Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

@Aringarosa
Keine Ahnung wegen dem Moor. Das einfachste wäre vermutlich ein Gewässer. Oder einfach im Wald unter einem Laubhaufen. Bei letzterem hätte man sie aber wohl gefunden. Die Frage ist überhaupt, warum er sie so gut verstecken mußte. DNA Analyse gab es damals noch nicht. Wenn sie nach ein paar Tagen im Unterholz gefunden worden wäre, hätte ihn das vermutlich auch nicht verraten.
Vielleicht wollte er, dass alle gauben, sie sei abgehauen, damit keiner unangenehme Fragen stellt.

FritzPhantom schrieb:Das einfachste wäre vermutlich ein Gewässer.

Die Weser wäre ja gleich um die Ecke gewesen. Vielleicht hatte er Glück und die Leiche blieb dort unentdeckt. Wie schwer es sein kann, selbst in einem viel kleineren Fluß eine Leiche zu finden, mussten wir ja erst letzten Monat bei der ertunkenen Engländerin wieder erfahren. Und bei Elke gab es nicht einmal eine gezielte Suchaktion in dem Bereich.

@FritzPhantom
Das mit der DNA Analyse ist relativ. Es kommt halt darauf an, wie belastbar die angebliche DNA-Spur an der Kette ist. Daraus könnte sich ja immer noch ein Treffer ergeben. Wie verwertbar der dann wäre, ist eine andere Frage.

@cjelli
Die Weser wäre auch meine erste Wahl gewesen, wenn ich damals eine Leiche schnell los werden hätte wollen.

Aringarosa schrieb:Daraus könnte sich ja immer noch ein Treffer ergeben.

Ja, aber das konnte er damals noch nicht wissen. Mit dem heutigen Wissen hätte er die Kette wohl für immer verschwinden lassen. Aber damals dachte man noch nicht an DNA, höchstens an Fingerabdrücke und die konnte man leicht abwischen bzw an einer Leiche hätte man da nach kurzer Zeit wohl gar nichts mehr sichern. Damals war eine gute Zeit für Täter.

Man müsste wissen, wie sicher sich die Ermittler sind, dass Elkes Kette erst nach ihrem Verschwinden in der Schauburg abgelegt wurde.
Denn dann wäre der Täterkreis überschaubar. Es wäre auch denkbar, dass sich der Täter nach Veröffentlichung dieser angeblichen DNA-Spur an der Kette verhaltensauffällig/nervös gezeigt hat und dass das jemandem aufgefallen ist. Derjenige könnte auch der anonyme Tippgeber gewesen sein, ohne zu wissen, wo Elkes Leiche eventuell vergraben worden sein könnte. Es wäre nur seine Vermutung gewesen.

@Aringarosa
Sehe ich genauso. Es gibt allerdings einen Haken: Wenn die Polizei schon einen engen Verdächtigenkreis im Auge hat, wieso hat man ihn dann noch nicht überführt? Entweder die DNA Spur ist doch nicht so gut bzw eindeutig dem Täter zuordnenbar oder man kriegt keine Vergleichs DNA

FritzPhantom schrieb:Sehe ich genauso. Es gibt allerdings einen Haken: Wenn die Polizei schon einen engen Verdächtigenkreis im Auge hat, wieso hat man ihn dann noch nicht überführt? Entweder die DNA Spur ist doch nicht so gut bzw eindeutig dem Täter zuordnenbar oder man kriegt keine Vergleichs DNA

Oder sie beweist nichts. Der, dem die DNA an der Kette gehört, hat vielleicht Gründe dafür genannt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Elke Kerll Opfer eines Sexualverbrechens geworden ist. Möglicherweise ist diese Annahme falsch und das Motiv war ganz ein anderes.

Es gibt ja die Aussage der Schülerin H.R., dass Elke ca. 14 Tage vor ihrem Verschwinden geäußert habe, ein Kind zu bekommen. Daraufhin habe man ihr Regulationstabletten für die schnelle Einleitung der Menstruation besorgt. Da Elke in diesem Kinderheim in Loccum gearbeitet hat, würde ich vermuten, dass ein Schwangerschaftsabbruch für sie eher nicht in Frage gekommen wäre. Das könnte für Probleme gesorgt haben.

FritzPhantom schrieb:Wenn die Polizei schon einen engen Verdächtigenkreis im Auge hat, wieso hat man ihn dann noch nicht überführt? Entweder die DNA Spur ist doch nicht so gut bzw eindeutig dem Täter zuordnenbar oder man kriegt keine Vergleichs DNA

Allein eine DNA-Spur würde wohl nicht ausreichen. Wie hier schon geschrieben wurde, kann es harmlose Erklärungen geben, wie die DNA an die Kette gekommen ist. Die Ermittler suchen daher nach (ergänzenden) Indizien bzw. Beweisen. Und natürlich ist es äusserst wichtig, überhaupt erst mal die Leiche zu finden. Anklagen und Verurteilungen bei sog. „Morden ohne Leiche“ müssen sehr, sehr hieb- und stichfest begründet sein, da gibt es nur sehr wenige Fälle, wo das mal vorgekommen ist.

Auch wenn man die Leiche finden sollte ist der Fall nicht einfach zu lösen, außer es ist das Grundstück des Täters.

Hat man jemals in Erwägung gezogen, dass es sich auch um einen Suizid gehandelt haben könnte. Das Elke aus
Verzweiflung, z.B. wegen einer Schwangerschaft, ins Wasser gegangen sein könnte?

@cjelli
@Aringarosa

Außer der Weser käme wohl theoretisch auch noch das Steinhuder Meer in Frage, wenn man die Möglichkeiten, in welches Gewässer Elkes Leichnam evtl verbracht worden sein könnte, mal so durchgeht.
Dabei käme dann wohl auch ein Täter in Frage, der nicht unbedingt Elkes Umfeld zugehörig gewesen sein müsste, sondern auch ein Täter, der sie als Anhalterin mitgenommen hat.

Aringarosa schrieb:Auch wenn man die Leiche finden sollte ist der Fall nicht einfach zu lösen, außer es ist das Grundstück des Täters.

Und selbst wenn müsste ja auch erst einmal klar sein, dass die Leiche dort nicht hingebracht worden kann, ohne dass der Eigentümer das mitbekommen hat.

Theoretisch (!) wäre es ja denkbar, dass jemand anderer die Leiche dort vergraben hat, ohne dass der Eigentümer das mitbekommen hat. Nach so vielen Jahren wird es schwierig werden, das Gegenteil zu beweisen wenn der Eigentümer behauptet, dass er nichts davon wusste dass auf seinem (evtl. auch ehemaligen) Grundstück eine Leiche lag.

Meine Familie hat z. B. noch eine recht verwilderte Wiese mit ein paar alten Obstbäumen. Da geht keiner von uns regelmäßig hin, manchmal mehrere Monate nicht. Wenn da jemand irgendwas verbuddeln würde, wären die Chancen recht groß, dass das keiner von uns merkt.

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn es sich um den Garten des Wohnhauses handelt und die Leiche unter der Terrasse einbetoniert ist.

Im vorliegenden Fall könnte eine DNA-Spur zu einem Verdächtigen führen. Wenn man dann auf seinem Grundstück auch noch die Leiche finden würde, wäre eine plausible Erklärung dafür schon recht schwierig.

@Aringarosa
Genau, man könnte ihn in die Enge treiben, vielleicht wird er ja nervös. Ich glaube eher an einen sehr jungen Täter, der wird noch kein Grundstück gehabt haben und im Garten bei den Eltern hätte er sie wohl nicht vergraben. Wenn er kein Auto gehabt hat, dann wird sie auch ganz in der Nähe entsorgt worden sein. Ich glaub gar nicht, dass er den Nerv gehabt hat, sie einzugraben. Eine Mülltonne, ein Gewässer oder so. Ich sehe eher das Problem, selbst wenn man ihn überführen könnte, dass die Todesursache nicht mehr feststellbar ist. Er kann auf Totschlag plädieren, sie sein an einer Yüberdosis gestorben oder ähnliches.

ThoFra schrieb:Außer der Weser käme wohl theoretisch auch noch das Steinhuder Meer in Frage, wenn man die Möglichkeiten, in welches Gewässer Elkes Leichnam evtl verbracht worden sein könnte, mal so durchgeht.

Ich persönlich halte das Steinhuder Meer für ungünstig, um eine Leiche verschwinden zu lassen. Der See ist ein flacher Tümpel und an einigen Ecken voller Touristen oder eben schwer zugänglich.

Aber da gibt es Moor, viel Moor und sicherlich optimale Stellen, um jemanden verschwinden zu lassen. Man dachte damals doch auch einmal, eine aufgefundene Moorleiche könnte Elke sein, was sich aber nicht bestätigte.

https://www.zeit.de/2006/40/Moora

Ansonsten fiel mir noch der Kiesteich in Husum ein, allerdings bezweifle ich, dass der damals schon existiert hat. Ich finde leider nichts dazu.

Es gibt aber auch viel Wald. Sie könnte überall sein, die Gegend bietet da einiges an.

Ein damals junger Täter hat Sie bestimmt nicht im Wasser entsorgt.
Die Leiche braucht auch Gewichte.
Vielleicht war es ein älterer Täter?

Binneu schrieb:Ein damals junger Täter hat Sie bestimmt nicht im Wasser entsorgt.
Die Leiche braucht auch Gewichte.
Vielleicht war es ein älterer Täter?

Was genau hat das mit dem Alter zutun? Ein damals junger Täter konnte trotzdem groß und kräftig sein und muss auch nicht allein gehandelt haben. Aber wozu auch im Wasser, wenn es dort viel Moor gab/gibt?

Rotkäppchen schrieb:kräftig

Es gab ja auch einen Müllplatz. Bin der Meinung ,was abgeladen wurde hat keinen interessiert.

Im Artikel der Zeit um die Moorleiche Moora steht folgendes:

Das Mädchen von Uchte ist der erste prähistorische Fund in Niedersachsen seit Menschengedenken, seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Bauern nicht mehr mit Torfspaten, Haumessern und Stechern ins Moor ziehen, um Brennmaterial zu gewinnen. Längst werden die Felder vollautomatisiert abgetorft, um Humus für die Gärten zu erhalten. Zerstückelt von den Stechmaschinen, finden die nicht mehr entdeckten Moorleichen ihre neuen Gräber unter den Rhododendren der Zierlandschaften. Dieser Raubbau nimmt den Menschen Teile ihrer Vorgeschichte.

Quelle: https://www.zeit.de/2006/40/Moora/seite-9

Das klingt sehr ernüchternd, sollte Elke damals in ein Moor verbracht worden sein.

Entweder es gibt Zeugen, die wissen was damals genau passiert ist und diese packen detailliert aus, oder es wird sich nichts mehr finden. Irgend welchen anonymen Hinweisen nachzugehen kostet Geld und führt, wier man sieht, zu nichts.