Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Luminella schrieb:Kontroll— bzw. Machtcharakter

Ein guter Gedanke. Hier findet sie keiner, ohne dass ich etwas davon weiß. Hätte er sie mit einem Stein versehen in die Pegnitz geworfen, nur um ein Beispiel zu nennen, wäre das ein Kontrollverlust gewesen. Wer weiß, wo sie dann evtl. gefunden werden und wann. Dieses Gefühl wäre für ihn sicher ungut gewesen.

einfach nur grauenhaft, ich denke auch immer an den Vater was er wohl noch gedacht hat die letzten Minuten, der Arme Gott hab ihn selig

Zumal der Vater ja seine Frau grausam zugerichtet und blutüberstömt im Bett gesehen hat, also höchstwahrscheinlich.
Wir haben ja Alle gehofft, dass die Mutter nichts mehr mitbekommen hat. Aber es hat sich ja bestätigt, dass sie mit dem Arm noch eine Abwehrbewegung gemacht hat.

Unvorstellbar, was der Vater mitgemacht hat....einfach unvorstellbar!

Isimaus schrieb:. Dieses Gefühl wäre für ihn sicher ungut gewesen.

Du meinst, das Gefühl, sie in der Nähe zu haben, spielte für ihn eine Rolle?
Er wollte doch mit seiner S. freie Bahn haben. Da wäre die Pegnitz vielleicht eine Variante gewesen, die eine Aufdeckung etwas unwahrscheinlicher gemacht haben. Abgesehen von den vielen Spuren und laienhaften Renovierungsarbeiten im Haus.

Jamegumb schrieb:Du meinst, das Gefühl, sie in der Nähe zu haben, spielte für ihn eine Rolle?

Nicht die direkte Nähe, eher die Kontrolle über sie zu haben. Es hätte "saubere" Lösungen gegeben. Aber wie @Luminella schreibt, der Macht- und Kontrollzwang ist ihm zum Verhängnis geworden.
Allerdings wäre ein Versenken in der Pegnitz alleine noch etwas schwieriger gewesen. Sofern er denn alleine war beim Entsorgen der Leichen.

Luminella schrieb:Also ich habe immer wieder die Vorstellung, dass dieses Einmauern auf dem Grundstück auch noch so einen Kontroll— bzw. Machtcharakter haben könnte. Postmortem hat er sie sozusagen unter Kontrolle, sein Plan war für ihn selbst rund und erfolgversprechend, sein mangelndes Einfühlungsvermögen ist schuld, dass er viele offensichtliche Fehler bzw. Fehlverhalten an den Tag gelegt hat. Gar nicht auf die Idee kam, dass jemand an seiner Version zweifeln könnte.

Und sie auch endgültig mit zur Täterschaft und Beteilung an ihn zu "binden" auch hinter Gittern.
Könnte mir gut vorstellen, dass S.P. nicht damit gerechnet hat, als sie bei ihren Eltern war und nicht bei I.P. zuhause, dass dieser so dermaßen durchdreht.
Sie hätte ja quasi ein Alibi gehabt, sie hätte alles abstreiten können und I.P. wäre dann ganz alleine gewesen im Gefängnis.. durch das putzen und beseitigen der Leichen und Spuren war das aber unmöglich und er hat sie damit endgültig zur Komplizin gemacht ?


Im übrigen VIELEN DANK an alle Prozessbeobachter und ihre detailreichen Mitschriften !

Was ich nicht verstehe, er musste doch wissen, ohne Leichen gab es erst mal keine Erbschaft.
Und dann das dilletantische Einmauern. Irgendwo habe ich gelesen, er habe gelöschten Kalk und Salz verwendet. Branntkalk wäre sinnvoller gewesen.
Warum hat er die Leichen nicht ganz bequem im Karten vergraben? Ein Baum drauf gepflanzt und er hätte den Nachbarn gegenüber einen Grund gehabt für die Aktion.

im Garten vergraben, das wird ihm zu unsicher gewesen sein, wegen den Nachbarn

http://www.nordbayern.de/region/doppelmord-in-schnaittach-ex-partner-packen-aus-1.8717932

Was sagt ihr dazu?

@Adrenalinpur
Vielleicht hast Du übersehen, dass wir den Artikel gestern um 20.52 Uhr schon hatten?:-)
Aber je öfter man es liest umso gruseliger wird es.

Wow, ich bin ziemlich sprachlos (mal wieder) und werde wohl einiges wiederholen was viele andere schon schrieben. Also ist es nun so dass Ingo wohl ein Außenseiter mit großem Gewaltpotential war, der sehr von sich überzeugt war, aber wohl trotzdem nie geschafft hat sich richtig in die Gesellschaft zu integrieren. Dazu kommt dann Stephanie, die wohl ebenfalls zu Gewalt neigt, gerne lügt und noch lieber Familienmitglieder auseinandertreibt. Eigentlich liegt jetzt sehr klar auf der Hand was von Anfang an gesagt wurde, eine mörderische Mischung. Sehr gefährlich wie man leider sehen konnte. Da sind 2 Charaktere aufeinandergeprallt, die sich wohl so ergänzt haben einen grauenhaften unperfekten Mord zu begehen.

emz schrieb:Was ich nicht verstehe, er musste doch wissen, ohne Leichen gab es erst mal keine Erbschaft.

Das denke ich mir auch dauernd. Vielleicht dachte er dass man nach einer bestimmten Zeit vermisst gemeldet, diejenigen für tot erklären lassen kann. Vielleicht wollte er auch "nur" vieles verkaufen. Fing beim Wohnmobil ja schon an und scheiterte an dem Fahrzeugbrief, den er versehentlich mit eingemauert hat 🙄 also scheint die Taktik ja nicht so... du weißt schon.

Letztendlich wissen wir es nicht...

ich bin gespannt auf die Aussagen der Gutachter.

Wir haben hier zwar einige, die aus dem Gerichtsverfahren berichten, aber das sind keine augebildeten Journalisten. Da ist auch beim hören viel Filter dabei, der die eigenen Theorien stützt und wo alles "uninteressante" duchrutscht.

Deswegen möchte ich, was das anlangt, neutrale Berichterstattung hören.

Im Moment deutet alles, für die Laienpsychologen unter uns, auf Narzissten beiderseits, möglicherweise sogar Psychopathie seitens IP hin.

Aber wie viel davon ist gefärbte Berichterstattung? Und daraus resultierender Laienpsychologie, auch meinerseits?

Ich habe zwar eine, nicht sehr fundierte, Meinung dazu, aber ich möchte dazu schlicht die Meinung der Gutachter hören. Wenn ich das richtig verstehe beobachten die ja auch Prozesse.

Übrigens: selbst Psychopathen oder Narzissten töten nicht zwangsläufig ihre Eltern. Ein Mensch, vor allen ein Erwachsener, (und in diesem Fall noch mehr ein Erwachsener, der es bereits geschafft hat, sein eigenes Geld zu verdienen) hat immer eine Wahl. Und beiden Krankheiten liegt auch eine angeborene Komponente zu Grunde. Hier den Eltern eine Mitschuld (z.B. durch zu bettüdeliger Erziehung) zu geben halte ich, hier völlig privat, für falsch - egal wie sehr sie den Ingo betüddelt haben.

NeonMouse schrieb:ich bin gespannt auf die Aussagen der Gutachter.

Total. Ich kann es wirklich nicht erwarten. Schade dass die immer erst am Ende kommen, du merkst ja dass man sich schon während des Prozesses ständig Meinungen bildet.

NeonMouse schrieb:Wir haben hier zwar einige, die aus dem Gerichtsverfahren berichten, aber das sind keine augebildeten Journalisten. Da ist auch beim hören viel Filter dabei, der die eigenen Theorien stützt und wo alles "uninteressante" duchrutscht.

Ich bin ja selbst hin und wieder -wie es die Zeit zulässt - dabei, ich finde man kann da wirklich einen sehr guten Eindruck bekommen. Natürlich ist das nicht fachmännisch, aber es weicht nicht zu sehr von der Wahrheit ab und das was fehlt liest man meistens am nächsten Tag in der Zeitung.

NeonMouse schrieb:Im Moment deutet alles, für die Laienpsychologen unter uns, auf Narzissten beiderseits, möglicherweise sogar Psychopathie seitens IP hin.

Sowas von, 100% Zustimmung.

NeonMouse schrieb:Aber wie viel davon ist gefärbte Berichterstattung? Und daraus resultierender Laienpsychologie, auch meinerseits?

Laienpsychologie ist hier komplett alles, da darf man sich aber auch nix vormachen. Allerdings basiert das ganze auf Erfahrungen, Vergleichen, dem eigenen Gewissen und einer Portion Hirn, also ich würde es nicht als kompletten Humbug hinstellen. In Schnaittach wurde nach paar Tagen genau das gesagt was jetzt geschehen ist, beinahe ins Detail, damals sagte man "Dorftratsch", "Küchenpsychologie", "wichtigtuer" und löschte viele Beiträge in Gruppen. Also steckt in allem ein Fünkchen Wahrheit und bei manchem noch mehr :)

NeonMouse schrieb:Hier den Eltern eine Mitschuld (z.B. durch zu bettüdeliger Erziehung) zu geben halte ich, hier völlig privat, für falsch - egal wie sehr sie den Ingo betüddelt haben.

Schön dass du das auch so siehst, ohne es zu müssen.

NeonMouse schrieb:Wir haben hier zwar einige, die aus dem Gerichtsverfahren berichten, aber das sind keine augebildeten Journalisten. Da ist auch beim hören viel Filter dabei, der die eigenen Theorien stützt und wo alles "uninteressante" duchrutscht.

Es ist einfach so, dass es unheimlich viel Input ist. Wenn man den ganzen Tag im Gericht dabei ist, sind da unglaublich viele Informationen. Nicht nur das Gesagte, sondern Mimik der Angeklagten, der Anwälte. Man achtet einfach auch auf so vieles. Mir fällt selber auf, dass mir in den Tagen danach noch viele Details einfallen. Und dann verarbeitet man das selber erstmal und es ergibt sich ein Bild.

Wir Menschen sind stark sozial geprägte Wesen, Heerscharen von Psychologen, denenman ja offensichtlich wissenschaftliche Kompetenz zuschreibt, beschäftigen sich mit der Kindheit eines psychisch auffälligen Patienten... Denn Eltern geben ihren Kindern Fundament... psychisch und physisch. Küchenpsychologie fängt bei mir dann da an, wo ich nicht die richtigen Fragen stelle...z.B. die nach der Schuld, das ist irrelevant. Ich finde, jeder trägt ein Stück Schuld mit sich rum, d.h. Wir sind alle nicht unschuldig in zwischenmenschlichem Sinne.
Ferner bin ich der Meinung, dass auch ein Psychologe Intuition und Subjektive Wahrnehmung mit einfließen lässt. Auch Psychologen haben interpretationsfreiheiten, können sich verrennen, trotz oder obwohl sie fachlich ausgebildet sind. Und kein Psychologe der die Kindheit eines Patienten analysiert würde zu dem Schluss kommen, die Eltern sind Schuld.
Abschließend: wie wenig greifbar psychologisches Fachwissen ist, das hat ein Postbote mit viel Intelligenz und Intuition bewiesen, er schaffte es zum Chefarzt in der Psychiatrie und war ein sehrgeschätzter Gutachter bei Gericht!

Weiß jemand, was mit dem Haus eigentlich passiert? Es wäre ja schon ziemlich hart, wenn Ingo für sein handeln noch belohnt wird (in Form von Erbschaft des Hauses, etc)

5634 schrieb:Weiß jemand, was mit dem Haus eigentlich passiert? Es wäre ja schon ziemlich hart, wenn Ingo für sein handeln noch belohnt wird (in Form von Erbschaft des Hauses, etc)

Die Frage kam schon mal auf. Ich denke so lange das Verfahren geht passiert gar nichts.
Dann, wenn der Angeklagte verurteilt wurde, können die Angehörigen der Eltern zivilrechtlich gegen den Angeklagten vorgehen und ihn für erbunwürdig erklären lassen.

https://www.advocatio.de/die_erbunwuerdigkeit.html

5634 schrieb:Weiß jemand, was mit dem Haus eigentlich passiert?

Ich habe gehört, weiß also nicht ob es stimmt:

Das Wohnmobil soll weg sein.

Das Haus steht unter Zwangsverwaltung. Dazu gehören auch die beweglichen und unbewegliche Teile auf dem Grundstück. Wahrscheinlich wurde es verwertet und der Erlös dem Vermögen zugeführt.

nmw schrieb:Die Frage kam schon mal auf. Ich denke so lange das Verfahren geht passiert gar nichts.
Dann, wenn der Angeklagte verurteilt wurde, können die Angehörigen der Eltern zivilrechtlich gegen den Angeklagten vorgehen und ihn für erbunwürdig erklären lassen.

Wenn, dann könnte es sich so darstellen, dass die Familie des Vaters, er war zuletzt verstorben, erbt.

Allerdings fallen durch den Prozess (Ermittlungen, Gutachten usw.) nicht unerhebliche Kosten an. Ob die der Staat trägt oder ob die aus dem Erbe bestritten werden können, das vermag ich nicht abzuschätzen. Der Angeklagte wird jedenfalls nicht in den Genuss einer größeren Erbschaft kommen.