@Bulbjerg @AnothertruthZu dieser Räuberpistole mit den "Mantrailer-Spürhunden" möchte ich auch mal etwas sagen und zitiere dazu die Meldung von Baden.fm vom 18.11.:
Es könnte eine erste heiße Spur im Fall der getöteten Freiburger Studentin an der Dreisam darstellen:
Bei den weiteren Ermittlungen nach dem gewaltsamen Tod der 19-jährigen Maria L. ist die Sonderkommission am Vormittag auf eine neue Fährte gestoßen. So genannte Mantrailer-Spürhunde haben die Ermittler direkt in den Hörsaal der Biochemie im Freiburger Institutsviertel geführt. Die speziell ausgebildeten Tiere waren vorher auf die sichergestellten Geruchsspuren vom Tatort an der Dreisam angesetzt worden.
Studenten geben freiwillig rund 100 DNA-Proben ab
Während des Polizeieinsatzes lief in dem Raum gerade eine Vorlesung mit weit über 100 Studenten. Die Kripo hat daraufhin von allen Anwesenden die Personalien aufgenommen. Fast alle 100 männlichen Studierenden haben sich außerdem freiwillig dazu bereit erklärt eine DNA-Probe abzugeben, um sie so mit der gefundenen DNA des mutmaßlichen Täters abgleichen zu können. Noch ist nicht klar, was an der möglichen Spur dran ist, da auch die Studentin hier vor ihrem Tod höchstwahrscheinlich Vorlesungen besucht hatte. Der Spürhund könnte also entweder den Geruch des möglichen Täters, oder aber den der Frau aufgenommen haben. Außerdem könnten die Tiere auch den Geruch von Freunden oder Kommilitonen der getöteten Studentin gewittert haben, die mit der Bluttat aber nicht in Verbindung stehen. Das gilt es nun zu klären.
https://www.baden.fm/nachrichten/getoetete-studentin-in-freiburg-spuerhunde-fuehren-zum-uni-campus-140122/Es ist also eine
neue Fährte am 18.11. aufgenommen worden, soso. In den vier Wochen zuvor, als die Spurenstrecke noch frisch war, konnte das nicht gelingen, aber jetzt haben "Mantrailer-Spürhunde" von welchem Startpunkt aus auch immer die Spur rückwärts "direkt in den Hörsaal der Biochemie" verfolgt. Die "Tiere waren vorher auf die sichergestellten Geruchsspuren vom Tatort" angesetzt worden, irgendwie scheinbar auf alle verfügbaren. Dann schränkt der Artikel ein, dass überhaupt nicht klar ist, wessen Spur die Hunde eigentlich verfolgt haben. Bloß gut, dass durch diesen tierischen PR-Auftritt nun fast alle Studenten spontan zu einer Speichel-DNA-Probe bereit waren.
Ich möchte in aller gebotenen Zurückhaltung dazu nur sagen, dass so ein Bericht meine Intelligenz beleidigt. Sollte dies nur ein journalistischer Unfall sein, dann könnte ich damit noch leben. Hat die Polizei das wirklich so in die Feder diktiert, wäre es ein Skandal.
Was sagt denn die Pressestelle der Polizei dazu?
Freiburg (ots) - Im Rahmen eines heutigen (17.11.2016) mantrailer-Einsatzes, wobei Spürhunde auf die Fährte von Geruchsspuren vom Tatort angesetzt wurden, kam es zu folgender Überprüfung: In einem Hörsaal der Biochemie im Institutsviertel, zu welchem einer der Hunde die Fährte aufgenommen hatte, befanden sich zum Zeitpunkt einer Vorlesung gegen 11:00 Uhr weit über hundert Studentinnen und Studenten. Von sämtlichen Anwesenden wurden als mögliche Zeugen Personalien erhoben. Fast alle etwa 100 männlichen Studenten erklärten sich zu einer freiwilligen DNA-Erhebung bereit.
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/3487754 (Archiv-Version vom 26.04.2017)Im Rahmen des "mantrailer-Einsatzes"(sic!) kam es also zu einer Überprüfung der Personalien möglicher Zeugen. Achso! Eine nette sprachliche Pirouette, um über die Geruchsproben und die Strecke der Hunde zum Unigelände hin nichts mehr sagen zu müssen, der "mantrailer" trailt also heute mal rückwärts und punktuell und am Ende sind alle Wattestäbchen nass. Nun gut, wenn es der Sache dienlich ist.