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Kriminalfall Kim Wall

28.987 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2017, Dänemark, U-boot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Kriminalfall Kim Wall

Kriminalfall Kim Wall

15.08.2017 um 18:45
Schön dass die Dänen offenbar gesunden Menschenverstand, alle Tassen im Schrank und normale menschliche Lebenserfahrung haben.
Wenn ein Männchen und ein Weibchen im sexuell aktiven Alter in einem engen U-Boot in den Sonnenuntergang schippern und die Briese sanft ihr Haar an seine Wangen weht, während er den Arm über ihre Schulter legt um ihr auf der anderen Seite ein Pärchen verliebter Meersvögel zu zeigen, das Flügel in Flügel seinen Jungen beim plantschen zusieht.... blablabla ... Hormone ins Blut, rein ins Boot, Deckel zu,  .....
So werden es sich die Dämen wohl gedacht haben. Weil sie sich sagen, dass das Fehlen der Frau und die Vernichtung von DNA und möglicher Blutspuren im U-Boot in einem auffallenden zeitlichen Zusammenhang stehen....

Das kann man sogar ausrechnen. Wie oft geht denn ein U-Boot unter. Jede Woche, jeden Monat ...?
Und wie oft verschwindet eine Frau spurlos ...?
Da kann man dann als mathematiker errechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sowas zuuuuufällig sogar gleichzeitig auftritt und dann noch einen Sinn macht, wenn es ein Verbrechen gewesen wäre.
Versicherungsgesellschaften rechnen solche "Zufälle" ziemlich genau aus, wahrscheinlichkeitsmässig.
Und gute Polizisten mit gesundem Menschenverstand, können da sogar "aus dem Bauch heraus Kopfrechnen".

Der "kriminalistische Jüngling" dagegen spricht: Wie wo was denn, wo ist der Beweis, dass nicht der Geheimdienst der die Estonia gesprengt hat hier von einer Schmuggelaktion von Militärelektronik ausging und mit HAARP das Boot versenkt hat? Wo soll auch das Motiv gelegen haben niemand hat ein goldenes Diadem auf dem Kopf der Frau gesehen, deshalb scheidet Raub aus, Terror auch weil er keinen Rauschebart hat, was bleibt noch übrig Ladendiebstahl, aber das ist auch ausgeschlossen, der es war kein Kiosk auf dem U-Boot angemeldet, damit steht fest, Jong Un hat seine Finger im Spiel der seine untreue Geliebte und ihren vermeintlichen Liebhaber liquidieren lassen wollte.... Madsen sollte ein Orden verliehen werden weil in Wahrheit einen Atomangriff abgewehrt hat als er das gegnerische U-Boot rammte und in die Flucht schlug, welches die ganze Nation mitbestrafen wollte....

Da sagen die Dänen dann den Jünglingen: Nix da, wenn bei uns eine Frau unter solchen Umständen um die Ecke eines U-Boots wohl ins Wasser gebracht wird, dann muss sich der Kapitän eben hinterher ein Weilchen gedulden. Ist halt so.  Mut Du wissen. Fährst Du in Dänemark mit einer fremden Frau im U-Boot raus, dann versenkst Du das Boot, die Frau ist weg und du sagst "Hase", dann sagen die Dänen zu Dir, "Herr Hase, bitte hier entlang...."


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15.08.2017 um 19:00
ich verstehe den Zeitablauf auch nicht: da treffen sich zwei völlig fremde Menschen, trinken Kaffee und dann bringt er sie *zack* mal eben um die Ecke? Was muss denn da nur passiert sein, damit es zu so einer Zeitraffertragödie kommt?


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15.08.2017 um 19:16
@Dawn

Na, allzu viele Möglichkeiten gibt es nicht. Wie kommt es denn im gewöhnlichen Leben zu unschönen Ausgängen schöner Planungen? Entweder durch unvorhergesehene höhere Gewalt oder Kollisionen zwischen den Vorstellungen der Beteiligten.

Will in diesem Fall heißen:
- Er wollte im Verlauf etwas, was sie nicht wollte oder
- Sie ließ im Verlauf etwas verlauten, das er nicht wollte oder
- ein Unfallgeschehen an Bord eines Kapitäns, der dadurch schlicht die Nerven verliert und seine Fälle retten möchte


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15.08.2017 um 19:35
@traces
ja, aber es gab weder eine Beziehung, noch ein Motiv.Ist natürlich reine Vermutung, aber für eine geplante Tat fehlt da irgendwie schlicht die Zeit.


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15.08.2017 um 19:41
@Dawn

Wer sagt denn was von Planung? Selbst die StA spricht vom Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Gerade, wenn es keine Beziehung zwischen beiden gibt, ist die Wahrscheinlichkeit nochmal höher, dass es zu einer Eskalation auf Grund unterschiedlicher Interessen kommen kann. Ein Motiv ist grundsätzlich vor dem Hintergrund der Persönlichkeit der Beteiligten abzuleiten. Aber wie gesagt: Auch ein Unfallgeschehen mit nachfolgenden Verdeckungshandlungen ist in diesem Fall ja ebenfalls im Bereich des Möglichen angesiedelt.


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15.08.2017 um 19:43
Übrigens, Madsen ist verheiratet.

Laut der Biografie „Raket-Madsen“, die der Technikjournalist Thomas Djursing kürzlich veröffentlicht hat, passt die persönliche Habe des 43-Jährigen in zwei Einkaufstüten. Jahrelang schlief Madsen auf einer Matratze unter seiner Werkbank, bis er seine Frau Sirid kennenlernte und mit ihr auf ein kleines Boot unweit der Raketenwerkstatt zog. Das Maschinenbaustudium brach er ab, Karriere wollte er nie machen, sondern immer nur hoch hinaus – oder tief hinab: Zeit seines Lebens baute er Raketen und U-Boote.

http://magazin.lufthansa.com/de/de/de/aviation/daenen-im-hoehenrausch/


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Kriminalfall Kim Wall

15.08.2017 um 19:44
@Dawn

P.S.:

Mit "Planungen" in meinem vorherigen Posting war nicht die Planung einer Straftat gemeint, sondern Planungen im Sinne von Vorhaben, resp. Unternehmungen.


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15.08.2017 um 20:13
vielleicht ist er ihr zu nahe gekommen, sie war davon nicht begeistert und er wollte das auf keinem Fall in der New York Times lesen.
Zitat von tracestraces schrieb:Wer sagt denn was von Planung? Selbst die StA spricht vom Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Gerade, wenn es keine Beziehung zwischen beiden gibt, ist die Wahrscheinlichkeit nochmal höher, dass es zu einer Eskalation auf Grund unterschiedlicher Interessen kommen kann. Ein Motiv ist grundsätzlich vor dem Hintergrund der Persönlichkeit der Beteiligten abzuleiten. Aber wie gesagt: Auch ein Unfallgeschehen mit nachfolgenden Verdeckungshandlungen ist in diesem Fall ja ebenfalls im Bereich des Möglichen angesiedelt.
Ich finde, wenn man keinerlei Beziehung zueinander hat, dann geht es doch auch um "nix". Warum sich das Leben wegen einer flüchtig bekannten zerstören? Warum versenkt er sein Lebenswerk?
Es muss ja quasi Blut geflossen sein, sonst wäre es unsinnig, das Uboot auf diese drastische Weise von Beweisspuren zu befreien. Denn der Termin war ja offiziell sichtbar, DNA erklärbar und selbstverständlich.
Einen Unfall hätte er doch einfach melden können..


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15.08.2017 um 20:22
Zitat von DawnDawn schrieb:Ich finde, wenn man keinerlei Beziehung zueinander hat, dann geht es doch auch um "nix". Warum sich das Leben wegen einer flüchtig bekannten zerstören? Warum versenkt er sein Lebenswerk?
Richtige Frage:

Was kann ihm so viel wichtiger sein, als sein Lebenswerk, dass er sogar bereit ist, es selbst zu versenken?

Vielleicht sein Selbstbild.
Zitat von DawnDawn schrieb:Denn der Termin war ja offiziell sichtbar, DNA erklärbar und selbstverständlich.Einen Unfall hätte er doch einfach melden können..
...hätte er? Auch wenn dadurch womöglich seine Schuld am Tod dieser Frau und somit SEIN Versagen offenbar würde?

Nochmal: Motive lassen sich NUR vor dem Hintergrund der Persönlichkeit der Beteiligten ableiten. FALLS Madsen ein Mensch ist, der unter allen Umständen und zu jedem Preis stets als Sieger dastehen möchte, dann würde er ALLES vermeiden, was das Gegenteil aufzeigen kann. Dieser Persönlichkeitszug kann erklären, weswegen Menschen in der Lage sind, ihr eigenes Lebenswerk zu vernichten - weil es eben etwas gibt, was ihnen wichtiger ist, als das.


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15.08.2017 um 20:30
Wäre es nicht möglich, dass sie einfach nur abgerutscht ist und dann blöd mit dem Kopf aufgekommen ist. Dadurch tritt Blut aus und es stellt Peter vor eine Extremsituation. Daraufhin handelt er irrational und rammt fast den Frachter. Später versenkt er den leichnam und auch sein U boot, da er lieber sein U Boot renoviert anstatt als potenzieller Mörder dazustehen, was ihm die Sponsoren nehmen würde.


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15.08.2017 um 20:32
@DerW1xxer
ja, auch das ein schlüssiges Szenario, wie ich finde


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15.08.2017 um 21:05
Wenn man jetzt mal die Lösungsmöglichkeiten betrachtet, so sehe ich folgende Ansätze

1. POSITIONSDATEN ?  
Ob solche des U-Boots oder von Handys

2. WAS FEHLT ?
Wenn er sie umgebracht hat, wird er sie wohl kaum in einem Fass mit Salzsäure aufgelöst haben, das zufällig an Bord war. Ganz geradlinig gedacht würde er sie dann also im Wasser versenkt haben. Dazu gehört aber ein Gewicht, aus dem Fall Schulze ist bekannt dass selbst ein Betonfuß einer Baustellenabsperrung das Auftauchen der Leiche nicht verhindert hat. Das hieße: Entweder die Leiche wurde zu wenig beschwert und taucht auf, dann ist gut dass keiner in Freiheit rumläuft der ihr dann nochmal 50 kg um den Hals hängt, oder Madsen hat sie so massiv beschwert dass er dafür dann aber auch einiges an Material gebraucht hat . Und da es keine Betonsteine an Bord gibt liegt und bei Nacht auch schlecht welche besorgt werden konnten, ist die Chance ziemlich hoch dass er Metallteile seiner U-Bootausrüstung dazu nahm.
Da er aber wohl kaum 3 Schraubstöcke an Bord hatte falls zwei kaputtgehen wärend er gerade unter Wasser etwas bastelt, sondern er nur das Nötigste an Bord gehabt haben wird, ist es durchaus denkbar, dass Leute die das U-Boot kennen etwas auffällt, was fehlen könnte. Zum Beispiel könnte er eine Taucherausrüstung haben, die Luft rauslassen die Verschraubungen entfernen und die Dinger fluten, damit könnte er ihr schon mal ein paar Kilo Metall umhängen, und so weiter, iregendwelches Metall eben, das sonst an Bord war und jetzt nicht mehr.

3. SEKUNDÄRSPUREN ?
Das ist meine Wortschöpfung für folgenden Fall: Nehmen wir an des gab Sexspuren und Blutspuren, deshalb wurde das Boot versenkt und alle DNA an Boden und  Einstiegsleiter abgespült. Dann ist es aber immer noch möglich, dass er zu der Zeit wo die Leiche zur Versenkung vorbereitet wurde z.B. ein Klebeband zum Einsatz kam und in dem Moment wo er das Klebeband abriss kam er mit einer blutigen Hand an die Klebefläche. Danach wurde die Klebefläche wieder ans aufgerollte Band angedrückt und war dort Klebstoff ringsum vor Wasser geschützt. Dann sag ich da mal "Sekundärspur" dazu, etwas was auf Umwegen wo dran kam und woran keiner denkt.

4. GEWOHNHEITEN ?
Zeugen die ihn kennen, können "Lieblingsplätze" von ihm kennen, die vielleicht Ansatzpunkte für eine Suche sein können.

5. SUCHE AN LAND ?
Wenn alle mit einer Versenkung einer Leiche rechnen, vielleicht hat er sie auch an Land vergraben => Suchhunde

6. METALLDETEKTOR ?
Eine Leichenentsorgung zu Wasser wäre am Wahrscheinlichsten wie schon gesagt mit Metallgewichten ausgeführt worden, also könnte man nach Metall ausschau halten mit Suchgeräten.

7. BELOHNUNG ?
Eine Belohnung für das Aufinden ihres Körpers könnte motivieren Ausschau zu halten

8. ÖRESUND FAHRRINNE
http://www.n-tv.de/panorama/Kapitaen-versenkte-U-Boot-wohl-absichtlich-article19983211.html
Ein Hinweis kam durch die schwedische Zeitung "Aftonbladet". Diese berichtete unter Berufung auf ein Besatzungsmitglied, dass ein Frachter dem U-Boot in der Nacht auf Freitag in der Nähe der Øresund-Brücke begegnet sei. Dabei sei es beinahe zu einem Zusammenstoß gekommen, weil das U-Boot ohne Navigationslichter unterwegs gewesen sei. Die Brücke verbindet Dänemark und Schweden.
In der Beschreibung zu folgendem Video steht:
Der Öresund ist der kürzeste Seeweg zwischen Nord- und Ostsee. Er war über Jahrhunderte der Zankapfel vieler Seefahrtsnationen. Doch längst nicht alle Schiffe können ihn befahren, denn die Drogden-Fahrrinne ist an einigen Stellen nur acht Meter tief.
Wenn schon die Fahrrinne nur 8 m hat, dann ist das sicher die tiefste Stelle zum was versenken dort....
Also Zeugenbeobachtung "bei Brücke"  zusammen mit Tiefenaspekt "Fahrrinne" ?


Youtube: Meerengen Europas: Öresund - Trailer einer Dokumentation von NZZ Format
Meerengen Europas: Öresund - Trailer einer Dokumentation von NZZ Format
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9. PROVISORIUM
Nehmen wir an er hatte nicht genug Metall für eine dauerhafte Versenkung und der ganze Bereich dort war sowieso nicht geeignet. Dann konnte er die Leiche auch nur mal "zwischenlagern". Um später in einer langen Nachtfahrt und gut vorbereitet die Spuren und damit die Leiche wirklich zu beseitigen.
Und wie macht er das, wenn er nicht Richtiges zum Beschweren hat? Er bindet sie einfach unter Wasser an. Dazu braucht er ein Bauwerk wo er unter Wasser Verankerungsmöglichkeiten hat.
Möglichkeit: An solchen Brückenpfeilern dort könnten aussen metallene Trittsprossen angebracht sein, die bis zum Grund führen. Kurz Luft anhalten, dort 4 m runter, Seil um eine Sprosse schlingen, wieder rauf, Leiche an Seil ins Wasser, an Seil ziehen und damit wandert Leiche 4 m runter bis Sprosse und hängt dort fest. Nochmal zwei meter unter Wasser gehen, dort anderes Seilende an anderer Spresse befestigen, Seilüberstand abschneiden und die Leiche wäre an Ort und Stelle fixiert und zwischengelagert, das kann er wiederfinden, wenn er sie nur halb beschwert irgendwo reinwirft findet er sie nicht mehr , aber unten an einem Brückenpfeiler festgebunden, das könnte passen. (Oh, er hat ja kein U-Boot mehr)

Wer sagts den Dänen?
Denn das ist schon eine bisschen exotische Idee, aber man sollte Praktiker nicht unterschätzen...und Madsen ist einer...

P.S. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.


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15.08.2017 um 21:11
Zitat von tracestraces schrieb:Richtige Frage:

Was kann ihm so viel wichtiger sein, als sein Lebenswerk, dass er sogar bereit ist, es selbst zu versenken?
Ja klar, die Frage nach dem "Warum".
Zitat von tracestraces schrieb:Nochmal: Motive lassen sich NUR vor dem Hintergrund der Persönlichkeit der Beteiligten ableiten. FALLS Madsen ein Mensch ist, der unter allen Umständen und zu jedem Preis stets als Sieger dastehen möchte, dann würde er ALLES vermeiden, was das Gegenteil aufzeigen kann. Dieser Persönlichkeitszug kann erklären, weswegen Menschen in der Lage sind, ihr eigenes Lebenswerk zu vernichten - weil es eben etwas gibt, was ihnen wichtiger ist, als das.
Er ist ein logisch denkender Mensch- davon gehe ich aus, wenn er Ingenieur ist. Die Berechnung des notwendigen Gewichtes/der Materialien sollte für ihn kein Problem sein.  oder einfacher- wie bringt man eine Leiche dazu, unter Wasser zu bleiben?
Er kennt die Gewässer und entsprechend tiefe Stellen im Meer. Als nächstes muß der Tatort weg und wenn er "Glück" hat, kann man ihm nie etwas nachweisen.
Was ich noch seltsam finde: die beiden starten völlig allein auf einem Uboot. Ist nicht eigentlich Besatzung erforderlich? Eigentlich läuft es auf einen ungewollten ONS hinaus..

@michif
viele gute Ideen!


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15.08.2017 um 21:15
PPS:
Hab grad bei Punkt 9 bei mir noch dran gedacht, dass er ja gar kein U-Boot hatte um die Leiche dort wieder wegzubringen, wenn er es versenkt. Also wäre ein Provisorium für das er ein U-Boot braucht zum später die Leiche wegschaffen ungeeignet. Es sei denn er konnte kalkulieren, dass er das U-Boot in ein paar Monaten wieder flott hat und die Leiche so lange dort gut aufgehoben ist....
Das erscheint mir das Wahrscheinlichste, denn aus wenigen Meteren ein kleines U-Boot mit dem Kran rausfischen und dann ein paar tausend Euro für die Elektrik ausgeben, das war kalkulierbar....


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15.08.2017 um 21:28
ganz originelle Randinfo, die ich heute hörte:
die Polizei hat zwecks Auswertung der Bordelektronik um Hilfe bei der Marine angefragt. Aber die dänische Marine hat schon 2004 die letzten U-Boote aus Spargründen ausgemustert und daher hat die dänische Marine keine Kompetenz mehr in diesem Sektor, sie hat jetzt alte pensionierte Veteranen reaktiviert, damit diese die alte Technik (Madsen hat wohl einiges damals aus den TUMLEREN Booten aufgekauft und weiterverwendet) prüfen...


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15.08.2017 um 21:37
@Slaterator

Ich hatte auch gleich an Klaus Kinski gedacht. Er scheint wirklich absolut auf seine Projekte konzentriert gewesen sein, und ich kann mir durchaus vorstellen, dass er nicht einfach auf Kompromisse eingehen konnte, sich querstellte etc.

Fuer eine Geisteskrankheit sehe ich aber keine Anzeichen. Das U Boot fuhr bis vor kurzem noch sehr gut, und mit seiner Rakete scheint es technisch gesehen auch rund zu laufen. Er arbeitet durchgaengig und handelt planvoll... Ich denke, er wird vielleicht als verrueckt beschrieben, damit sich die Filme usw besser verkaufen koennen, so etwas wird halt lieber von der Oeffentlichkeit konsumiert als ein normaler work in progress Bericht ueber Maschinenbau. Es wuerden keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken, wenn man einfach nur eine Gruppe Maenner bei der Arbeit in einem Hangar zeigen wuerde.

Ob der wohl selbstbewusst genug gewesen waere, einen Annaeherungsversuch zu wagen? Ich glaube eher nicht. Das ist ein Kerl, der bis vor kurzem in wahrscheinlich selten gewaschenen Arbeitsklamotten oder einer abgelegten Armee Uniform unterwegs war und unter seiner Werkbank naechtigte. Er hat die meiste Zeit in der Werkstatt verbracht und hatte keine Zeit fuer ein normales Privatleben. Ich persoenlich sehe ihn auf jeden Fall nicht als einen Frauenheld. Und seit neuestem ist er ja auch verheiratet und lebt etwas zivilisierter auf einem kleinen Hausboot.

Ein geplantes Verbrechen schliesse ich aus, denn er war, wie gesagt, bekannt wie ein bunter Hund, und er fiel auf. Und dann haben sie sich ja auch noch mit allen moeglichen Leuten unterwegs unterhalten. Das waere insgesamt eine denkbar schlechte Ausgangslage fuer einen Mord.

Ein geplantes Schaeferstuendchen kann ich mir bei ihm eher weniger vorstellen, und wenn, dann nur irgendwo sicher vor Anker oder sonstwie an einem Steg befestigt.

Beide Betroffenen haben aber genuegend Verbindungen zu Kreisen, die ihnen an den Kragen gehen koennten. Und wie gesagt, sein U Boot ist gesunken, und die Frau ist verschwunden, das koennte ein Mord und ein Mordversuch eines Dritten sein.


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Kriminalfall Kim Wall

15.08.2017 um 21:38
Zitat von tracestraces schrieb:Auch ein Unfallgeschehen mit nachfolgenden Verdeckungshandlungen ist in diesem Fall ja ebenfalls im Bereich des Möglichen angesiedelt.
und auch, dass er die Wahrheit sagt, sie von Bord ging und ihr DANACH etwas zugestoßen ist


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15.08.2017 um 21:41
@Nev82

doof nur, dass es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass sie an Land überhaupt angekommen ist....


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15.08.2017 um 22:07
Zitat von tracestraces schrieb:doof nur, dass es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass sie an Land überhaupt angekommen ist....
und deshalb ist es ausgeschlossen? Nein, finde ich. Hier wird NUR der Fokus darauf gerichtet, dass er im kausalen Zusammenhang mit ihrem eventuellen Tod steht. Bis auf eine Userin, die mal bei ihm an Bord war, kennen wir ihn alle nicht. Trotzdem wird hier einiges in seine Persönlichkeit hinein interpretiert. Möglicherweise hat er exzentrische Züge. Daraus eine Zwangsläufigkeit seines Handelns abzuleiten versperrt nur den Blick darauf, was noch passiert sein könnte, unabhängig von M. Wir kennen bisher noch nicht mal die weiteren Aussagen, die er noch gemacht hat, weil sie nicht freigegeben wurden


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15.08.2017 um 22:37
@Nev82

Es gibt 2 Möglichkeiten der Hypothesenbildung:

(1) Phantasie und Bauchgefühl zu befragen

(2) die objektiven Fakten zu einem Szenario zusammenzufügen, das das Vorliegen dieser Fakten schlüssig erklären kann

Hypothesenbildung umfasst keine Zwangsläufigkeiten, die du aus den bisherigen Szenarien herausgelesen haben willst, sondern Wahrscheinlichkeiten.

Die Zusammenschau der bisher bekannten FAKTEN teilt die Wahrscheinlichkeit für die Szenarien (1= Journalistin ist an Land gegangen) und 2 (= Journalistin ist auf See geblieben) wie folgt auf:

(1)
- keine Meldung der Frau bei Familie, Partner und Freunden
- kein telefonischer Kontakt zu ihr seit dieser Nacht
- bisher keine veröffentlichten Zeugensichtungen ihrer Person an Land

(2)
- in der fraglichen Nacht weder telefonischer Kontakt zu Madsen noch zu seiner Begleitung möglich
- letzte Sichtung BEIDER gegen 21.30 Uhr auf See
- bis zum jetzigen Zeitpunkt ist er der Letzte, der sie lebend gesehen hat
- mindestens zwei unterschiedliche Aussagen des Kapitäns zu ihrem Verbleib
- kurzfristige Absage eines U-Boot-Treffens des Kapitäns VOR dem Untergang des Boots
- Widerlegung seines dargelegten Grundes für das Sinken des Boots
- Keine Reaktion seinerseits auf die Suchkräfte, die ihn im Rahmen der nächtlichen Suchmaßnahmen zu kontaktieren versuchten, stattdessen kurz vor dem Untergang seinerseits das Zeichen an diese Mannschaften, dass alles in Ordnung sei

Während wir bei Szenario 1 also gegenwärtig Null Hinweise und Fakten haben, gehören zu den Fakten aus Szenario 2 mindestens eine Lüge, mindestens zwei Ungereimtheiten in den Aussagen des Kapitäns sowie mehrere Fragwürdigkeiten in seinem Verhalten nach der letzten Sichtung mit der Journalistin bis zum Sinken des Boots.

Hilf mir bitte weiter, falls ich auf dem Schlauch stehen sollte, aber meine Auffassung von Hypothesenbildung folgt nicht dem Credo, das am wenigsten wahrscheinliche Szenario zu verfolgen, indem man die bislang bekannten Fakten einfach mal ausblendet. Denn das
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:versperrt nur den Blick darauf
, was wahrscheinlicherweise tatsächlich passiert sein dürfte.


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