KBEE schrieb:ch glaub nicht, dass es dabei um eine realistische oder unrealistische Darstellung geht. Kann mir vielmehr vorstellen, dass die Ermittler ein freiwilliges Verschwinden und einen Täter aus der Familie ausgeschlossen haben und daher im Filmfall die Aufmerksamkeit ganz auf den unbekannten Täter fokussieren wollten.
Das stimmt. Es sollten auch m.E. nach keine neuen Zeugen gefunden werden, sondern eher auf Leute, die direkt involviert waren, moralisch Druck aufgebaut werden. Die ganze Sache wird "zu clean" dargestellt - die Homestory, die netten Details in der bescheidenen Wohnung (Nikolaussäckchen für die Kinder, Adventskerze ....). Auch das ist natürlich okay, weil es sicher Leute gibt, die etwas wissen und v.a. die Töchter haben das Recht darauf, zu erfahren, was mit der Mutter geschehen ist. Erinnert mich vom Beitrag her etwas an den Doppelmord Schemmer - da war aus dem Beitrag eigentlich rauszulesen, dass die Familie mit im Fokus steht - das lese ich hier nicht raus, aber durch die lange Homestory ... schon eine moralische Absicht.
Drosselpart schrieb:Sie musste davon ausgehen, das ein mögliches Not-Telefon-Gespräch sehr kurz ausfallen kann, mir scheinen aber in Relation der Gesprächslänge zur potentiellen Dringlichkeit des "Notrufes" der abgesetze Nachrichteninhalt (...Hallo, ... ich habe ein Problem oder so ähnlich....) etwas zu normal. Es ist auch keine Rede von Hilfe, Panik, besondere Hintergrundgeräusche, Geschrei, Tumult, etc.
Wie schon geschrieben - erst mal eignet sich das Ding nicht als Notfalltelefon. Dann kann es künstlerische Freiheit gewesen sein - er reagiert viele Sekunden nicht. Dann ihre Angabe ... Zudem ist der ganze Notfallplan hinfällig ... wenn er nun losfährt und selbst nach dem Rechten schaut ... da geht eine Stunde Zeit drauf - völlig sinnlos.
Rotmilan schrieb:Wenn ich allerdings einen getrennt lebenden Ehemann hätte, der quasi mein "Aufpasser" ist und den ich inclusive zweier eigener Kinder noch finanziell vollständig unterhalten müsste, hätte ich die Nase vom Ehemann sicher gründlich voll.
Ehemann hat ja null Anstalten gemacht zur Familienkasse beizutragen und so klein waren die Kinder nicht mehr. Warum hat er sich keine Arbeit gesucht?
So im Nachgang ist es auch komisch, dass er sie ständig fährt. Ist das auch eine Machtausübung, dass sie eben, wenn er weg ist, in Bad Orb in der Bude festsitzt und erst mal nicht wegkommt (außer mit Öffis ...)? Während er im Großraumgebiet Frankfurt das Auto hat? Ich glaube, dass war schon ein dezenter Hinweis auf der Abhängigkeitsvehältnis.
Kommt es mir nur so vor, oder ruft sie ihn auffallend oft an? Muss sie nach jedem Freier "Rapport" geben, was wann wo wie war? Möchte er deshalb auch über die Freier Bescheid wissen? Aber warum bei DEM Freier dann nicht? Ich könnte mir eher vorstellen, dass der emotional beteiligte Mann gar nicht so genau wissen will, was die Frau da mit wem wann so macht.
Die eine Tochter ist 12 - die andere sieht gleichaltrig aus. Locker viel Zeit für ihn, das sinkende Einkommen seiner Frau auszugleichen ...
suscat schrieb:Mein Eindruck durch den XY Beitrag war so, dass sie mehr auf den Bereich Wellness Massage - erotische Massage usw. umschwenken wollte. Dadurch lässt sich dann auch die Umsiedlung in die Kurstadt Bad Orb erklären. Hier gibt es auch relativ viele Wohnungen für ältere Menschen.
Ich glaube, sie hat versucht, eine ganz, ganz breite Palette abzudecken: SM (wenn die Requisiten stimmen), Massage, Blümchensex, Lothar (?) der es hart mag, Hausbesuche ... Wobei - wenn der Abendzeitungsartikel stimmt mir ein Rätsel ist, wie sie ohne Auto die Hausbesuche hinbekam. Mit dem Fahrrad? Oder fuhr er jedes Mal die Stunde ....
suscat schrieb:Kinder und Hund verlassen? Das ganze gewohnte Umfeld. Wenn es hierfür Hinweise (stichhaltig) gäbe, dann würde XY doch den Beitrag vermutlich nicht aufnehmen.
XY hat es nicht komplett ausgeschlossen. Weil man die Umstände nicht kennt, kann man ja auch nichts ausschließen. Ich denke, es kommt auf mehrere Faktoren an - auch, wie sehr sie in seinem Griff saß - sie wird als sehr tough dargestellt, schafft es aber nicht, sich gegen den Mann durchzusetzen, dass der zumindest auch ein wenig zum Familieneinkommen beiträgt?
Sie ist laut XY seit "20 Jahren" Prostituierte, in der Zeit war sie zweimal schwanger und das mit dem Beruf zu vereinbaren, stelle ich mir sehr schwer vor. Wenn du ins Leben deiner Kinder involviert bist, gibt es so Millionen Kleinigkeiten, die du einfach miterleben willst - ihre Arbeitszeit ist auf das Angebot an Arbeit und nicht auf die Kinder abgestimmt. Sie trifft sich jeden Mittwochabend mit Lothar, Freitagabend dann mit dem Freier, mit dem sie verschwindet ....
flora61 schrieb:In dem Maintower Beitrag ist die Rede davon dass es sich um einen Stammkunden handelte.
Für mich ist es ein Unterschied ob man jemanden einige Male getroffen hat oder ob es ein Stammkunde ist.
Einem Stammkunden würde ich schon vertrauen,da man sich regelmäßig über einen längeren Zeitraum traf.
Bei XY ist die Rede davon, dass sie ihn von der letzten Modelwohnung kennt, die sie zwei Jahre zuvor aufgab. Ist für mich auch kein Stammkunde, wenn man zwei Jahre gar nichts hört.
Slaterator schrieb:Ja, ist in der Nachbetrachtung durchaus auffällig. Allerdings kann das auch dem gewollten Sympathiegewinn des Zuschauers gegenüber dem Opfer geschuldet sein. Es soll eine starke, emanzipierte Frau in einem harten Beruf gezeigt werden, die trotz Sexarbeit über eine intakte "normale" Familie inklusive treusorgendem Hausmann verfügt.
Ja, ich habe ja oben geschrieben, dass der Sinn des Beitrages vermutlich war, Mitwisser emotional anzusprechen, dass sie etwas verraten.
Slaterator schrieb:Zweitens war die Gefahr geringer, dass plötzlich Freunde/Bekannte/Nachbarn als Kunden vor der Türstehen und/oder genau mitbekommen, welcher Arbeit sie nachgeht.
Das stimmt natürlich - aber es bleiben ja jede Menge Geld und Zeit auf der Straße ....
Slaterator schrieb:Der Gedanke drängt sich förmlich auf. Das habe ich noch während der Livesendung gedacht. Allerdings gibt es das tatsächlich und sogar relativ häufig. Als bei meinen Eltern im Wohngebiet ein ganz normales Reihenhaus verkauft wurde, kaufte es ein entspr. Etablissement. Es kam jedoch dann nicht mehr zur "Umnutzung", da der Betreiber vorher Insolvenz anmelden mußte. Insofern heute wohl nicht mehr allzu ungewöhnlich.
Ja, das ist für Anwohner ziemlich ärgerlich ... allerdings ist bei XY explizit die Rede davon, dass sie den 1. Stock und das Dachgeschoss nutzt (1. Stock privat, Dachgeschoss beruflich) - unten wohnt wohl jemand anders ... ob das noch eine "Modellwohnung" war? Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Oma Erna da unten wohnt und den gleichen Eingang nutzt. Auch denke ich nicht, dass die Nachbarn sehr begeistert waren, auch wenn "Bruno" als Mädchen für alles fungiert.
bellady schrieb:Gut , aber dann ,wenn sie jemand gefunden hätte ,der ihr behilflich war beim Ausstieg - hätte sie nicht irgendwie/irgendwann versucht ,mit beiden Töchtern heimlich Kontakt aufzunehmen ?
Zumindest jetzt im Erwachsenenalter - vielleicht. Ich selbst kenne einen Fall, wo sich ein völlig überschuldeter Vater abgesetzt hat und er tauchte erst als Pflegefall im Ausland auf. Die Kinder sind hingefahren und stellten ihn zur Rede -er meinte, dass er sich eigentlich für seine Tat (das Verlassen) schämte und auch Angst vor der Reaktion der Kinder hatte, wenn er ihnen beichtet, dass er ausschließlich aus egoistischen Gründen untergetaucht ist.
Thoelke schrieb:Wir kennen die Frau nicht, aber ich gebe mal zu bedenken, dass ein solches Untertauchen in Bezug auf das, was man da seinen eigenen Kinder antut, ein Persönlichkeitsprofil voraussetzt, das nur ganz wenige Mensch haben., das wäre eine ausgesprochene seelische Grausamkeit.
Das kommt glaube ich auch auf ihre Not und auf das von ihr erlebte Verhältnis zu den Kindern an. Das innige Verhältnis wird in dem Beitrag ja zwischen Vater und Kindern dargestellt - während sie nicht mal zum gemeinsamen Frühstück aufsteht sondern wartet, bis die Kinder zum Bus hetzen. Kann auch so dargestellt gewesen sein, dass der Vater im besseren Licht erscheint. War aber sehr auffällig.