@Cathryn Dass sie sich abgesetzt haben aus irgendwelchen in ihrem Leben in China begründeten Motiven, das glaube ich auch.
Aber die von Dir aufgezählten Gründe werden das sicher nicht gewesen sein:
Wer unter Dumpinglöhnen leidet, wird sich nie eine Europareise leisten könnten, bzw. umgekehrt, wer das Geld für eine Europareise hat, der kann davon bei etwas Sparsamkeit auch längere Zeit in China ganz vernünftig leben und hat es nicht nötig, sich abzusetzen.
Die Einkindpolitik ist gerade seit Januar 2016 offiziell beendet (
http://www.spiegel.de/politik/ausland/china-beendet-offiziell-ein-kind-politik-a-1069590.html ), war aber sowieso nie so rigide, wie sie in westlichen Medien oft dargestellt wurde, so waren ethnische Minderheiten davon befreit, Bauern, deren erstes Kind ein Mädchen war, durften ein zweites Kind haben, Ehepaare, bei denen beide Partner Einzelkinder waren, durften zwei Kinder haben (seit 2012 auch Ehepaare, wo nur ein Partner Einzelkind war), Verwitwete, später auch Geschiedene, durften ein zweites Kind bei Wiederheirat bekommen, auch wenn sie aus der ersten Ehe schon ein Kind hatten, aber selbst wenn jemand nicht unter diese Ausnahmen fiel, so waren Zwangsabtreibungen die absolute Ausnahme und nicht die Regel, vielmehr mussten dann die Eltern Strafgelder zahlen, mit der offiziellen Begründung, für die Sozialkosten des Kindes (öffentliche Krankenversicherung, Kindergarten, Schule, Studium) aufzukommen, anfangs in sehr großer Höhe (damals waren Krankenversorgung und Bildung auch noch kostenfrei), später wurden dann Krankenversorgung und Bildung mit Gebühren versehen und die Strafgelder blieben konstant, während die Einkommen stark gestiegen sind, sodass auch vor ein paar Jahren schon praktisch jeder in China mit einem Durchschnittseinkommen sich ein zweites Kind hätte "leisten" können. Als Randbemerkung: eine gute chinesische Freundin von mir ist 1983 geboren als zweites Kind der Familie, die Eltern mussten damals etwa ein Jahresgehalt Strafe abdrücken, aber dann war es in Ordnung.
Zwangsabtreibungen gab es eigentlich nur, wenn jemand die Strafgelder nicht zahlte, auf soziale Unterstützung angewiesen war oder bei Frauen, die immer wieder Kinder hatten.
Ein gutes Indiz dafür, dass die Ein-Kind-Politik nie so rigide war, wie sie hier in Deutschland von der Presse oft beschrieben wurde, ist allein die Tatsache, dass heute die Durchschnittsfrau in China 1,55 Kinder hat, das ist mehr als in Deutschland!
Ich würde vielmehr eine andere Motivlage vermuten: Korruption ist in China ein in den letzten Jahren massiv zunehmendes Problem. Für viele Menschen, die im Bereich Immobilien, Bauwirtschaft, staatliche Aufträge tätig sind, führt gar kein Weg mehr daran vorbei. Gleichzeitig hat der Staat jedoch sehr harsche Strafen für Korruption und scheut sich nicht, diese auch anzuwenden. Die Maximalstrafe für Korruption ist neuerdings die Todesstrafe und die wird auch angewendet! Und gerade in den letzten Jahren gab es diverse konzentrierte Aktionen zur Aufklärung von Korruption (siehe auch dieser Artikel
http://www.handelsblatt.com/politik/international/neues-gesetz-in-china-todesstrafe-fuer-korrupte-beamte-und-politiker/13464004.html (Archiv-Version vom 23.04.2016) )
Gut möglich, dass die Verschwundenen in den letzten Jahres Korruptionsgelder gesammelt haben, auf dunklen Kanälen ins Ausland gebracht haben und nun befürchteten, im Zuge einer solchen Aktion aufzufliegen, ins Gefängnis oder sogar vor ein Erschiessungskommando geschickt zu werden...
Also haben sie sich abgesetzt, Deutschland, wie auch andere europäische Länder schiebt Leute, denen die Todesstrafe droht ja nicht ab, und mit dem zuvor beispielsweise auf ein Schweizer Konto transferiertem Geld können die beiden wahrscheinlich auch ein paar Jahre problemlos in Europa bequem und unbemerkt im Untergrund leben...