Kriminalfall Kim Wall
29.12.2017 um 23:15Andante schrieb:Ich weiß nicht, wo das jetzt hinführen soll, aber von Madsen selbst stammt bisher, so weit es veröffentlicht wurde, nur eine Unfalltheorie, nämlich die vom Tod von KW durch Fallen der Luke auf den Kopf, die ja mit dem Fund des Kopfes Anfang Oktober widerlegt war.@Andante
Dann will ich dir gerne nachhelfen:
Ahmose schrieb am 21.12.2017:Andante schrieb:Weiter in deinem Text
Soweit ich weiß, hat PM selber bisher gar nichts von Abgas und Unterdruck erzählt.
Doch, hat er. PM hat die Abgase und den Unterdruck ins Spiel gebracht, aber den Tod infolge einer CO/CO2 Vergiftung nur als eine Möglichkeit und nicht als Tatsache beschrieben. Die Polizei hatte das zuerst etwas anders dargestellt und musste sich nach Kritik durch die Verteidigung korrigieren. Grundsätzlich hat die Verteidigung der Darstellung der Polizei aber nicht widersprochen. Abgase und Unterdruck soll es also schon gegeben haben.http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kim-wall-peter-madsens-anwaeltin-wirft-polizei-falsche-darstellung-vor-a-1175920.h..
Andante schrieb:Seitdem ist durch die Ermittler nicht gesagt worden, dass und welche genaue neue Unfalltheorie PM von sich gegeben hat. Zusammenhänge mit dem, was GermanMerlin jeweils zu der von ihm vermuteten Lukenbeschaffenheit, gar noch vor dem Fund des Kopfes, geschrieben hat, kann ich nicht erkennen.Kannst also nicht erkennen? Ich schon. In etlichen Beiträgen befasste er sich sehr umfangreich mit dem ins Spiel gebrachte neuen Szenario.
Eine komplette Unfall-Version hat @GermanMerlin für die Verteidigung konstruiert.
Mehrere Beiträge lang machte er sich intensiv Gedanken über dieses Abgas-Szenario:
GermanMerlin schrieb am 20.11.2017:Moin, so bin zurück von unserem Wochenendausflug, alle Systeme laufen innerhalb ihrer normalen Parameter.Zu diesem Szenario passte dann halt eine Luke ohne Kontergewichte!
CO2 Wert ohne Filter und bei offener Luke nach 2-3 Stunden im Hafen max. 4800 ppm also hart an der Arbeitsplatzgrenze.
Allerdings mit 6 Leuten im Boot. Hat aber keinen Bezug zu diesem Fall. Ein Mann hatte am Abend aber Kopfschmerzen und war müde.
Und der Maschinst hatte nach dem auftauchen (wieder mal) vergessen den Entwässerungshahn der Abgasanlage zu schliessen
und sich bei geschlossener MR-Schotttür für 2 Minuten selbst eingegast - hat es aber an den Symptomen gemerkt und den Hahn geschlossen. Hab die Nase voll von "Human Errors" - der Hahn bekommt jetzt auch eine Kontrollanzeige in der Zentrale.
Aber ein Uboot ist offensichtlich nicht der gesündeste Arbeitsplatz.
Das Unfallzenario setzt sehr viel voraus. Vieles davon könnte aber gegeben sein.
Für mich eine spannende Frage ist ob die Luke Kontergewichte hatte oder eben nicht.
Wie ich glaube Sector7 richtig bemerkte , würde eine Luke ohne Kontergewichte sehr viel schwerer aufgehen
- und sehr viel leichter zu - und vor allen aber bei sehr viel kleineren Schiffslängswinkeln.
Dazu habe ich zwei Aussagen hier gelesen:
Einmal von Jens Falkenberg, einem Freund von PM (und auch mir) der sage es waren zwei Kontergewichte installiert.
Und es gibt eine Aussage von PM das er alle Kraft brauchte um die Luke aufzustoßen - was klar dagegen spricht.
(Nebenkommentar: Ich schaffe ca. 30-35 Kg mit einer Hand zu stoßen/drücken. Gemessen mit einer Personenwaage falls das jemand hier interessiert. Wird hier aber vermutlich wieder bestritten.. und irgendwelche Indischen Gewichtheber auf Treppen rezitiert die sehr viel mehr schaffen..) Da auf keinen Fotos Kontergewichte zu sehen sind und weil ich weiß das bei UC2 Kraka keine Gegengewichte installiert waren, vermute ich inzwischen das tatsächlich möglicherweise gar keine installiert waren. Was heißt das die Luke bei stark achterlastigen Trim des Bootes potentiell gefährlich war. Grob fahrlässige Konstruktion. Logischerweise wußte das PM. Und wenn er stark achterlastig aufgetaucht ist - dann vermutlich weil die Druckluft nicht ausreichte. Grob fahrlässige Fahrvorbereitung. Und eine Dampferwelle bei Nacht - nun Pech - bzw mangelhafte Fahrtvorbereitung und Ausrüstung.