Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

In etwas höherer Auflösung - die Umgebung des Fundortes
Mit den Einmündungen des Freiburger Weges in das Waldstück

Wenn ich mich ganz vermessen an ein kleines vorläufiges Profiling wagen würde , würde ich den Täter ungefähr so beschreiben .

Zwischen 25 und 35 Jahren maximal / oder Extremsportler bis 50 Jahre
Max. 20 km Umkreis Endingen
Sehr sportlich , sehr ausdauernd - sehr guter Trainingszustand ,
mittelkräftige Statur
Sozial integriert ohne besonders hohen Beliebtheitsfaktor
Sehr ehrgeizig u. zielbewusst, braucht viel Anerkennung
Schulbildung mindestens Mittlere Reife.
Sehr gut getarnte , aber im Belastungsfalle sehr schlechte Impulsteuerung .

Diskussion, Ergänzungen und Anregungen , genauso wie vernichtende Kritik willkommen . :-)
_____
Bei so wenig vorliegenden Informationen liegt unser Vorteil einzig in der Schwarmintelligenz

Es war jemand, den sie kannte, denke ich, jemand, vor dem sie keine Angst hatte.
Auf den Bildern wirkte sie auch immer recht selbstbewusst.
Ich denke die Tat war nicht geplant von langer Hand.
Bin auch der Meinung, dass sie zu nem späteren Zeitpunkt abgelegt wurde..

@Mine08
Finde dein Profiling sehr gut und sehe das Alter auch in dem Bereich oder älter und sehr fit.... passt alles sehr gut!!
Was glaubst du im Zusammenhang mit Frauen? Familie?

Mine08 schrieb:Wenn ich mich ganz vermessen an ein kleines vorläufiges Profiling wagen würde , würde ich den Täter ungefähr so beschreiben .

Zwischen 25 und 35 Jahren maximal / oder Extremsportler bis 50 Jahre
Max. 20 km Umkreis Endingen
Sehr sportlich , sehr ausdauernd - sehr guter Trainingszustand ,
mittelkräftige Statur
Sozial integriert ohne besonders hohen Beliebtheitsfaktor
Sehr ehrgeizig u. zielbewusst, braucht viel Anerkennung
Schulbildung mindestens Mittlere Reife.
Sehr gut getarnte , aber im Belastungsfalle sehr schlechte Impulsteuerung .

Diskussion, Ergänzungen und Anregungen , genauso wie vernichtende Kritik willkommen . :-)

Dein Profil ist lediglich ein Abklatsch aller Durchschnittswerte sowie Statistiken und - mit Verlaub - daher unbrauchbar.

Duchschnittliches Alter von Vergewaltigern: 30 Jahre.
Max. Aktionsradius von Sexualstraftätern oder Sexualserienstraftätern: 20 km um den Ankerpunkt.
Mittelkräftige Statur: Haben 70% aller Menschen.
Mittlere Reife oder höher: Haben 70% aller Menschen.
Ehrgeizig, zielbewußt, braucht Anerkennung: Wie 90% aller Menschen.
S. integriert und ohne besondere Beliebtheit: 70% aller Menschen.

Die Tarnung und die Sportlichkeit folgerst du lediglich aus dem vermeintlichen Tatort und dem Opfer zugeschriebenen Eigenschaften.

Letztlich beschreibst du einen Jedermann.
Du kannst natürlich nicht anders, denn die wesentlichen Fakten zu dem Fall bleiben den Ermittlern vorbehalten.
Wir wissen genau genommen nichts, was uns befähigen würde, ein Täterprofil zu erstellen.

@desmodium
Jedes Profil wird auch von den Profis anhand von Durchschnittswerten und Statistiken erstellt, das ist also kein Argument gegen das Profil von @Mine08!
Ausserdem sind auf keinen Fall 90% aller Menschen ehrgeizig und zielstrebig!
Die meisten Täterprofile beschreiben einen"Jedermann"!
Aus diesem Grund ist das Täterprofil auch nur ein Teil der Fallanalyse!
Da wir User in diesem Forum natürlich nur über sehr wenige Infos verfügen, können wir alle nur spekulieren - ob es den Tathergang, das Motiv oder das Täterprofil betrifft!

desmodium schrieb:Die Tarnung und die Sportlichkeit folgerst du lediglich aus dem vermeintlichen Tatort und dem Opfer zugeschriebenen Eigenschaften.

Jup... und die Folgerung ist nicht unbedingt zwingend. CG war eine typische berufstätige Durchschnittsläuferin ("Feierabendjoggerin"). Ich will das nicht künstlich schlecht reden, sondern nur realistisch ins rechte Licht rücken. Ihre Zeiten waren wirklich nichts besonderes. Ich bin selbst Läufer aus FR und kenne die Läufe und Strecken, an denen sie teilgenommen hat und kann die Zeiten sehr gut einschätzen.
Der Täter muss nicht sonderlich sportlich gewesen sein. Es wäre im Falle eines Auflauerns bzw. Wartens auf das Opfer an einer bestimmten Stelle für jeden Durchschnittstyp ohne größere Anstrengung möglich, eine vorermüdete Carolin G. (die schon Bergauf-Kilometer in den Beinen hat) einzuholen und zu überwältigen (sie war ja auch nur ca. 1,70m groß, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).

@MysteryGuy
Naja, es ist dem Täter ja gelungen, sonst wäre dies nicht passiert! Was sicher zutreffend ist, ist das er in guter Kondition ist, und wusste, dass ers mit ihr aufnehmen kann.

Wofür braucht der gute Kondition? Da kommt eine Frau, die bereits ein paar Laufkilometer (auch bergauf) in den Beinen hat, in moderatem Trainingstempo angejoggt. Da braucht es -wenn überhaupt- höchstens einen kurzen schnellen Antritt und das war es.
Wie stellt Ihr Euch das denn bitte vor? Dass der Täter kilometerlang hinter der gazellenartig flüchtenden Carolin G. her hecheln musste?
Nochmals: Jeder zu allem entschlossene und nicht allzu extrem übergewichtige Durchschnittstyp hatte ohne größere Anstrengung das Zeug dazu, CG zu Fuß einzuholen und abzugreifen. Bitte von der Vorstellung lösen, dass es sich hier um eine durchtrainierte Spitzensportlerin handelte.
Was man hinsichtlich des "Profilings" also schlussfolgern kann, ist lediglich, dass der Täter vermutlich nicht adipös war, aber er muss keineswegs (schon gar nicht auffallend) sportlich gewesen sein, um sie einzuholen. Zum Überwältigen muss sogar nicht mal körperliche Kraft eingesetzt worden sein. Die Bedrohung z.B. mit einem Messer hätte sicherlich jede Gegenwehr sofort unterbunden.

@MysteryGuy


seh ich genauso. Zwar entwickelt man in dem Moment der Flucht wahrscheinlich Energy die man zuvor nicht mehr hatte aber diesen Energieschub hat eben auch der Täter.
Eine km-lange Verfolgungsjagd kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen - vielleicht konnte CG zwischenzeitlich kurz etwas flüchten jedoch denke ich muss man kein Übertyp sein sie wieder einzuholen.

Yes da habt ihr sicher recht! Aber in gewisser weise sportlich wird er sein und ich denke nach wie vor, dass es ähnlich dem Fall München gewesen sein könnte, das sie gar alsbald ohnmächtig war, oder relativ Unfähig war, sich überhaupt zu wehren! Das ist meine Theorie, muss aber nicht stimmen!
Hat man denn nun mal etwas Neues gehört?! Auch im Zusammenhang mit dem mord in Freiburg? Es ist irgendwie alles etwas ruhig geworden!?

desmodium schrieb:Dein Profil ist lediglich ein Abklatsch aller Durchschnittswerte sowie Statistiken und - mit Verlaub - daher unbrauchbar.

Blödsinn - mit Verlaub!
Die Thesen, die @Mine08
versucht zu analysieren, sind ja fallspezifisch - und wenn dann "Durchschnittswerte" dabei herauskommen, so zeigt das eben nur, dass der Typ sich neben seiner wohl vorhandenen Impulskontrolle auch gut anpassen kann in der Öffentlichkeit. Genau so machen es "echte" Profiler. Was denn sonst als flankierende "Fakten" soll man bei einem Profil des Täters anwenden? Und das mordende "Monster", das fern jeder Norm als outlaw lebt, hätte man sicher schon enttarnt...
Ich stimme komplett mit @Mine08 überein.

@MysteryGuy
Stimmt, es könnte sogar ein "Fettsack" - sorry, wenn ich mich emotional betroffen von dieser scheußlichen Tat in meiner ehemaligen Heimat etwas rustikaler ausdrücke - gewesen sein.

mir ist noch etwas eingefallen: weiss man eigentlich etwas von reifen oder fussspuren?
in der matschigen gegend hätten doch welche entstehen müssen?
oder werden die auch durch tagelangen regen vernichtet?

@all
Vielen Dank für Anerkennung , Kritik und Anregungen.
Es ist klar , jeder Versuch bei unserem augenblicklicklichen Informationsdefizit ein Profiling des Täters zu erstellen wird je nach vom Ersteller angenommenem Szenario zu vollkommen divergierenden Ergebnissen führen.
Aber das ist bei den Profi-Profilern nicht anders , nur dass da die festen Indizien,die Spuren am Tatort wie DNA Analyse und Daktyloskopie und dedizierte Vernehmungen einen deutlich klareren Rahmen um den fraglichen Täter bilden , und die Sache deutlich leichter machen.

Jedenfalls ein Versuch und eine Diskussionsgrundlage ist gemacht , auch wenn dieser Versuch im Nachhinein ein blamabler sein sollte und der überführte Täter eine weibliche , korpulente nichtsportliche Ausländerin ohen Grundschulabschluss sein sollte .

zu einem Kritikpunkt :

Wenn man wie ich eine Verbringung mit dem Auto in die weitere Umgebung der Teiche annimmt und nach den Bildern von Funki auch damit einen durch die Spusi angezeichneten Fluchtkorridor C.G. s .......
Dann hat C.G. es geschafft dem Täter wenigstens ein paar Hundert Meter parallel zum Fußweg an den Teichen und ca. 80 m hinauf den Hang zum Freiburger Weg zu entkommen. Das setzt auf jeden Fall bei einer jungen Frau , die jahrelang Fußball gespielt hat (und das in einer Verbandsauswahl ) und die Halbmarathons gelaufen ist einen Täter voraus der sportlich auf ihrer Höhe ist.

@ Fortylicks

..versucht zu analysieren, sind ja fallspezifisch - und wenn dann "Durchschnittswerte" dabei herauskommen, so zeigt das eben nur, dass der Typ sich neben seiner wohl vorhandenen Impulskontrolle auch gut anpassen kann in der Öffentlichkeit.

Genau das hab ich damit versucht zu vermitteln.

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The first thing to consider in working up the profile of a violent serial sex offender is the crime scene. It is a living document of the offender's actions, and it is the basis for much of the objective behavioral interpretation

Q.: Brent E. Turvey: The Impressions of a Man:
An Objective Forensic Guideline

Und genau da wissen wir einfach viel zu wenig .

@ tatjana
Reifenspuren
hat mich von Anfang an beschäftigt . Ich denke nach der Vielzahl der Spusi-Autos an den Teichen wurde da , wenn was vorhanden war auch sicher was gesichert.

Mine08 schrieb:Wenn man wie ich eine Verbringung mit dem Auto in die weitere Umgebung der Teiche annimmt und nach den Bildern von Funki auch damit einen durch die Spusi angezeichneten Fluchtkorridor C.G. s .......

ich bin mir nicht sicher, dass das der Fluchtweg von CG gewesen ist?! Und ziehe als weitere Möglichkeit in Betracht, dass der Täter diesen Weg mit der Toten benutzt hat, was schwierig genug wäre. Aber ganz ausschließen kann ich diese Möglichkeit des Verbringens und Ablegens dort nicht; wenn C. dahin geflohen wäre und der Täter hätte sie eingeholt, dann wäre es auch der Tatort. Und da lese ich eher schwammige Aussagen der Ermittler...haben sie meines Wissens nach nie so eindeutig ausgesagt.
Darum kann ich mir vorstellen, dass der Täter später in der Dämmerung/Dunkelheit diesen Weg am Maisfeld runter gefahren ist, von dort geht auch diese Schneise in den Wald, den die SpuSi markiert hat...

Darum kann ich mir vorstellen, dass der Täter später in der Dämmerung/Dunkelheit diesen Weg am Maisfeld runter gefahren ist, von dort geht auch diese Schneise in den Wald, den die SpuSi markiert hat...

Ja, zugegeben -auch ein mögliches Szenario , wenn man eine vorherige Tötung ausserhalb der Umgebung Freiburger Weg / Teiche annimmt. Wenn wir den Autopsiebericht hätten , wüssten wir den ungefähren Zeitpunkt des Todeseintritts.
Durch die andere politische Situation und dem anderen Umgang mit Medien hätten wir diese Information z.b. in den USA schon lange. Ob das erstrebenswert wäre , steht natürlich auf einem anderen Papier.

@Mine08 schrieb:
Bei der Stelle an den Teichen muss ich Dir etwas widersprechen.

In einem intensiven mail- Kontakt mit einer Einheimischen , die sehr naturnah lebt, und sich hervorragend in der Gegend auskennt wurde die Stelle von ihr ungefähr so charakterisiert :

- extrem einsam gelegen , selten Publikums - und Anglerverkehr - meistens im Sommer

Manchmal täuschen sich die Einheimischen auch und vermuten, dass dort wenig los ist, weil sie selbst selten da sind. Aus dem Kommentar eines Films von Funki ging hervor, dass es dort tagsüber offenbar nicht so einsam ist. War da nicht von vielen Spuren im Schnee auf dem Feldweg die Rede und davon, dass es beim letzten Besuch einige Begegnungen gab?

Ist im Prinzip auch egal. Mir als Läufer, käme diese Strecke sehr entgegen. Wenn man auf Natur steht, wird man eher dort entlang laufen als durch enge Hohlwege, falls man diese Alternative hat. Und wenn man das macht, dann kann - ob viel oder wenig Publikumsverkehr - natürlich die Begegnung mit einer einzigen Person schon für einen fatalen Ausgang reichen. Dass sich dort jemand bei dem damaligen Schmuddelwetter einfach mal so auf die Lauer legt, das kann ich mir aber kaum vorstellen.