Chinesisches Ehepaar auf Weg zu Schloss Neuschwanstein verschwunden

@pechgehabt_

Und dann kriegen sie es seit Wochen nicht auf die Reihe, sich irgendwo zu melden?

@E_M

Naja, wenn es ihnen ganz gelegen kam verloren zu gehen würde ich mich auch nicht melden.

@pechgehabt_

Dann spielt es aber keine Rolle, wo sie "verloren gegangen" sind - denn dann wollten sie sich vorsätzlich absetzen, sowas entscheidet man wohl kaum spontan... Hups, Bus weg - egal, tauchen wir halt unter in einem fremden Land ohne unsere Papiere...

@E_M
Ja klar vorsätzlich absetzen, sonst hätten sie sich tatsächlich wo gemeldet. Aber dass sie sich schon vorher abgesetzt haben, ist nicht ganz auszuschließen, da hat @pechgehabt_ Recht. Allerdings kaum an einem Rastplatz, denn wenn man sich vorsätzlich absetzen will oder gar mit Helfern was ausgemacht hat, dann ist ein Rastplatz denkbar ungeeignet, denn man weiß vorher nicht, wo der Bus halt macht und alleine man kommt auch schlecht weg.
Für sehr wahrscheinlich halte ich es nicht, dass sie schon vorher weg waren, aber wie gewissenhaft bei der letzten fixen Station nachgezählt worden ist, wissen wir in der Tat nicht.

Wenn ich als Reiseleiter erst am Schloss Neuschwanstein das Fehlen von Reisegästen bemerken würde, würde ich vielleicht auch behaupten, ich hätte sie dort noch gesehen.

Hat jemand schon mal daran gedacht, dass das Verschwinden der beiden mit der Chinesischen Mafia zu tun haben könnte, die -- zwar selten, aber bisweilen auch -- im europäischen Raum agiert ?
Vielleicht war das Ehepaar in irgendwelche Machenschaften verstrickt und/oder "wusste zuviel", wurde daraufhin bedroht und setzte sich ab um der Verfolgung zu entgehen ?
Oder die Mafiosi haben gleich "Nägel mit Köpfen gemacht" und die beiden unter einem Vorwand unauffällig von der Gruppe weggelockt, verschleppt und beseitigt ?

@BirneHelene
die chinesische Mafia ("Triaden") ist in Mainland China praktisch ausgerottet durch die Kommunisten und war bis in die 90er ein Phänomen vorrangig in Hongkong, Macau und zu kleineren Teilen auf Taiwan, in Singapur und im Goldenen Dreieck und ab und an auch in den Chinatowns weltweit.
Seit der Öffnung Chinas ziehen die zwar wieder auch das Perlflussdelta hinauf in einer Art Kooperation mit kriminellen Organisationen in Guangdong, aber sonst haben die praktisch keine Relevanz für Mainland China.
Ausschliessen kann man das nicht, aber es ist doch extrem unwahrscheinlich!

@otternase
Danke für die Info ! So genau bin ich auf dem Gebiet "China-Mafia" nicht bewandert,
dass ich es jetzt von vornherein ausschließen wollte.
Habe nur davon gehört und es als eine eventuelle Möglichkeit in Betracht gezogen,
zumal dieser Ansatz meines Erachtens hier noch nicht geäußert wurde.
Aber, wie Du schon schriebst, es ist wohl extrem unwahrscheinlich.

Ein Bericht über vermisste in Bayern. Zu Anfang geht es um das chinesische Ehepaar.

Und ganz zum Schluss des Artikels schreibt ein Detektiv seine Meinung zu dem Fall.

http://www.merkur.de/bayern/wo-seid-ihr-nur-5711-menschen-in-bayern-vermisst-6644026.html

Wer weiß, vielleicht sitzen die beiden nur aufgrund eines Missverständnisses unentdeckt in einer Flüchtlingsunterkunft fest?

http://www.mz-web.de/panorama/asylantrag-statt-diebstahlanzeige-chinesischer-tourist-strandet-im-fluechtlingsheim-24523758

@otternase

Stuttgart mal wieder. Wie peinlich. Wobei die Geschichte fast schon wieder lustig ist, zumal ja niemand ernsthaft geschädigt wurde, wie es aussieht.

Ein derartiger Bürokratie-Fail dürfte aber schon eine große Ausnahme darstellen...

@latte3

Irgendwie scheint dein Link oben nicht (mehr) zu existieren.

Was sagte denn der Detektiv über den Verbleib des Ehepaars??

@Menedemos
Grob gesagt geht er auch von einem geplanten untertauchen aus.

@Menedemos

tz-Interview mit Tamer Bakiner: Irgendeine Spur gibt's immer

Der bayerische Ermittler Tamer Bakiner (44) ist einer der renommiertesten Detektive Deutschlands – bekannt unter anderem auch durch sein Buch Der Wahrheitsjäger (Ariston Verlag). Im tz-Interview erklärt er, wie er im Fall der vermissten Chinesen vorgehen würde.

Wie schätzen Sie den Fall ein?

Tamer Bakiner: Auf alle Fälle schwierig, das kann ich auch ohne Kenntnis aller Details sagen. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten: Das Ehepaar könnte verunglückt sein, könnte Opfer eines Verbrechens geworden sein oder könnte entführt worden sein. Ich glaube nicht, dass man eine dieser Möglichkeiten jetzt schon sicher ausschließen kann.

Wie würden Sie ermitteln?

Bakiner: Ich würde zuallererst versuchen, Informationen von Eltern, Freunden und Kollegen des Paars zu bekommen. Das, was es für die Polizei so schwierig macht: Das muss man direkt in China machen, und zwar muss das ein Chinese tun. Ich würde da die Hilfe eines chinesischen Detektivkollegen in Anspruch nehmen, mit dem ich schon lang zusammenarbeite.

Warum muss das ein Chinese tun?

Bakiner: Weil die Chinesen einem Europäer nicht trauen werden, wenn er solche Fragen stellt. Da ist es nicht möglich, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen – als Ausländer bekommst Du in der Regel null Info. Das macht es für die deutsche Polizei kompliziert.

Wie würden Sie weiter vorgehen?

Bakiner: Ich würde versuchen, auch jene Leute befragen zu lassen, die mit in der Reisegruppe waren. Ich würde erfahren wollen, worüber die Eheleute gesprochen haben, wie sie sich verhalten haben. Das Knifflige dabei ist: Die Leute dürfen gar nicht merken, dass das eine Ermittlung ist. Es muss wie zufällig sein, wie eine Plauderei, damit sie wirklich offen und unbefangen reden.

Was ist Ihr Gefühl: Was steckt hinter dem Verschwinden des Paares?

Bakiner: Ich kenne keine Details, deshalb sprechen wir hier wirklich nur von einem Gefühl. Aber der Rahmen so ganz ohne Spuren sieht für mich am ehesten nach einem geplanten Untertauchen aus.

Ihrer Erfahrung nach: Wie lang kann man so abgetaucht bleiben?

Bakiner: Wenn man sehr, sehr clever ist, geht das monate- oder jahrelang. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man genug Geld hat – und dass man es in bar hat. Entweder direkt bei sich selbst oder deponiert bei jemandem, dem man vertraut. Trotzdem, auch ohne Kreditkarte: Irgendeine Spur hinterlässt man immer …

Interview: Uli Heichele

http://www.tz.de/bayern/wo-seid-ihr-nur-5711-menschen-in-bayern-vermisst-6644026.html

Meiner Meinung nach wurde dieser Artikel noch nicht gepostet (falls doch, bitte ich um Entschuldigung). Er ist von Ende Juli.

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Chinesisches-Paar-hat-sich-wohl-bei-Schloss-Neuschwanstein-abgesetzt-id38607907.html

Es wird davon ausgegangen, dass sich die beiden doch abgesetzt haben.

sonst gibt es nichts neues?

Ich glaube auch nicht, dass die Beiden verunglückt sind oder sich verlaufen haben. Ich komme aus Bayern und war schon mehrere Male bei Schloss Neuschwanstein. Der Weg nach Oben ist so mit Touris überlaufen, dass es fast unmöglich ist, dass sie dort verunglückten oder sich verlaufen haben. Wenn dann haben sie sich absichtlich von der Gruppe abgesetzt, sind vielleicht auf einen anderen Wanderweg der vom Schloss wegführt (dort gibt es schöne Wanderwege und man kann viele Panoramafotos schießen). Trotzdem denke ich, dann hätte sie man schon gefunden, da dort, zum Zeitpunkt des Verschwindens der beiden, Hochsaison war und auch abseits vom Schloss viele Wanderer, Touristen und Urlauber unterwegs sind.
Ich vermute, sie haben sich absichtlich abgesetzt. Das schließt ja jetzt die Polizei auch nicht aus, so wie ich hier gelesen habe.
Die Stadt Füssen ist nicht weit entfernt und von Hohenschwangau zu Fuß zu erreichen (bin die Strecke selbst schon gelaufen). Dort gibt es einen Bahnhof mit Anbindungen nach München und in viele andere größere Städte. Denke, sie sind mit dem Zug in eine größere Stadt gefahren.

sunrise89 schrieb:Denke, sie sind mit dem Zug in eine größere Stadt gefahren.

Oder sie wurden von einer Hilfsperson abgeholt.

Ich glaube auch an ein freiwilliges Verschwinden und dass dies bereits von China aus genau geplant und organisiert wurde. Die Angehörigen wissen natürlich Bescheid, deshalb auch dieses merkwürdige Verhalten, dass es ihnen egal zu sein scheint.

Ich halte es durchaus für möglich, dass die beiden sich abgesetzt haben und so ein schlechter Ort ist Neuschwanstein dafür ganz sicher nicht.
Zum einen ist das Schloss ein beliebtes Ziel für Reisende aus Fernost, man sieht viele Reisegruppen aus China und Japan.
In dem Trubel ist ein Verschwinden gar nicht so aus den Fingern gezogen.
Mal ehrlich, für Unsereinen schauen Menschen aus Fernost doch irgendwie alle gleich aus. Ich könnte nicht mal einen Chinesen und einen Japaner von einander unterscheiden.
Vielleicht hatten sie Kontaktleute von denen niemand was weiß und es ist auch nicht gesagt, dass sie noch in Deutschland sind.
Von Füssen aus sind es nur 15 km zur Österreichischen Grenze. (Reutte/ Tirol).

Anscheinend stehen die Behörden mittlerweile über das Konsulat doch mit den Angehörigen in Kontakt:

http://www.focus.de/regional/bayern/schloss-neuschwanstein-keine-leichen-gefunden-chinesisches-ehepaar-soll-sich-ins-ausland-abgesetzt-haben_id_5949246.html (Archiv-Version vom 18.09.2016)

Auch hier steht, dass die Polizei nun davon ausgeht, dass die Chens sich wahrscheinlich ins europäische Ausland abgesetzt haben. Man wundert sich jedoch, dass sie dabei keinerlei Spuren hinterlassen haben.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie noch in Deutschland sind. Schließlich haben sie sich ja anscheinend bewusst in Deutschland abgesetzt, obwohl sie ihre Reise durch diverse andere Länder geführt hätte und dort die Chancen zum Absetzen (Großstädte) sogar teilweise besser gewesen wären.

Dann ist ja eigentlich die ganze von Anfang an schon so komisch erscheinende Geschichte geklärt. Was sollte es auch anderes sein. Eigentlich liegt ja alles schon auf der Hand.