Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Die am Fundort gesichteten Rohre...waren das auch Eisenrohre oder Plastik. Wäre ja echt unglaublich, wenn die vielleicht zum "Werkzeug" gehörten und später noch da lagen...

Ich bin noch etwas skeptisch bzgl. der DNA-Spur. Wir hatten in jüngester Zeit erst 2 prominente Fälle dazu. Ich erinnere an die "Wattestäbchen von Heilbronn" und Uwe Böhnhardt im Zusammenhang mit Peggy Knobloch.

Und mir ist der LKW Fahrer etwas "zu einfach".

Es könnte auch ein Urlauber, Aussendienstler, Monteur auf Montage oder Flüchtling (der damals in Österreich war) sein! Es wundert mich dass seitens Polizei der Fernfahrer so in den Vordergrund rückt...

puntanorte schrieb:Ich bin noch etwas skeptisch bzgl. der DNA-Spur. Wir hatten in jüngester Zeit erst 2 prominente Fälle dazu. Ich erinnere an die "Wattestäbchen von Heilbronn" und Uwe Böhnhardt im Zusammenhang mit Peggy Knobloch.

mich würde auch interessieren, ob die "Kufstein-DNA" und die "Endingen-DNA" im gleichen Labor untersucht wurden.

Irgendwo im süddeutschen Raum evtl. ? Kann mir aber fast nicht vorstellen, dass die Ösis das im Ausland untersuchen lassen. Die werden schon eigene Labore haben.

Und die Ermittler werden doch wohl auch auf Nummer sicher gehen und sich nicht schon wieder einen solchen Fauxpas erlauben, nachdem "Heilbronn" und "Böhnhardt" an Peinlichkeit schon kaum zu überbieten waren.

Ich frage mich warum das in der Presse jetzt so breit getreten wird. Damit wird der Täter doch jetzt darauf aufmerksam gemacht.

Das ist für mich alles Täterwissen.

Oder weiß man schon wieder mehr als das man uns vermittelt.

@Yoshimitzu

Yoshimitzu schrieb:Auch hier war der Tattag ein Sonntag.

Welches sind denn in D & Österreich die Bestimmungen für LKW-Verkehr an Sonntagen?
Man könnte je nachdem dann einen LKW als Täter-Fahrzeug ausschließen (falls der Täter den Tatort sofor verlassen hat).
Das Wohnmobil-Szenario scheint mir sehr plausibel.
@Maltby

Maltby schrieb:Es wundert mich dass seitens Polizei der Fernfahrer so in den Vordergrund rückt..

Ablenkungsmanöver. Die Polizei tut gut daran nicht alles zu verraten, was sie weiss.

funki: Vielleicht soll er nervös werden, sich auffällig verhalten? Sich den vermeintlichen Bart abrasieren? Keine Ahnung...

@yune
Dann müssten sie ja schon einen Tatverdächtigen haben.

Wobei der Bart kann er sich damals schon weg gemacht haben, als das Phantombild raus kam.

Oder sie hoffen auf einen Spediteur, der einen seiner Fahrer aufgrund seltsamen Verhaltens meldet... wobei ich mittlerweile auch nicht unbedingt nur an einen Fernfahrer glaube.
Ich denke auf jeden Fall nach wie vor an mehr oder weniger gute Ortskenntnisse. Er muss da mindestens schon ein, zwei Mal rumgelungert haben, mögliche Rund- und Fluchtwege ausgekundschaftet haben. Oder?

@Pilcher
So weit ich das bis jetzt verstanden habe, handelt es sich in beiden Fällen nur um Fragmente von DNA. Im Fall Kufstein wurde mit wohl erst jetzt verfügbaren bio-statistischen Methoden versucht diese zu vervollständigen, um sie in der Datenbank abzugleichen. Was keinen Treffer brachte. Erst durch andere Hinweise auf Gemeinsamkeiten mit dem Fall aus Endingen ist man dazu gekommen die (DNA) Fragmente von dort "manuell" zu vergleichen und ist sich wohl sehr sicher das beide zusammenpassen.

Im anderen Fall wurde möglicherweise DNA über Hilfsmittel der Spurensicherung (Metermaß) verschleppt. Da war dasselbe LKA (Thüringen) im Einsatz. Das ist schon wegen der unterschiedlichen Zuständigkeit in diesem Fall wohl ausgeschlosse.

Auch stimmt ja die Tatbegehung überein, so ist man ja auch aufmerksam geworden.

@Kreuzbergerin: die Daten auf deiner "Bild-Karte" stimmen nicht. Was sind denn das für Phantasiedaten? Carolin und Maria wurden an einem Sonntag ermordet, die Schweizerin an einem Dienstag überfallen.

Es kann auch ein Vertreter sein, der regelmäßig Kunden besucht. Das kann quer durch alle möglichen Branchen gehen und kann auch per PKW passieren.
Ich würde mich da nicht so sehr auf einen LKW-Fahrer versteifen.

Ich habe die Pressekonferenz verpasst, aber hier scheint eine Zusammenfassung davon zu sein.
Interessant finde ich das hier:

Der Täter ging in beiden Fällen überlegt vor, was die Auswahl des Ortes und die damit verbundene Tatzeit betrifft, berichtete Pupp: "Die Zeit ist in beiden Fällen schlüssig". Lucile wurde gegen Mitternacht ermordet, die 27-Jährige am Nachmittag beim Joggen. In beiden Fällen war somit die Wahrscheinlichkeit aus Sicht des Täters gegeben, auf ein potenzielles Opfer zu treffen. Während der Tatort in Kufstein, die Innpromenade, auch zu Mitternacht von Nachtschwärmern frequentiert werde, seien beim zweiten Tatort, einem Weinberg, am Nachmittag die meisten Jogger und Spaziergänger unterwegs.


http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5160252/Fall-Lucile_Taeter-erschlug-in-Deutschland-eine-Joggerin

@funki
Ich verstehe was du mit Täterwissen meinst. Fand es auch etwas diffus, dass immer betont wurde nur berechtigte DNA gefunden zu haben und plötzlich kommt ein DNA Hinweis. Naja, die Polizei wird schon wissen was sie tut.
Vermutlich musste man jetzt in die Öffentlichkeit. Man sucht ja nach jemandem, der eventuell zu beiden Örtlichkeiten irgendeinen Bezug hat. Und sobald man Zeugen finden will, muss man auch etwas preisgeben.

Habe mir nochmal den Aktenzeichen xy Fall von Lucile angesehen. Also das mit dem Sexualdelikt kommt da nicht vor. Stand dann wohl in einer Pressemitteilung. Und plötzlich ist auch bekannt wie Carolin wahrscheinlich zu Tode kam. Irgendwie schon ein ziemliches Durcheinander.

Im ORF sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, dass sich die DNA Fragmente so stark ähneln, dass es sich um ein und denselben Täter handeln muss. Wären es zwei Personen, müssten sie Zwillingsbrüder oder Vater und Sohn sein.

Zusammenfassend kann man sagen, dass als mögliche Täter in Frage kommen:

LKW-Fahrer
Kurierfahrer
Vertreter (Industrie, Pharma etc.)
Privatperson, die umgezogen ist
Sportler mit verschiedenen Hobbies (Radfahren, Skifahren)
Psychopath, der "Wochenendausflüge" macht, um Opfer zu suchen

Fallen euch noch mehr ein?
Leider ein sehr großer Täterkreis.

@Soup

Soup schrieb:Habe mir nochmal den Aktenzeichen xy Fall von Lucile angesehen. Also das mit dem Sexualdelikt kommt da nicht vor

Es wurde auch vorher im Tiroler Fall nicht von einem Sexualdelikt gesprochen, da die Spuren nicht eindeutig waren. Dieses Thema greift auch dieser Zeitungsbericht auf:

Darüber hinaus wurden beide Opfer sexuell missbraucht. Während der Übergriff bei Lucile "leicht" war, wurde die 27-jährige Frau in Deutschland schwer missbraucht. "Daher können wir bei Lucile ein Motiv aus dem Beziehungsumfeld bzw. Raub vernachlässigen, und uns jetzt auf ein sexuell motiviertes Verbrechen spezialisieren", erklärte Pupp.

http://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5160226/Serienmoerder_Fall-Lucile_Taeter-hat-auch-in-Deutschland-zugeschlagen

@puntanorte

puntanorte schrieb:Ich bin noch etwas skeptisch bzgl. der DNA-Spur. Wir hatten in jüngester Zeit erst 2 prominente Fälle dazu. Ich erinnere an die "Wattestäbchen von Heilbronn" und Uwe Böhnhardt im Zusammenhang mit Peggy Knobloch.

Das Wattestäbchen, da gebe ich dir Recht, das war tatsächlich ein absoluter Flop. Aber man hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt.

Den Fall Böhnhardt möchte ich allerdings aus deiner Kritik herausnehmen. Diese Information wurde mal einfach so von einer nicht autorisierten Person durchgestochen, noch bevor Seitens der Ermittler irgendwelche Prüfungen bezüglich der Richtigkeit gemacht werden konnten.

@Libra888
Auch jemand aus dem Schausteller-Gewerbe könnte ich mir vorstellen. Da passt ja ein Wohnmobil oder als solches improvisierter Kleintransporter, irgendwie auch gut ins Bild. Da hat man vielleicht auch abgewanzte Werkzeugteile parat.

@Euros
@all

Der Täter scheint was das Hinterlassen von DNA Spuren betrifft, sehr vorsichtig zu sein.
In beiden Fällen wurde erst in aufwändigen Verfahren DNA Fragmente sichergestellt.
Lucile lag zwar im Wasser, wurde aber recht schnell gefunden.
CG wurde zwar erst nach Tagen gefunden, aber sie wurde vergewaltigt und offenbar auch bestialisch ermordet und trotzdem hinterließ der Täter in dieser Hinsicht so gut wie keine DNA Spuren.

Ich vermute, dass er sich bewusst so kleidet, dass er wenig Spuren hinterlässt.
Regenkleidung? Motorradkleidung?

In Fall Lucile muss ihm klar gewesen sein, dass sein Opfer recht schnell gefunden wird. An der Flusspromenade sehe ich keine Möglichkeit, wie ein Täter eine Leiche unauffällig wegschaffen kann.
Er muss das gewusst und miteinkalkuliert haben.
Im Fall CG hat der Täter sein Opfer relativ weit von frequentierten Wegen verbracht.
Das ist schon ein Unterschied, aber Täter lernen sicherlich auch dazu.