Andante schrieb:Wer sich also dieser jungen Frau verpflichtet fühlt, sollte sich an ihr ein Beispiel nehmen und sich bei der Lösung des Rätsels um ihren Tod ebenfalls im Interesse der Wahrheitsfindung, soweit hier möglich, um eine saubere Recherche bemühen anstatt haltlos herumzuspekulieren. Wenn man KW ehren will, ehrt man sie damit.
Der ist gut...manche würden das als zynisch erachten, aber wir sind ja hier in einem virtuellem Zoo, da ist (fast) alles möglich.
Die unterstellte Haltung des Opfers als Legitimierung für krude Hypothesen, die der Exkulpierung des vermeintlichen Mörders dienen, in Anspruch zu nehmen, ist schon....schmerzfrei. Um etwas euphemistisch zu sein.
Passt aber. Konsequenz respektiere ich, auch wenn sie nur dazu dient, die argumentative Autodestruktion zu Ende zu führen.
Was hältst Du eigentlich von den 15 Messerstichen in und um die Vagina von Kim Wall. Meinst Du, es war ein mysteriöser Dritter, der Madsen solange in Schach hielt? Kann ja alles sein...so allein...am PC...in Gedanken?
War das so eine Art technologisches Experiment von Madsen (Leichentsorgung und Entlüftung etc.), das ethisch nicht zu verurteilen ist, da es dem Erkenntnisfortschritt der Menschheit dient (wir denken ja im Großen, wenn auch nicht Ganzen) und die Verstümmelte ja (vielleicht!) nicht mehr am Leben war, also vermutlich in ihrem Sinn sogar noch postmortal zu was Gutem beitrug. Ganz in ihrem Sinne. Sie würde sich darüber gefreut haben, da bin ich mir immer sicherer, je mehr ich darüber nachdenke....
Das würde mich wirklich interessieren. Wie Du das mit der Verstümmelung des Körperteils findest, das Kim Wall eine Quelle von Nähe, Lust und Liebe war, bevor das passierte...bevor sie mit Madsen untertauchte.
Und dann auch, was Dich und andere so bewunderswert engagiert, ich würde sogar sagen: mitunter ein bißchen verbissen, veranlasst, mögliche und seien sie noch so entfernt scheinende Hypothesen zu entwickeln, die aus Madsen etwas anderes machen als er - in den Augen von uns Stammtischbrüdern - sehr wahrscheinlich ist?
Liebe zum bis zum äußersten gedehnten Rechtsprinzip der Unschuldsvermutung?
Das könnte ich akzeptieren...auch wenn ich es im vorliegenden Fall etwas rigide, realitätsleugnend und tendenziös fände.
Aber dann gebe es doch keinen Grund für persönliche Abwertungen, moralische Verurteilungen und Verhöhnung derer, die Madsen aus nachvollziehbaren Gründen für einen sexualsadistischen Mörder halten.
Wo rühren diese negativen Schwingungen her? Ist das so eine Art Selbstvergewisserung?
Geht es vielleicht um einen Affekt, der weder mit dem Fall, noch mit den Stammtischbrüdern zu tun hat. Geht es vielleicht um ein Ressentiment gegenüber der Macht der Staatsgewalt? Der rigiden Moral? Der Sympathie dem Rebellen gegenüber, auch wenn er im vorliegenden Fall ein klein wenig zu übermütig gewesen sein mag?
Fragen über Fragen.
Dieser Thread hat viele Ebenen...meta überall...nicht nur damals im U-Boot, oder schon immer in Madsens Kopf, nein, auch hier.
Das ist eigentlich spannend oder nicht?
Und nun teile mir doch mit, wie Du das mit den 15 Stichen findest...das interessiert mich wirklich.