@aero @Hammurapi Also ich sehe das derweil folgendermaßen: Der Kapitän scheint mir ein absolut getriebener und manisch egozentrischer Mensch zu sein. Das ist in der Weltgeschichte sicher kein Einzelfall. Viele als "genial" bezeichnete Menschen schwankten und schwanken scheinbar zwischen Genie und Wahn hin und her. Wer solche Projekte -mehr oder weniger- aus dem Nichts erschafft, hat eine Vision, einen felsenfesten Willen und die fanatische Überzeugung, dieses Projekt unter allen Umständen durchzuziehen. Da braucht es scheinbar eine gewisse Portion "Wahnsinn". Das kann gut sein und muß nicht zwangsläufig zu einem Verbrechen und/oder in eine Katastrophe führen. Es kann aber eben durchaus auch schiefgehen.
Oftmals sind diese Charaktere sehr schwierig im Umgang. Einige wurden als aufbrausend/cholerisch, abschätzig und beleidigend gegenüber den Mitstreitern beschrieben. Jeder der einen der z.B. am Filmset dokumentierten Wutanfälle von Klaus Kinski gesehen hat, weiß was ich meine.
;) Es gibt also Menschen, die sich für so genial und fast schon göttlich halten, dass sie sich das Recht einräumen, alles tun und lassen zu können, auch wenn es eine Straftat ist, moralisch verwerlich und/oder gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. Wohlgemerkt im Extremfall. Nicht alle genialen Köpfe der Vergangenheit und Gegenwart zeigen dieses Verhalten. Das möchte ich klar betonen.
Was ich damit sagen will ist das Folgende:
Es muß kein Widerspruch sein, dass der Kapitän sein ganzes Projekt lieber zerstört, als es aufgrund seines -in seinen Augen- banalen Fehlverhaltens anderen zu überlassen. In diesem Fall wurde das Boot durch die Versenkung jedoch meiner Meinung nach nicht unbedingt zerstört. Es ist lediglich reif für eine (ggf. größere) Überholung. Das kann also Teil seines Kalküls sein.
Möglicherweise liegt in der Sache ja tatsächlich ein sexuelles Motiv vor. Er könnte -natürlich theoretisch/spekulativ- angenommen haben, dass diese Reporterin ihn -den genialen Erfinder und Pionier- nicht abweisen würde, wenn er mit ihr einen Stresstest der Koje durchführen möchte. Eben weil er sich für den größten hält und ein "Nein" in dieser Angelegenheit nur als "Ja" versteht. Ganz so, wie er von seinen "Mitstreitern" ja auch die bedingungslose Gefolgschaft und seine Akzeptanz als alleinigen (genialen) Chef und Befehlshaber verlangte.
Sollte ihn die Reporterin -in diesem spekulativen Szenario- abgewiesen haben, könnte die Situation an bord eskaliert sein. Sie könnte von ihm verlangt haben, sie sofort abzusetzen. Ggf. täuschte er das dann auch vor. Doch dann könnte er eben auf die Seite des Wahns geschwankt sein. Der entsprechenden Tat folgte dann möglicherweise ein "Plan B". Die Leiche entsorgen, das Boot versenken, ein Absetzen der Vermissten zuvor anzeigen, selbst als Opfer tarnen, Spuren durch die Versenkung verwischen und dann, wenn es keinen Beweis gibt der ihn überführt, das Boot renovieren und weitermachen. So oder so ähnlich. Ist jetzt ersteinmal nur eine erste Idee.