SherlockHumbug schrieb:Das heißt auch, daß man entsprechend selber Vorsorge treffen und sich gegebenenfalls mit anderen Personen organisieren muß.
Sie war auf einer Party, von der sie alleine zu Fuß nach Hause gehen konnte, sie hatte einen Schlüssel und war 20 Jahre alt. Der nächste Tag war ein Feiertag. Sie war nach Regensburg umgezogen, nicht in die Bronx.
Was genau an Vorsorge muss man denn treffen, um einen vielleicht halbstündigen Weg nach Hause zurücklegen zu können?
Reicht eine weibliche Begleitung, sollten es zwei sein, wie viele müssen davon nüchtern sein? Oder sollte man eine männliche Begleitung haben? Oder ist die vielleicht auch ein Risiko? Sind zwei männliche Begleiter mehr oder weniger Risiko?
Und wie checkt man, wer noch wie nüchtern ist, wer wie viel Alkohol, Koks, Cannabis, Speed, Ecstasy, LSD, ........... eingenommen hat und wie es bei ihm wirkt? Oder ist es doch am sichersten, man geht einfach zu Fuß nach Hause, wartet nicht auf die ebenso verpeilten Freundinnen sondern tut das, was einem richtig erscheint?
Sie war vielleicht verpeilt, aber entweder hat sie eine Kette sehr unglücklicher Zufälle ausgelöst, oder sie ist ebenso zufällig dem Falschen begegnet. Dem hätte sie aber auch Sonntagnachmittag begegnen können, oder zu einer anderen Zeit.
Und gegen Zufälle kann man sich nicht wappnen.
Ich war dabei, als eine Frau einen ins Wasser gefallenen Hund retten wollte - sie sprang einfach hinterher. Es wurde dann eine größere Aktion, da sie den Hund nicht greifen konnte, weil der so strampelte, und sie selbst nicht wusste, wo sie wieder aus dem Kanal mit gemauerten Ufern kommen konnte. Wäre es kälter gewesen und hätte sie keine Hilfe gehabt, die die nächste Treppe ausspähte, hätte das auch kritisch werden können.
Da war auch Alkohol im Spiel, aber bei weitem nicht so viel, dass man von Kontrollverlusten hätte reden können. Es machte sie eben nur so mutig, den Sprung zu wagen.
Hinterher fällt es immer leicht zu sagen "Sie hätte das anders machen müssen". Jetzt weiß man ja, dass etwas schief gelaufen ist.
Wäre sie aber mit der Freundin zu dem netten Typen ins Auto gestiegen, der sie heimgefahren hätte, hätte es auch am nächsten Laternenpfahl enden können, oder irgend welche besoffenen Idioten im Auto aus der Querstraße hätten sie tot fahren können. Wären sie dann mal lieber zu Fuß gegangen, es war ja nicht weit....