FadingScreams schrieb:mir sind diese taktischen Gründe zu Wider.. sie stellen Madsen auch der Laienjury gegenüber als Monster hin und schicken die die unbefangen urteilen sollen so in den Prozess.. hier bedarf es nicht mehr dem Angeklagten die Schuld zu beweisen, denn ein Urteil haben die längst gefällt.. hat ja hier im Thread schon bestens geklappt..
Wenn die Staatsanwaltschaft beweisen kann, dass die Stiche vor dem Tod zugefügt wurden, dass es eine Planung gab, dass Ein Unfall ausgeschlossen ist... Müsste sie sich dann in der Anklageschrift "neutral" ausdrücken?
Nein.
Das muss sie sowieso nicht, wenn es eine Anklage gibt, auch wenn das Urteil dann trotzdem noch auf Freispruch lauten könnte. Das ist einfach nicht ihre Aufgabe.
Die einzige Alternative wäre, dass die Anklageschrift gar nicht veröffentlicht wird... Aber dann hätten die Foren viel weniger zu fachsimpeln.
:troll:Diskreditiert hatte Madsen sich schon mit der ersten, gravierendsten Lüge: Er habe Kim Wall abgesetzt. Die war sehr schnell wiederlegt und seitdem steht fest, dass er versucht, zu vertuschen, was passiert ist. Was sich durch weitere Lügen und deren Aufdeckung bestätigte.
Und auch seine letzte Version eines Unfalls enthält eine Lüge: Sie erklärt die Stiche nicht. Selbst wenn K.W. da schon gerade eben tot gewesen wäre: warum sticht jemand wie besessen auf den Körper ein, noch dazu die Genitalien?
Wenn eine Frau das machen würde (einem Mann 14 mal in Unterbauch und Genitalien stechen), dann würde man es sofort und widerspruchslos als sexuell motiviert bezeichnen. Bei Madsen meinen manche, dass es "irgendwas im Affekt" gewesen sein könne, Wut oder Frust. Das ist aber, mit Verlaub, Unfug. Gerade im Affekt spielt das Mittel und Ziel der Gewalt eine große Rolle, wenn man die Motivation erkennen möchte. Für diese Stiche musste der Körper vermutlich in eine bestimmte Position gebracht werden (in der eine Erstickende eher nicht liegen würde), und woher käme WUT, wenn gerade jemand tödlich verunglückt ist?
Oder hat er "unter Schock" zugestochen?
Wann hat man schonmal von so einer Reaktion gehört... noch dazu von einem, der stolz vor der Kamera erklärte, dass er gerade in Notfällen besonders ruhig und konzentriert ist?
Darum bleiben die Stiche der Dreh- und Angelpunkt der Anklage. Ich kann nicht glauben, dass riskiert würde, dass der Zeitpunkt, zu dem sie zugefügt wurden, nicht nachweisbar wäre. Sonst hätte man es bei "perimortal" belassen können, das wäre ja nur um halbe Prozentpunkte besser für Madsen.
Vorverurteilungen?
Zumindest hat er sich grob fahrlässigen Verhaltens schuldig gemacht und auf bestialische Weise versucht, eine Leiche loszuwerden und alles zu vertuschen.
Das mag juristisch eine ganz andere Kategorie als Mord sein, aber da er wusste dass zumindest ein Freund auf sie warten wird, hat er damit schon unfassbar grausam gehandelt... dem Freund gegenüber, und der Familie, den Freunden. Eine Leiche ist kein Ding, das man einfach entsorgt, auch wenn Leichenschändung juristisch kein großes Gewicht hat.