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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

499 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Aktenzeichen, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

06.03.2018 um 07:16
Zitat von ThoelkeThoelke schrieb:Die Familie wird bei XY als harmonisch und vertrauensvoll geschildert, kein Abhängigkeitsverhältnis, eher eine gegenseitige Rollen des Helfens und Vertrauens. Jetzt kann ich ja zur Untermauerung einer Idee das komplette Gegenteil annehmen und ein gewalttätiges Unterdrückungsverhältnis in meiner Vorstellung aufbauen.
Man weiß es nicht. Alle emotionalen Bindungen mal ausgeklammert hätte sie im Falle einer Scheidung vermutlich richtig die A-Karte gehabt - sie hätte Unterhalt bezahlt für beide Kinder und er hätte das Sorgerecht bzw. Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen (da er die Kinder betreut hat) - sie wäre so die zahlende Besuchsmama alle zwei Wochen gewesen, was mit dem Beruf und den nochmals gestiegenen Kosten und dem sinkenden Einkommen ein sehr mühseeliges Unterfangen gewesen wäre, da sie es sich vermutlich hätte gar nicht leisten können, jedes zweite Wochenende frei zu nehmen. Zudem wäre ein Umgang in der Modelwohnung schwer zu realsieren gewesen - du kannst ja oben nicht arbeiten, wenn deine 12 jährige Tochter, die gar nicht im Bilde ist, unten fernsieht.

Ich denke jedoch, dass XY bewusst darauf hingesteuert hat, dass ein Verbrechensszenario vorliegt. Auch wenn sie freiwillig ausgestiegen wäre - ihr Bild war ja zu sehen, d.h. man würde sie vermutlich erkennen, wenn sie irgendwo untergetaucht wäre. Vielleicht muss man den XY Beitrag auch multiperspektivisch interpretieren: (1) Ist sie freiwillig weg, spricht der Beitrag sie an "weißt du noch, wie schön es damals war?" (2) lag ein Verbrechen vor, dann suggeriert er dem Mörder - hier hast du die Frau weggeholt und neun Jahre später fehlt sie noch immer. Nicht geeignet war der Beitrag, neue Zeugenaussagen zu generieren, dazu war alles viel zu ungenau.
Zitat von knubbelinchenknubbelinchen schrieb: Falls es in XY richtig dargestellt wurde, so hat sie 3x auf die frage, wo genau sie hin muss, abgewunken und gesagt "och, irgendwo in die nähe von XXX". Ob das wirklich so war?
An dem Punkt bin ich mir nicht so sicher ... vielleicht müsste hier einfach jemand kommentieren, der sich besser auskennt - ich würde mal behaupten, dass man selten von Freiern die Adresse weiß, da es sie ja auch erpressbar macht. Okay, sie sollte da hinfahren ... Es war ja nicht so auffällig für den Mann, dass er, der ja vermutlich seit 20 Jahren (wenn es immer der gleiche war) mit ihr zusammenarbeitete und -wenn die Darstellung stimmt- sehr häufig mit ihr telefonierte und sehr im Detail über alle Jobs informiert war .... also, es war nicht so, dass der Mann nicht nachfragte "das machst du doch sonst nicht" oder irgendwie intervenierte. Entweder hat sie das geschickt gemacht ODER sie hat wirklich nicht mehr gewusst.

Er hat sich allerdings auch "abspeisen" lassen - statt den sehbehinderten Rentner observieren zu lassen, hätte er auch selbst hinfahren können und dem Wagen folgen ... das hat er nicht gemacht. Von daher scheint es nicht so außergewöhnlich gewesen zu sein. Der Notfallplan war ja auch äußerst dürftig ... daher muss man annehmen, dass gewisse Sicherheitslöcher in Kauf genommen wurden.
Zitat von suscatsuscat schrieb:Wir haben nur die Rolle als Hausmann mitgeteilt bekommen, es könnte auch sein, dass er ein Einkommen als Rentner oder Frührentner hat. Wir kennen ja auch nicht sein Alter. Hier haben wir eindeutig zuwenig Informationen um uns ein genaueres Bild zu machen.
Das stimmt natürlich ... es gibt schon ein paar Hinweise, die darauf schließen lassen, dass all das nicht so harmonisch war ... und ihr dann auch ein Fluchtmotiv gegeben hätten. Er wird bewusst so gut und besorgt wie möglich dargestellt. Also hier klaffen die Darstellung und die Realität auf jeden Fall auseinander ... die Frage ist nur, wie weit und warum. Es steckt mit Sicherheit eine Intention der Ermittler dahinter. Ich denke, das schlechte Gewissen zu erregen - von Mitwissern "oh Mann, das war so eine nette, fast normale Familie, und ..."
Zitat von knubbelinchenknubbelinchen schrieb:Im Beitrag klang es sehr gewollt, diese Information bewusst zu unterschlagen.
Gewusst hat sie es sicher, wo die Adresse ist.
Das würde ich gar nicht so bejahen ... sie hatte mit diesem Menschen Vorkontakt und hatte das Gefühl, ihn zu kennen. Stimmen die Angaben bei XY, dann muss der Kontakt für 2-3 Jahre abgebrochen sein, dass sie ihn dann wiedererkennt bedeutet entweder, dass er ein markantes Alleinstellungsmerkmal hat oder, dass es zuvor regelmäßige Kontakte gab.

Es ist vielleicht auch überinterpretiert, aber als sie über "Lothar" spricht, dann ist der Mann im Bilde und weiß Lothars sexuelle Vorlieben, seinen Familienstand, dass er jeden Mittwoch kommt, dass er die Skatrunde als Alibi gibt, dass nun ein Skiurlaub ansteht. Wenn man das mit der Info über den Freier, den sie ja angeblich auch kennt, vergleicht, gibt sie nur an, er stände auf "Stiefel" und ist sich beim Rest unsicher oder gibt keine Auskunft. Das fällt schon auf, dass sie da entweder mauert, oder wirklich nichts weiß.

Gerade in so einem Fall, er ist ja nicht der Kunde X, sondern bereit, deutlich mehr Geld auf den Tisch zu legen, wäre es ja auch wichtig gewesen, beim ersten Wiedertreffen eine besonders gute Performance hinzulegen - für 500€ gibt es sicher auch jede Menge Frauen, auch nebengewerbliche, die gerne mal eine Nacht in aufregendem Setting (Pool, Sauna) verbringen. Rein betriebswirtschaftlich gedacht brauchte sie da ja auch ein Alleinstellungsmerkmal, damit er nicht zur Konkurrenz abwandert. Er scheint ja schon einmal abgewandert zu sein.
Zitat von ThoelkeThoelke schrieb:Ich finde ja noch immer, dass es total auffällig ist, dass sie ihren Freundinnen über ihn berichtet
hat. So spektakulär ist die Story nicht, da wird sie in 20 Jahren ganz andere Kunden gehabt haben.
Das kann mehrere Gründe haben:
(1) Das Thema ist die Finanzkrise und sie berichtet ihrer Freundin, dass diese bald gelöst sein könnte
(2) Sie bereitet ihren Ausstieg vor und lenkt die zukünftigen Zeugenaussagen auf einen Unbekannten, den es in der Form
gar nicht gibt, um eine falsche Fährte zu legen (und braucht noch jemand, der das aussagt, falls ihr Mann nicht aussagt).
Zudem: Steigt sie freiwillig aus, dann ist es ganz arg wichtig, dass der Mann nicht unter Verdacht gerät, weil er ja für die
Kinder verantwortlich ist.
(3) Sie freut sich, dass sie mit 47 immer noch einen dicken Fisch an der Angel hat
(4) Sie redet sich das ohnehin bei der Freundin immer von der Seele


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

06.03.2018 um 08:06
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ie bereitet ihren Ausstieg vor und lenkt die zukünftigen Zeugenaussagen auf einen Unbekannten, den es in der Form
gar nicht gibt, um eine falsche Fährte zu legen (und braucht noch jemand, der das aussagt, falls ihr Mann nicht aussagt).
Zudem: Steigt sie freiwillig au
Halte ich für am Wahrscheinlichsten. Mich stören einfach die beiden Sektgläser. Angenommen sie hat mit diesem "Freier" vor der Abfahrt noch Sekt getrunken, so dürfte er nichts Böses geplant haben. Wer hinterlässt gerne Spuren?


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

06.03.2018 um 16:06
@Robin76

Die Sektgläser gaben mir auch zum denken - irgendwo gab es aber die Info über die Gläser:
Sie hatte schon vor dem " Sohn Freier" einen Kunden in ihrer Wohnung. Daher sollen die Gläser sein.
Dann wieder ganz ok und logisch und die DNA hat dann auch nix mit dem Verschwinden zu tun.


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06.03.2018 um 19:01
@MissMary
Auch eigentlich erstaunlich, dass sie so weit vom Erstwohnsitz arbeitet, macht Vereinbarkeit von "Beruf" und "Familie" schwer.

Genau das geht mir auch die ganze Zeit im Kopf rum. Wenn ich richtig liege, befindet sich die Wohnung ca. 60 km vom Familienwohnsitz entfernt. Trotzdem sendet sie einen Notruf an den Ehemann. Ich meine, er muss die Strecke erst mal fahren, weiß nicht genau wo er hin muss. Da käme doch jede Hilfe sowieso zu spät.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

06.03.2018 um 19:22
Ich weiß nicht wie das bei euch ist - aber in Stresssituationen oder bei großer Angst oder Unsicherheit - denkt ihr da immer logisch und vernünftig.
Der Anruf beim Ehemann ist natürlich - falls sie Hilfe beirufen wollte - völlig sinnfrei. Was sie sich davon versprach - dachte sie die Situation noch retten zu können so nach dem Motto - ich tue ja alles was du willst - z.B. bring mir doch noch die schwarzen Lackstiefel und der Freier merkt es.
Oder war es einfach nur Panik. Sinnvoll wäre ja vermutlich mehr ein heimlicher Anruf und das Mithören ihres Mannes so nach dem Motto - warum sind wir den nicht in Schlüchtern sondern hier in der Gegend von?? Dadurch hätte sie ihm Informationen zukommen lassen können. Was sie plante wissen wir nicht .


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 09:52
Zitat von suscatsuscat schrieb:Ich weiß nicht wie das bei euch ist - aber in Stresssituationen oder bei großer Angst oder Unsicherheit - denkt ihr da immer logisch und vernünftig.
Das ist sicherlich richtig; die meisten Menschen werden in Momenten der Angst und der Panik wenig logisch und 'vernünftig' handeln.
Deswegen ist es wichtig, sich gerade auf solche Notsituationen - soweit wie möglich - gedanklich vorzubereiten und adäquate Sicherheitsmaßnahmen zu überlegen und abzusprechen.
Und dass es daran anscheinend in wesentlichen Punkten gemangelt hat, wurde hier ja schon mehrfach festgestellt,
Wenn man den Darstellungen bei Az XY glauben darf, war nicht nur das sogenannte Notfalltelefon ganz offensichtlich für diesen Zweck wenig geeignet; zusätzlich gab es erkennbar beim Ehemann auch nicht ansatzweise irgendwelche Notfallpläne, die diesen Namen verdienten.

Wenn ich richtig informiert bin, gab es 2008 schon Mobiltelefone, die die empfangene GPS-Position übermitteln konnte. Ein solches Handy hätte die Bezeichnung 'Notfalltelefon' zu Recht verdient.
Im Sinne einer funktionierenden Notfallplanung hätte dann aber der Ehemann unverzüglich die Polizei einschalten müssen, statt sinnlos Zeit zu vergeuden und selbst irgendwo hinzufahren.
Zitat von devlyndevlyn schrieb:Auch eigentlich erstaunlich, dass sie so weit vom Erstwohnsitz arbeitet, macht Vereinbarkeit von "Beruf" und "Familie" schwer.
Stellt aber weitgehend sicher, dass sie nicht zufällig z.B. durch Verwandte, Bekannte oder Freundinnen ihrer Töchter bei ihrer Berufsausübung gesehen wird.


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07.03.2018 um 11:22
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:devlyn schrieb:Auch eigentlich erstaunlich, dass sie so weit vom Erstwohnsitz arbeitet, macht Vereinbarkeit von "Beruf" und "Familie" schwer. Stellt aber weitgehend sicher, dass sie nicht zufällig z.B. durch Verwandte, Bekannte oder Freundinnen ihrer Töchter bei ihrer Berufsausübung gesehen wird.
Dazu kommt noch, dass der "Markt" an Prostiuierten in Frankfurt durch die riesige Drogenszene fast schon übersättigt ist. Da gibt es Frauen die für ganz kleines Geld wirklich alles machen. Da kann man als 47 jährige die davon ihre Familie ernähren muss und dabei noch gesund bleiben will nicht mithalten. Vermutlich hat auch dieser Aspekt sie weiter ins Umland hinaus getrieben.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 14:13
Was man auch nicht vergessen sollte, ist die tatsache, dass sie - angenommen, sie möchte woanders von vorne beginnen - in ihrem beruflichen umfeld da sicherlich gute kontakte diesbezüglich hätte knüpfen können, die dabei weiterhelfen können.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 18:21
@knubbelinchen
Ich habe jetzt nicht alle Postings gelesen, wie meinst Du das mit dem beruflichen Umfeld? Sie hat doch in diesem Haus als einzige Prostituierte gearbeitet. Die Straße und die Häuser sahen mir nicht aus, dass es da mehrere Modellwohnungen für Kolleginnen gab.
Wenn Sie unterwegs war, fuhr ihr Mann sie doch mit dem Auto. Ich kenne mich in der Szene nicht so aus, aber ich denke sie hatte nicht so viele Kontakte, wie Prostituierte, die in einem großen Etablissement oder einem Laufhaus arbeiten.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 18:27
Wenn Du meinst, dass sie ganz grundsätzlich der Prostitution den Rücken kehren wollte, stelle ich es mir eher schwierig vor, mit 47 Jahren noch einen ganz anderen Job zu bekommen, zumindest ohne Beziehungen.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 20:00
Ich sehe da keinen Zusammenhang zwischen dem langsamen Auslaufen ihrer Karriere als Prostituierte und ihrem Verschwinden. Ich denke dass ihr Alter bei dem Geschehen keine relevante Rolle spielt, was immer da auch passiert ist.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 20:50
Ich denke, dass sie nach all den Jahren in diesem Gewerbe mit Sicherheit genug Kontakte zu zwielichtigen Personen aufgebaut hatte, die ihr bei einem geplanten Absetzen in allen Belangen helfen können - neuer Pass, neuer Wohnort, falsche Papiere usw...


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 21:29
Wir leben doch nicht mehr in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. "neuer Pass" und ein Leben im Untergund über mehrere Jahre ist so mit der teuerste Lifestyle, den man sich überhaupt aussuchen kann. In meinen Augen ist das abwegig, genauso wie die Vorstellung das Besucher von Prostituierten in irgendeiner Form kriminelle Grundkenntnisse haben oder Zugang zu so etwas...das ist ein Querschnitt der Gesellschaft.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 21:51
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Halte ich für am Wahrscheinlichsten. Mich stören einfach die beiden Sektgläser. Angenommen sie hat mit diesem "Freier" vor der Abfahrt noch Sekt getrunken, so dürfte er nichts Böses geplant haben. Wer hinterlässt gerne Spuren?
Es gibt verschiedene Szenarien: (1) die Gläser sind von einem anderen Kunden, (2) sie sind vom Mörder, die Situation ist dann ungeplant eskaliert, (3) im Falle eines freiwilligen Verschwindens könnten sie dort platziert worden sein
Zitat von devlyndevlyn schrieb:@MissMary
Auch eigentlich erstaunlich, dass sie so weit vom Erstwohnsitz arbeitet, macht Vereinbarkeit von "Beruf" und "Familie" schwer.
Genau das geht mir auch die ganze Zeit im Kopf rum. Wenn ich richtig liege, befindet sich die Wohnung ca. 60 km vom Familienwohnsitz entfernt. Trotzdem sendet sie einen Notruf an den Ehemann. Ich meine, er muss die Strecke erst mal fahren, weiß nicht genau wo er hin muss. Da käme doch jede Hilfe sowieso zu spät.
Es hat natürlich, wie andere User schreiben, den Vorteil der Anonymität. Wobei ich mir da nicht soooo sicher bin - wenn Mutti oft über Nacht fehlt und die Kinder das unbedarft erzählen ... da denken sich die Leute doch auch ihren Teil, v.a., wenn der Lebensstil der Familie deutlich über dem liegt, was eine angestellte Masseurin in einem Hotel so verdient.

Bringt aber auch ewig viele Nachteile: (1) Wenn Kurts Frau für zwei Stunden Klamotten shoppt, sie aber daheim ist, schafft sie es gar nicht, auf Kurts Anruf spontan zu reagieren = ihr entgeht das Geschäft (2) Es werden sinnlos Ressourcen vertan = Benzin und Zeit. Selbst wenn der Mann sie 1x am Tag fährt, ist er ja zwei Stunden unterwegs (3) Sie kann auch nicht mal "ne Stunde heimkommen" - was mit Kindern unendlich praktisch ist, damit sie einen mal wieder sehen.
Zitat von suscatsuscat schrieb:Ich weiß nicht wie das bei euch ist - aber in Stresssituationen oder bei großer Angst oder Unsicherheit - denkt ihr da immer logisch und vernünftig.
Nein, aber sie war in einem Beruf, wo das leider zum normalen Geschäft gehört, dass man Opfer eines Übergriffes wird. Wie wenn du in einer Bank arbeitest, da bekommst du ja auch regelmäßig Mitarbeiterschulungen, was man bei Überfallen am Schlausten macht. Man muss doch einen vernünftigen Plan haben ... manchmal liegen zwischen Leben und Tod nur ein paar Minuten - in dem Fall alarmiert der Mann gar nicht jemanden, der näher dran ist, sondern fährt selbst los -wissend, dass da gerade eine Stunde verstreicht - in der total viel passieren kann. Das ist -sorry- das bescheurdste Set-up überhaupt.
Zitat von suscatsuscat schrieb:Der Anruf beim Ehemann ist natürlich - falls sie Hilfe beirufen wollte - völlig sinnfrei. Was sie sich davon versprach - dachte sie die Situation noch retten zu können so nach dem Motto - ich tue ja alles was du willst - z.B. bring mir doch noch die schwarzen Lackstiefel und der Freier merkt es.
Die Umstände des Telefonates wären interessant. Fand es im Auto statt? War der Wagen schon irgendwo geparkt? Wo war der Freier? Es muss ja auch eine Weile gedauert haben, das Ding aus der Tasche zu fummeln und dann dauerte es auch, bis der Mann dran ging (wenn das so stimmt). Dann hat sie noch ein paar Sekunden zu sprechen.
Zitat von CyenitaCyenita schrieb:Dazu kommt noch, dass der "Markt" an Prostiuierten in Frankfurt durch die riesige Drogenszene fast schon übersättigt ist. Da gibt es Frauen die für ganz kleines Geld wirklich alles machen. Da kann man als 47 jährige die davon ihre Familie ernähren muss und dabei noch gesund bleiben will nicht mithalten. Vermutlich hat auch dieser Aspekt sie weiter ins Umland hinaus getrieben.
Das stimmt schon, v.a. war sie da vielleicht sicherer, was Gebietsrivalitäten etc. anging. Zudem war in Bad Orb mit Sicherheit ein bürgerliches Publikum unterwegs.
Zitat von knubbelinchenknubbelinchen schrieb:Was man auch nicht vergessen sollte, ist die tatsache, dass sie - angenommen, sie möchte woanders von vorne beginnen - in ihrem beruflichen umfeld da sicherlich gute kontakte diesbezüglich hätte knüpfen können, die dabei weiterhelfen können.
Da bin ich mir auch nicht so sicher - sie wird ja relativ autark dargestellt. Und auch die Freier waren vermutlich nicht geeignet. Vielleicht habe ich ein falsches Bild, aber bei der Darstellung habe ich so Männer um die 40 - 70 im Kopf, die eigentlich ein grundsolides Leben führen, Job, wo es nicht auffällt, wenn mal 100€ fehlen, gutbürgerlich .... und das ist "ihr Abenteuer". Passiert immer wieder das Gleiche .... für sie berechenbar, da die Männer nur über wenig Zeitfenster verfügen.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Sie hat doch in diesem Haus als einzige Prostituierte gearbeitet. Die Straße und die Häuser sahen mir nicht aus, dass es da mehrere Modellwohnungen für Kolleginnen gab.
Ehrlich gesagt bin ich mir bei der Darstellung nicht so sicher - bei XY wird explizit von einer Doppelhaushälfte gesprochen, und davon, dass sie den mittleren und oberen Stock nutzt. Ich kann schon nicht vorstellen, dass das Doppelhaus die beste Umgebung für so einen Job ist - aber ich kann mir überhaupt niemanden vorstellen, der unten in einem Doppelhaus wohnen möchte, wo oben eine Prostituierte tätig ist und die Freier auch an der Haustüre empfängt - bis auf - eine andere Prostituierte. Aber das ist reine Spekulation. Vielleicht reicht auch einfach meine Vorstellungskraft nicht.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Wenn Du meinst, dass sie ganz grundsätzlich der Prostitution den Rücken kehren wollte, stelle ich es mir eher schwierig vor, mit 47 Jahren noch einen ganz anderen Job zu bekommen, zumindest ohne Beziehungen.
So schwer ist das gar nicht - du alleine bringst dich immer doch - im Hotelgewerbe (Zimmermädchen, Küchenhilfe ....), da gibt es auch oft Deals mit Zimmer. Allerdings wird da meistens sehr genau hingeschaut, was deine Papiere angeht. Da muss man sich was einfallen lassen. Altenpflege ist ein anderer Bereich. Supermarktjobs. Fast Food Läden. Wenn du nun nicht mega-viel verdienen willst, dann geht das.
Zitat von ThoelkeThoelke schrieb:Ich sehe da keinen Zusammenhang zwischen dem langsamen Auslaufen ihrer Karriere als Prostituierte und ihrem Verschwinden. Ich denke dass ihr Alter bei dem Geschehen keine relevante Rolle spielt, was immer da auch passiert ist.
Ich finde, es gibt da zwei Betrachtungsweisen. Das eine ist deine - Verkettung von unglücklichen Ereignissen - und einem Verbrechen zum Opfer gefallen.

Es könnte aber auch ein guter Plan gewesen sein, abzuhauen (unwahrscheinlicher ....). (1) Man erzählt mindestens drei Leuten von dem "Superfreier" und stellt sicher, dass man eine klare Ortsangabe einbaut "Schlüchtern - Villa" = der schwarze Mann, da es zumindest die Villa nicht gibt - Ortsangabe genau entgegengesetzt von dem Ort, wo man dann sein wird (2) Man packt ein paar Sachen - man kann auch nicht kontrollieren, ob sie wirklich alles Geld brav daheim abgeliefert hat, oder ob sie nicht einen großen Notgroschen gespart hat (vielleicht liefen die Geschäfte gar nicht so schlecht ... sie hat nur nicht mehr alles erzählt?) (3) Man lässt sich abholen und hat Bruno vorher soweit manipuliert, dass er leider, wegen schlechter Augen, alle relevanten Details nicht "sieht" (Kennzeichen, Autotyp) - so bleibt es halt ein Typ in einem dunklen Auto. Fertig. (4) Man setzt den Notruf ab und entsorgt das Handy. Notruf findet in einer Gegend statt, die wie geschaffen für ein Verbrechen ist. (5) Man fährt mit Flugzeug - Bus -Bahn weiter, mietet sich irgendwo ein, sucht einen Job ... lebt unbehelligt.
Zitat von knubbelinchenknubbelinchen schrieb:Ich denke, dass sie nach all den Jahren in diesem Gewerbe mit Sicherheit genug Kontakte zu zwielichtigen Personen aufgebaut hatte, die ihr bei einem geplanten Absetzen in allen Belangen helfen können - neuer Pass, neuer Wohnort, falsche Papiere usw...
Klingt nun nicht so, wie wenn sie zu solchen Leuten den Megakontakt gehabt hätte .... Klingt alles -bis auf die Prostitution- brav.


Ich wollte noch auf das Motiv zu sprechen kommen. Da könnte ich mir zwei Sachen vorstellen:

(1) Der "Gebietsmord" - jemand hat das beschauliche Bad Orb für sich als Gebiet entdeckt, ärgert sich aber über sie, da sie viel zahlungskräfte Stammkundschaft hat - beschließt, einen Fake-Freier zu engagieren, er sie tötet (würde auch die kurze Zeit zwischen Abholen und Notruf erklären - in der Gegend hätte er sicher auch prima schon ein Grab vorbereiten können.

(2) Der "Sexualmord" - jemand tötet sie, weil er Lust am Töten hat. Die Frage ist nur - warum nimmt er eine ihm bekannte Prostituierte, die in einem gutbürgerlichen Wohngebiet lebt und hinterlässt noch DNA?

(3) Der "Unfalltod" - der Mörder hat sich das Szenario ausgemalt und alles vorbereitet und dann entgleitet die Situation. Vielleicht, weil sie nach 15 Minuten Irrfahrt einfach fordert, dass sie Aussteigen kann und ihn ärgert das so sehr, dass er durchdreht ....


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 22:51
@suscat

stichwort "gebietsmord"....die anzahl der prostituierten in bad orb ist relativ überschaubar. ich denke, dass ein mord auch in diesem milieu eine seltenheit ist, gemessen an der anzahl der arbeitenden prostituierten und dass hier die monetären interessen der konkurrenz durch sie wenig tangiert wurden, zumindest nicht ansatzweise so, dass dies einen mord rechtfertigen würde. sie war 47, da ist ein ende dieser tätigkeit sowieso sehr nah, zudem liefen die geschäfte nicht gut. ich glaube zudem, dass da erstmal mit drohungen und ähnlichem gearbeitet wird, statt durch so etwas enormen staub aufzuwirbeln. das ist eigentlich absolut schlecht für das geschäft.


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07.03.2018 um 22:52
@MissMary
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(1) Der "Gebietsmord" - jemand hat das beschauliche Bad Orb für sich als Gebiet entdeckt, ärgert sich aber über sie, da sie viel zahlungskräfte Stammkundschaft hat - beschließt, einen Fake-Freier zu engagieren, er sie tötet (würde auch die kurze Zeit zwischen Abholen und Notruf erklären - in der Gegend hätte er sicher auch prima schon ein Grab vorbereiten können.
Aber da gäbe es bestimmt Getuschel und das wäre der Polizei zu Ohren gekommen. Kann ich mir eigentlich so nicht vorstellen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(2) Der "Sexualmord" - jemand tötet sie, weil er Lust am Töten hat. Die Frage ist nur - warum nimmt er eine ihm bekannte Prostituierte, die in einem gutbürgerlichen Wohngebiet lebt und hinterlässt noch DNA?

(3) Der "Unfalltod" - der Mörder hat sich das Szenario ausgemalt und alles vorbereitet und dann entgleitet die Situation. Vielleicht, weil sie nach 15 Minuten Irrfahrt einfach fordert, dass sie Aussteigen kann und ihn ärgert das so sehr, dass er durchdreht ....
Das finde ich schon viel wahrscheinlicher.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 22:53
Ich finde deinen Beitrag und deine Gedanken dazu sehr spannend @MissMary

Meine Gedanken zu den Motiven.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(3) Der "Unfalltod" - der Mörder hat sich das Szenario ausgemalt und alles vorbereitet und dann entgleitet die Situation. Vielleicht, weil sie nach 15 Minuten Irrfahrt einfach fordert, dass sie Aussteigen kann und ihn ärgert das so sehr, dass er durchdreht ....
Was meinst du mit "sich das Szenario ausgemalt"? Welches Szenario? Dass er sie umbringt oder die Nacht mit ihr?

Denn sollte das Mord im Affekt gewesen sein - hätte er einfach mal so das perfekte Versteck für die Leiche parat gehabt? Müsste schon ein großer Zufall sein. Ist es nicht so, dass wenn jemand im Affekt tötet, er die Leiche eher notdürftig entsorgt um sie "schnell los zu werden"? Für mich passt das ungeplante Morden mit einer perfekten Entsorgung der Leiche nicht so ganz zusammen. Nicht dass es das nicht gegeben hätte natürlich. Ich denke dann müsste er schon sehr abgebrüht (starke Nerven) und gewieft gewesen sein.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(1) Der "Gebietsmord" - jemand hat das beschauliche Bad Orb für sich als Gebiet entdeckt, ärgert sich aber über sie, da sie viel zahlungskräfte Stammkundschaft hat - beschließt, einen Fake-Freier zu engagieren, er sie tötet (würde auch die kurze Zeit zwischen Abholen und Notruf erklären - in der Gegend hätte er sicher auch prima schon ein Grab vorbereiten können.
Das schließe ich aus, es wurde ja gesagt dass "die Geschäfte" eher mäßig liefen bei ihr.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:(2) Der "Sexualmord" - jemand tötet sie, weil er Lust am Töten hat. Die Frage ist nur - warum nimmt er eine ihm bekannte Prostituierte, die in einem gutbürgerlichen Wohngebiet lebt und hinterlässt noch DNA?
Für mich die wahrscheinlichste Variante von den dreien.

Es wurde nicht bestätigt dass er tatsächlich DNA hinterlassen hat. Ich denke mal das mit den Gläsern war so ein psychologisches Spielchen seitens Aktenzeichen XY, falls der Täter die Sendung sehen sollte. Damit er vielleicht nervös wird?

Und so gut hat sie ihn doch gar nicht gekannt, sie hat ihn eher wage beschrieben. Hätte sie eine längere, persönlichere Beziehung (auf professioneller Ebene!!) zu ihm gehabt, hätte sie ihn noch genauer beschrieben. Ich denke mal der Täter hat sie einfach mal "abgecheckt" und er wird wohl gedacht haben dass sie ein leichtes Opfer ist, aus Gründen die wir nicht zu 100% kennen.

Ich denke er hat etwas im Schilde geführt und sie hat ihn sehr schnell durchschaut und hat versucht durch den Notanruf sich zu retten, falls dieses Motiv das gesuchte ist.

Es gab doch sicher schon Fälle wo Prostituierte ermordet wurden, von Freiern, die sie schon mal getroffen hatten. So ungewöhnlich ist es doch sicher nicht? Denn auch wenn sie sich gekannt haben, trotzdem ist das Risiko entdeckt zu werden nicht so wahnsinnig hoch. Erstens weil Prostituierte viele Stammkunden haben, und generell viel Verkehr herrscht (viel gemischte DNA, also nur weil die DNA in der Wohnung war, muss es nicht heißen dass einer der Täter ist, da kann er sich leicht rausreden), und zweitens ist es für die Täter ein Vorteil dass die meisten Frauen, die diesem Gewerbe nachgehen, es selber möglichst geheim und diskret halten wollen, und auch selber gewisse Spuren ggf verwischen.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 22:54
@Thoelke
Lieber thoelke - verklickt - du dich hast - ich war nicht für Gebietsmord - weil wie du sagst Bad Orb erscheint auch mir nicht als das Pflaster dafür.


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 23:01
Wir haben ja schon so ziemlich alle möglichen Varianten diskutiert, was zum Verschwinden geführt haben könnte.

Thema - wo ist der Körper von AK geblieben.

Hier haben wir bisher nur die Möglichkeit des Vergrabens bedacht.
Was meint ihr - wo befindet sich - falls es sie ermordet wurde der Körper von AK?

Es gibt ja noch mehr Möglichkeiten als vergraben.
Tiefkühltruhe?
In einem Abfallfass?
Einbetoniert?
See oder Fluss?


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Andrea Kunz aus Bad Orb seit 2008 vermisst - Hilferuf per Handy

07.03.2018 um 23:02
@suscat

Stimmt natürlich :-) Hab ich gerade verpeilt..

bezog sich auf @MissMary


Gegen diesen psychopatischen Lustmörder spricht zunächst die Statistik, so etwas ist einfach viel seltener als Menschen gefühlt annehmen, aber wenn man sich Psychogramme von solchen Tätern durchliest, so tragen sie diesen Gedanken teilweise Jahre und Jahrzehnte mit sich und spielen alle Einzelheiten detailiert durch. Der mögliche Täter hat aber hier mehr Glück als Verstand gehabt, dass man ihn nicht ausfindig machen konnte. Ich kann mir das ganz schlecht vorstellen, dass man ein geplantes Szenario so angeht.
Wie schon mal gesagt, wenn der Rentner auf Zack gewesen wäre oder eine 100 Euro Kamera an der Tür gewesen wäre oder ne GPS Uhr, hätte man ihn vermutlich. Einfach davon auszugehen, dass sie fast keine Sicherheitsmaßnahmen hat ist erstaunlich naiv für einen so lang planenden Täter.


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