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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

4.397 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.03.2023 um 17:49
@cododerdritte
Das ist in der Tat eine Überraschung. Schlecht für die Öffentlichkeit und somit uns, weil wir nichts erfahren. Ich verlasse mich da aber ganz auf die amerikanische Justiz, dass er trotzdem eine saftige Strafe bekommt. Und aus dem Abby und Liberty Fall ist er er ja trotzdem noch nicht raus, sollte es eine Verbindung geben. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, falls er noch einen Gastauftritt bei Allans Verhandlung hätte, sei es als Zeuge oder Mittäter/Handlanger. Es bleibt spannend, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass sich alles klären wird und der Täter hinter Gitter kommt.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.03.2023 um 18:39
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Keagan Kline, der wegen insgesamt 25 Delikten im Zusammenhang mit Kinderpronographie angeklagt wird, hat gerade im Rahmen seines Gerichtsprozesses in allen 25 Anklagepunkten auf schuldig plädiert ("pleaded guilty").

Im US-amerikanischen Rechtsssystem gibt es die Möglichkeit, dass die anklagende Staatsanwaltschaft mit dem Angeklagten einen sog. "Deal" vereinbaren kann, bei dem dem Angeklagten gewisse Vergünstigungen beim Schweregrad der Anklage und der Haftzumessung gewährt werden, wenn er sich in allen oder zumindest einigen Anklagepunkten schuldig bekennt.

Die Staatsanwaltschaft hat aber ein Statement abgegeben, dass sie ausdrücklich keine solchen Vereinbahrungen mit Keagan Kline getroffen hat.

In der Regel bedeutet so ein Schuldanerkenntnis des Angeklagten, dass kein öffentlicher Prozess mehr stattfinden wird, sondern das Gericht ohne weitere Beweiserhebungen, Verhandlungen und Anhörungen eine Strafe festsetzen kann.

Das hat insofern Auswirkungen auf den Fall von Abby und Libby, als dass ja immer wieder über einen Zusammenhang zwischen Keagan Kline, dem Urheber des antony_shots-Profils und den Delphi-Morden diskutiert wurde, weil auch Libby offenbar bis kurz vor ihrer Ermordung Kontakt zu diesem Profil hatte. Außerdem wurde diskutiert, ob Keagan Kline ein Hinweisgeber gewesen sein könnte, der den Ermittlern Informationen geliefert hat, die schließlich zu Richard Allans Verhaftung geführt haben.

Die Ermittler haben einen solchen Zusammenhang aber nie offiziell bestätigt. Viele Journalisten hatten den Prozess deshalb mit Spannung erwartet, weil sie sich aus den öffentlichen Verhandlungen Informationen zu evtl. Zusammenhängen und Verbindungen zwischen Keagan Kline, Richard Allen und den Delphi-Morden erhofft hatten.

Durch Keagan-Klines Schuldanerkenntnis wird es jetzt wohl keinen Prozess geben, so dass damit auch vorerst keine Informationen, ob und welche Rolle er bei den Delphi-Morden gespielt hat, an die Öffentlichkeit gelangen werden.
@cododerdritte
Du hast aber gepostet:
Die Staatsanwaltschaft hat aber ein Statement abgegeben, dass sie ausdrücklich keine solchen Vereinbahrungen mit Keagan Kline getroffen hat.

Also hat der Staatsanwalt nicht? Gibt es doch einen Prozess?

Und falls nicht:
Ich verstehe das überhaupt nicht!
In einem anderen Mordfall in den USA wurde hier diskutiert, wie man die öffentlich geführten Prozesse deuten muss.
Für mich sah das nach "Schauprozess" aus. Jetzt mal übertrieben gesagt. Kameras, die direkt aus dem Gerichtssaal ins TV übertragen. Lange Portraiteinstellungen von Angehörigen etc.
Aber hier im Forum wurde ich überzeugt, dass dahinter weniger Sensationslust steckt, sondern viel mehr der Wunsch nach einer transparenten Justiz.

Aber wenn hier jetzt durch einen Deal ein Prozess komplett verhindert würde, liefe das für mich dem Bestreben nach Transparenz entgegen. Aber komplett.
Ich brauche keine TV-Übertragung. Für mich ist es genügend Information, wenn die Presse berichtet.
Wenn das alles unterbleibt und die Strafe praktisch abgesprochen wird, wenn Anklagepunkte unter den Tisch fallen, ist das das für mich eine Farce.

Ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung:
die Strafen für schwere Delikte sind in den USA so immens hoch, werden aufsummiert, dass in manchen Staaten, manchen Fällen über 100 Jahre zusammenkommen.
Und so hat man einen Weg, die Strafen der menschlichen Lebenszeit anzupassen.

Ich bestimmt viele Dinge falsch dargestellt, aber das liegt daran, dass ich nicht begreife, wie ein Prozess, der die Öffentlichkeit sehr angeht, ohne Öffentlichkeit zu Ende gebracht werden soll.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.03.2023 um 20:21
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Du hast aber gepostet:
Die Staatsanwaltschaft hat aber ein Statement abgegeben, dass sie ausdrücklich keine solchen Vereinbahrungen mit Keagan Kline getroffen hat.

Also hat der Staatsanwalt nicht? Gibt es doch einen Prozess?
Nein, die Staatsanewaltschaft hat keine Vereinbarung mit ihm getroffen.

Tatsächlich werden in den USA über 90% der Strafverfahren nicht durch einen Prozess, sondern durch "plea deals" abgeschlossen. Das ist also eine durchaus gängige Praxis.

Das Argument dafür ist, dass beide Seiten sich auf eine Art Kompromiss einlassen, weil beide Seiten Vorteile durch die Vereinbarung haben. Ein Angeklagter kann dadurch erreichen, dass eine ihm drohende Haftstrafe verkürzt wird oder dass die Anklage wegen einzelner Unterpunkte fallengelassen wird. Gleichzeitig verzichtet er damit natürlich andererseits auf die Chance eines Freispruchs.

Die Anklägerseite kann erreichen, dass allen beteiligten ein langwieriger und teurer Prozess erspart wird und dass es sicher zu einer Verurteilung kommt, worüber sie sich, wenn es zu einem Prozess mit Jury kommt, ja nie 100% sicher sein kann.

Letztendlich müssen beide Seiten einverstanden sein, was nur passiert, wenn beide Seiten sich von dem Deal einen im Vergleich zu dem Kompromiss den sie eingehen, einen angemessenen Vorteil versprechen.

So wird ein Angeklagter, der sich sicher ist, die Jury von seiner Unschuld überzeugen zu können, sicher kein Schuldanerkenntnis abgeben und sich auf einen plea deal mit der Staatsanwaltschaft einlassen.

Aber es gibt auch andere Gründe, für einen Angeklagten auf schuldig zu plädieren. In einigen Staaten ist z.B. die Maximalstrafe bei nur einen lebenslange Haftstrafe, statt einer drohenden Todesstrafe.
Wenn die Beweise, die die Ermittler zusammen getragen haben, erdrückend sind, kann sich eine Angeklagter durch ein Schuldanerkenntnis einen langen und ggfls. peinlichen Prozess ersparen.

Genau das, wird allgemein von Journalisten vermutet, dürfte auch der Beweggrund bei bei Keagan Kline, auf schuldig zu plädieren. Auf der Zeugenliste der Staatsanwaltschaft standen eine Reihe Familienangehöriger, denen er jetzt erspart, vor den Augen der Öffentlichkeit unangenehme Fragen beantworten zu müssen. Zudem würden wahrscheinlich sein Sexualverhalten, sein Pornokonsum, seine sexuelle Präferenz für Kinder und seine psychische Gesundheit ein großes Thema in einem Prozess spielen.

Das besondere an dem Fall im Vergleich zu anderen Fällen mit ähnlichen angeklagten Straftaten ist halt das riesige öffentliche Interesse an dem Fall. Er muss damit rechnen, dass die Details aus dem Prozess nicht nicht nur lokal oder regional berichtet werden, sondern Landes-, bestimmte Aspekte sogar weltweit. (Immerhin sitzen wir gerade in Deutschland und schreiben über diese Person...), was an der vermuteten Verbindung zu den Delphi-Morden liegt.

Es geht in dem Prozess ja vor allem um digitale Spuren und Dateien, ich denke also zudem dass die Beweise der Staatsanwaltschaft für die ihm vorgeworfenen Taten sehr stichhaltig sind. Immerhin wird er "NUR" in 25 Punkten angeklagt, ob wohl er sich wohl schon jahrelang an junge Mädchen herangemacht hat. D.h. die Punkte, die zur Anklage gekommen sind, werden mit ziemlich wasserdichten Beweisen untermauert sein. Ihm dürfte es also klar sein, dass es für seine Verteidigung schwer werde würde, überzeugende Gegenargumente zu finden und dass die Aussicht auf einen Freispruch deshalb sehr gering sein dürften.

So gesehen hat er durchaus große Vorteile durch das abgegebene Schuldeingeständnis, ohne dass die Staatsanwaltschaft auf einen Kompromiss zu seinen Gunsten eingegangen ist.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.03.2023 um 20:34
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:So gesehen hat er durchaus große Vorteile durch das abgegebene Schuldeingeständnis, ohne dass die Staatsanwaltschaft auf einen Kompromiss zu seinen Gunsten eingegangen ist.
Danke für Deine ausführliche und gut verständliche Erklärung der Sachlage. Das klärt auch bei mir die Fragezeichen im Kopf. Hatte auch erst die Befürchtung, dass hier sämtliche Anklagepunkte zur Farce mutieren.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

30.03.2023 um 20:36
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber wenn hier jetzt durch einen Deal ein Prozess komplett verhindert würde, liefe das für mich dem Bestreben nach Transparenz entgegen. Aber komplett.
Ich brauche keine TV-Übertragung. Für mich ist es genügend Information, wenn die Presse berichtet.
Quelle: Nach dem US-amerikanischen Rechtsverständnis ist das Recht auf einen öffentlichen Prozess ein Recht des Angeklagten, nicht der Öffentlichkeit.
Es geht darum, dass jeder Bürger die Möglichkeit haben soll, einen Prozess zu beobachten, den Richtern und Anklägern praktisch auf die Finger zu schauen, damit einem anderen Bürger keine Ungerechtigkeit durch den Staat widerfährt. Die Öffentlichkeit ist die Kontrollinstanz, die den Staat und seine rechtssprechenden und ausführenden Organe kontrolliert.

Es geht dabei aber nicht darum, dass die Öffentlichkeit das Recht hat, alles zu erfahren, was sie interessiert. Aufgabe des Justizsystems ist es, eine gerechtes Urteil fällen und eine gerechte Strafe zu verhängen, und nicht die Öffentlichkeit darüber zu informieren, was passiert ist.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn das alles unterbleibt und die Strafe praktisch abgesprochen wird, wenn Anklagepunkte unter den Tisch fallen, ist das das für mich eine Farce.
Es ist ja nicht so, dass Staatsanwalt und Angeklagter eine Strafe unter sich auskaspern. Das Strafmaß wird nach wie vor durch einen Richter bzw. eine Jury festgelegt.
Im amerikanischen Rechtssystem gliedert sich der Strafprozess grob gesagt in zwei Teile. Zunächst muss eine Jury aus geschworenen entscheiden, ob der Angeklagte im Sinne der angeklagten Delikte schuldig ist oder nicht.

Im zweiten Teil wird dann das Strafmaß festgelegt. Das ist in den Bundesstaaten unterschiedlich geregelt, in einigen Staaten legt auch die Jury die Höhe der Strafe fest, in anderen wird sie durch einen Richter festgelegt oder der Richter hat ein Vetorecht gegenüber der Entscheidung der Jury.

Da nach einem "guilty plea" der erste Teil wegfällt, braucht es da auch keine kontrollierende Öffentlichkeit. Der Angeklagte hat seine Schuld selber eingestanden, es muss also nicht durch die Öffentlichkeit kontrolliert werden, ob die Beweiserhebung im Prozess auch gerecht für den Angeklagten geführt wurde.
Und im zweiten Teil ist die Kontrolle ja da, weil in der Regel veröffentlicht wird, zu welche Strafe ein Angeklagter verurteilt wurde.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

31.03.2023 um 04:27
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich bestimmt viele Dinge falsch dargestellt, aber das liegt daran, dass ich nicht begreife, wie ein Prozess, der die Öffentlichkeit sehr angeht, ohne Öffentlichkeit zu Ende gebracht werden soll.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:So gesehen hat er durchaus große Vorteile durch das abgegebene Schuldeingeständnis, ohne dass die Staatsanwaltschaft auf einen Kompromiss zu seinen Gunsten eingegangen ist.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Da nach einem "guilty plea" der erste Teil wegfällt, braucht es da auch keine kontrollierende Öffentlichkeit. Der Angeklagte hat seine Schuld selber eingestanden, es muss also nicht durch die Öffentlichkeit kontrolliert werden, ob die Beweiserhebung im Prozess auch gerecht für den Angeklagten geführt wurde.
Und im zweiten Teil ist die Kontrolle ja da, weil in der Regel veröffentlicht wird, zu welche Strafe ein Angeklagter verurteilt wurde.
@cododerdritte
hat das Ganze sehr korrekt dargestellt. Was noch erwähnenswert sein mag ist, dass ein sogenannter "deal," korrekter ein "plea agreement" immer unter dem Vorbehalt der richterlichen Zustimmung steht. Mit anderen Worten: selbst wenn sich zum Beispiel Angeklagter und Staatsanwalt darauf einigen, dass der Angeklagte die Anklagepunkte 1-4 gesteht, der Staatsanwalt dafür Punkt 5 streicht und beide sich darauf einigen, dass die Strafe nicht mehr sein sollte als 20 Jahre, hat der Richter immer das Recht, dieses agreement zu verwerfen. Entweder weil er nicht glaubt, dass es der Sache angemessen ist, oder weil er nicht glaubt, dass der Angeklagte wirlich aus freien Stücken gesteht, oder gar dass er meint, dass der Angeklagte hier gegen sein Interesse handelt. Insofern ist der Richter durch das agreement nie gebunden, es zu akzeptieren, oder die "ausgehandelte Strafe" auch zu verhängen. Er kann es verwerfen, er kann bei der Strafe im Rahmen des Gesetzes nach oben oder unten abweichen usw.

Freilich wird in 95% das Agreement so vom Richter bestätigt, weil die beteiligten Juristen eben diese Einschränkungen kennen und daher kein unangemessenes agreement aushandeln.

Aber wenn der Richter der Meinung ist, da müssen noch mehr Einzelheiten und Hintergründe offengelegt werden, kann er es eben ablehnen und, falls es dann nicht nachgebessert wird, wird eben doch ein Prozess stattfinden.


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11.04.2023 um 09:55
Richard Allens Anwalt Bradley Rozzi hat einen Eilantrag auf Verlegung seines Mandanten vom Hochsicherheitsgefängnis in Westville, in das er kurz nach seiner Verhaftung auf Antrag des damals zuständigen Richters verlegt worden war, weil dieser seine Sicherheit im Gefängnis von Carol County nicht gewährleistet sah, in das Gefängnis des Cass County gestellt.

Allen sitzt im Hochsicherheitstrakt des Westville-Gefängnisses in Einzelhaft.

Der Anwalt kritisiert, dass Allen wie ein Kriegsgefangener gefangen gehalten würde. Seine Zelle sei nur 6 x 10 Fuß groß (ca. 1,8 x 3 m) und damit nicht größer als ein Hundezwinger. Zum Schlafen habe er kein Bett, sondern nur eine Matte auf dem Fußboden. Er könne nur selten die Kleidung wechseln und nur ein- bis zweimal pro Woche duschen. Außerdem sei er sozial extrem isoliert und ihm werde kaum Kontakt zu seiner Familie gestattet.
Der Anwalt moniert außerdem, dass Allen Dokumente und Informationen aus den Ermittlungsakten, die seine Anwälte ihm vorlegen lassen möchten, um von ihm Statements zu den darin erhobenen Vorwürfen und dem von den Ermittlern angenommenen Tatablauf zu bekommen, vom Gefängnispersonal nicht gezeigt werden.
Der Anwalt kritisiert, dass Allen aufgrund der ihm vorgeworfenen Tat schlechter als andere Insassen behandelt würde.

Rozzi habe ihn letzte Woche besucht, dabei habe Allen einen wahnhaften Eindruck auf ihn gemacht und Anzeichen von Schizophrenie gezeigt.
Als Beleg für seinen schlechten Zustand haben die Anwälte ein aktuelles Foto von Allen in Handschellen und Gefängniskleidung sowie ein Vergleichsfotos von vor einem Jahr beigefügt, die beide auch veröffentlicht wurden. Man erkennt darauf, dass Allen stark abgenommen hat.

Der Anwalt hat Bedenken, dass sich Allens in einem so schlechten Zustand befindet, dass er nicht in der Lage sein könnte, sich in einem Prozess zu verteidigen.

Zudem haben die Anwälte eine Anreise von mehreren Stunden in das aktuelle Gefängnis, während das Cass County-Gefängnis nur 20 Minuten von den jeweiligen Kanzleien seiner Anwälte und auch vom Gerichtsgebäude des Carroll County, in dem der Prozess stattfinden wird, entfernt liegt. Durch eine Verlegung Allens könnten somit auch Steuergelder eingespart werden und es würde auch für Allens Familie eine Erleichterung bei Besuchen bedeuten.

Der zuständige Staatsanwalt scheint keine Bedenken gegen die Verlegung zu haben, allerdings hat das Carroll County Sheriff’s Office dagegen ausgesprochen.


https://www.wishtv.com/news/crime-watch-8/experts-react-to-delphi-murders-suspect-richard-allens-request-to-change-prisons/

https://www.foxnews.com/us/delphi-murders-suspect-richard-allen-lawyers-say-he-enduring-prisoner-war-conditions


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.04.2023 um 10:06
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Anwalt kritisiert, dass Allen wie ein Kriegsgefangener gefangen gehalten würde. Seine Zelle sei nur 6 x 10 Fuß groß (ca. 1,8 x 3 m) und damit nicht größer als ein Hundezwinger. Zum Schlafen habe er kein Bett, sondern nur eine Matte auf dem Fußboden. Er könne nur selten die Kleidung wechseln und nur ein- bis zweimal pro Woche duschen. Außerdem sei er sozial extrem isoliert und ihm werde kaum Kontakt zu seiner Familie gestattet.
Der Anwalt moniert außerdem, dass Allen Dokumente und Informationen aus den Ermittlungsakten, die seine Anwälte ihm vorlegen lassen möchten, um von ihm Statements zu den darin erhobenen Vorwürfen und dem von den Ermittlern angenommenen Tatablauf zu bekommen, vom Gefängnispersonal nicht gezeigt werden.
Der Anwalt kritisiert, dass Allen aufgrund der ihm vorgeworfenen Tat schlechter als andere Insassen behandelt würde.
Ein Gefängnis ist kein Hotel und das sollte jedem klar sein, dennoch bin ich hin und her gerissen.
Was wenn Allen unschuldig ist?
Ich gehe davon aus, das Allen schuldig ist, dennoch sollte er Rechte habe, bis er verurteilt ist.
Was wenn einem anderen Insassen das widerfährt, obwohl er vom Gericht im Nachhinein unschuldig gesprochen wurde?
Ich finde das Menschenrechte eingehalten werden müssen, bis derjenige rechtskräftig verurteilt wurde und danach natürlich auch.
Obwohl mir das danach eigentlich egal ist.


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11.04.2023 um 13:07
@LARA43
Ich gebe Dir recht, noch wichtiger finde ich, dass er sich beim Prozess nicht rausreden kann auf schlechte psychische Verfassung oder so. Er soll gesund und munter dastehen und unbeeinträchtigt aussagen können. Er soll so vor Gericht stehen, wie er auch bei seiner ( vermutlichen) Tat war.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.04.2023 um 16:19
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Ein Gefängnis ist kein Hotel und das sollte jedem klar sein, dennoch bin ich hin und her gerissen.
Was wenn Allen unschuldig ist?
Ich gehe davon aus, das Allen schuldig ist, dennoch sollte er Rechte habe, bis er verurteilt ist.
Was wenn einem anderen Insassen das widerfährt, obwohl er vom Gericht im Nachhinein unschuldig gesprochen wurde?
Ich finde das Menschenrechte eingehalten werden müssen, bis derjenige rechtskräftig verurteilt wurde und danach natürlich auch.
Obwohl mir das danach eigentlich egal ist.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:ch gebe Dir recht, noch wichtiger finde ich, dass er sich beim Prozess nicht rausreden kann auf schlechte psychische Verfassung oder so. Er soll gesund und munter dastehen und unbeeinträchtigt aussagen können. Er soll so vor Gericht stehen, wie er auch bei seiner ( vermutlichen) Tat war.
Hallo!
Was mir bei diesem Sachverhalt noch problematischer erscheint als die reinen Haftbedingungen: Sollte es korrekt sein, was Allens Anwälte behaupten, behindert das jetzige Gefängnis die Arbeit der Verteidigung. Es geht hier um einen Doppelmord und keinen Äpfelklau aus Nachbars Garten.
Allen ist vermutlich schuldig, aber was wenn nicht? Ob schuldig oder nicht, hat er ein Recht auf kompetente Verteidigung und wie will man bei verzögerter oder gar Nichtvorlage von Akten, etc. eine korrekte Verteidigungsstrategie aufbauen? Das finde ich bedenklich.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

11.04.2023 um 23:21
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Anwalt kritisiert, dass Allen wie ein Kriegsgefangener gefangen gehalten würde. Seine Zelle sei nur 6 x 10 Fuß groß (ca. 1,8 x 3 m) und damit nicht größer als ein Hundezwinger. Zum Schlafen habe er kein Bett, sondern nur eine Matte auf dem Fußboden. Er könne nur selten die Kleidung wechseln und nur ein- bis zweimal pro Woche duschen.
Das dürfte ungefähr dem Standard entsprechen, wenn man diesem Wikipedia Artikel glaubt. Ich fand interessant, dass es Gefängnisse gibt, in denen man für "nen Hunnie" pro Nacht ein "Upgrade" buchen kann (Quelle) ...


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15.04.2023 um 14:28
Dei zuständige Richterin Fran Gull hat am Freitag entschieden, dass Richard Allen "entsprechend seiner medizinischen und physischen Bedürfnisse" in ein anderes Gefängnis verlegt werden kann.
Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben, die aber nicht öffentlich gemacht wird.

In der richterlichen Verfügung wurde nicht bestimmt, in welches Gefängnis Richard verlegt werden soll. Dies hängt vor allem auch davon ab, in welchem Gefängnis freie Kapazitäten für seine Unterbringung finden.

https://www.wishtv.com/news/delphi-murder-suspect-can-be-moved-from-prison/


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28.04.2023 um 13:14
Der oberste Gerichtshof des Bundesstaates Indiana hat eine Entscheidung getroffen, nach der ab dem 1. Mai 2023 Kameras in den Gerichtssälen erlaubt werden können. Dies stellt eine Angleichung an die in bereits 48 der 50 US-Bundesstaaten gültigen Regelungen dar, in denen öffentliche Kameras und teilweise sogar Direktübertragungen in Prozessen erlaubt sind. In Indiana war es bisher untersagt, in Gerichtssälen Ton- und Bildaufnahmen von Gerichtsprozessen anzufertigen.

Da der Prozess gegen Richard Allen noch nicht begonnen hat und erst nach dem Stichtag 1. Mai 2023 beginnen wird, bedeutet das, dass es für dieses Verfahren prinzipiell die Möglichkeit von Kameraaufnahmen geben wird.

Allerdings kann der vorsitzende Richter individuell entscheiden, ob er Kameraaufzeichnungen in einem bestimmten Prozess zulässt oder nicht. Er kann dazu auch spezielle und individuelle Regelungen festlegen, z.B. Kameras allgemein für einen Prozess erlauben, aber für bestimmte Situationen, etwa während der Befragung bestimmter Zeugen, untersagen. Kameraaufnahmen dürfen zudem generell nur von offiziellen Vertretern der öffentlichen Medien, nicht aber von Privatpersonen, angefertigt werden.

In der Begründung des Indian Supreme Courts heißt es ausdrücklich, dass diese neue Regelung eingeführt wurde, um für mehr Transparenz zu sorgen und der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, zu sehen, was in den Gerichtsälen passiert und wie das Justizsystem arbeitet.

Die im Prozess gegen Richard Allen vorsitzende Richterin Frances Gull hat 2021 als eine von fünf Richtern an einem Pilotprojekt des Staates Indiana zu Kameraübertragungen aus Gerichtssälen teilgenommen. Sie hat damals wohl eine durchaus positive Bilanz gezogen und dem Supreme Court zurückgemeldet, dass die Kameras nicht störend ("unobtrusive") gewesen seien.

Die Presse geht deshalb davon aus, dass Frances Gull Kameraaufzeichnungen zumindest nicht prinzipiell ablehnend gegenübersteht. Und gerade in einem so stark über mehrere Jahre in den Medien präsenten Fall besteht natürlich ein sehr großes öffentliches Interesse an dem Prozess, so dass die Genehmigung von Kameraübertragungen bzw. -aufzeichnungen hier sehr im Sinne des neuen Gesetzes wäre.

Die Richterin Frances Gull hat aber noch nicht entschieden, ob sie Kameras in diesem Prozess zulassen wird und sich auch noch nicht konkret dazu geäußert.

Quelle: https://www.the-sun.com/news/7982203/shock-twist-delphi-snapchat-murder-trial-richard-allen/


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23.05.2023 um 09:10
Kegan Kline hat in einem Interview erläutert, warum er erwägt, sein Schuldeingeständnis zurückzuziehen. Kline behauptete am 18.5. vor Gericht, er habe keine Zeit gehabt, alle Beweise zu prüfen. Das hat offenbar auch seinen Anwalt überrascht. Nun beschuldigt er seinen Vater, der Zugriff auf den fraglichen Social Media Account gehabt habe. Kline sagt, er habe relevante Unterlagen erst kurz vor dem Gerichtstermin am 18.5 gesehen und sei verärgert über seinen Pflichtverteidiger, der ihm während seiner dreijährigen Haft die Unterlagen vorenthalten habe. Dies ist offenbar das fragliche Dokument. Er sei auch nicht über Deals informiert worden, die sein Anwalt verhandelt oder ausgeschlagen habe. Kline will nun einen neuen Verteidiger. Er hat bis Freitagabend Zeit, einen formellen Antrag auf Rücknahme seines Schuldgeständnisses einzureichen.

Im Interview sagt Kline auch, dass er Richard Allen, den Verdächtigen in den Delphi-Morden, nicht kannte. Er sei vor einiger Zeit vom Staatsanwalt des Delphi-Falles befragt worden, habe aber nicht den Eindruck gehabt, dass der ihm geglaubt habe.


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19.06.2023 um 12:20
Am letzen Donnerstag hat die gerichtliche Verhandlung über Allens Freilassung auf Kaution stattgefunden.

Dabei wurde bekannt, dass Richard Allen seit seiner Verhaftung die Tötung von Abby und Libby fünf- oder sechsmal gegenüber verschiedenen Personen zugegeben haben soll. Seine Anwälte haben allerdings beantragt, dass diese Aussagen nicht gegen ihn verwendet werden dürfen und haben sich dabei auf seine durch die harten Haftbedingungen beeinträchtigte psychische Verfassung berufen. Die sagten, Richard Allen würde dadurch öfter innerhalb kurzer Zeit sich widersprechende Aussagen machen, weshalb seine aussagen nicht als glaubwürdig angesehen werden könnten.
Es wurde nicht veröffentlicht, was Allen genau gesagt und zugegeben hat und wem gegenübe er die Aussagen jeweils gemacht hat.

Weiterhin haben Allens Anwälte beantragt, im Prozess bestimmte ballistische Untersuchungsergebnisse als Beweise gegen ihren Mandanten nicht zuzulassen. Um welche Ergebnisse und Details es dabei geht ist allerdings nicht bekannt, da der genaue Wortlaut der Anträge unter das gerichtlich angeordnete Geheimhaltungsgebot fällt.

Dem Antrag auf Verlegung Allens in ein anderes Gefängnis wurde zwar schon vor längerer Zeit vom Gericht zugestimmt, er ist aber noch nicht verlegt worden und sitzt deshalb immer noch im Westville Correctional Center ein. Die Verlegung muss noch richterlich angeordnet werden. Der Sheriff von Cass County, in dessen Gefängnis Allen verlegt werden soll, hat Bedenken angemeldet, ob seine Sicherheit dort gewährleistet werden kann, hat aber auch erklärt, dass dort ein Platz für Allen frei gehalten wird.

https://www.independent.co.uk/news/world/americas/crime/delphi-murders-richard-allen-guilty-b2358455.html

Außerdem wurde der Prozess gegen Allen terminiert. Er beginnt am 8. Januar 2024 mit der Auswahl der Jury, die sich aus Personen aus dem etwas mehr als 100 Meilen entfernten Allen County zusammensetzt und wird voraussichtlich bis zum 24. Januar 2024 dauern.

https://abc7.com/delphi-murders-trial-date-richard-allen-update-indiana/13389462/ (Archiv-Version vom 20.06.2023)


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

19.06.2023 um 13:12
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dabei wurde bekannt, dass Richard Allen seit seiner Verhaftung die Tötung von Abby und Libby fünf- oder sechsmal gegenüber verschiedenen Personen zugegeben haben soll. Seine Anwälte haben allerdings beantragt, dass diese Aussagen nicht gegen ihn verwendet werden dürfen und haben sich dabei auf seine durch die harten Haftbedingungen beeinträchtigte psychische Verfassung berufen.
Ich denke nicht, das er das freiwillig gemacht hat. Vielleicht haben ihn die Insassen unter Druck gesetzt?
Ein Vergwaltiger oder Kindermörder wird in den Gefängnissen von anderen Insassen sehr schlecht behandelt, also warum sollte er das zugeben?
Das heißt aber nicht, das ich nicht davon überzeugt wäre, das er die Tat begangen hat.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

19.06.2023 um 15:15
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er beginnt am 8. Januar 2024
Noch ganz schön lange hin. Muss wahrscheinlich noch einiges vorbereitet werden. Aber eine Qual für die Angehörigen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

19.06.2023 um 15:39
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Ich denke nicht, das er das freiwillig gemacht hat. Vielleicht haben ihn die Insassen unter Druck gesetzt?
@LARA43
In dem Zitat steht doch nur vage, dass er die Taten "verschiedenen Personen" gegenüber zugegeben hat.
Das müssen doch nicht ausschließlich Inhaftierte sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass er unter bestimmten Bedingungen jede Vorsicht vergisst und darüber spricht.

Z.B. Wenn er Vertrauen zu einem Menschen gefasst hat.
Oder aus dem Bedürfnis heraus anzugeben -
oder um sich zu rechtfertigen (dann mit einer konstruierten Tatvariante, in der er sich als unschuldig darstellt)


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

19.06.2023 um 17:13
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:In dem Zitat steht doch nur vage, dass er die Taten "verschiedenen Personen" gegenüber zugegeben hat.
Das müssen doch nicht ausschließlich Inhaftierte sein.
Das stimmt zwar, aber merkwürdig finde ich es schon.
5 Jahre lang hat er unauffällig gelebt und sich keinem offenbart.
Jetzt, wo er im Gefängnis ist und auf seine Verhandlung wartet, soll er sich anderen mitgeteilt haben?
Irgendwie glaube ich nicht so dran.
Ok, vielleicht hat er sich seiner Frau gegenüber gerechtfertigt, aber sie wird es bestimmt nicht weitergesagt haben, denn anscheinend hält sie zu ihm.
Es sei denn, RA hat am Telefon seiner Frau gegenüber was gesagt, was womöglich abgehört wurde?


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19.06.2023 um 18:59
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Es sei denn, RA hat am Telefon seiner Frau gegenüber was gesagt, was womöglich abgehört wurde?
Genau das wird spekuliert.


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