Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt
28.05.2023 um 21:14Schauburg zum Scandia Club ca 15 Minuten zu Fuß.
Vom Club zur Leinstr. ca 5 Minuten.
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Andante schrieb:Nein, sorry, an den Geschichten der drei passt vieles nicht. P muss wach gewesen sein, wenn er bemerkt hat, wie lange Hansel weg war. Und er muss, um das zu wissen, wach gewesen sein, als Hansel und Elke gingen, und er muss da auf die Uhr geschaut haben. Er muss auch auf die Uhr geschaut haben, als Hansel wiederkam. Warum ist er nicht wieder eingeschlafen, nachdem Elke und Hansel gegangen waren? Was war so wichtig daran, zu wissen, wie lange Hansel weg war, bzw. das bei der Polizei zu erzählen?Wach werden, wenn die Haustür ins Schloss fällt (H&E gehen). Denken“Ist das früh“, auf die Uhr schauen, wieder einschlafen.
Andante schrieb:dass sich Elke, begleitet von einer Freundin und deren Freund, an den Riedekamp begeben hätte.Das ist in der Tat ziemlich merkwürdig, im Filmfall bei "Aktenzeichen XY ungelöst" wurde weder erwähnt noch irgendwie "zwischen den Zeilen angedeutet", dass es sich bei Anita und Heinzi um ein Paar gehandelt hat.
Heinzi wäre demnach der Freund von Anita gewesen, nicht jemand, den die Mädchen, jedenfalls Anita nicht, an dem Abend gerade erst kennengelernt hätten.
ThoFra schrieb:Gehe davon aus, wenn Heinzi der (feste) Freund ihrer Freundin Anita gewesen ist, hätten Elke und Heinzi sich wohl schon vor der Nacht ihres Verschwindens gekannt.Laut Zeit-Artikel muss Anita keine besondere Freundin von Elke gewesen sein. Dort heißt es nur, dass Elke nicht mit Regine Schäfer und Begleitung nach Hause fahren, sondern noch bleiben und weitertanzen wollte und ein Mädchen aus ihrem Geburtsort Welle, eben Anita, getroffen hatte, die auch einen Fahrer (den aus Uchte) hatte.
ThoFra schrieb:Elke soll ja bereits vor dem Abend ihres Verschwindens bereits mehrfach in der Wohnung im Riedekamp gewesen sein - kannte sie evtl Heinzi von einem ihrer früheren Besuche dort?Wäre evtl. möglich, wenn Heinzi den P. gekannt hätte und öfter am Riedekamp gewesen wäre.
ThoFra schrieb:Leider macht es diesen Fall doch sehr undurchsichtig, dass nahezu die Aussagen aller Beteiligten, die uns bekannt sind, in entscheidenden Punkten voneinander abweichen, befürchte, dass die EB auch vor diesem Problem stehen - und nach über 50 Jahren wird es definitiv nicht einfacher, bei den Aussagen der Beteiligten / Zeugen "die Spreu vom Weizen zu trennen".Ich denke, einiges mehr an Aussagen als wir bisher wissen, wird schon in den Akten stehen. Aber richtig, vieles ist sehr, sehr undurchsichtig….
Andante schrieb:sondern noch bleiben und weitertanzen wollte und ein Mädchen aus ihrem Geburtsort Welle, eben Anita, getroffen hatte, die auch einen Fahrer (den aus Uchte) hatte.D h evtl könnte es auch sein, dass Anita und Elke sich eigentlich vor dem Abend in der Schauburg gar nicht bzw. nur flüchtig kannten und sich dort erst (richtig) kennen gelernt haben.
Andante schrieb:Interessieren würde mich auch, ob Elke den Frank D. gekannt hat, bevor sie an dem Abend mit Anita und Heinzi zum Riedekamp kam, oder ob sie damit rechnete, dort nur P und Hansel anzutreffen.Frank D. wohnte doch zum Zeitpunkt von Elkes Verschwinden bereits seit ein paar Wochen / Monaten bei P (so wurde es ja zumindest ausgesagt), also könnte es m E durchaus möglich sein, dass Elke Frank D. bereits bei früheren Besuchen im Riedekamp angetroffen und kennen gelernt hatte.
ThoFra schrieb:Frank D. wohnte doch zum Zeitpunkt von Elkes Verschwinden bereits seit ein paar Wochen / Monaten bei P (so wurde es ja zumindest ausgesagt),P hat ausgesagt, dass D „im Dezember“ bei ihm wohnte. Elke verschwand am 14. Dezember. Da wohnte D also max. seit zwei Wochen bei P. Wenn Elke also den D vorher nicht gekannt hätte, wäre sie in der Nacht mit 2 ihr bekannten jungen Mönnern und einem dritten Man, den sie nicht kannte und der sie nicht kannte, in der Wohnung gewesen.
Andante schrieb:Anscheinend war die Kripo so schlau, alle drei am gleichen Tag zu vernehmen. Zumindest P und Hansel wurden laut Zeit beide am 13. Februar 1970 vernommen. Bei D schreibt die Zeit das Datum nicht, aber auszugehen ist wohl vom selben Tag.Wenn die drei tatsächlich alle erst am 13.Februar 1970 zum ersten Mal befragt wurden, dann waren zwischenzeitlich ziemlich genau zwei Monate seit Elkes Verschwinden am 14.12.1969 vergangen.
ThoFra schrieb:In diesen zwei Monaten wäre wohl rein theoretisch genügend Zeit gewesen, dass sich alle drei absprechen konnten, das passt dann aber nicht zu diesen doch sehr widersprüchlichen Aussagen der drei jungen Männer.Oder es wurden Absprachen getroffen, man hat sich aber irgendwie missverstanden und daher nicht das Gleiche erzählt bzw. die Kripobeamten stellten auch Fragen, mit denen die 3 nicht gerechnet hatten, so dass jeder improvisieren musste.
Von daher würde ich eher davon ausgehen, dass keine Absprachen zwischen den dreien getroffen worden sind.
ThoFra schrieb:Was ist mit den anderen beiden aktuell verdächtigen Männern - wann wurden diese zum ersten Mal von den (damaligen) EB befragt?Ja, wann Heinzi und Anita befragt wurden und was vor allem Heinzi sagte, würde mich auch interessieren….
Der "Porsche-Peter" wahrscheinlich überhaupt nicht, er wurde ja, wenn ich das richtig verstanden habe, erst in jüngerer Zeit von Zeugen / Hinweisgebern in's Spiel gebracht - aber der vierte Verdächtige?
Andante schrieb:Nein, diese riesigen Differenzen kann man mE nicht mit bloßen Erinnerungslücken der drei erklären. Da stimmt definitiv was nicht, was aber nicht unbedingt mit dem Verschwinden von Elke zu tun haben muss, Stichwort Kifferbude, was Anita laut XY angeblich äußerte.Da stimme ich Dir voll und ganz zu.
ThoFra schrieb:Wenn dort in der besagten Nacht größere Mengen Alkohol konsumiert wurden und dabei noch reichlich gekifft wurde, könnte man sich schon gewisse Erinnerungslücken der Beteiligten dadurch erklären, aber dass alle drei jungen Männer einen kompletten Filmriss gehabt haben könnten, halte ich doch eher für ziemlich unwahrscheinlich.Ich auch. Vor allem hätte dann jeder einfach sagen können „Tut mir leid, Herr Kommissar, aber ich war so hackezu mit Alkohol, dass ich mich absolut nicht mehr erinnere, wer wo wie gepennt hat“.
Andante schrieb:Genau das hat aber keiner gesagt. D war sogar so weit NICHt zu, dass er bemerken konnte, dass niemand mit der Elke in dieser Nacht den Geschlechtsverkehr ausgeführt hat. Sagte D jedenfalls so aus.Hervorhebung von mir eingefügt.
Andante schrieb:Oder er hat es spätestens mitbekommen, als Anita mit ihm vom Riedekamp wegwollte. Vermutlich Anita da Elke noch mal gefragt, ob Elke mitkommt, und wenn Elke da gesagt hat, dass sie bleibt und am nächsten Morgen trampt, wusste Heinzi halt Bescheid.Muss mir den XY-Filmfall nochmals ansehen, wie es dort dargestellt wurde, meine mich zu erinnern, dass es dort in etwa so dargestellt worden ist, also dass Anita äußerte, sie wolle jetzt weg aus dem Riedkamp und Elke daraufhin fragte, ob diese nicht doch mitkommen /-fahren wolle.
Andante schrieb:Auf jeden Fall wäre es aber interessant, zu wissen, was Heinzi ausgesagt hat - falls er damals vernommen wirde.Definitiv wäre seine Aussage sehr interessant.
Lento schrieb:P sprach erst von einer Planung, dass alle in einem Zimmer schlafen.
Andante schrieb:Es kann aber auch genau umgekehrt gewesen sein: P. wollte, vielleicht als der Nervenstärkste, mit seiner Version die Polizei mit der Nase gezielt auf einen möglichen Trampermord stoßen.
Andante schrieb:Jürgen P. will von Elke gefragt worden sein, ob er jemanden wüsste, der sie nach Loccum bringen kann. Das impliziert, das Elke gewusst haben muss, dass P. selber kein Fahrzeug zur Verfügung hatte. Aber stimmt das, also kein Fahrzeug plus Elkes Frage und Gewissheit, dass P. kein Auto hatte?Nicht unbedingt, es kann auch implizieren, dass P. angeblich nicht mehr fahrtüchtig war, sie aber wusste, dass er vielleicht ein Auto vor der Tür stehen hatte, mit dem sie vielleicht jemand (z.B. der Anwesenden) hätte fahren können. Wenn Elke da aber schon nicht mehr lebte, passt das, was ich oben von dir zitiert habe recht gut und dient natürlich gleich auch als Alibi.
Andante schrieb:Gut, Hansel ist nach eigenen Angaben an dem Abend/in der Nacht zu Fuß nach Holtorf zum Riedekamp gegangen. Das kann, muss aber nicht damit zu tun gehabt haben, dass er zu der Zeit (k)ein Auto hatte. Es kann es auch schlicht stehengelassen haben weil er Alkohol getrunken hatte.Richtig, den Gedanken habe ich auch.
Lento schrieb:In Wirklichkeit könnten hier einfach nur die unterschiedlichen "Blickwinkel" der gleichen Situation hinter stecken, die bei Zeugenaussagen immer zu finden sind, nichts besonderes. Wenn man irgendetwas fanatsiert, dann wären die Unterscheide sicher weitaus größer.Das sehe ich diesbezüglich umgekehrt, wenn hier die Unterschiede kleiner werden, benötigt es eher an Fantasie. Die Aussagen bezüglich der Schlafsituation, von denen wir wissen, sind widersprüchlich und bleiben es, was nichts mit verschiedenen Blickwinkeln zutun hat.
Andante schrieb:Diese Art von Sachverhaltsquetschung ist etwas, was man aus guten Gründen schon seit Urzeiten Jurastudenten ab dem 1. Semester abzugewöhnen versucht….Ich denke, es ist hier etwas anderes zu erkennen.
Palio schrieb am 22.12.2022:Unsere Hypothese beeinflusst uns und die Erklärung ist daher oft final gesteuert, das heißt, man hat eine Idee, eine Erklärung und sucht nach Indizien nur dafür (nicht auch dagegen). Findet man Indizien, die dagegen sprechen, blendet man sie oft aus. Ich spreche dabei aus eigener Erfahrung.Die Quetschung führt Ihr aus. Ihr geht nur von einem Zimmer aua und schließt daraus, Dass Hansel etwas mitbekommen haben MUSS. Ihr seit eben nicht ausreichend offen um weiter zu denken.
Rotkäppchen schrieb:Das sehe ich diesbezüglich umgekehrt, wenn hier die Unterschiede kleiner werden, benötigt es eher an Fantasie. Die Aussagen bezüglich der Schlafsituation, von denen wir wissen, sind widersprüchlich und bleiben es, was nichts mit verschiedenen Blickwinkeln zutun hat.Die Aussagen der Jungs sind extrem zusammen gefasst. Sie werden deutlich mehr ausgesagt haben. Daher benötigt man schon gewisse Phantasie.