@Heide_witzka Heide_witzka schrieb:Auch wenn ich bezweifle, dass du damit allen Diskutanten gerecht wirst, hier mal die Frage an dich.
Inwieweit bist du vertraut mit dem aktuellen Stand der DNA-Analyse und kannst die Frage nach möglichen Erkenntnissen und ihrer Wahrscheinlichkeit beantworten?
Ich bin schon aufgrund meines beruflichen Hintergrunds ganz gut vertraut mit dem aktuellen Stand molekulargenetischer Forschung. Bezüglich des aktuellen Stands in Sachen DNA-Profiling habe ich hier einen Einführungstext verlinkt.
Die Frage ist, was man wissen möchte und was man wissen könnte.
Ein grundlegendes Mißverständnis ist bei vielen schon, dass es für eine menschliche Eigenschaft (Suchtanfälligkeit, Impulskontrolle, IQ, Körpergröße, ethnische Herkunft, Empathiefähigkeit etc. etc.) "ein Gen" gebe. Dem ist aber nicht so.
Für die allermeisten Merkmale/Eigenschaften gilt, sie sind multifaktoriell und multigen bedingt.
Multifaktoriell heißt, die genetische Ausstattung gibt den Rahmen vor, äußere Faktoren (Ernährung, Erziehung etc. etc.) beeinflussen die Merkmalausprägung innerhalb dieses Rahmens.
Multigen heißt: Zur Ausbildung einer Eigenschaft tragen mehrere (u.U. sehr viele - wie bei der Intelligenz) Gene bei: bezüglich der genetischen Grundlagen spielen Genmuster eine Rolle.
Zwischen den beteiligten Genen sowie äußeren Einflüssen bestehen komplexe Interaktionen, die bislang nur zu einem geringen Teil klar identifiziert sind.
Das Profiling der ethnischen "Komposition" eines Menschen ist sehr ausgereift, da es hierzu sehr umfangreiches Datenmaterial gibt.
Die Diskussion bezüglich des DNA-Profilings kann keine prinzipiell methodenkritische sein (dazu sind die molekulargenetischen Erkenntnisse zu groß und die Methoden zu reliabel und präzise), sondern nur eine ethische.
Nur sollte man diese dann auch offen und ehrlich führen und nicht mit irgendwelchen Strohmännern daher kommen.