Kriminalfall Kim Wall

InMemoriam schrieb:Ich sehe das wie Du, @Wozzeck (nice to read you here, btw;) ). Es gibt und gab doch auch Mordprozesse ohne Leiche.
Wünschenswert wäre es gewesen, wenn die Obduktionsergebnissw eindeutigere Aussagen zuließen, aber ich bin nichts desto trotz davon überzeugt, dass die Indizienkette insgesamt eine derart erdrückende Beweislast ergibt, die für eine Verurteilung wegen Tötung mit Vorsatz und Planung ausreichen wird.

bin schon bei euch, aber jetzt gibt's eine leiche :-( (die moglicherweise mit falschen spuren vertuscht werden sollten), die leiche ist aber da. befurgte das wir alle bis zum ende vom prozess warten mussen, obwohl vielen, inklussieve mich, einen fruheren urteil erwarten.

Seps13 schrieb:Und auch diese Erwartungshaltung wird (ob zu Recht oder zu Unrecht sei mal dahingestellt) eine Rolle spielen.

Ganz sicher nicht. Kein rechtsstaaltliches Gericht wird seine Entscheidung von der Erwartungshaltung des Publikums abhängig machen. Dann könnten wir ja gleich die Gerichte einstampfen und Fälle per TED-Umfrage entscheiden lassen.

Andante schrieb:Ganz sicher nicht. Kein rechtsstaaltliches Gericht wird seine Entscheidung von der Erwartungshaltung des Publikums abhängig machen

Natürlich nicht offiziell, wo denkst du hin ;)

MaybeX schrieb:Und sie schreit, dass ich aufhören werde, nach dem U-Boot zu fragen, bevor ich das U-Boot erwähnt habe, soweit ich mich erinnere.
Ekstrabladet.dk Ticker
Das mit Madsens Frau irritiert mich. Warum sie wohl so reagiert hat?

Ich lese heraus, dass Madsens Frau sehr aufgeregt war (schrie) - dass er warten sollte, bevor er offizielle Stellen informiert und eine große Suche veranlasst wird.
(Aber das ist sehr frei.)

Andante schrieb:Ganz sicher nicht. Kein rechtsstaaltliches Gericht wird seine Entscheidung von der Erwartungshaltung des Publikums abhängig machen. Dann könnten wir ja gleich die Gerichte einstampfen und Fälle per TED-Umfrage entscheiden lassen.

Die Begründungen sind das Wichtigste an den Urteilen.
Urteile müssen juristisch gut begründet werden.

@Seps13

Auch nicht inoffiziell. Und warum nicht? Weil ein Gericht seine Entscheidung lang und breit begründen muss. Und eine Urteilsbegründung, die da bloß lautet, dass das Publikum dieses Ergebnis so erwartet, ist etwas dünne......und hält der Berufung kaum stand ;-)

https://ekstrabladet.dk/112/politiet-glemte-torso-foto-af-kim-wall-paa-madsens-raketvaerksted/7088979

Das kann sich aber schon auf Zeugenaussagen auswirken wenn man derlei Material zu Gesicht bekommt.

ob sich das auch auf den Prozess auswirken wird ?

Seps13 schrieb:Und auch diese Erwartungshaltung wird (ob zu Recht oder zu Unrecht sei mal dahingestellt) eine Rolle spielen.

Das stimmt. Es ist dabei aber vielleicht weniger an die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit zu denken, als vielmehr an die Erwartungen, die die Rechtsprechenden an sich selbst haben. Gerade in Indizienprozessen, das zeigen ja viele Fälle, hängen eine Verurteilung und Strafbemessung in erheblichem Maß davon ab, zu welcher Überzeugung das Gericht gelangt ist.

Seps13 schrieb:Was hat sich bzgl. der Genitalverletzungen geändert?

die Verletzungen in der Vagina wurden ihr offenbar nicht von außen nach innen zugefüht, sondern sie entstanden durch gesetzte Stiche durch den Bauch.. außenherum sind es nachlässige Spuren, die völlig anders entstanden sein können als sexuell motiviert..

Mit Erwartung ist ja auch keine Ted-Entscheidung gemeint.Ich zum Beispiel bin auch sehr daran interessiert, das so ein Typ sich nicht weiter einfach so unters Volk mischt. Wenn man den Pistoriusfall nimmt, es gab erst ein Urteil das unter den Erwartungen der Angehörigen blieb. Es gab dann später eine Berufung, weil das Urteil als zu schwach empfunden wurde im Vergleich mit der Tat. Aber es gab auch hier Probleme mit den Beweisen und dann eine höhere Strafe.

FadingScreams schrieb:die Verletzungen in der Vagina wurden ihr offenbar nicht von außen nach innen zugefüht, sondern sie entstanden durch gesetzte Stiche durch den Bauch.. außenherum sind es nachlässige Spuren, die völlig anders entstanden sein können als sexuell motiviert..

Hast du dafür bitte eine Quelle? Ansonsten hör auf, so einen Quark zu verbreiten.

Andante schrieb:Und eine Urteilsbegründung, die da bloß lautet, dass das Publikum dieses Ergebnis so erwartet

Vor dem Urteil steht die innere Überzeugung und da ist kein Mensch völlig objektiv und frei von äußeren Einflüssen. Selbstverständlich steht dann im Urteil nichts von einer allgemeinen Erwartungshaltung.

FadingScreams schrieb:die Verletzungen in der Vagina wurden ihr offenbar nicht von außen nach innen zugefüht

Das irritiert mich jetzt tatsächlich. Kann dafür jemand den entsprechenden Passus verlinken oder zitieren?

Seps13 schrieb:Fragen:
Was hat sich bzgl. der Genitalverletzungen geändert? Das habe ich leider nicht mitbekommen.

Die Verletzungen sind teilweise oberflächlich. Es gibt an zwei Stellen im Unterleib austretendes Blut. Das bedeutet, dass die Stiche um den Todeszeitpunkt herum gesetzt wurden, die GM kann sich aber nicht festlegen, ob vor oder nach Todeseintritt. Jedenfalls nicht, wie von PM behauptet (kein Blut an der Leiche vor der Zwrteilung), erst Stunden später.

Zusammenfassung hieraus:

„De stik, som er blevet tilført i underlivet, er delvist overfladiske, fortæller retsmedicineren i retten.

Obducenten fortæller desuden, at der er to blodudtrædninger i underlivet, som tyder på, at i hvert fald de to læsioner er givet tæt på dødens indtræden.

Hun forklarer, at alt efter, hvordan man dør, så vil blodcirkulationen langsomt aftage. Det betyder, at man altså bløder mindre, end man ville gøre, hvis man var i live.

- Ved mikroskopiske undersøgelser af vævet er der påvist blodudtrædninger, som kan betyde, at der fortsat har været blodcirkulation, siger retsmedicineren.

- Vi mener, at læsionerne ved kønsorganerne er blevet påført tættere på det tidspunkt, hvor døden er indtrådt, siger vidnet.

Hun skyder derfor Peter Madsens forklaring ned, at stiksårene er påført omkring fire til seks timer, efter Kim Wall døde på ubåden.“

Seps13 schrieb:Wer hat am 10.08. wen zuerst angerufen? Hat Kims Freund sich dazu geäußert?

Kim hat PM angerufen, weil es wegen der bevorstehenden Abreise die letzte Möglichkeit für den Artikel war.

„- Hun ringede fordi det var sidste mulighed for at lave et lille stykke arbejde, inden vi skulle rejse ud af landet, siger kæresten.“

Quelle: Ekstrabladet

suki04 schrieb:Wenn man den Pistoriusfall nimmt, es gab erst ein Urteil das unter den Erwartungen der Angehörigen blieb. Es gab dann später eine Berufung, weil das Urteil als zu schwach empfunden wurde im Vergleich mit der Tat. Aber es gab auch hier Probleme mit den Beweisen und dann eine höhere Strafe.

An den Pistoriusfall musste ich bei der Debatte eben auch denken - es kommt also bei gleicher Indizienlage auch auf die Ansprüche der entsprechenden Richter an, ohne dass man ihnen dabei unterstellen müsste, dass sie sich beeinflussen ließen.

Seps13 schrieb:Was hat sich bzgl. der Genitalverletzungen geändert? Das habe ich leider nicht mitbekommen.

Nichts. Sie könnten aber theoretisch bis zu 5-10 Minuten nach Todeseintritt passiert sein.

Seps13 schrieb:Wer hat am 10.08. wen zuerst angerufen? Hat Kims Freund sich dazu geäußert?

MMn. hat der Freund ausgesagt, dass Kim zurerst Peter Madsen am Nachmittag anrief, worauf dieser sich bei ihr um 16:38 Uhr zurückgemeldet hat, als das Filmteam weg war. Macht auch Sinn, da Kim ihre Story noch abschließen wollte, bevor sie nach China reist und den ersten Part (CS) bereits erledigt hatte.


Zum Rest:

Der GM hat also Madsens neueste Geschehens-Version widerlegt, nicht jedoch die Anklage. Somit ist der Obdu-Bericht ein valides Indiz in der Kette der Anklage.

Weiterhin sagte der GM, dass in nahezu keinem Fall eine eindeutige Todesursache feststellbar ist, sondern diese quasi immer per Wahrscheinlichkeiten definiert wird.

InMemoriam schrieb:Kim hat PM angerufen, weil es wegen der bevorstehenden Abreise die letzte Möglichkeit für den Artikel war.

Interessant. Wenn sie es war, die den Kontakt (wieder) aufgenommen hat, spricht das gegen die Annahme, er habe sie monatelang heimlich beobachtet und sich nach nichts mehr als danach gesehnt, sie auf das Boot zu bekommen.

InMemoriam schrieb:Kim hat PM angerufen, weil es wegen der bevorstehenden Abreise die letzte Möglichkeit für den Artikel war.

Dann sind die diversen Überlegungen, dass Madsen Kim als Opfer lange auserkoren hat und sie evtl. beobachtet hat, aber wohl zu revidieren. Dann hatte er sie doch wohl erst "auf dem Schirm" durch den Anruf.

Sector7 schrieb:MMn. hat der Freund ausgesagt, dass Kim zurerst Peter Madsen am Nachmittag anrief, worauf dieser sich bei ihr um 16:38 Uhr zurückgemeldet hat, als das Filmteam weg war. Macht auch Sinn, da Kim ihre Story noch abschließen wollte, bevor sie nach China reist und den ersten Part (CS) bereits erledigt hatte.

Aber sie wollte das Interview vermutlich nicht an dem Tag der Abschiedsparty führen.

Seps13 schrieb:Fragen:
Was hat sich bzgl. der Genitalverletzungen geändert? Das habe ich leider nicht mitbekommen.
Wer hat am 10.08. wen zuerst angerufen? Hat Kims Freund sich dazu geäußert?

kim hat bei PM angerufen, daraufhin hat er sie eingeladen in die werkstatt zu kommen.
dort war sie und später kam dann die MMS/ SMS, dass es im uboot losgehen kann, es fehlt nur die jornalistin.

FadingScreams schrieb:die Verletzungen in der Vagina wurden ihr offenbar nicht von außen nach innen zugefüht, sondern sie entstanden durch gesetzte Stiche durch den Bauch.. außenherum sind es nachlässige Spuren, die völlig anders entstanden sein können als sexuell motiviert..

wo hast du denn das aufgeschnappt? von marypoppins?

@Seps13

Dass sie ihn am 10.8. zuerst kontaktiert hat, passt auch zu dem Umstand, dass sie am 8.8. noch mit ihrem wired-Redakteur gesprochen hat. Möglicherweise ging es dabei darum, ob sie es vor ihrer Abreise noch schaffen würde, das Interview mit PM zu bekommen.