Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

radimon schrieb:und ist zudem noch besser vor dem Verteilen seiner DNA geschützt als manch anderer.

Er hat sich nicht unbedingt vor dem Verteilen seiner DNA geschützt. Es wurde in beiden Fällen ja fragmentierte DNA gefunden, das ist das Bemerkenswerte. Es ist sehr ungewöhnlich für DNA, die erste wenige Tage alt ist.

Dass man so wenig DNA gefunden hat, muss nicht mal groß konkret vom Täter plant gewesen sein. Bei Lucile lag die Tatwaffe im Wasser und Carolins Leiche wurde erst vier Tage später nach Nieselregen im Wald gefunden. Bei Lucile lag vermutlich nur ein leichtes Sexualdelikt vor und bei Carolin hat er eventuell ein Kondom benutzt. Mich hätte es eher gewundert, wenn sie mehr DNA gefunden hätten.

nephilimfield schrieb:Er hat sich nicht unbedingt vor dem Verteilen seiner DNA geschützt. Es wurde in beiden Fällen ja fragmentierte DNA gefunden, das ist das Bemerkenswerte. Es ist sehr ungewöhnlich für DNA, die erste wenige Tage alt ist.

Deswegen habe ich ja geschrieben, "besser geschützt " und nicht zu 100%. Er hat sich aber insoweit schützen können, dass bspw. keine Haare zurück blieben. Oder man hat diese nicht gefunden.

Soup schrieb:Mich hätte es eher gewundert, wenn sie mehr DNA gefunden hätten.

Das stimmt, durch das schlechte Wetter bei Carolin und den späten Fund der Leiche ist die DNA nicht mehr vollständig. Mehr DNA wäre nur gefunden worden, wenn sie Haare, Sperma o.ä. gefunden hätten, oder?

Sperma muss man ja bei einer Vergewaltigung nicht zwangsläufig finden. Und seine Haare verliert man ja auch nicht ununterbrochen.  Wie lange wird die Tat in Endingen gedauert haben? Vermutlich hat er in dieser Zeitspanne keine Haare verloren. Wer weiß vielleicht hat er sie woher auch gekämmt,  dann wird er erst recht kein Haar verloren haben. Aber ich meine wir verlieren ja auch nicht überall Haare also wieso sollte der Täter? Für mich reicht das zumindest nicht aus, um ihm eine diesbezügliche Planung einzugestehen. Wahrscheinlich hatte er bisher einfach Glück. 

In dem von @Cjasca verlinkten Artikel aus der Badischen zeitung steht gleich im Header zum eingesetzten Spürhund:

... und er schlug an. Fünf Monate nach der Tat.

Deshalb meine Frage, vielleicht kennt sich jemand hier damit aus: Könnte das darauf hindeuten, dass sich der "Spurenträger"  öfter dort aufhält? Oder bleiben die Spuren tatsächlich so lange für einen Spürhund warnehmbar? Das kann ich mir fast nicht vorstellen - immerhin 5 Monate...

Sorry, aber das mit der neuen Zitierfunktion haut immer noch nicht hin, jedenfalls bei mir.

krimifan. schrieb:So auf den zweiten Blick stelle ich mir ohne Brille und künstlichen Haaren eher den Südländer vor.
Die Haare schwarz und leicht nach hinten gekämmt, das könnte passen.

Allerdings hat die Zeugin den Mann ungefähr so beschrieben, wie er auf dem Phantombild zu sehen ist, und nicht als Südländer ohne Brille und mit schwarzen, nach hinten gekämmten Haaren. 

Was bringen solche Spekulationen? Und wo führt das hin? Wenn ich mir zum Phantombild noch genug hinzu- und wegdichte, dann kann ich irgendwann auch Angela Merkel darin erkennen.

Die Polizei scheint ziemlich am Ende mit ihren Möglichkeiten zu sein wenn nach Monaten plötzlich ein Phantombild erstellt und veröffentlich wird. Ich würde nach der langen Zeit nicht viel auf das Bild geben.

puntanorte schrieb:Deshalb meine Frage, vielleicht kennt sich jemand hier damit aus: Könnte das darauf hindeuten, dass sich der "Spurenträger"  öfter dort aufhält? Oder bleiben die Spuren tatsächlich so lange für einen Spürhund warnehmbar? Das kann ich mir fast nicht vorstellen - immerhin 5 Monate...

Es gab zum Thema Phantombild und Suche mit Spürhunden noch einen weiteren Artikel in der BZ, eine Art FAQ.
Da wurde das wie folgt beantwortet:


Ist es möglich, dass ein Hund nach fünf Monaten Geruchsspuren erkennt – an einem Ort, der Schnee und Witterung ausgesetzt war?
Grundsätzlich ja, erklärt Albert Küng. Der 53-jährige Mantrailing-Experte trainiert seit 14 Jahren Spürhunde und sagt: "Insbesondere Bloodhounds sind dazu in der Lage." Die Voraussetzungen, dass sich solche Spuren monatelang halten, seien im Wald besser als in Wohngebieten oder an Straßen.

(http://www.badische-zeitung.de/mordfall-carolin-g-wer-ist-der-mann-auf-dem-bild)

@Cjasca
Herzlichen Dank! Ich kannte weder diesen Artikel noch hätte ich gewusst, dass Geruchsspuren tatsächlich so lange halten können. Schwer vorstellbar als Laie, auch unter Berücksichtigung der Witterung über den Winter. Zumal u.a. ja gerade das Wetter zum Tat- und Auffindezeitpunkt auch für die nur fragmentiert gefundene DNA verantwortlich gemacht wird. Für mich bleibt daher durchaus eine mögliche Variante, dass sich der "Spurenverursacher" regelmäßig dort aufhält und es sich um einigermaßen frische Geruchsspuren handelt.

@puntanorte
Ich sehe das genau wie du.
Es wurde ja auch nicht genau gesagt, WO man mit den Hunden unterwegs war - ob am Tatort oder anderswo in dem Gebiet.
Ich würde annehmen, dass eine Spurensuche möglichst zeitnah durchgeführt wird.
Daher hatte ich vermutet, dass man irgendeinen Zusammenhang überprüfen wollte, auf den man erst jetzt aufmerksam wurde (um was auch immer es sich dabei handelt).

Ich finde das mit den Spürhunden auch sehr interessant und vermute auch, dass man damit gerade nach frischen Spuren sucht, also einem regelmäßigen Aufenthalt in der Gegend nachgehen kann.
Müssten die Hunde dann nicht auch eine Wegstrecke des Täters finden ? z. B. Weg zu einem möglichen Parkplatz den er regelmäßig oder öfters benutzt, Fahrtstrecke in den Ort oder idealerweise hin zum näheren Wohnbereich des Gesuchten ?
Nun, vielleicht hat er ja gar kein Auto, war in Kufstein mit mit Bus- oder Bahnausflug.
Wurde hier nicht sogar schon von Speichelproben geschrieben ?

@Reblaus

Ja, ich hatte hier schon mal einen Link reingesetzt, in dem von abgegebenen DNA-Proben berichtet wurde.

http://www.badische-zeitung.de/endingen/mehr-als-150-hinweise-zu-phantombild-des-moeglichen-taeters--135450058.html

Auch am dritten Tag, nachdem die Ermittler mit der Beschreibung des Unbekannten an die Öffentlichkeit gegangen ist, melden sich noch Menschen, die glauben, Hinweise zu der gesuchten Person geben zu können. So manchem Betroffenen bescherte das in den letzten Tagen Besuch von der Kriminalpolizei, inklusive der Bitte, eine DNA-Probe abzugeben. Ergibt der Abgleich mit der DNA-Spur des unbekannten Täters, dass der unbescholtene Überprüfte nichts mit der Tat zu tun hat, müssen die DNA-Daten laut Auskunft der Staatsanwaltschaft Freiburg "unverzüglich" wieder gelöscht werden. Für die Speicherung von DNA-Profilen in der zentralen DNA-Datenbank bedarf es eines besonderen juristischen Verfahrens.

"Das ist auch relevant für einen Prozess, sofern wir den Tatverdächtigen finden", sagt Walter Roth. Ein Anwalt könnte beispielsweise anbringen, dass die Polizei schon öfters DNA-Spuren vertauscht habe. "Wenn man zusätzlich identische Geruchsspuren nachweisen kann, ist das für die Beweisführung natürlich von Bedeutung", so Roth.

http://www.badische-zeitung.de/mordfall-carolin-g-wer-ist-der-mann-auf-dem-bild

Soviel zur Einschätzung der Ermittler bzgl. der Zuverlässigkeit von DNA Spuren. Zum Nachweis von Geruchsspuren sei an den Fall Maria Baumer erinnert. Dort fanden Hunde ihre Spur in einer Stadt in der sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals war. Der Auslöser für die Suche damals war eine Zeugenaussage die Maria Baumer dort gesehen haben wollte.

akte 20.17

heute 22:45 - 23:45
SAT.1
Diverse Beiträge darunter der Mord an Carolin G.

Mord an Carolin G. aus Freiburg:

Wie der Datenschutz die Aufklärung behindert!

Der Beitrag aus "akte 2017":

http://www.sat1.de/tv/akte/video/2017-mordfall-carolin-g-wie-der-datenschutz-die-aufklaerung-behindert-clip (Archiv-Version vom 20.04.2017)

Drei Personen wurden getestet. Ich habe mich mal auf die Haarfarbe beschränkt, da dieser bei der Suche nach einer Person eine sehr große Bedeutung zugemessen werden kann.

Ein Ergebnis, schwarzhaarig, richtig, das zweite Ergebnis, 40 % braunhaarig, naja, und das dritte Ergebnis, rothaarig, die Frau ist blond, aber sowas von. :D

Bei so einer Trefferquote von 47 %, wobei eine Statistik erst ab 1.000 Relevanz hat, begrüße ich es sehr, dass man derartigen Erkenntnissen mit äußester Vorsicht begegnet.

@emz

Richtig, mit drei Personen kann man keine aussagekräftige Statistik machen, aber immerhin waren in dem Beitrag 8 von 9 Merkmalen richtig.

Wir haben die erweiterte DNA-Analyse in diesem Thread diskutiert:

Detaillierte DNA-Analyse sinnvoll für die Tätersuche?

Für bestimmte Merkmale wie z. B. die Haarfarbe liegt die Trefferquote bei 75 bis über 90%.  Auch die ethnische Herkunft lässt sich ganz gut eingrenzen. Ein öffentliches Phantombild sollte man aus der DNA noch nicht ableiten, aber z. B. zur Vorauswahl für einen DNA-Reihentest macht die  Ableitung der Augen- bzw. Haarfarbe und der Ethnizität heute schon Sinn.

nephilimfield schrieb:Ein öffentliches Phantombild sollte man aus der DNA noch nicht ableiten, aber z. B. zur Vorauswahl für einen DNA-Reihentest macht die  Ableitung der Augen- bzw. Haarfarbe und der Ethnizität heute schon Sinn.

Sehe ich genauso! Eine Aussage über die Ethnie ist in den meisten Fällen ein große Hilfe. Und in dem Konsenz auch die Augen- und Haarfarbe. Darum würde es die Ermittlungen sicher stark erleichtern, wie der Chefermittler ja auch deutlich ausführt...

Bitte diskutiert das Thema in dem entsprechenden Thread, dazu gibt es ihn.

Es ist wieder sehr still geworden, laut Medien, um die Suche des Mörders! Oder hat jemand etwas vernommen? Andererseits könnte es auch ein gutes Zeichens sein?! Was denkt ihr?