FritzPhantom schrieb:Mir geht es vor allem darum, wie das passieren konnte. Ob das wirklich Zufall war und sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren oder ob nicht doch dieser Klines verwickelt ist. Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass der auch gerade zur gleichen Zeit Kontakt zu den Mädchen hatte. Eventuelle Mitwisser müssen auf jeden Fall auffliegen und auch, ob der mutmaßliche Täter noch weitere Taten begangen hat oder nicht. Deshalb mit ich da skeptisch mit dem Deal. Details über die Tötung kann man ja vielleicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit machen.
Bei einem Deal wäre es ja nicht so, dass die Öffentlichkeit gar nichts erfahren würde. Es würde schon veröffentlicht, zu welchen Punkten der Anklage sich der Angeklagte für schuldig bekennt und welche Strafe er dafür bekommt.
Ich denke das Polizei und Staatsanwaltschaft sehr genau geprüft haben, wahrscheinlich sogar noch prüfen, ob es Mittäter gibt, die die Mädchen für RA an den Ort gelockt haben oder die gar an der Tat beteiligt waren. Diese Taten würden durch einen Deal nicht einfach unter den Tisch fallen und nicht mehr verfolgt werden, sondern es würde dann eben eine Anklage gegen weitere Personen geben.
Ich bin nicht sicher, ob man in Amerika die Öffentlichkeit für bestimmte Aspekte im Prozess ausschließen kann. In Deutschland geht das meines Wissens nach nur unter ganz limitieren Voraussetzungen, z.B. um das Opfer oder Zeugen zu schützen (z.B. wenn die Inhalte der Zeugenaussage sich auf die sehr private Intimsphäre beziehen) oder zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Hier in Deutschland wäre es jedenfalls nicht möglich zu sagen, man schließt die Öffentlichkeit aus, während der medizinischer Gutachter seinen Bericht zur Obduktion vorstellt, weil die Details so grausam sind.
Wir müssen mal
@Rick_Blaine fragen, unter welchen Voraussetzungen der teilweise Ausschluss der Öffentlichkeit nach US-amerikanischem Recht möglich ist. Der kennt sich da mit ganz großem Abstand als bester aus!
Ich habe auch 1000 Fragen zu dem Fall und würde mir wünschen, dass die beantwortet werden. Aber wenn man ehrlich ist, ist das natürlich eigentlich reine Neugier eines Menschen, der irgendwo tausende Kilometer weit weg vom Tatort, den Opfern und ihren Familien an einem Bildschirm sitzt und den das ganze eigentlich recht wenig angeht.
Die Interessen der Opferfamilien sollten da durchaus höher stehen als das Interesse der Bevölkerung, auch der vor Ort.
Ein sehr zentrales Beweisstück für den Prozess wäre z.B. das Video, dass Abby und BG auf der Brücke und den Übergriff auf die Mädchen zeigt. Der Täter ist schließlich bei der Tat gefilmt worden und die Frage, ob RA auf dem Video zu erkennen ist oder nicht, wird sicher eine recht große Rolle spielen. Ich stelle es mir schrecklich für die Angehörigen vor, dieses Video im Prozess vorgespielt zu bekommen. Man sieht darauf immerhin die letzen Minuten im Leben der kurze Zeit später ermordeten Abby und weiß, dass Libby da ihren Mörder gefilmt hat. Ich kann mir vorstellen, dass sich einem als Angehöriger solche Bilder für den Rest des Lebens ins Hirn und Herz brennen und man sie nicht mehr los wird....
Das Prinzip der Öffentlichkeit soll in Amerika v.a. die Interessen des Angeklagten sicherstellen. Ein Prozess soll unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden, damit dieses kontrollieren kann, dass sich der übermächtige Staat gegenüber dem einzelnen Menschen fair und gerecht verhält, kein Recht gebeugt wird und der Angeklagte seine Rechte auf einen fairen Prozess und eine angemessene Verteidigung wahrnehmen kann. Es dient aber weniger der Aufklärung der Geschehnisse und der Befriedigung des Informationsbedürfnisses der Bevölkerung.