Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

Theobald_Tiger schrieb am 17.03.2018:Elke und Anita machen sich schon bald nach 1 Uhr in die Leinstraße auf. Während sie Anitas Bekannten erwarten, kommt "Heinzi" vorbei, der auch ein Auto hat. Plötzlich ändert Elke ihren Plan. Sie will nun auch zu Jürgen Pechmann, den seine Freunde Pauli nennen, und von dort am nächsten Tag nach Loccum trampen. Den weiteren Verlauf der Nacht schildert Anita Mandt bei ihrer Vorladung am 9. Februar 1970: "Zusammen fuhren wir dorthin. Ich hatte den Eindruck, daß Elke sich da auskannte. Wir warfen Schnee an ein Fenster im ersten Stock. Pauli sollte da mit seiner Oma wohnen. Die Tür wurde von einem ›Hansel‹ geöffnet. In der Leinstraße hatte mir Elke erzählt, daß dieser ›Hansel‹ ihr Freund sei. Außerdem war noch ein Frank da. Wir sind im Haus hoch geschlichen, damit die Oma nichts hörte."

@Hathora
Daraus schließe ich, dass Heinzi nicht der Bekannte aus Uchta war, mit dem Anita ursprünglich heimfahren wollte. Mich würde trotzdem interessieren,ob Anita dann doch noch auf ihren Bekannten getroffen ist oder ob sie von Heinzi dann nach Hause gefahren wurde.

@Robin76
Tatsächlich. Anita war um 3 Uhr in der Leinstrasse verabredet mit einem anderen Bekannten. Ich habe mich schon immer gefragt, was es in der Leinstrasse gab, dass man schon um 1 Uhr dorthin aufbrach, wenn der Fahrer erst um 3 Uhr kam. In der Kälte warten? Oder war dort eine weitere Kneipe?

@Hathora
Sie waren ja noch im Scandia-Club. Die Frage ist, bis wann. Dass sie dort noch waren, wird nicht wirklich oft erwähnt. Ich frage mich, warum nicht. Es konzentriert sich hauptsächlich alles auf die Schauburg.

Rotkäppchen schrieb: hauptsächlich alles auf die Schauburg.

Könnte es vielleicht daran liegen, dass auch Elke`s Kette dort gefunden wurde? Aber gerade vom Scandia-Club aus, könnte Elke ja jemand verfolgt haben. Aber hätte er die ganze Nacht vor dem Haus gewartet bis Elke dieses verlassen würde? Sehr unwahrscheinlich. Es gäbe da noch die Möglichkeit, dass eine der anwesenden Personen wusste, dass Elke am Morgen los wollte und dies weiter erzählt haben könnte. z.B. an jemanden, der in Nienburg arbeitete oder wohnte und Elke abpassen hätte können? Elke war ein sehr hübsches Mädchen. Da könnte ein abgewiesener junger Mann wohl schon die Nerven verloren haben.

@Robin76
Bestimmt. Was aber nicht heißt, dass nicht auch der Scandia-Club wichtig in Bezug auf eine mögliche Begegnung sein könnte. Ich denke, man sollte alkes in Betracht ziehen.

Rotkäppchen schrieb:Bestimmt. Was aber nicht heißt, dass nicht auch der Scandia-Club wichtig in Bezug auf eine mögliche Begegnung sein könnte. Ich denke, man sollte alkes in Betracht ziehen.

Ja. auf jeden Fall. Weiter vorne schrieb ein User auch, ob nicht jemand, der viel im Scandia Club verkehrte gezielt mit dem Auslegen der Kette eine Spur in die Schauburg legen wollte.

@Robin76
Der Gedanke kam mir ehrlich gesagt eben auch.
Wobei man dann ja auch diese Person mit beiden Lokalitäten in Verbindung bringen könnte.

Rotkäppchen schrieb:Wobei man dann ja auch diese Person mit beiden Lokalitäten in Verbindung bringen könnte.

Richtig. Aber ganz so einfach wird das nicht sein, da voraussichtlich die gesamte damalige Jugend zwischen diesen beiden Diskotheken gependelt ist. Es gab noch kein Handy, Whatsapp, Instagram, wo man sich im Vorfeld informieren konnte, wer an welchem Abend wo zu finden war. Man musste auf die Suche gehen, um bestimmte Leute zu treffen oder sich vor Ort vergewissern, ob dort vielleicht mehr geboten war.

@Robin76
Ich finde die Idee des Ablenkungsmanövers vom Scandia-Club gar nicht so abwegig, je mehr ich darüber nachdenke...
Wäre interessant zu wissen, wann der Laden in der Regel schloss.
Hab folgendes gefunden:

Oben, eine schmale, gewundene Treppe führte hinauf, war der Scandia-Club, eine kleine Diskothek. Wenn wir hineingingen, tranken wir Chivas Regal und beobachteten, wie man auf der kleinen, viel zu engen Tanzfläche versuchte, sich nach “Green Tambourine”, “I Heard It Through The Grapevine” oder Max Romeos “Wet Dream”, das im Radio nicht gespielt werden durfte, noch nicht einmal der Titel angesagt, zu bewegen.

http://archilocheion.net/?paged=4

Aus dem Gesamtzusammenhang entnehme ich, dass besagter Club gemeint ist. Hab nur (noch) nicht gefunden, auf welche Zeit sich das bezieht.
Aber "Green Tambourine" z.B. wurde 1968 veröffentlicht.

Rotkäppchen schrieb:ch finde die Idee des Ablenkungsmanövers vom Scandia-Club gar nicht so abwegig, je mehr ich darüber nachdenke...
Wäre interessant zu wissen, wann der Laden in der Regel schloss.
Hab folgendes gefunden:

Finde ich auch. Aber welche Bekanntschaft von dort würde warten bis Elke morgens aus dem Haus am Riedekamp gekommen wäre? Zudem war dieser Besuch im Haus am Riedekamp ja mehr oder weniger eine spontane Aktion. Man wartete auf den Bekannten von Anita aus Uchta und als Heinzi vorbeikam, stieg man bei diesem ein und fuihr mit. Ich frage mich immer noch, ob dieser Bekannte aus Uchta die Mädels versetzt hatte oder letztendlich zu suchen anfing, weil er ihnen ja eine Heimfahrt versprochen hatte.Zudem frage ich mich, ob Anita doch noch auf diesen getroffen ist oder ob sie sich von Heinzi heimfahren lassen hatte.

@Robin76
Was, wenn jemand morgens vom Feiern kam und Elke zufällig beim Trampen begegnete?
Er könnte sie zuvor im Scandia-Club getroffen haben.
Anita und Heinzi waren ja anscheinend mit bei Pauli jnd sind von dort zurück.ich denke, dass Heinzi Anita auch heimgefahren hat.

Zeugen zufolge verließ die 15-Jährige am frühen Sonntagmorgen die Wohnung in Holtorf, um per Anhalter zu ihrer Arbeitsstelle, einem Kinderheim in Loccum, zu fahren. Was danach geschah, ist unklar. Einige Tage nach ihrem Verschwinden wurde in der Diskothek Schauburg eine Kette von Elke Kerll gefunden.

Mich stört dieser "frühe Morgen" etwas. Bei mir zählt 8.00 Uhr nicht zum frühen Morgen. Ein früher Morgen ist bei mir ca. 5.00 Uhr. Ich frage mich deshalb, ob Elke das Haus nicht viel eher verlassen hat, unbemerkt von den Jungs (zugedröhnt???) oder vielleicht sogar nach einem Streit mit Hansi, der sie eigentlich nicht gebeten hatte, zu kommen. Die JUngs könnten das aber nicht zugeben, weil sie Angst hatten, in Verdacht zu geraten. Da hört sich doch auf jeden Fall besser an, dass man sie um 8.00 (wo es schon hell war) aus dem Haus begleitet hat.

Wenn Elke bereits viel früher aus irgendwelchen Gründen das Haus verlassen hätte, wäre es noch möglich gewesen, auf irgendwelche Nacht-schwärmer zu treffen. Möglicherweise hatte sie ja sogar im Scandia-Club oder der Schauburg danach gesucht. Personal ist auf jeden Fall wegen Aufräumarbeiten noch länger anwesend.

@Robin76
Ich denke mal mit den Zeugenaussagen sind die der Jungs gemeint. Jedenfalls hab ich nirgendwo was von anderen Zeugen gelesen.
Für einen Sonntag war es vielleicht früh. Je nach Ansicht...

Rotkäppchen schrieb:h denke mal mit den Zeugenaussagen sind die der Jungs gemeint. Jedenfalls hab ich nirgendwo was von anderen Zeugen gelesen.
Für einen Sonntag war es vielleicht früh. Je nach An

Ja, mit Sicherheit waren damit die Jungs gemeint. Aber man sieht ja an den unterschiedlichen Aussagen, dass sie noch nicht so richtig "wach" gewesen sein dürften.

Pechmann: Wir schliefen in zwei Zimmern. Frank und ich in dem einen. Elke und Hansi in dem Anderen. .......Elke kam morgens gegen 8 Uhr zu mir und fragte mich, ob ich jemanden wüsste, mit dem sie fahren konnte.

Frank Denson: Wir einigten uns darauf, in meinem Zimmer zu schlafen, wo wir uns auf 4 Sofas aufteilen konnten.

Hansi: Jürgen (Pauli) war noch nicht wach, als ich Elke aus dem Haus begleitete.

Diese unterschiedlichen Aussagen sehen jetzt nicht nach Absprache wegen Vertuschung eines Verbrechens aus. Die sehen eher danach aus, dass man wegen der durchzechten /durchkifften Nacht einige Gedächtnislüken gehabt hätte.

Robin76 schrieb:Diese unterschiedlichen Aussagen sehen jetzt nicht nach Absprache wegen Vertuschung eines Verbrechens aus. Die sehen eher danach aus, dass man wegen der durchzechten /durchkifften Nacht einige Gedächtnislüken gehabt hätte.

Das kann schon sein. Aber es gibt halt nur die Aussage der Jungs. Ubd laut derer wird von einer Zeit gegen 8 Uhr berichtet und somit denke ich, dass die frühen Morgenstunden auch damit gemeint sind. Vielleicht wussten sie tatsächlich selbst nicht, wie es wirklich war. Aber das ist nur Spekulation und wird ohne weitere Zeugenaussagen nicht mehr nachvollziehbar sein.

Rotkäppchen schrieb:Das kann schon sein. Aber es gibt halt nur die Aussage der Jungs. Ubd laut derer wird von einer Zeit gegen 8 Uhr berichtet und somit denke ich, dass die frühen Morgenstunden auch damit gemeint sind. Vielleicht wussten sie tatsächlich selbst nicht, wie es wirklich war. Aber das ist nur Spekulation und wird ohne weitere Zeugenaussagen nicht mehr nachvollziehbar sein.

Leider. Elke wurde nach Verlassen des Hauses anscheinend nicht mehr gesehen bzw. eventuelle Zeugen haben sich nie gemeldet. Elke müsste ziemlich bald in ein Auto gestiegen sein, denn sonst wäre sie möglicherweise doch jemandem aufgefallen. In den Glashütten in Nienburg soll man anscheinend schon damals Schicht bzw. an den Wochenenden gearbeitet haben. Mir ist es deshalb unverständlich, weshalb Elke sich dann nicht nach Schichtende auf den Weg gemacht hat. Zu dieser Zeit hätte sie die größte Chance gehabt, mitgenommen zu werden.

@Robin76
Vielleicht ist sie auch nicht rechtzeitig aufgewacht?
Das würde auch die anscheinend überraschende Nachfrage nach eine Fahrmöglichkeit erklären.

Robin76 schrieb:In den Glashütten in Nienburg soll man anscheinend schon damals Schicht bzw. an den Wochenenden gearbeitet haben. Mir ist es deshalb unverständlich, weshalb Elke sich dann nicht nach Schichtende auf den Weg gemacht hat. Zu dieser Zeit hätte sie die größte Chance gehabt, mitgenommen zu werden.

Rotkäppchen schrieb:@Robin76
Vielleicht ist sie auch nicht rechtzeitig aufgewacht?
Das würde auch die anscheinend überraschende Nachfrage nach eine Fahrmöglichkeit erklären.

Ich finde @Robin76 s Frage und @Rotkäppchen s Überlegung dazu sehr schlüssig.

In dem Alter, wenn man nicht die größte Lust hat, an einem Sonntag zu arbeiten (unterstell ich jetzt mal), am Abend zuvor lange gefeiert hat, verschläft mal schon mal - und keine Mutter da, die weckt.

Wahrscheinlich gab es in der Wohnung keinen Wecker (bzw. Elke hat nicht dran gedacht, danach zu fragen)- sie dachte, sie wacht schon rechtzeitig auf.
Und das war aller Wahrscheinlichkeit nicht so.

frauZimt schrieb:sie dachte, sie wacht schon rechtzeitig auf.
Und das war aller Wahrscheinlichkeit nicht so.

Genauso könnte ich mir das vorstellen. Oder man hat ihn einfach vergessen zu stellen und/oder war irgendwann auch nicht mehr ganz nüchtern, um sich darüber noch Gedanken zu machen und schlief ein.
Immerhin galt sie ja anscheinend sonst auch als zuverlässig.

Rotkäppchen schrieb:Immerhin galt sie ja anscheinend sonst auch als zuverlässig.

Man hätte vielleicht die Öffentlichkeit auffordern müssen, die Personen zu melden (Nachbarn, Bekannte), die ebenfalls um diese Zeit unterwegs zur Arbeit oder sonst wohin waren. Eventuell hätte es ja doch den einen oder anderen gegeben, der sie gesehen hatte, dem das aber nur nicht bewusst war.