Ebba11 schrieb:Deswegen kann er aber trotzdem geglaubt haben, dass sein ausgeklügelter Plan perfekt war, schließlich meinte er ja auch er wäre zur Hälfte ein Genie.
Nein, ich glaube, daran hat er gar keinen Gedanken verschwendet.
Ebba11 schrieb:Das der Plan nicht perfekt war, wissen wir ja nun alle mittlerweile.
Einen Plan in diesem Sinne hat es nicht gegeben.
Ebba11 schrieb:Andante meinte ja sinngemäß es wäre ihm so ziemlich egal gewesen bzw. er hätte sich keine Gedanken gemacht, ob er in den Knast muss.
Das denke ich auch.
Ich glaube, er hatte seit längerem Phantasien, in denen er eine Frau tötet, - vermutlich auch quält und danach zerteilt. Die Filme auf seiner Festplatte werden seine Fantasien nahe gekommen sein.
Irgendwann wuchs "das Verlangen" nicht nur daran zu denken, sondern es zu tun.
Der nächste Schritt in die Richtung war, Werkzeuge an Bord zu bringen, die in seinen Fantasien eine Rolle spielten.
Damit war möglicherweise noch keine konkrete Planung verbunden. Er befeuerte damit nur seine Fantasien.
"Wenn ich wollte, könnte ich. Alles ist vorhanden."
Möglicherweise hat er nicht damit gerechnet, dass KW mit ihm aufs Boot geht. Er hat es sich ausgemalt, war aber nicht sicher, dass sie seiner Einladung folge würde.
Darum hatte er auch keinen Plan, wie er sich nach der Tat verhalten würde.
Auf dem Boot hat er vorsätzlich gehandelt. Der Vorsatz wurde kurzfristig gefasst.
Vielleicht, als sie das Boot betrat?
Vielleicht während des Gesprächs mit den Schlauchbootleuten?
Das "Tun wollen" war so stark, dass er nicht an die Folgen denken wollte.
Ich hatte diese Idee schon sehr früh, weil ich an einen Bekannten denke, der trockener Alkoholiker ist, seit Jahren schon.
Er hat mir mal erzählt, dass ihn manchmal die Lust überkommt, einen Schnaps zu trinken.
Das sind selbstzerstörerische Momente. Er weiss, was danach folgen würde und sein Verstand sagt ihm: Tu es nicht.
Aber er sagte auch, dass er nicht glaubt, dass er sich auf seine Vernunft 100%ig verlassen kann.
Wenn das Destruktive stärker wird, als die Vernunft, hat die Vernunft verloren.
Er sagt sich in diesen destruktiven Momente immer:
"Eines Tages wirst du wieder trinken. Irgendwann, aber das ist nicht heute."
Dann gibt das Destruktive erst mal Ruhe.
In diesem Sinne glaube ich auch, dass er die Tat nicht von A-Z durchgeplant hat.
Hier wurde ja schon sehr früh moniert, dass das nicht zu seinem "Genie" passt. Du viele Fehler (auf dem Boot muss etwas passiert sein, wie ein Unfall, das ihn aus der Bahn warf).
Nein, ich glaube, er hat plötzlich seinen Fantasien nachgegeben.
Und darum halte ich ihn für gefährlich.
Er hat einmal die Kontrolle verloren-und das Risiko ist da, dass er wieder nachgibt.
Dazu kommt die verdeckte Vorbereitung der Tat, in einer Phase, in der er selber glaubte, er hätte sich unter Kontrolle und wüsste, wie weit er geht.
Nochmal mein Bekannter
Er achtet darauf, dass kein Alkohol im Haus ist.
Wenn er sich eine Flasche Schnaps kaufen würde "nur zum Angucken und sich vorstellen, wie es wäre, sie zu trinken", hätte er verloren.
PM hat gedacht, er könnte die Dinge, die in seinen Fantasien eine Rolle spielen an Bord bringen. Das ist ja ganz unverfänglich und eine Fantasie ist nur eine Fantasie.
Er hatte gar nichts unter Kontrolle.