marisa2 schrieb:Entweder hat sie vorher nie gesagt, dass sie das perfekte Opfer gewesen wäre, oder sie hat ihre Meinung komplett geändert.
Nein. Sie meinte damit: "Wenn er eine Frau hätte umbringen wollen, dann hätte er doch mich genommen. Das hat er aber nicht, also war es kein Mord."
marisa2 schrieb:Irgendwie alles unlogisch. Wieso hat er ihr vorher nicht geschrieben, oder sie ihm nicht geantwortet?
Hat er nicht, hat sie nicht und woher weiß man das?
marisa2 schrieb:Sie hätte ihn ja durchaus auch Mal in den 7 Monaten besuchen können.
Ob das ihrer Glaubwürdigkeit als Zeugin zuträglich gewesen wäre?
marisa2 schrieb:Wahrscheinlich glaubt sie ihm seine Story und hofft darauf, dass er sie jetzt endlich heiratet. Sie hätte nun gute Chancen.
Ich glaube nicht, dass Heiraten für sie wichtig ist.
MaryPoppins schrieb:Wieso sollte sie sich diese sehr berechtigte Frage nicht gestellt haben? Er hätte doch mehr als genügend Gelegenheiten gehabt, Sie umzubringen, wenn er doch der sadistische Stückelmörder ist.
Und wenn er sie nicht umgebracht hat, ist er kein Mörder? Was ist das denn für eine Logik?
Um nochmal Manfred Seel als Beispiel zu bemühen: Auf der einen Seite sind die Beziehungen, in denen jemand ganz normal, sogar liebevoll sein kann. Auf der anderen Seite sucht er sich Opfer, an denen er seine Triebe ausleben kann.
Genauso könnte es bei Madsen gewesen sein, und dann machen die Aussagen der Freundinnen heute, die ihm allesamt attestierten, dass er überhaupt keine SM-Neigungen habe, durchaus Sinn.
MaryPoppins schrieb: da ist die Frage angemessen "Warum denn Kim und nicht Deidre?"
Wer hätte denn immer gewusst, wann und wo Madsen mit Deidre unterwegs war? Hätte man sie so schnell vermisst?
frauZimt schrieb:er wollte Deidre nicht verlieren.
Kim hat ihm nichts bedeutet.
Genau so ist es. Genauso wie mit den anderen "Groupies", mit denen er längere Beziehungen hatte.
marisa2 schrieb:Hier hatte jemand vor ein paar Wochen eine Dokumentation über einen Serienmörder eingestellt. Er war ein liebevoller Ehemann, Vater und Sohn. Umbringen, und anschließend sich an den Opfern vergehen konnte er nur, wenn er nichts von ihnen wusste, er sie zum Objekt machen konnte.
marisa2 schrieb:Warum sollte die Liebe eines Vaters aufhören, wenn sein Sohn ein Verbrecher wird? Warum sollte ein Triebtäter und Sadist keine Freunde haben?
Was haben die Fragen mit dem Fall zu tun?
So lange die Verwandten und Freunde nichts von den Taten wissen, ändert sich natürlich nichts für sie. Wenn sie es wissen, ist es für viele Menschen durchaus ein Problem, die Beziehung aufrecht zu halten.
Grabowski schrieb (Beitrag gelöscht):und ev. hat es auch ihre Glaubwürdigkeit der Zeugenaussage in Frage gestellt. Liebende haben doch oft einen verschleierten Blick..
Das sehe ich allerdings auch so. Deirdre King wollte Madsen ganz offensichtlich nicht schaden, so wie die anderen Zeuginnen heute auch - bis auf die Dokumentarfilmerin, die von seiner Stimmung und seinen seltsamen Bemerkungen berichtete.
Mir ist dabei noch ein Gedanke gekommen: Die Tat an Kim Wall war womöglich tatsächlich nicht sexuell motiviert, auch wenn sie Züge davon trägt. Sex scheint für Madsen nicht mit Gewalt verbunden zu sein. Aber dann gibt es eine Faszination für den Tod und diese Endzeitstimmung, die einige beschrieben, die ihn die letzten Tage vor dem 10. und an dem Tag erlebten. Und all die Frauen in seiner Umgebung, die masochistische Phantasien haben und ausleben... verschiebt sich da irgendwann die Wahrnehmung, dass Frauen das generell mögen? Wird das zur Rechtfertigung vor sich selbst für den Mord, dass diese Sehnsucht nach Schmerz und Tod irgendwo in jeder Frau schlummere, auch wenn die es gar nicht weiß?
Damit wären wir bei den "sadistischen Zügen", die die Gutachter fanden. Die verlangen nicht zwingend nach sexueller Befriedigung.