Die Plaza Frau

JW schrieb:Was wäre wenn man sie zuerst betäubt (oder vergiftet) hätte.

Klingt erst mal genial, ging dann aber für den Täter so halb nach hinten los, weil sie von dem Würstchen und dem inzwischen fast berühmten Kartoffelsalat erst am nächsten Tag einen Happen aß und das Zeug fast gar nicht gefuttert hätte.

Jetzt stell dir mal vor, du bist der Täter und sitzt nebenan und die isst nichts!

Und: Wann soll er denn die Sachen vergiftet haben? Es kam aus der Küche, getragen von einer Servicekraft... das stelle ich mir auch eher kompliziert vor.

Ich meinte als Denkansatz, dass sie kurz nach der Lieferung gegessen hat u iwo Gift oder KO Tropfen drin waren. Es gab ja auch Cola Flaschen.

Würde auch erklären, dass sie nicht fertig gegessen hat.

JW schrieb:Was wäre wenn man sie zuerst betäubt (oder vergiftet) hätte. Z.B. mit dem Essen

Das kann ausgeschlossen werden. Die Frau wurde obduziert, bei jeder Obduktion wird auch das Blut toxikologisch untersucht.
Dabei hätte man etwas gefunden. Außerdem stellt sich mir auch die Frage des Sinns...

Bei Barschel fand man die K.O. Tropfen bei der ersten Obduktion auch nicht und da vermutete man Suizid durch Tabletten.

Der Sinn? Jemand in Ruhe oder leichter umbringen zu können inkl. Beseitigung von Spuren oder der Tatentschluss kam erst später. Dazu müsste man wissen wer sie war und was alles aus dem Zimmer fehlt.

Muss ja nicht so sein, nur würde es die Verdauung und das restliche Essen erklären.

Tuxhater schrieb:Die Frau wurde obduziert, bei jeder Obduktion wird auch das Blut toxikologisch untersucht.
Dabei hätte man etwas gefunden.

Wenn jemand im Rahmen eines mutmaßlichen Suizids erschossen aufgefunden wird, ist ein oberflächliches toxikologisches Screening auf Alkohol, Partydrogen und gängige Medikamente schon das höchste der Gefühle. Eine komplette toxikologische Untersuchung auf alle denkbaren Substanzen hingegen dauert Wochen und kostet irrsinnig viel Geld. Nie und nimmer wurde eine solche Untersuchung bei der Plaza-Frau durchgeführt, zumal die Todesursache ja klar wie Kloßbrühe war (bzw. zu sein schien) und es sich bei der Toten nicht um eine prominente Kreml-Kritikerin handelte. Nein, sicher ausschliessen kann man eine Vergiftung hier sicherlich nicht, auch wenn dies ein unwahrscheinliches Szenario ist.

PS: Ich habe die genaue Zahl jetzt gerade nicht im Kopf, aber in Deutschland kostet eine Obduktion unter hundert Euro. Eine komplette toxikologische Untersuchung dagegen dürfte im mittleren fünfstelligen Bereich anfangen, mit viel Spielraum nach oben, wenn z. B. Proben unabhängig voneinander in verschiedenen Laboren untersucht werden.

VanDusen schrieb:Ich habe die genaue Zahl jetzt gerade nicht im Kopf, aber in Deutschland kostet eine Obduktion unter hundert Euro

Da vertust du dich: Eine Obduktion in der Rechtsmedizin kostet in Deutschland etwa 950 Euro.
Wikipedia: Obduktion

Gut und schön, und wie kam das Gift ins Würstchen? (Oder den Kartoffelsalat)

Das muss erst mal eine leicht lösliche Substanz sein, sonst kaut man im Kartoffelsalat auf Granulat. Es darf nicht zu sehen sein und, bei Gift noch komplizierter: nicht zu schmecken.

Klar kann man jetzt z.B. die besagte Coladosa herbeizitieren, sie geht aufs Klo, er tröpfelt KO Tropfen hinein, sie kommt wieder, "Schatz, ich hab uns beiden ein Cola aufgemacht, da nimm!"

Aber wenn es so gewesen wäre, was bringt es uns weiter?

Es muss ja nicht "Schatz" geheissen haben. Wir wissen nicht um was es da ging, auch wenn es so aussah (aussehen sollte).

Cola Flasche nicht Dose einmal mit einmal ohne Zucker btw.

JW schrieb:Cola Flasche nicht Dose einmal mit einmal ohne Zucker btw.

Das macht doch auch keinen Unterschied?

Zudem, die Frau ist tot, ob Schatz, Hasi, Jennifer oder sonstwie.
Wenn du heute noch durch ein Wunder erfahren würdest, dass sie tatsächlich vor dem Erschießen betäubt worden war, was würde das in diesem Fall für dich ändern? Denn von Mord gehen wir hier doch eh alle aus?

So argumentiert kann man auch sagen tot ist tot.

@JW
@Nala-Nyna
Bitte führt die Diskussion jetzt nicht ad absurdum. Es lag nach allen Erkenntnissen keine Vergiftung vor!

Tuxhater schrieb: Es lag nach allen Erkenntnissen keine Vergiftung vor!

Eben, @Tuxhater, deshalb wieder zurück zu den Fakten!

Tuxhater schrieb:Da vertust du dich: Eine Obduktion in der Rechtsmedizin kostet in Deutschland etwa 950 Euro.

Ups, recht hast du. Die Ziffer, die ich im Kopf hatte, war, dass der Obduzent unabhängig vom Zeitaufwand pauschal 80 € bekommt. Das ist nicht wirklich üppig und sorgt dafür, dass nur Idealisten (vor denen ich im Übrigen den allerhöchsten Respekt habe) diesen undankbaren Job machen.

lenNO schrieb:how did the newspaper addressed to room 2816 end up in 2805?

Das kann ich mir so erklären: die Zeitungen wurden vom Hotelpersonal vor die Zimmertüren des Gastes gelegt bzw. an den Türgriff gehangen. Die Plaza Frau hat dann die Zeitung für Zimmer 2816 einfach mitgenommen. Mein Geständnis: Genau das habe ich auch schon mal gemacht, nachdem mein Zimmernachbar seine Zeitung am Abend immer noch nicht mitgenommen hatte.

Entscheidend wäre aber noch, ob der Gast von Zimmer 2816 sich bei der Rezeption gemeldet hat und das Fehlen seiner USA Today beanstandet hat. Sollte dem so gewesen sein, passt meine Theorie und wir bräuchten uns um die Rolle der Zeitung in diesem Fall nicht weiter kümmern.

VanDusen schrieb:unabhängig vom Zeitaufwand pauschal

Das wird in jedem Fall so sein. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in den Reihen von (Kriminal-)Polizei, Rechtsmedizin etc. auch nur annähernd kostendeckend arbeitet.

In der Verdens Gang habe ich noch etwas zu dem Goldring gefunden, ich glaube das ist bislang noch nicht erwähnt worden:

Der Ring, den die Frau am Finger hatte, wurde aus unbekannten Gründen nie von der Polizei untersucht. Der Ring war ein glatter Goldring, der am rechten Mittelfinger saß, in derselben Hand, die die Pistole hielt. Auf der Innenseite war die Markierung „333000“. Auch der kleine Goldohrring, den die Frau im linken Ohrläppchen hatte, wurde untersucht. Einer der erfahrensten norwegischen Spezialisten im Taxierung von Gold, Georg Fredrik Gade, erklärt, dass der Reinheitsgrad von Gold in den meisten Ländern in Karat angegeben wird, während Deutschland die Reinheit in Promille angibt. 333 ist eine Promilleangabe zur Reinheit des Goldes. 24 Karat sind reines Gold; 33,3 Prozent entsprechen 8 Karat Gold, erklärt Gade. Es gibt nationale Unterschiede, welche Reinheitsgrade in einem Land gängig sind. In Europa ist das auch durch die EU-Bestimmungen reguliert. Ein Ring mit 8 Karat Gold ist nicht gängig. Ich kann es nicht anders einschätzen, als dass das Ring in Deutschland hergestellt worden ist, und dass er wahrscheinlich auch in demselben Land verkauft wurde, sagt Gade. Da der Ring aus einem niedrigkarätigem Gold ist, vermute ich, dass er in einem Billiggeschäft oder vielleicht in einem Einkaufscenter verkauft sein kann, aber wohl kaum in einem Juweliergeschäft, meint Gade.

https://www.vg.no/nyheter/i/xR7djQ/wer-war-die-tote-frau-auf-im-oslo-plaza-die-spur-f-hrt-nach-deutschland

Ich könnte eine Lösung bezüglich der Uhrbatterien gefunden haben, auf denen "W 395" eingeritzt wurde. Knopfzellen haben grundsätzlich eine Typenbezeichnung aus Ziffern und Buchstaben, diese Kombination kann auch je nach Hersteller leicht variieren. Der Typ "395" ist eine Knopfzelle typisch für Armbanduhren, das W kann dabei einfach die weitere Typisierung des Herstellers gewesen sein. Es gibt Knopfzellen (besonders bei den günstigen), die auf der Vorderseite keine oder eine sehr kleine Beschriftung des Typs besitzen. Manchmal ist die Beschriftung auch nur auf dem Blister angegeben.

Was also, wenn das "W 395" letztendlich nur eine bessere oder überhaupt eine Kenntlichmachung des Uhrmachers gewesen ist, damit er die Knopfzelle besser identifizieren kann? Vielleicht wurden die Knopfzellen aus dem Blister herausgenommen und lose in einer Schachtel aufbewahrt.

Weiß jemand, welcher Typ Knopfzelle in die Uhr gehört?

Das steht oben.

http://forums.watchuseek.com/f6/crime-mystery-norway-watch-enhusiast-help-needed-4411570.html