine Täterschaft dieser Männer erscheinen mag, sollte man jedoch auch diese Fakten berücksichtigen.
Warum wurden Grundstücke untersucht? Ein Teich wurde trockengelegt. Von neuen Hinweisen war die Rede. Trotzdem führte alles nicht zum Erfolg.
Vielleicht hat sich die Leiche tatsächlich komplett zersetzt?
Vielleicht hat sie aber auch nie dort gelegen?
Worauf beruhten diese Hinweise und warum kamen diese erst jetzt? Hatte damals jemand aus persönlichen Gründen Angst zu reden? Oder hatte jemand jetzt persönliche Gründe die Männer zu belasten? Das zum Beispiel sind Dinge, die wir nicht wissen und nicht einordnen können.
Wir würden den Fall gerne als gelöst sehen.
Wenn er zu den Akten gelegt wird, haben wir auch nichts neues mehr, worüber wir spekulieren können. Also gräbt man das alte Material wieder aus und hängt sich daran auf, dass man sich an dem Wahrscheinlichsten orientieren sollte.
Nun kann man sich aber auch fragen, wie unwahrscheinlich eine Täterschaft besagter Personen doch sein mag, dass trotz intensiver Ermittlungen nichts dahingehend zielführend war.
Und da denke ich eben auch, dass diese neuen Ermittlungen wesentlich diskreter hätten ablaufen können und müssen.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 11:41
Zitat von AringarosaAringarosa schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elke die Kette dort verloren hat und ihr das nicht aufgefallen wäre, ebenso wenig glaube ich, dass die Kette tagelang niemandem vom Personal aufgefallen wäre, da sie meines Wissens nach auf der Tanzfläche gefunden wurde.
Dazu habe ich mir eben noch einige Gedanken gemacht.
Ich glaube auch nicht, dass sie sie verloren hat, sondern dass sie bewusst dort platziert wurde.
Es wären auch etwas viel der Zufälle, dass plötzlich eine Kette dort auftaucht, die dem Mädchen gehört, das verschwunden ist. Natürlich gibt es manchmal seltsame Zufälle.
Was mich interessieren würde:
Wie kam man dann darauf, dass es Elkes Kette war? Wurde dazu irgendwann mal etwas erwähnt?


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03.10.2023 um 13:56
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:So ungefähr könnte ich mir das hier auch vorstellen.
Na, nach 50 Jahren, in denen sämtliche Drogen- oder anderen Delikte in dieser Richtung längst verjährt sind, hätten die Beteiligten es doch klarstellen können, wenn sich der sehr fiktive Fall bei ihnen auch so zugetragen hätte. Vorstellen kann man sich hier ja wirklich alles Mögliche bis hin zu einem unbeabsichtigten Tod von Elke infolge einer Überdosis, der eilig vertuscht werden musste. Es ist ein Jammer, dass die Behörden damals nicht weiter aufgeklärt haben, aber leider nicht zu ändern.
Zitat von LentoLento schrieb:Der Ex-BGH-Richter Fischer hat mal im SWR-Podcast gesagt, dass die Wertung von Widersprüchen zu dem Schwierigsten zählt und auch fehleranfällifg ist.
Klar, je weniger nachgefasst wird und je weniger die Beteiligten mit diesen Widersprüchen konfrontiert und ihre Reaktionen darauf beobachtet werden, desto fehleranfälliger sind diesbezügliche Wertungen natürlich. Allerdings gehört der erste Schritt, nämlich überhaupt das wertungsfreie Aufzeigen, Benennen und Aufzählen von Widersprüchen in Aussagen, zur Feststellung bzw. zum Sammeln von Fakten. Welche Schlüsse dann aus den gesammelten Fakten gezogen werden können, ist der nächste Schritt.


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03.10.2023 um 14:09
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na, nach 50 Jahren, in denen sämtliche Drogen- oder anderen Delikte in dieser Richtung längst verjährt sind, hätten die Beteiligten es doch klarstellen können, wenn sich der sehr fiktive Fall bei ihnen auch so zugetragen hätte. Vorstellen kann man sich hier ja wirklich alles Mögliche bis hin zu einem unbeabsichtigten Tod von Elke infolge einer Überdosis, der eilig vertuscht werden musste. Es ist ein Jammer, dass die Behörden damals nicht weiter aufgeklärt haben, aber leider nicht zu ändern.
Im Film hatten sich alle Karrieren aufgebaut, so wie vermutlich hier auch.
Warum hätten sie in der Zeit, wo die Ermittlungen ruhten, etwas unnötig aufrütteln sollen?
Noch dazu wussten sie nicht, wer der wahre Mörder war und konnten ihre Unschuld nicht beweisen.
Was hätte sie klarstellen sollen? Könnte es im Fall Elke denn nicht auch so sein?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Vorstellen kann man sich hier ja wirklich alles Mögliche bis hin zu einem unbeabsichtigten Tod von Elke infolge einer Überdosis, der eilig vertuscht werden musste. Es ist ein Jammer, dass die Behörden damals nicht weiter aufgeklärt haben, aber leider nicht zu ändern.
Ja, möglich ist auch das.
Hinzukommt die Aussage über die Regulationstabletten. Auch dem wurde nicht weiter nachgegangen.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb am 31.05.2023:Nach Auswertung neuer Beweise ist die Polizei sicher, dass Elke die Wohnung nicht lebend verließ oder in der Nähe umgebracht wurde.
https://m.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/mord-motiv-sex-neue-details-im-vermisstenfall-elke-kerll-15-83942120.bildMobile.html
Was mich hierbei übrigens wundert sind die angeblichen Beweise.
Anscheinend wurde ja doch nichts bewiesen.
Hat die Bild vielleicht aus "Hinweisen" "Beweise" gemacht?
Wie hätten solche Beweise aussehen können? Und warum so ungenau? (Wohnung oder in der Nähe).
Beweise bedeutet, dass etwas gesichert ist.

Was noch die (fehlende) Diskretion der Ermittlungen angeht:
Bis Mai wusste die Öffentlichkeit nichts vom Porsche-Peter. Bis dahin war es dann wohl für einige am wahrscheinlichsten und somit dann fast sicher, dass die drei anderen Jungs die Täter sein mussten, weil es ja eben am wahrscheinlichsten war. Aufeinmal gab es fünf TV. Tja, so schnell kann sich das Blatt dessen, was am wahrscheinlichsten ist, wenden.

Was weiß man eigentlich über das damalige Personal der Schauburg?


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03.10.2023 um 14:14
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Und da denke ich eben auch, dass diese neuen Ermittlungen wesentlich diskreter hätten ablaufen können und müssen.
Das ist eine andere Frage, die mit der nach dem wirklichen Geschehensablauf ja nichts zu tun hat.

Dass die Namen der Beteiligten bekannt sind, ist nicht darauf zurückzuführen, dass die jetzigen Ermittler sie genannt hätten. Nein, die Namen waren schon längst durch den alten, hier oft zitierten Artikel aus der ZEIT bekannt - wobei sich natürlich fragt, wie damals die ZEIT an diese Informationen, gar auf Teile der von den Beteiligten nach Elkes Verschwinden gemachten Aussagen gekommen ist. Das hätte mE nicht so sein dürfen, und da hätte die Presse sich auch mehr zurückhalten und die Namen anonymisieren sollen.

Und dass die Bild-Zeitung sich nach Bekanntwerden der neuen Ermittlungen umgehend auf die Lauer gelegt und die ihr nun namentlich bekannten Verdächtigen quasi bis vor die Haustür, in social media und mit riesigen Schlagzeilen verfolgt hat, hätte selbstverständlich nicht sein müssen. Die Bild kann von Glück sagen, dass keiner der Verdächtigen, analog dem Fall Till Lindemann, Gerichte bemüht hat, um diese Verdachtsberichterstattung untersagen zu lassen.

Gewiss hätten die jetzigen Ermittlungsbehörden auch manchen Ermittlungsschritt für sich behalten können. Allerdings stand bei ihnen erkennbar im Vordergrund, auf die Sache aufmerksam zu machen und evt. noch Zeugen dazu zu bringen, sich zu melden, zB bezüglich Sichtung von bestimmten Autos.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 14:34
Zitat von AndanteAndante schrieb:Dass die Namen der Beteiligten bekannt sind, ist nicht darauf zurückzuführen, dass die jetzigen Ermittler sie genannt hätten. Nein, die Namen waren schon längst durch den alten, hier oft zitierten Artikel aus der ZEIT bekannt - wobei sich natürlich fragt, wie damals die ZEIT an diese Informationen, gar auf Teile der von den Beteiligten nach Elkes Verschwinden gemachten Aussagen gekommen ist. Das hätte mE nicht so sein dürfen, und da hätte die Presse sich auch mehr zurückhalten und die Namen anonymisieren sollen.
Was hier völlig verkannt wird, ist dass die Namen absichtlich lanciert wurden. Damals wie heute. Bereits der Autor des Zeit Artikels hatte die letzten Begleiter von Elke im Verdacht, auch wenn er dies noch etwas verklausuliert hat.

Namen zu veröffentlichen bedeutet immer, dass man die genannten Personen unter öffentlichen Druck setzen möchte. In der Hoffnung, dass endlich doch noch einer von ihnen redet und sich offenbart.

Was hier offensichtlich auch beim zweiten oder dritten Mal nicht funktioniert hat.

Die jungen Männer wurden seit über 50 Jahren verdächtigt und haben gelernt, damit zu leben. Nach ein paar Jahren war es sicher nur noch eine "spaßige" Bemerkung zu fortgeschrittener Stunde ("hey, pass mal lieber auf, mit wem du dich da einlässt, der verbuddelt seine Freundinnen immer im Garten, wenn sie nicht nett zu ihm waren").

Ob schuldig oder unschuldig, sie leben damit seit ihrer Jugend. Der Ansatz der Bildzeitung jetzt hier etwas "bekanntzugeben", wird an ihnen völlig abgeprallt sein. Jeder aus ihrem Umfeld kennt diese Geschichte.

Sicher ist es unangenehm, wenn plötzlich die Polizei vor dem Haus steht und nochmal eine Durchsuchung durchführen will. Aber mal ganz ehrlich, wer würde Beweise für ein Tötungsdelikt über 50 Jahre im Nachttisch aufbewahren? Und wenn man unschuldig ist, hat man ja eh nichts zu verbergen?

Und die letzten Ermittlungsansätze haben sich die Ermittler nicht ausgedacht, sondern sie beruhen auf anonymen Hinweisen. Wie man leicht sehen kann, wenn man sich mal die Mühe macht, diesen Thread zu lesen.

Ermittler können sich nicht aussuchen, welchen Hinweisen sie nachgehen. Auch anonyme Hinweisen muss nachgegangen werden. Wenn diese plausibel erscheinen und nachvollziehbar sind, werden offensichtlich auch nach 50 Jahren noch Häuser und Gärten durchsucht und Cadaver Dogs aus Kroatien eingeflogen.

Das dabei nichts gefunden wurde, beweist nur, dass es jemanden gibt, der mal irgendwo etwas aufgeschnappt hat (spaßige Bemerkung o. ä.) oder dass jemand die fünf Männer nicht mag.


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Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

03.10.2023 um 14:43
Zitat von cjellicjelli schrieb:Bereits der Autor des Zeit Artikels hatte die letzten Begleiter von Elke im Verdacht, auch wenn er dies noch etwas verklausuliert hat.
Diesen Eindruck hatte ich gerade nicht. Der Artikel gibt, leider nur in Auszügen, lediglich wieder, was die 3 damals ausgesagt haben bzw. was über Elkes letzte Stunden vor ihrem Verschwinden bekannt ist. Mit Schlussfolgerungen hält sich der ZEIT-Autor zurück. Gerade weil er die Namen und Berufe der Beteiligten so selbstverständlich nannte, gehe ich nicht davon aus, dass er sie als Verdächtige ansah, sondern als das, was sie waren, als sie damals vernommen wurden: als Zeugen, aber zu keinem Zeitpunkt Beschuldigte. Aber trotzdem hätte der Autor die Namen natürlich nicht nennen sollen.


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