Hi erstmalig
@allHätte ich auch. Bin auch eher überbehütet aufgewachsen, hab es genossen. In meiner Pubertät habe ich mich dann aber so "furchtbar" entwickelt, dass meinen Eltern schon oft ganz schlecht wurde, allerdings habe ich gar keine Möglichkeit gegeben dass man hier hätte eingreifen können. Trotz gutem Verhältnis zu den Eltern bin ich dann auch frühzeitig in eine eigene Wohnung gezogen. Heißt, es kann auch anders laufen, ich denke es ist Charaktersache. Keiner wird wegen Überbehütung zum Mörder. Ich selbst konnte beobachten, dass solche Kinder sogar eher arrogant werden. Wenn Bubi meint, mit 26 Jahren seine Hochzeitspläne von seinen Eltern abhängig machen zu müssen, ist er doch selbst schuld.
Auch genau meine Gedanken,
@Winterella Ist bei mir dann auch so, dass ich "überbehütet" aufgewachsen bin. Ich bin zwar insgesamt genau so alt wie unser vorliegendes Liebespaar, aber wohne ich mittlerweile auch wieder über der Wohnung meiner Eltern. Putzigerweise besaßen meine Eltern auch mal ein Wohnmobil. Einzelkind bin ich allerdings nicht.
Ich verfolge diesen Fall auch daher seit Anbeginn sehr interessiert. Auch hier lese ich immer gerne mit. Einfach unvorstellbar! Die eigene Mutter, die jedem Menschen zumindest in einer Beziehung heilig sein sollte, mit nem Zimmermannshammer zu Brei malträtieren und anschließend den geschockt dazukommenden Vater durch die halbe Wohnung mit selbigem zu jagen, um schließlich von hinten, womöglich auch noch mit der Pike, zuzuschlagen, ist einfach unfassbar, unvorstellbar, aber daher wohl grad auch so fesselnd. Sensationsgier?
Dann die "Tatortreinigung"! Wenn man sich das durch den Kopf gehen lässt, was da für Arbeiten zu verrichten waren. Mein Gott, unbegreiflich! Halt ich mir nur so vor Augen, wie ich sowas meinen Liebsten hätte antun können. Mein Elternhaus ist in vielen Dingen dann sogar auch vergleichbar, mit jenem vom Ingo. Meine Mutter ist zum Beispiel auch sehr ordnungsliebend und unser Haus ist weiterhin auch vergleichbar und befindet sich ebenso in ähnlicher Nachbarschaft.
Von daher habe ich glaube ich ganz gute Voraussetzungen, mich in Ingo hineinzuversetzen. Ich denke, dass wenn er wohl seine 23 bis 25 Jahre abgesessen hat, er froh sein wird, wieder in Freiheit zu sein. Obwohl mal als nächstes Verbrechen natürlich die Beseitigung der Angetrauten (als Wiederholungstat) mutmaßend orakeln könnte, meine ich trotzdem, dass man eine Sicherheitsverwahrung erstmal außer acht lassen sollte. In seiner Haftzeit wird man sich dann hoffentlich auch öfter eingehender mit ihm beschäftigen, um einen Blick in seine Seele zu erhaschen. Die Entscheidung darüber sollte man somit dann zu einem späteren Zeitpunkt fällen und sollte nicht jetzt Entscheidungsrelevanz haben.
Auch von mir ein Dankeschön für die plastisch ausgeführten Prozessberichte. Immer wieder spannend zu lesen!
Nice Weedend,
Urmolch