Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Eine Fragen an Juristen: Ein Mord an Maria und Cora ist zwar sehr wahrscheinlich, ist er aber auch gesichert? Bei der Pressekonfernz zum Fall Erle war von einem Tötungsdelikt die Rede.
Wenn im Fall Maria eine Zufallstat noch angenommen werden kann, so ist diese bei Cora schon schwieriger vorstellbar. Ich habe lange am Kaiserstuhl gelebt. Wer die Einsamkeit sucht, ist in den Weinbergen gut aufgehoben - erst Recht bei schlechtem Wetter und sonntags, wenn kaum Winzer unterwegs sind. Ein Zufallstäter müßte eine ungeheure Frustrationstoleranz mit sich bringen, um auf ein geeignetes Opfer zu warten. Gerade Warten ist aber für einen Triebtäter ganz schwierig. Anders formuliert: Wer ein zufällig anzutreffendes attraktives Opfer für eine Sexualstraftat sucht, geht nicht in die Weinberge.

@Leonberger
Sie heißt Caro. Ein Zufallstäter hätte sie einfach auch zufällig dort antreffen können und sich dann spontan zu der Tat entschließen können. Es gibt viele Täter, die bei der richtigen Gelegenheit zuschlagen und diese Gelegenheit können sie nicht planen, die ergibt sich aus allen Umständen.

Auch ein Zufallstäter muss ja nicht in abgelegener Gegend auf sie getroffen sein. Er kann ihr ja noch in einem Ort oder von einer Kreisstraße aus begegnet sein oder sie von weitem gesehen haben.

@Leonberger
Mord ist ein juristischer Begriff. Der wird erst verwendet, wenn die Tatsachen des Falles der Staatsanwaltschaft vorliegen und von dieser eingeschätzt werden können. Bis dahin verwendet man den neutralen Begriff Tötungsdelikt. Das ist auch der offizielle Sprachgebrauch der Polizei.

@kirschbluete78
Entschuldigung, hab mich vertippt. Cora ist aber auch ein schöner Name.
@GK16
Du hast Recht. Dennoch: Tue ich mich schwer, diese Gegend mit einer Zufallstat in Verbindung zu bringen. Aber möglich ist alles. Ich habe bis zuletzt auch an einem Kapitalverbrechen gezweifelt. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, weil ich diese Region so "friedlich" in Erinnerung habe.
@Rick_Blaine
Danke.

@Kreuzbergerin

Danke für die Karte. Als Röstehof wird wohl das landwirtschaftliche Anwesen dort bezeichnet. Die landwirtschaftlichen Höfe haben fast alle Namen. Z.B. in der Nähe die Riedhöfe usw. Das Gaststättensymbol ist ja zurecht auch nur beim Schambachhof auf der Karte eingezeichnet.

http://www.streetdir.com/DE/Baden-Wurttemberg/Emmendingen/Endingen/Strassen/Rostehof/Stadtplan/

wenn du in der Karte etwas nach links zoomst findest du den Freiburger Weg. Diese Strasse führt als einzige, meines Wissen vom Erletal aus Endingen hinaus, ohne in den Ort zurückkehren zu müssen. Ich kenne zumindest kein anderes "Promillesträßle". So wie ich nach zwei Bier oder Schorle vom Endinger Sportplatz Erle oder der Stadthalle bei den Hallenturnieren über den Freiburger Weg Richtung Bahlingen, Eichstetten heimfahre könnte es der Täter nach der schrecklichen Tag auch gemacht haben.

Es ist gut möglich,das der Täter Carolin schon aus dem Ort verfolgt hat.
Er sah sie und ist ihr hinterher.Woher sollte er sonst wissen wohin sie joggt.
Die ganze Zeit die er ihr hinterhergejoggt ist,hatte er doch die beste Gelegenheit die Strecke zu überblicken.Zu schauen ob und wer sich wo befindet...bis die Luft rein war.

@noctua
Im Mordfall Luise Z. hatte die Polizei auch nach einem verdächtigen gefahndet, der von einer wildkamera gefilmt wurde.

Weiß eigentlich jemand, was Carolin beruflich gemacht hat? Vielleicht kannte sie der Täter auch dadurch vom Sehen...

@allmy_my

allmy_my schrieb:Weiß eigentlich jemand, was Carolin beruflich gemacht hat? Vielleicht kannte sie der Täter auch dadurch vom Sehen...

http://www.badischer-winzerkeller.de/de/ehrungen-langj%C3%A4hriger-mitarbeiter-im-badischen-winzerkeller

Vermutlich Kauffrau.
Das Ehepaar war vor Ort in verschiedenen Vereinen aktiv.
Von daher dürfte sie schon recht bekannt gewesen sein.

@latte3

Du meinst diesen Zufallstreffer der sich dann letztendlich doch als Niete herausgestellt hat.

Mord an Luise Zimmermann - möglicher Zusammenhang mit ähnlichen Taten? (Beitrag von HerculePoirot)

@Nina75

das der Täter sie schon am Ortsrand beobachtet und dann verfolgt hat könnte ich mir auch vorstellen.

Dagegen spricht aber das ein Zeuge am Mittwoch laut Polizeisprecher einen Tipp gegeben habe, wonach man dann auch etwas entfernter in Höhe des Waldrandes und Waldes auf halber Strecke nach Bahlingen gesucht hat. Der Auffindeort liege in Nähe dieser Strasse, sei aber von dort nicht einsehbar. Auf der von mir verlinkten Karte dürfte das zu Beginn des Waldes sein, wo das Gelände noch relativ flach ist. Im Wald drinnen sind links und rechts Böschungen.

für deine Theorie spricht, dass das Handy wohl schon unmittelbar nach dem Ort nicht mehr geortet werden konnte. Zumindest sagt das die Polizei. Oder hat sie mehr Wissen und gibt es nicht preis?

und dafür spricht, dass mir ein Bekannter aus Endingen gestern erzählte, dass die eingesetzten Spürhunde zunächst die Fährte gefunden hätten, diese dann abrupt geendet habe. Das hat er aber auch nur im Ort gehört. Inwieweit das zutrifft lass ich mal offen.

Wurde sie daher schon unmittelbar in Ortsnähe in ein Fahrzeug gezwungen? An dem Sonntag war da hinten im Erletal kein Fußball, vermutlich auch kein Tennis. Und bestimmt nicht viele Leute unterwegs.

Ja, der Zufallstreffer...
Ich denke wenn jemand da etwas gefilmt hat, gibt er es der Polizei, egal was er selbst zu erwarten\ befürchten hat. Es geht um Mord, wohl in seinem Revier und womöglich an einer guten Bekannten.
Aber ist letztlich doch unwahrscheinlich.

@latte3

latte3 schrieb:Ich denke wenn jemand da etwas gefilmt hat, gibt er es der Polizei, egal was er selbst zu erwarten\ befürchten hat. Es geht um Mord, wohl in seinem Revier und womöglich an einer guten Bekannten.
Aber ist letztlich doch unwahrscheinlich.

Das stimmt. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber angesichts dieser schrecklichen Tat klammert man sich an jeden Strohhalm, der vielleicht irgendwie zur Aufklärung beitragen könnte. Vielen Dank bei dieser Gelegenheit für den Hinweis zum Fall "Luise Z."

emkioKT schrieb:für deine Theorie spricht, dass das Handy wohl schon unmittelbar nach dem Ort nicht mehr geortet werden konnte. Zumindest sagt das die Polizei. Oder hat sie mehr Wissen und gibt es nicht preis?

und dafür spricht, dass mir ein Bekannter aus Endingen gestern erzählte, dass die eingesetzten Spürhunde zunächst die Fährte gefunden hätten, diese dann abrupt geendet habe. Das hat er aber auch nur im Ort gehört. Inwieweit das zutrifft lass ich mal offen.

Wenn sie zu einem bekannten freiwillig oder zu einem fremden gezwungenermassen in ein auto einstieg, dann musste man ja mindestens bis zum ersten naheliegenden waldstück fahren um nicht gesehen zu werden, bei dem was in einem verbrechen endete

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in ein Auto gestiegen ist. Warum ist dann der Täter nicht noch viel weiter weg gefahren. Sie wurde ja schon an ihrer Laufstrecke gefunden.
Ich denke der Täter kommt ganz aus der Nähe und hat sie schon beobachtet.

@emkioKT
Er könnte Carolin bis nach oben gefolgt sein.
Ich denke mal nicht,das der Täter oben gewartet hat,bis sie kommt.
Woher sollte er sich sicher gewesen sein,das niemand in der Nähe ist,der das hätte sehen können ?
Als er ihr gefolgt ist,konnte er genau überall schauen ob irgendwo irgendjemand ist.
Es war keiner weit und breit und der Täter war sich sicher das er zuschlagen kann.

@MATULINE

MATULINE schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in ein Auto gestiegen ist. Warum ist dann der Täter nicht noch viel weiter weg gefahren.

Eine mögliche Antwort auf deine Frage wäre:
Weil er nicht viel Zeit hatte, z.B.er nur für kurze Zeit ein Alibi am Sonntagnachmittag hatte.

Sollte der täter etwa weiter bis in den tiefsten schwarzwald fahren, und wenn er dann an einer ampel steht, hört man geräusche aus dem kofferraum oder sieht was im fahrgastraum

Keine neuen Erkenntnisse hat die Sonderkommission "Erle" bei ihren Ermittlungen zum Gewaltverbrechen an der 27-jährigen Frau aus Endingen. Im Mittelpunkt der umfangreichen Maßnahmen der Polizei steht noch das ganze Wochenende über die Fundstelle der Leiche zwischen Endingen und Bahlingen, wo die kriminaltechnischen Erhebungen weiter andauern. Mit Ergebnissen hinsichtlich der Verwertbarkeit von objektiven Tatortspuren kann frühestens Anfang der nächsten Woche gerechnet werden.

Insgesamt gingen bislang etwa 200 Hinweise bei der Polizei ein.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3481793 (Archiv-Version vom 15.11.2016)

Die neueste Mitteilung von der Polizei.