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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:24
@Nev82
@traces
Im Grunde habt ihr beide Recht, und wir sollten uns hier nicht ganz so sehr angehen.

Wie von @traces beschrieben gibt es erst einmal nur die beiden Grundhypthosen
1) Will gelangt an Land, wo unter weiteren unbekannten Umständen ihr etwas zustößt
2) Sie gelangt nicht mehr an Land, da es ein Ereignis auf See gibt mit oder ohne Beteiligung von Madsen

Ockhams Rasiermesser gebietet hier erst einmal Hypthose 2 ernsthafter zu verfolgen, da sie wesentlich nahe liegender und simpler ist, und nicht besonderen, zusätzlichen, unbekannten Einflüssen bedarf.

Trotzdem sollten doch erst einmal die weiteren Fakten und Erkenntnisse der Polizei abgewartet werden, bevor Madsen hier schon abgeurteilt wird. Obwohl ich wohl der Einzige in der Runde bin, der ihn mal kennen gelernt hat, würde ich mir bei weitem nicht anmassen hier ein Psychogramm über ihn abzuliefern. Ich kann nur sagen das er eher still und zurückhaltend wirkte, etwas selbstverliebt und kontrollierend. Aber was heißt das schon? Eine Momentaufnahme. 10 Jahre alt.

Ein paar ergänzende Punkte zu @traces Aufzählung weiter oben:
- Die abendliche SMS mit der Absage des Bornholm Trips ist mittlerweile ein zweifelhaftes Indiz, seit Peter Madsens Freund und Partner Christof Meyer ausgesagt hat, das der Bornholm Trip schon am Mittwoch abgesagt wurde (aber noch nicht allen Crew Mitgliedern Bescheid gegeben wurde)
Quelle: http://www.fyens.dk/indland/Ven-til-drabssigtet-ubaadsejer-Intet-suspekt-ved-smser/artikel/3174656
- Die letzte (öffentlich bekannte) Sichtung war um 20:30 (nicht 21:30) durch Vater und Sohn im Schlauchboot.

Ein paar Dinge die ich bemerkenswert finde:
- Madsen wollte ein öffentliches Statement abgeben (er sagte dies in einer Verhandlungspause vor dem Haftrichter), dies wurde ihm aber untersagt und die Verhandlung 'zum Schutz' der Angehörigen geschlossen verhandelt. Ist es etwas entlastendes aber in irgend einer Weise verletzendes bzgl. Walls Angehörigen? Seltsam.
- Er ändert seine Aussage, aber sie wird nicht bekannt gegeben (um sie wahrscheinlich ohne Beeinflussung von möglichen Zeugen / Freunden zu überprüfen). Was könnte das außer Absetzen gewesen sein, wenn er sich an der fahrlässigen Tötung als nicht schuldig ausspricht?
- Er fuhr ohne Positionslichter spät Nachts im Öresund umher, und kollidierte beinahe mit einem Frachter. Sie wie ich ihn einschätze ist Madsen alles mögliche, aber bestimmt nicht dumm. Er weiß genau das dies extrem gefährlich und strafbar ist. Wenn er sowas schon öfter getan hätte, hätte man ihm bestimmt auch die Lizenzen für das Boot entzogen. Warum tut er das? Das belastet ihn in meinen Augen schwer.
- In einem kurzem Statement gegenüber TV2 kurz vor seiner Festnahme bedauert er den Verlust des Bootes, und nimmt an es nicht wiederzusehen, da es ja viel zu teuer sei es zu bergen. Er erwähnt die Journalistin mit keinem Wort. Es deutet ja alles darauf hin, das er das Boot selbst sabotiert hat, und fälschlicherweise annahm das auch die Polizei es nicht bergen würde, bzw. erst so spät bis evtl. Spuren und Aufzeichnungen nicht mehr verwertbar sind. Das ist schon die zweite schwere Last die gegen ihn zählt.

Welche andere Hypothese könnte diese erratischen Verhaltensweisen erklären?


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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:37
Wäre es nicht unter umständen möglich, dass er Probleme mit seinem U Boot hatte und sich sicher war, dass es sinken würde und er es zu bergen sich nicht leisten konnte, so dass er bevor er sein Lebenswerk an den Ozean verliert Kim rausschmeißt also vermutlich tötet, so dass die Polizei das U Boot wieder bergen wird und er da keine Leiche gefunden wird und es nicht zu beweisen ist, dass er sie nicht abgesetzt hat freikommt und so sein geliebtes U Boot ohne Mehrkostenaufwand bergen lassen konnte?


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Maite ehemaliges Mitglied

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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:42
Eine Hypothese: Die Frau kommt an Bord zu Tode. Er kann mit der Leiche nicht zurueck an Land, er kann die Leiche nicht an Bord lassen. Wahrscheinlich ist dass er sie im Wasser versenkt haben koennte. Es besteht auch die Moeglichkeit dass er sie an Land vergraben haben koennte. Das Boot wurde wohl in der Hoffnung versenkt Spuren zu beseitigen. Da man keine Leiche an Bord finden wuerde, kann er immer noch abstreiten was mit der Sache zu tun zu haben.


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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:47
@DerW1xxer
Die Nautilus ist schon das dritte Boot das er über die Jahre (neben dem Rakentenprojekt) gebaut hatte. Na klar bedeutet das ihm viel, aber einen Menschen kaltblütig zu töten damit die Polizei es ihm umsonst birgt? Das erscheint mir völlig abwegig. Abgesehen davon, scheint jetzt ja fest zu stehen das er das Boot absichtlich versenkt hat und es keine schwerwiegenden Probleme vorher gab. Hätte er das Boot auf normalem Weg verloren, bin ich sicher das er wieder Leute gefunden hätte mit denen er dann halt ein viertes baut.


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16.08.2017 um 00:49
@VanillaSkye

"Er fuhr ohne Positionslichter spät Nachts im Öresund umher, und kollidierte beinahe mit einem Frachter. Sie wie ich ihn einschätze ist Madsen alles mögliche, aber bestimmt nicht dumm. Er weiß genau das dies extrem gefährlich und strafbar ist. Wenn er sowas schon öfter getan hätte, hätte man ihm bestimmt auch die Lizenzen für das Boot entzogen. Warum tut er das? Das belastet ihn in meinen Augen schwer."

Warum fährt jemand 'unsichtbar' durch die Gegend?
Um heimlich den Hausmüll und andere Dinge zu entsorgen?
Das kam mir vorgestern auch schon in den Sinn. :-)


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Maite ehemaliges Mitglied

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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:52
@oBARBIEoCUEo

Sieht so aus. Ins Wasser geworfen hat er sie sicherlich nicht einfach so ohne Beschwer. Ansonsten kommt noch eine Verbringung an Land in Betracht.


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16.08.2017 um 00:55
Was ich nicht ganz verstehe ist - sein Halbbruder sagt aus das auf der Nautilus keine Lichter installiert waren und dies der Grund sei das man ihn ohne Lichter sah und das dies nicht wesentlich sei.

Det har været nævnt som mystisk, at et fragtskib mødte Nautilus uden lys på omkring midnatstid. Men det mener halvbroren ikke er så væsentligt.
Der er ikke installeret lys på den ubåd. Så det er grunden til, at der er nogen ude i sejlrenden, der har set ham uden lys. Så man skal lige afmystificere de ting, siger han.


Das kann ich mir nicht vorstellen, er wird doch früher auch Nachtfahrten durchgeführt haben—Ohne Positionslichter und oder Signallicht?

Weiters meinte sein Bruder er habe die Aussage nur hinsichtlich des Ortes wo er sie abgesetzt hat geändert.
Han er også ked af, at politiets melding om, at Peter har skiftet forklaring bliver til, at han har ændret forklaring om, hvor han har sat hende af.
http://ekstrabladet.dk/112/raket-peters-bror-jeg-er-sikker-paa-hans-uskyld/6779837


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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 00:59
@Maite
@oBARBIEoCUEo
Ja, dies scheint mit aktuellen Fakten die naheliegenste Hypthese. Die Polizei bittet ja auch aktuell Zeugen die mit ihm gefahren sind die Trips zu beschreiben. Wo fuhr Madsen gewöhnlich lang, wo hatte er Ankerplätze etc.? Das wären die Orte an denen man nach Wall primär suchen würde.


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16.08.2017 um 01:05
@sarkanas

Ja gut, jedoch ist für mich da auch schon wieder zweifelhaft, dass jemand sich vertut, wo er jemanden nicht Alltäglichen abgesetzt hat.
Dass man sich bei dem routinemäßigen Ablegen seiner Brille vertut, ist für mich da schon eher nachvollziehbar.
Das mit der Beleuchtung, steht dann erst mal so im Raum.


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16.08.2017 um 01:12
@oBARBIEoCUEo
Ja stimmt, ich finde die Aussage bzgl. der Positionslichter das dies jetzt "nichts ungewöhnliches" sei und der Reporter soll dies richtig stellen (Så man skal lige afmystificere de ting, siger han.) auch schon sehr zweifelhaft:
Mitten im internationalen Schifffahrtsverkehr—speziell im Øresund.


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16.08.2017 um 01:19
@sarkanas

Ist es denn nicht verboten, ohne Lichter zu fahren?
Müsste ich mal googlen.
Kann ich mir nicht vorstellen und auch nicht, dass er dann ohne, immer unbehelligt durch die Gegend fahren darf. Hmhm...


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16.08.2017 um 01:41
Ja eben—auch wenn es ein U-Boot ist es ein Recreational Craft (>12 m) das wohl den selben Regeln wie andere Privatboote auch unterliegt:
http://www.safesailing.eu/skibslys-og-sovejsregler (Archiv-Version vom 18.08.2017)


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16.08.2017 um 02:24
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Fuer eine Geisteskrankheit sehe ich aber keine Anzeichen. Das U Boot fuhr bis vor kurzem noch sehr gut, und mit seiner Rakete scheint es technisch gesehen auch rund zu laufen. Er arbeitet durchgaengig und handelt planvoll...
Ich wollte ihm auch keine Geisteskrankheit unterstellen. Ich meinte vielmehr die Vehemenz, mit der eben als "genial" bezeichnete Pioniere schonmal ihr Ziel verfolgen. Da gibt es keine Kompromisse. Keine Selbstzweifel und kein Pardon. Diese darin verborgene Egozentrik verleitet -wie bei Kinski auch- nicht selten zu kriminellen oder zumindest verwerflichen Handlungen. Das hat aber nichts damit zu tun, ob das Projekt tatsächlich am Ende Erfolg hat bzw. U-Boot / Rakete funktionstüchtig sind. Auch das planvolle Handeln hat ersteinmal nichts mit der privaten Seite der Person zu tun. Kinski missbrauchte seine eigene Tochter. Er behandelte andere Menschen zeitweilig mehr als herabwürdigend und unzumutbar, wenn er einen seiner berühmt berüchtigten Ausraster hatte. Trotzdem wird er als genialer Schauspieler und Legende angesehen, da war ihm also fachlich und künstlerisch nichts vorzuwerfen.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ob der wohl selbstbewusst genug gewesen waere, einen Annaeherungsversuch zu wagen? Ich glaube eher nicht. Das ist ein Kerl, der bis vor kurzem in wahrscheinlich selten gewaschenen Arbeitsklamotten oder einer abgelegten Armee Uniform unterwegs war und unter seiner Werkbank naechtigte. Er hat die meiste Zeit in der Werkstatt verbracht und hatte keine Zeit fuer ein normales Privatleben.(...)
Schwer zu sagen. Es gibt ja viele Genies, die privat eher schüchtern und introvertiert leben, nicht selten Außenseiter waren oder sind und die man heute wahrscheinlich mit dem Begriff "Nerd" bezeichnen würde. Ob das in seinem Fall auch so ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Ich kann mir aber auch das Gegenteil vorstellen. Je privater und unbeobachteter sich der Mensch fühlt, desto eher könnte er zu extremen Verhalten geneigt haben. Der sog. "Blog-Krieg" zeigt ja in gewisser Weise auch, dass er sich öffentlich nicht mit den "Kontrahenten" messen wollte. Er machte das allein vor seinem Rechner in schriftlichen Beiträgen. Ebenso könnte man jetzt spekulieren, dass er allein mit der Frau an Bord "seines" Bootes, also in einem ihm sehr vertrautem und unbeobachtetem Umfeld eine geringe Hemmschwelle gehabt haben könnte, seine extreme Seite zu zeigen. Also z.B. herrisch und dominant seinen Willen durchzusetzen. Ist natürlich Spekulation. Aber es ist mMn nicht von der Hand zu weisen, dass er auch seinen Mitstreitern gegenüber eben eine sehr dominante Seite zeigte. An Selbstvertrauen und Egozentrik mangelte es ihm da nicht...
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ein geplantes Verbrechen schliesse ich aus, denn er war, wie gesagt, bekannt wie ein bunter Hund, und er fiel auf. Und dann haben sie sich ja auch noch mit allen moeglichen Leuten unterwegs unterhalten. Das waere insgesamt eine denkbar schlechte Ausgangslage fuer einen Mord.
Das denke ich auch. Absolut. Ich spekuliere da auch quasi auf einen Ausraster. Es kam sozusagen über ihn, eins zum Anderen, eine eskalierte Gesamtsituation. Ich persönlich halte es auch für eher unwahrscheinlich, dass er eine Bootsversenkung tatsächlich von vornherein geplant haben könnte. Nein, für mich wirkt das eher wie ein recht schlechter Versuch, eine offensichtliche Tat, mit einer möglichst dramatischen Lage zu überdecken und letztenendes zu vertuschen. Und zwar nicht unbedingt aus einem schlechten Gewissen heraus, sondern aus Angst um seine Projekte und Existenz.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ein geplantes Schaeferstuendchen kann ich mir bei ihm eher weniger vorstellen, und wenn, dann nur irgendwo sicher vor Anker oder sonstwie an einem Steg befestigt.
Das kann sogar so gewesen sein. Als der Versuch dann misslang, könnte er dann zunächst versucht haben auf dem Wasser Zeit zu gewinnen, die Situation igendwie zu klären. Als dann auch das misslang, könnte er in einem "letzten Akt" zum Äußersten gegangen sein. Ist aber alles hoch spekulativ.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:(...) sein U Boot ist gesunken, und die Frau ist verschwunden, das koennte ein Mord und ein Mordversuch eines Dritten sein.
Ist ein interessanter Gedanke. Frage ist dann nur, warum er nichts in diese Richtung beisteuert. Aus Angst vor weiteren Anschlägen ?


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aero Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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16.08.2017 um 08:25
Er sagte aus, sie anschließend auf einer kleinen Insel im Kopenhagener Hafengebiet abgesetzt zu haben.
http://www.bild.de/news/ausland/u-boot/kopenhagen-u-boot-gehoben-kapitaen-in-u-haft-raetsel-uzm-vermisste-journalistin-52846432.bild.html

Was mir ja auch unverständlich ist...

Das wird ja keine einsame unbewohnte insel gewesen sein, dann wäre sie doch auch irgendwie aufgefallen.

Hätte sich dort auf irgendeine art bemerkbar machen müßen.


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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 08:26
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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 09:15
@aero
Das mit 'der kleinen Insel' ist ein Übersetzungsfehler, bzw. Ungenauigkeit. Gemeint ist der nördliche Teil von Refshaleøen, einer kleinen Halbinsel, die wiederum Teil von Holmen ist, wo sich das Restaurant 'Halvandet' befindet.

Wikipedia: Holmen, Copenhagen

Die Gegend war bis in die späten 80er militärisches Sperrgebiet und hier befand sich der Marinehafen. Seitdem hat sich hier einiges getan. Firmen haben sich angesiedelt, und es sind viele neue Wohngebiete entstanden, Christiania (wo sich Touris ihre Joints kaufen und Eltern Fahrrad Anhänger für die Kinder ist im Süden) und die neue Oper befindet sich auch dort.

Auch wenn da Abends etwas weniger los ist als in der Innenstadt, gibt es trotzdem eine Menge Bars und Restaurants. Bis 21 Uhr kann man ein Wassertaxi zur anderen Seite des Hafens nehmen, es fahren Busse und man kann sich sehr einfach überallhin ein Taxi rufen.

Ich habe da 3 Jahre gearbeitet, und es ist eine extrem nette und kreative Gegend. Es ist ziemlich unwahrscheinlich das man dort verloren geht, bzw. nicht wahrscheinlicher als anderswo in Kopenhagen.


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16.08.2017 um 09:26
Zitat von VanillaSkyeVanillaSkye schrieb:Trotzdem sollten doch erst einmal die weiteren Fakten und Erkenntnisse der Polizei abgewartet werden, bevor Madsen hier schon abgeurteilt wird. Obwohl ich wohl der Einzige in der Runde bin, der ihn mal kennen gelernt hat, würde ich mir bei weitem nicht anmassen hier ein Psychogramm über ihn abzuliefern. Ich kann nur sagen das er eher still und zurückhaltend wirkte, etwas selbstverliebt und kontrollierend. Aber was heißt das schon? Eine Momentaufnahme. 10 Jahre alt.
Also ich würde jetzt auch nicht zwingend davon ausgehen, dass er etwas mit dem Verschwinden von der Journalistin zu tun hat. Trotzdem muss die Polizei ihn natürlich als Tatverdächtigen behandeln, solange nicht klar ist, was mit der Frau passiert ist.

Er will sie ja an Land abgesetzt haben. In der Nähe dieser Anlegestelle liegt ein Restaurant mit Kameraüberwachung, die darüber Aufschluss geben könnte, ob dort zur fraglichen Zeit jemand abgesetzt wurde. Der Restaurantbesitzer hat die Aufzeichnungen zwar gesehen, wollte sich (verständlicherweise) aber nicht dazu äussern und die Polizei hat bis jetzt nichts weiter dazu verlauten lassen.
Zitat von VanillaSkyeVanillaSkye schrieb:Ein paar Dinge die ich bemerkenswert finde:
- Madsen wollte ein öffentliches Statement abgeben (er sagte dies in einer Verhandlungspause vor dem Haftrichter), dies wurde ihm aber untersagt und die Verhandlung 'zum Schutz' der Angehörigen geschlossen verhandelt. Ist es etwas entlastendes aber in irgend einer Weise verletzendes bzgl. Walls Angehörigen? Seltsam.
Ja, das finde ich auch seltsam. Es wurde ja gesagt, dass Madsen seine Angaben auch geändert hätte, allerdings wurde nicht gesagt, welche Aussage wie geändert wurde. Die geänderte Aussage könnte ja eher banaler Natur sein, z.B. dass er eine Zeitangabe korrigiert hat. Es könnte aber natürlich auch sein, dass die Geschichte nun ganz anders tönt: "Sie musste mal und ist dazu vom Turm auf den Stern geklettert und als Gentleman habe ich mich natürlich umgedreht. Dann war sie plötzlich weg, aber es war ein Boot ganz in der Nähe und da dachte ich mir, das ist "Versteckte Kamera" und deshalb habe ich auch kein Notsignal gesendet."
Der zweite Teil ist natürlich Unfug, es geht mir nur darum, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, wie er die Aussage angepasst haben könnte und dass ihn das nicht unbedingt belasten muss.
Zitat von VanillaSkyeVanillaSkye schrieb:- Er fuhr ohne Positionslichter spät Nachts im Öresund umher, und kollidierte beinahe mit einem Frachter. Sie wie ich ihn einschätze ist Madsen alles mögliche, aber bestimmt nicht dumm. Er weiß genau das dies extrem gefährlich und strafbar ist. Wenn er sowas schon öfter getan hätte, hätte man ihm bestimmt auch die Lizenzen für das Boot entzogen. Warum tut er das? Das belastet ihn in meinen Augen schwer.
- In einem kurzem Statement gegenüber TV2 kurz vor seiner Festnahme bedauert er den Verlust des Bootes, und nimmt an es nicht wiederzusehen, da es ja viel zu teuer sei es zu bergen. Er erwähnt die Journalistin mit keinem Wort. Es deutet ja alles darauf hin, das er das Boot selbst sabotiert hat, und fälschlicherweise annahm das auch die Polizei es nicht bergen würde, bzw. erst so spät bis evtl. Spuren und Aufzeichnungen nicht mehr verwertbar sind. Das ist schon die zweite schwere Last die gegen ihn zählt.
Das Boot soll ja seit langer Zeit mal wieder gewassert worden sein und vielleicht waren die Positionslichter einfach nur defekt? Und ob er das U-Boot wirklich absichtlich versenkt hat, woran will man das festmachen? Auf YouTube habe ich ein Video aus 2010 gesehen, das einen Tauchgang mit Gästen auf seinem U-Boot zeigt. Man sieht auch die ganzen Rohre, Regler und Anzeigegeräte. Das sieht irgendwie ziemlich chaotisch aus und man hat den Eindruck, dass Peter Madsen sich da richtig viel Zeit nehmen muss, um die richtigen Regler zu betätigen. Falls er nun wirklich längere Zeit nicht mehr in dem U-Boot unterwegs war, könnte vielleicht schon auch eine Fehlmanipulation oder ein unglücklicher Versuch, etwas zu reparieren, zum Untergang des U-Bootes geführt haben. Dass man das U-Boot aus dieser Tiefe problemlos bergen kann, dürfte auch Peter Madsen klar gewesen sein.

emodul


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Kriminalfall Kim Wall

16.08.2017 um 09:30
Zitat von emodulemodul schrieb:Und ob er das U-Boot wirklich absichtlich versenkt hat, woran will man das festmachen?
richtig. Man kann vielleicht seine Behauptung eines technischen Defekts widerlegen, aber wie kann man beweissicher zwischen vorsätzlicher und versehentlicher Fehlbedienung unterscheiden?


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