Der Artikel im Südkurier von Cherrysea gestern um 22h30 bringt neue Fakten, die nachdenklich machen und den Täterkreis weiter einengen. Sicher ist nun, daß Schuh und Leiche östlich des Freiburger Wegs gefunden wurden.
Nachdem der Schuh bei den Fischteichen aufgefunden wurde, ist der Fundort der Leiche mit 280m südlich im Wald nun relativ genau eingegrenzt. Dieser muß also ziemlich mittig zwischen Waldein- und ausgang unterhalb des Freiburger Wegs liegen - abgelegener und uneinsichtiger geht es an diesem Weg nicht.
Des weiteren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es keinen Kommentar dazu gibt, ob Fundort gleich Tatort.
Kann also sein, muß aber nicht - man will es nicht preisgeben. Nur Erstkontakt kann logischerweise nicht identisch dem Fundort sein, da dieser abseits des Weges liegt, wo Carlin mutmaßlich gelaufen ist.
Zudem bleibt auch der Ort des Erstkontakts unbekannt, weil man nichts dazu gefunden hat.
Außerdem wird sehr genau auf die bisherigen DNA-Analysen eingegangen:
"Die bisher gefundenen DNA-Spuren konnten alle Personen zugeordnet werden, die, wie es im Polizeideutsch heißt, berechtigten Kontakt mit der Getöteten hatten."
"Weder an diesem Schuh noch an Kleidungsstücken des Opfers noch an den vielen möglichen anderen Spurenträgern konnte bisher im Labor Täter-DNA nachgewiesen werden."
Entweder haben wird es mit einem Täter zu tun, der in hermetisch abgeriegelter Kleidung wie Lederkombi und Helm die schreckliche Tat begangen hat oder der berechtigte Personenkreis gerät nun zunehmend in Verdacht.
Unerklärbar wäre doch, daß Täter-DNA bei dieser Witterung schneller verfallen soll, wie berechtigte DNA, welche bisher zweifelsfrei noch gefunden werden konnte.
Dubios bleibt im übrigen auch die letzte Handyortung in Hausnähe, welche hier im Artikel zwar kein Thema ist, mich aber noch immer beschäftigt. Entweder wurde es vom Täter ausgeschaltet oder von ihr selbst oder der Akku ging ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aus. Die Polizei wird sicher prüfen, ob Carolin beim Joggen öfters ihr Handy ausgeschaltet hat oder das eher ungewöhnlich war.
Ich habe im Büro mit der "Generation Handy" zu tun und sehe tagein tagaus, daß diese Personen nicht nur während der Arbeitszeit ständig am Handy hängen, sondern gar im direkten persönlichen Gespräch bei einem Klingelton nervös werden und schnell einen Blick riskieren müssen. Ein leerer Akku ist ein Unglück, welches denen sehr selten passiert und eher bei langer Abwesenheit, als gerade beim Verlassen des Hauses.
Und nicht zuletzt: Carolin war frisch verheiratet, der Mann außer Haus. Eine Frau macht sich doch im Regelfall mehr Sorgen um andere, als um sich selbst und schaltet doch das Handy nicht eine volle Stunde ab, wenn doch ein Anruf eingehen könnte, daß irgendeiner geliebten Person etwas passiert sein könnte.
Summa Summarum: Das ganze Szenario paßt derzeit nicht wirklich zusammen und von daher ist es kein Wunder, daß die Polizei nicht so richtig weiter kommt.