sterntaucher schrieb:kann mich den Worten von @Trimalchio nur abschließen, super Arbeit, sehr sehr verständlich geschrieben!
Da kann ich nur Danke sagen. Vielleicht hat mich der Latein-Unterricht auch in dieser Hinsicht ein wenig geprägt.
sterntaucher schrieb:Grausame Realität dürfte leider sein: Sie ist weder gesessen, noch gelegen, es ist sehr wahrscheinlich, dass sie an den Handgelenken mit Gurten an den Deckenstangen aufgehängt war. Mit einer Vielzahl von Schnitten und Stichen malträtiert, die Kehle durchtrennt.
Das denke ich auch. Aber es wurde ja hier schon einmal die Idee eingebracht, dass das Abgas-Szenario eine Möglichkeit für ihn darstellte, sie vorübergehend handlungsunfähig zu machen und sie so fesseln ("festbinden") zu können. Aber sowohl die technischen als auch die medizinischen Erläuterungen sind mir so undurchsichtig, dass ich mithilfe meiner Phantasie da kaum etwas Vernünftiges rekonstruieren kann.
MaryPoppins schrieb:Ergibt so für mich keinen Sinn. Wenn die Atemwege blockiert wurden, zeigt sich das an den Lungen (durch das forcierte Atmen gegen Widerstand kommt es zu Einblutungen), nicht aber beim Durchtrennen der Halsschlagader.
Möglicherweise ist das wieder einem falschen Zusammenfassen durch die mitschreibenden Journalisten geschuldet.
Die TV2-Mitschrift hatte ich jetzt mal mit der von Ekstrabalsdet abgeglichen, ohne damit neue Erkenntnisse liefern zu können. Der Informationsgehalt von Ekstrabladet ist sogar geringer, lässt aber weniger Zweifel an den Mitschirften der Journalisten zu:
11:26
Man har blandt andet undersøgt Kim Walls lunger, og her har man fundet, at hun formentlig er død ved kvælning eller halsoverskæring.
- Det er på denne baggrund, at vi har formuleret anklagen om drab ved kvælning eller halsoverskæring, siger Jakob Buch-Jepsen.
Unter anderem wurden Kim Walls Lungen untersucht, mit dem Ergebinis, dass sie wahrscheinlich durch Erwürgen oder Kehlschnitt zu Tode gekommen ist.
"Vor diesem Hintergrund haben wir Anklage auf vorsätzliche Tötung durch Erwürgen oder Kehlschnitt erhoben", sagt Buch-Jepsen.
Während meiner Übersetzung hatte ich da auch ein wenig Verständnisschwierigkeiten, hatte mich aber damit begnügt, als medizinischer Laie da nicht durchblicken zu können. Möglicherweise deutet die Untersuchung der Lunge auch nur darauf hin, dass sie, evtl. todesursächlich, gewürgt wurde, während die Kehlschnitte, die ja offenbar festgestellt wurden, ebenfalls als potentiell todesursächlich eingestuft wurden, sodass ein abschließendes Ergebnis da nicht formuliert werden konnte. Die Frage wäre, ob es solche forensischen Unklarheiten, wenn Würgen und Kehlschnitt zeitnah durchgeführt wurden, geben kann, auch etwa infolge der Liegezeit im Wasser.
Vielleicht kann man den Originalwortlaut ("Anzeichen für etwas") da nicht vernachlässigen. Ich hatte die Ersetzung durch "Anzeichen dafür" selbstständig vorgenommen, war mir aber etwas unsicher, ob ich mich damit noch im Rahmen einer angemessenen Übersetzung bewege, sodass ich den Originalwortlaut doch lieber angegeben hatte. Semantisch erschien es mir so nur sinnvoller. Vielleicht mag
@Noreg da nochmal einen Blick drauf werfen. Daruf schwören würde ich jedenfalls nicht.
DEFacTo schrieb:eine wichtige frage wäre zu klären:
hat es ein gespräch, eine SMS oder gar ein treffen zwischen KW und PM schon vor 12:06 Uhr bis 14:12 Uhr gegeben, nach dessen ende er sicher sein konnte, dass es zu dieser ausfahrt mit KW kommt...
Die Frage wäre wirklich interessant, kann aber durch die Mitschriften wohl nicht abschließend beantwortet werden.
Danke aber für den Geistesblitz, dass das angesprochene Gespräch (nach Verschwinden des Filmteams) ja auch von Angesicht zu Angesicht stattgefunden haben kann, also etwa die Tee-Einladung darstellte (die vom Staatsanwalt, bzw. den Medien sonst gar nicht angesprochen wurde). Im TV2-Ticker ist tatsächlich nur von einem "Gespräch" die Rede. Den Stern-Kommentar in meiner Übersetzung hab ich jedenfalls umgehend korrigiert und darauf hingewiesen, dass es auch ein Treffen gegebn haben kann.