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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

2.577 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kind, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 10:32
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Zudem am Anfang die merkwürdigen Hinweise auf "Gewalt in der Familie" und der etwas seltsame Fokus auf den Vater, fast als wollte man hier etwas suggerieren.
Und DAS hat mich doch auch sehr Wunder genommen: Normalerweise sind bei XY alle beliebt, haben keine Feinde und immer freundlich gegrüßt. Und wenn Opfer oder Angehörige mal aus der Reihe fallen, wird das eher dezent angedeutet, schon so, dass man es versteht, aber niemand wird vorgeführt.

Wenn bei XY also eine derart grauselige Szene (Kind liegt weinend (!) im Bett, Erzählstimme aus dem off spricht von verbaler aber auch körperlicher (!) Gewalt in der Familie, Vater fordert Mutter auf, doch zuzuschlagen...) gezeigt wird, frage ich mich wie arg es wirklich war.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Mutter wurde, trotz der unharmonischen Beziehung der Eltern
Vor allem fand ich, dass die Beziehung Gabrieles zu der Mutter unharmonisch wirkte.
Zuerst fragte sie im Film, ob Gabriele die Hände wirklich gewaschen habe (klar, das fragt man!) und zweifelt Gabrieles Antwort an, man habe kein Wasser rauschen gehört.
Der Vater springt dann in die Bresche, riecht an ihren Händen und bestätigt mit Lächeln und Augenzwinkern, es sei alles in Ordnung. Die Mutter schaut darauf ziemlich giftig und meint, Gabriele solle das nächste mal das Wasser länger laufen lassen (oder so).

Für mich als Zuschauerin impliziert das: Gabriele war ein "Papa-Kind" und das Verhältnis zur (im Film aggressiver implizierten) Mutter (Vater: "Box doch zu!") war nicht (so) herzlich. Allerdings reagiert die Mutter, als sie das Verschwinden Gabrieles bemerkt sofort und besorgt, was mich wiederum fragen lässt, warum so deutlich die positive Beziehung zu einem Elternteil betont wird. Schließlich sind ja beide Eltern über jeden Verdacht erhaben.
Bei den kurzen Filmchen ist ja alles durchgeplant, das dürfen wir nicht vergessen.
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:keine Angst vor solch klaustrophobischen Bedingungen hat (Kanalarbeiter?)
Der Kommissar sagt ja auch am Ende, er habe einen wichtigen Tipp von einem Kanalarbeiter oder aus dem Reich der Kanalarbeiter diesbezüglich bekommen. Was weiß ich, was es da geben mag, vielleicht spezielle Befestigungsgurte, denn Arbeiter müssen ja auch die unterschiedlichsten Materialien und Werkzeuge in so einen Tunnel verbringen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:oder er hatte eine Taschenlampe dabei
Ja, das klingt logisch, eine Taschenlampe oder besser noch eine Stirnlampe. Er hatte nämlich so gar keine Hand mehr frei:
Er musste sich selber durch die Röhre bringen (mindestens eine Hand!), er musste Gabriele transportieren (mindestens eine Hand!) und wie soll er dann noch ein Leuchtmittel tragen?
Eine Stirnlampe hat man aber nun nicht einfach so dabei, da müsste die Tat schon geplant worden sein und Stirnlampen waren in den frühen 80ern auch kein Tool, das es an jeder Ecke zu kaufen gab.Typische Outdoorläden gab es damals auch nicht.
Und es gab auch keine niedlichen LED Taschenlampen. Die Lampen damals hatten zwei dieser dicken runden Batterien drin (ja, die dicken, nicht die kleinen für den Walkman!) und echte kleine Glühbirnen vorne drin; die musste man richtig halten, die waren schwer (selbst die aus Plastik) und man hätte sie auch nicht mal einfach zwischen die Zähne nehmen können.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja, diese Darstellung hat mich auch verwundert, weil ich davon zuvor noch nichts gehört hatte. Allerdings war auch recht eindeutig dargestellt, dass der Vater zur Tatzeit bzw. zum Zeitpunkt des Vermissens, das ja schon ziemlich kurz nach der Tat war, in seiner Stammkneipe war.
Ja, das Alibi wird mehr als klar gezeigt. Möglichen Vermutungen aufgrund der Anfangsszene (Gabriele als "Papa-Kind") wird sämtlicher Boden entzogen. Es wird auch mehrfach betont, dass der Vater aufgrund des Todes seiner Tochter in der Psychiatrie leben musste und dort auch starb (!). Warum letzteres so betont wird, weiß ich nicht, es fiel mir einfach auf. Vielleicht, um Empathie zu wecken (ganzes Leben ruiniert).


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:01
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Oder macht man das einfach nicht, weil es 40 Jahre her ist?
Hm, zum Einen das vielleicht, da sich keiner mehr daran erinnert. Oder die Polizei hat die Asservate bereits vernichtet.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Mutter schließe ich aus. Gabriele wurde sexuell missbraucht und man DNA des Täters, kennt also das Geschlecht und es wurde ausdrücklich nach einem Mann gesucht.
Wenn man die DNA des Täters hat, wird man sie doch wohl auch mit der DNA des Opfers verglichen haben (ich gehe mal davon aus, dass es auch von Gabriele entsprechende Spuren an den Asservaten gibt). Und wenn die DNA von einem Elternteil gestammt hätte, wäre die Sache doch klar gewesen. Insofern werden die Eltern wohl auf jeden Fall "raus" sein.

Was natürlich mit Personen aus dem näheren Umfeld ist, die nicht mit Gabriele "blutsverwandt" waren, ist natürlich eine andere Frage. Immerhin spricht die Sache mit dem Rohr, wie ja immer wieder betont wurde, für jemanden mit genauen Ortskenntnisse. Aber das kann vom Nachbarn über den Schrebergärtner bis zum Kanalarbeiter gehen.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:06
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb: Wenn bei XY also eine derart grauselige Szene (Kind liegt weinend (!) im Bett, Erzählstimme aus dem off spricht von verbaler aber auch körperlicher (!) Gewalt in der Familie, Vater fordert Mutter auf, doch zuzuschlagen...) gezeigt wird, frage ich mich wie arg es wirklich war.
Es könnte eine Erklärung sein, warum das Kind so introvertiert war. Ich denke, es war auch eine Erklärung, warum man etwas nicht mitbekommen hat -es war ja ziemlich sicher nicht jemand, der zufällig einmalig vorbeikam und das Kind dann umbrachte. Das schien ja sehr dicht besiedelt zu sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Immerhin spricht die Sache mit dem Rohr, wie ja immer wieder betont wurde, für jemanden mit genauen Ortskenntnisse. Aber das kann vom Nachbarn über den Schrebergärtner bis zum Kanalarbeiter gehen.
Auch das Rohr - das setzt ja Kenntnisse voraus - und eine Brutalität sondersgleichen, der Täter hat den Mord ja praktisch in direkter Wohnhausnähe begangen (und musste auch damit rechnen, dass die Mutter jederzeit nach dem Kind sucht) und hat ja praktisch auch bewusst Spuren hinterlassen.

Wenn der Mörder gelenkig genug war, war das Rohr ein guter Weg, ungesehen zu entkommen. Selbst, wenn ihm die "Suchenden" auf den Fersen waren, sie würden sich ja erst mal auf das tote Kind konzentrieren (verständlicherweise). Er hatte dann Zeit, die 600m durchzukriechen und praktisch von einem sicheren Abstand die Flucht anzutreten.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:20
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:...der Täter hat den Mord ja praktisch in direkter Wohnhausnähe begangen (und musste auch damit rechnen, dass die Mutter jederzeit nach dem Kind sucht) und hat ja praktisch auch bewusst Spuren hinterlassen.
@MissMary

Auch das könnte für einen sehr jungen, geistig noch unreifen Täter sprechen.
Ich meine damit, dass er die Tat schon länger fantasiert und geplant habe könnte und trotzdem
ein so hohes Risiko eingegangen ist. Eigentlich vermutet man ja, dass eine geplante Tat auch das
danach beinhaltet. Im Teeniealter meint man, man kommt durch, - wird nicht gesehen.

Ich deke, der Täter war noch sehr jung anhatte "Glück" (dass er nicht aufgefallen ist) und wurde
von seiner Familie gedeckt.

Und wenn diese Richtung stimmen sollte, kämen doch nur eine handvoll Männer in Betracht.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:23
Hallo, hab mir Aktenzeichen erst jetzt anschauen können. Ich finde, sie haben das Furchtbare der Tat schon gut rüberbekommen und hoffentlich Mitwisser damit getroffen. Die Darstellung der Eltern finde ich jetzt nicht so auffällig, es war eine zerüttete Ehe, in der auch geschlagen wurde. Deshalb war das Kind introvertiert und erzählte vielleicht manches nicht zu Hause, so hab ich das verstanden. Das heißt, es könnte durchaus sein, dass sie mit dem Typen schon mal vorher gesprochen hat, aber die Atmosphäre zu Hause lud nicht zum Geschichten erzählen ein.
Die Ermittlungsrichtung der Polizei ist ja klar kommuniziert worden, sie gehen von einem Teenager oder jungen Mann aus der Nachbarschaft aus. Seltsam nur, dass die DNA keinen Treffer brachte, sie werden ja viele davon abgeglichen haben. Einer scheint durchgerutscht zu sein.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:24
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn der Mörder gelenkig genug war, war das Rohr ein guter Weg, ungesehen zu entkommen. Selbst, wenn ihm die "Suchenden" auf den Fersen waren, sie würden sich ja erst mal auf das tote Kind konzentrieren (verständlicherweise). Er hatte dann Zeit, die 600m durchzukriechen und praktisch von einem sicheren Abstand die Flucht anzutreten.
Ja, so ungefähr denke ich mir das auch. Aber es setzt eben noch mehr Ortskenntnisse voraus, denn der Täter musste demnach ja nicht nur wissen, dass es das Rohr gibt, sondern eben auch wo es hinführt und dass man am anderen Ende auch wieder heraus klettern kann (also dass z. B. kein Gitter davor ist oder das Rohr irgendwo in einem Schacht mit Deckel endet usw.). Und dort nicht gesehen wird, was z. B. passieren könnte, wenn das Rohr neben einer vielbenutzten Straße endet.

Leider hat man in der Sendung ja nichts darüber erfahren, wie es damals am anderen Ende aussah und wo der Täter dann wieder ans Tageslicht gekommen sein müsste.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:28
Ich frage mich, warum der Täter in so einem engen Verdächtigenkreis durchgerutscht ist. Jemand, dem man es nicht zugetraut hat vielleicht. Eventuell noch jünger als 15, nur manchmal da ( eventuell ein Scheidungskind, dass nur manchmal bei diesem Elterteil war), sonst fällt mir auch nichts ein.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:35
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Eventuell noch jünger als 15, nur manchmal da ( eventuell ein Scheidungskind, dass nur manchmal bei diesem Elterteil war), sonst fällt mir auch nichts ein.
Vielleicht ja jemand, der in der Gegend aufgewachsen ist und daher das Rohr kannte? Vielleicht als Kind einmal als "Mutprobe" hineingeklettert ist? Und vielleicht hat derjenige zwar aktuell nicht mehr in der Gegend gewohnt, kam aber öfter noch dorthin, etwa um Verwandte (Eltern? Elternteil?) oder alte Freunde zu besuchen, so dass er Gabriele kennenlernen konnte und sie vielleicht auch wusste, wer das ist und deshalb eher Vertrauen gefasst hat als zu einem völlig Fremden?

Das spricht ja nicht unbedingt gegen die Vermutung, dass es ein sehr junger Täter war. Es könnte z. B. ein 16 oder 17jähriger gewesen sein, der irgendwo außerhalb eine Ausbildung absolviert hat und deshalb nicht mehr bei seinen Eltern (Elternteil?) wohnte.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb: Auch das könnte für einen sehr jungen, geistig noch unreifen Täter sprechen. Ich meine damit, dass er die Tat schon länger fantasiert und geplant habe könnte und trotzdem ein so hohes Risiko eingegangen ist. Eigentlich vermutet man ja, dass eine geplante Tat auch das danach beinhaltet. Im Teeniealter meint man, man kommt durch, - wird nicht gesehen.
Es spricht v.a. für jemanden, den eine Fünfjährige anspricht (da haut es ja schon viele potentielle Täter raus) und der auch in der Lage ist, das wehrlose Kind brutal zuzurichten, zu vergewaltigen und dann zu töten - und all dieses Wissen so für sich zu behalten, dass er sich all diese Jahre lang niemanden anvertrauen musste. Das ist schon außergewöhnlich - ob es explizit für einen jugendlichen Täter spricht, weiß ich nicht.

Auch auffällig, dass sich die Tat nicht wiederholte ... jemand mit so hoher krimineller Energie sollte man doch glauben, wird nochmals straffällig, was glücklicherweise nicht passiert ist.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich deke, der Täter war noch sehr jung anhatte "Glück" (dass er nicht aufgefallen ist) und wurde
von seiner Familie gedeckt.
Das "Decken" ist das eine - wenn jemand etwas bemerkt hat. Das "nicht darüber sprechen müssen", ist das andere. Gerade, falls der Täter später selbst Kinder hatte, das muss doch sehr schwer sein.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und wenn diese Richtung stimmen sollte, kämen doch nur eine handvoll Männer in Betracht.
Das schien ja -vorsichtig gesagt- nicht die besten Wohngegend gewesen zu sein, mit allen Begleiterscheinungen: temporäre Wohnverhältnisse, Prostitution, ... gerade der Rotlichtbereich ist ja nicht so, dass die Leute da sehr kooperationsbereit sind und auch der Herr Oberstudienrat Schmitt, der gerade noch bei Chantal im 3. Stock seine Fantasien abgearbeitet hat, würde, alleine aus Selbstschutz vermutlich auch nicht aussagen, auch wenn er was beobachtet hätten. So können viele Zeugen und Männer durchs Raster schlüpfen.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Hallo, hab mir Aktenzeichen erst jetzt anschauen können. Ich finde, sie haben das Furchtbare der Tat schon gut rüberbekommen und hoffentlich Mitwisser damit getroffen. Die Darstellung der Eltern finde ich jetzt nicht so auffällig, es war eine zerüttete Ehe, in der auch geschlagen wurde.
Es ist auch gut, dass nicht immer dieses übertriebene Harmonische betont wird. Es gab über Jahrzehnte kaum eine Familie, die an einem normalen Werktag nicht gemeinsam gefrühstückt hat, mit selbstausgepresstem Orangensaft, knusprigen Weckchen ... das Verhalten des Kindes (Schüchtern, etc.) wird schon auch darauf zurückzuführen sein.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Deshalb war das Kind introvertiert und erzählte vielleicht manches nicht zu Hause, so hab ich das verstanden. Das heißt, es könnte durchaus sein, dass sie mit dem Typen schon mal vorher gesprochen hat, aber die Atmosphäre zu Hause lud nicht zum Geschichten erzählen ein.
Ja, und Geld ... klar, mit 5 hat man kaum Gelegenheit, das auszugeben, aber mit 5 weiß ich doch schon, dass Geld etwas ist, das mir Wünsche erfüllt, die meine Eltern nicht erfüllen (können).
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Die Ermittlungsrichtung der Polizei ist ja klar kommuniziert worden, sie gehen von einem Teenager oder jungen Mann aus der Nachbarschaft aus. Seltsam nur, dass die DNA keinen Treffer brachte, sie werden ja viele davon abgeglichen haben. Einer scheint durchgerutscht zu sein.
Vor 40 Jahren gab es ja noch keine DNA Analyse ... die Frage ist, ob man damals von allen Verdächtigen eine Probe genommen hat, die man nun abgleiche könnte?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, so ungefähr denke ich mir das auch. Aber es setzt eben noch mehr Ortskenntnisse voraus, denn der Täter musste demnach ja nicht nur wissen, dass es das Rohr gibt, sondern eben auch wo es hinführt und dass man am anderen Ende auch wieder heraus klettern kann (also dass z. B. kein Gitter davor ist oder das Rohr irgendwo in einem Schacht mit Deckel endet usw.).
Gerade in "ärmeren" Wohngegenenden wäre das sicher so, dass das Rohr jedes Kind und jeder Jugendliche kennt und als Mutprobe mal durchgerutscht ist.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:46
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vor 40 Jahren gab es ja noch keine DNA Analyse ... die Frage ist, ob man damals von allen Verdächtigen eine Probe genommen hat, die man nun abgleiche könnte?
Ich denke mal nicht, dass man damals auf Verdacht Proben genommen hat, so nach dem Motto "Vielleicht kann man mal in der Zukunft etwas damit anfangen". Allenfalls dass man heute, aber das müsste dann wohl freiwillig passiert sein, damalige Nachbarn um die Abgabe einer Probe gebeten hat.

Aber ob die alle miteinander heute noch zu ermitteln waren (können ja auch, wenn es eine eher prekäre Gegend war, unangemeldet dort gelebt haben und daher auch nicht über alte Melderegister herauszufinden sein)?

Aber ich denke mal, dass mit dem "Abgleich" in der Sendung bezog sich nur auf den Vergleich mit den einschlägigen Datenbanken. Das wird ja oft vergessen, dass einem eine DNA-Spur erst einmal nicht viel nützt, wenn man nicht irgendwo das "Gegenstück" dazu hat. Und wenn die DNA in keiner Datenbank erfasst ist, kommt man erst einmal nicht weiter.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 11:53
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vor 40 Jahren gab es ja noch keine DNA Analyse ... die Frage ist, ob man damals von allen Verdächtigen eine Probe genommen hat, die man nun abgleiche könnte?
Da hast Du natürlich recht, daran habe ich jetzt nicht gedacht, dass das erst später passiert ist. Da konnte man nur noch die Auffälligen eruieren. Dass das nur mit einer kriminellen Datenbank abgeglichen wurde, glaube ich aber nicht. Es gab schon ein paar Verdächtige, die wird man schon gefunden haben. Irgendwo im Thread, ich weiß leider nicht mehr wo, wurde doch thematisiert, dass Gabi schon mal vorher von einem Jugendlichen angesprochen wurde, der wurde wohl genauer durchleuchtet, da wird man doch später sicher nochmal die DNA geholt haben, hoffe ich.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:01
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und wenn diese Richtung stimmen sollte, kämen doch nur eine handvoll Männer in Betracht
Und da hieß es, entweder in der Sendung oder in einem jetzt im Umfeld zur Ausstrahlung veröffentlichten Artikel, dass man alle verdächtigen Männer im Umfeld per DNA ausgeschlossen habe.

Allerdings kann die DNA-Untersuchung ja frühestens seit Beginn der 2000er-Jahre durchgeführt worden sein, also mind. 15, eher 20 Jahre nach der Tat. Ob es da gelungen ist, alle aufzufinden, die damals im Umfeld gewohnt haben, kann man ja bezweifeln.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vor 40 Jahren gab es ja noch keine DNA Analyse ... die Frage ist, ob man damals von allen Verdächtigen eine Probe genommen hat, die man nun abgleiche könnte?
Das ganz sicher nicht, denn damals hat noch keiner vorausahnen können, dass es die DNA-Analyse einmal geben würde. Was man damals ggls. gemacht hat, war eine Analyse der Blutgruppen. Da es davon aber nur wenige gibt, kann man damit aber nur Personen als Täter ausschließen. Wenn die Blutgruppe zwischen Verdächtigem und Täterblutprobe nicht übereinstimmt, dann ist der Verdächtige ausgeschlossen. Wenn sie übereinstimmt, dann deutet das allerdings nicht auf eine Täterschaft hin, denn er teil dieses Blutgruppe ggfls. mit mehr als einem Drittel der deutschen Bevölkerung.
Keine Ahnung wie die Rechtslage damals war, Datenschutz wurde ja bei weitem nicht so hoch geschrieben wie heute. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Blutproben aufbewahrt wurden.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das schien ja -vorsichtig gesagt- nicht die besten Wohngegend gewesen zu sein, mit allen Begleiterscheinungen: temporäre Wohnverhältnisse, Prostitution, ... gerade der Rotlichtbereich ist ja nicht so, dass die Leute da sehr kooperationsbereit sind
Von schlechter Wohngegend und Prostitution habe ich in dem Film nichts gehört, auch nicht andeutungsweise. Woher stammt diese Info?


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:09
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Die Darstellung der Eltern finde ich jetzt nicht so auffällig, es war eine zerüttete Ehe, in der auch geschlagen wurde. Deshalb war das Kind introvertiert und erzählte vielleicht manches nicht zu Hause, so hab ich das verstanden.
Aber niemand braucht eine Erklärung, warum jemand introvertiert, extrovertiert oder eine Ulknudel ist. Wichtig ist höchstens zu wissen, dass jemand diese Eigenschaft hat um etwas über den Täter zu sagen. In diesem Fall muss er entweder das Vertrauen des introvertierten Opfers erlangt haben (was die 20 Mark erklären würde) oder direkt zugegriffen haben.

Niemanden interessiert dabei, wie die Eltern zueinander standen, wenn beide so offensichtlich nichts mit der Tat zu tun haben. Und was keinen interessiert, wird in XY nicht genannt, geschweige denn derartig szenisch ausgeführt.

Also: Was kann diese Information in dieser Form in einem Filmfall leisten?

Gibt es eine Täter oder eine Tätergruppe, die von der zerrütteten Situation profitieren könnte? Denken wir an das Täterprofil: Ortskundig, 15-30 Jahre alt, schlank, kräftig. Wahrscheinlich im Besitz von 20 Mark (Nicht jeder 15-Jährige hatte damals mal so einen Zwanni in der Tasche, noch dazu in einfach Verhältnissen. 20 Mark, das langte schon für einen guten Einkauf.)
Gibt es Zeug:innen, die mit dieser Information in Verbindung gebracht werden können, Leute, die die Familie wegen dieser Umstände (näher) kannten und deshalb Beobachtungen gemacht haben könnten?


Noch mal: Ich kann mir nicht denken, dass in einem so kurzen, komprimierten Film eine Information so ausgiebig in zwei Szenen dargelegt wird, wenn sie nur begründen soll, dass jemand eher schüchtern ist.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:23
Ich bin zu Bundeswehrzeiten mal im Training durch Betonröhren gekrochen, die breiter und wesentlich kürzer waren und selbst das war unangenehm. Jemanden 30 m in eine solche Röhre zu schieben, halte ich für genauso schwierig, wie jemanden so weit zu ziehen. Das bedarf Kraft, das Wissen, dass nichts verstopfen kann, man selbst wieder rauskommt (geht schlecht, wenn man zieht und die Röhre ist in anderer Richtung verstopft), ziehen ginge fast nur auf dem Rücken kriechend bei dem Durchmesser.
Der Täter (wenn er nicht völlig panisch auf gut Glück handelte) kannte die Röhre vermutlich. Es war eher kein grosser Unbekannter


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:34
@Nala-Nyna
Vielleicht nicht das Introvertierte allein. Aber die Gesamtsituation. Dass die Eltern eher mit sich selbst zu tun hatten und nicht viel geredet wurde. Man hatte ja nicht den Eindruck, dass das Kind vernachlässigt wurde. Es gab regelmäßig Essen, sie wurde zum Kindergarten gebracht und abgeholt, die Mutter schaute öfter mal beim Fenster raus in den Hof. Alles sehr normal zu dieser Zeit. Die Mutter schien eher streng zu sein, das sah man an der Händewasch Szene. Alles lief geregelt, aber vielleicht hatte man doch den Kopf bei den Eheproblemen und fragte nicht nach, mit dem Gabi so spielte. Denn wenn der Täter aus der Gegend war, kannte Gabi ihn wahrscheinlich sogar. Seltsam nur, wenn es so war wie in XY gesagt wurde, dass der Täter sie wahrscheinlich schon länger beobachtet hatte, dass das nicht aufgefallen ist. War doch ein belebter Hof, wie durch die Frau mit der Zigarette inszeniert wurde. Man hätte sich vielleicht zuerst nichts gedacht, aber im Nachhinein hätte doch jemand gesagt, dass der Soundso öfter bei Gabi im Hof gesehen wurde. Oder vielleicht ist das ja gerade die Information, auf die jetzt gehofft wird.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:36
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Aber niemand braucht eine Erklärung, warum jemand introvertiert, extrovertiert oder eine Ulknudel ist. Wichtig ist höchstens zu wissen, dass jemand diese Eigenschaft hat um etwas über den Täter zu sagen. In diesem Fall muss er entweder das Vertrauen des introvertierten Opfers erlangt haben (was die 20 Mark erklären würde) oder direkt zugegriffen haben.
Und die Tatsache, dass Gabriele eher introvertiert war, ist eine Spekulation aus der gezeigten Situation der Eltern.

Wenn man hätte transportieren wollen, das Gabi zu Hause nicht so viel von ihrem "Privatleben" erzählt hat, hätte man das nicht über Bande und indirekt machen müssen, sondern hätte das z.B. darstellen können, indem man sie in Kontakt mit einem anderen Mädchen beim Kindergarten abholen hätte zeigen können und die Mutter fragt, "Bist Du Gabis Freundin?" , das andere Kind sagt dann ja. Daraufhin sagt die Mutter zu Gabi beim Nachhausegehen: "Du hast mir gar nicht erzählt, dass die Claudia Deine Freundin ist. Nie erzählst Du uns zu hause etwas."
Mann hätte es auch explizit sagen können, mit der Stimme aus dem Off: "Gabi war ein eher introvertiertes Kind, das gerne für sich allein spielte und ihren Eltern nicht viel von ihren Erlebnissen draußen erzählte."

Deshalb denke ich auch, dass die Darstellung der Elternehe irgendeinen, wichtigeren Hintergrund hat, aber ich weiß nicht welchen....


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:37
@abberline
Ja, das ist beschwerlich und schmutzig. Es wird wohl nicht der Vertreter im Anzug gewesen sein. Jemand, dem sowas egal ist, ein ( noch) fast Kind oder der von der Arbeit oder so daran gewöhnt ist.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:40
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Deshalb denke ich auch, dass die Darstellung der Elternehe irgendeinen, wichtigeren Hintergrund hat, aber ich weiß nicht welchen....
Weiß ich auch nicht, durch die DNA dürfte es ja klar sein, dass es kein Verwandter war. Auch wenn der Vater als gewalttätig dargestellt wurde, ist er raus.


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Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

14.04.2022 um 12:45
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Auch wenn der Vater als gewalttätig dargestellt wurde, ist er raus.
Der Vater wurde in meinen Augen nicht als gewalttätig dargestellt. Im Gegenteil, er hat Gabriele noch mit einem Augenzwinkern gegenüber der eher strengen Mutter verteidigt.


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