Zwei neue Artikel in der MZ zum heutigen Verhandlungstag:
1) Mordprozess Yangjie Li Ermittler: Zwei Polizisten hatten die Leiche zunächst übersehen – Quelle:
http://www.mz-web.de/25917058 ©2017
Der Polizist von einem der ersten Verhandlungstage musste nochmal aussagen, weil damals ja vergessen worden war, eine Schöffin zu vereidigen.
Nachfragen der Staatsanwaltschaft widmen sich am Vormittag den Umständen des Leichenfundes. Soviel scheint sicher: Zwei Polizisten waren an der Konifere vorbei gegangen, hatten die Leiche zunächst übersehen.
Für mich stellt sich die Frage, ob die ersten Polizisten die Leiche wirklich übersehen haben oder aber die Leiche bei der ersten Kontrolle des Ortes dort noch gar nicht lag? Hinweise darauf, dass die Leiche noch am Tatabend abgelegt wurde, sind einmal das Video der Überwachungskamera, die den Tatverdächtigen zeigen, wie er ums Haus geht, und neu das "Geständnis" der Tatverdächtigen. Letzteres ist sowieso mit sehr viel Vorsicht zu geniessen und dass der Tatverdächtige ums Haus ging, muss auch nicht zwingend bedeuten, dass er zu jenem Zeitpunkt die Leiche am späteren Fundort ablegte.
Für mich klingt eine ebenso plausible Version so, dass der Tatverdächtige ja die Aktivitäten der Polizei aus dem Haus heraus beobachten konnte und nachdem Polizisten die Ecke hinter der Konifere abgesucht hatten, davon ausging, dass an einem bereits abgesuchten Ort nicht so bald wieder gesucht würde und daher die Leiche erst zu diesem Zeitpunkt dort ablegte, möglicherweise mit dem Ziel, die Leiche später, zB. in der darauffolgenden Nacht, abzutransportieren.
2) Mordprozess Yangjie Li DNA-Gutachten deutet eindeutig auf Sebastian F. und Xenia I. – Quelle:
http://www.mz-web.de/25917572 ©2017
Fazit umfassender Untersuchung von einer Vielzahl von Proben: Die DNA von Sebastian F. und Xenia I. an der Leiche von Yangjie Li ist jetzt eindeutig nachgewiesen, so Dorothee Immel, Molekularbiologin des Forensischen Labors der Martin-Luther-Universität.
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Unter anderem bestätigte sich die Hypothese bei Spuren, die an Haaren und am Fingernagel des Mordopfers.
Es wäre hochinteressant zu erfahren, welche Art von DNA Spuren der weiblichen Tatverdächtigen an welcher Stelle am Opfer gefunden wurden! Gemäß ihrem "Geständnis" war sie ja weder beim Überfall, bei der Vergewaltigung, bei der Ermordung noch bei der Leichenentsorgung aktiv beteiligt. Also sollte es eigentlich keine Spuren von ihr auf dem Opfer geben. Je nach Art der Spuren (zB. bei Hautspuren oder Haaren unter den Fingernägeln des Opfers) könnte damit das "Geständnis" der Tatverdächtigen beweissicher als Lüge überführt werden!
Gleichzeitig entlasten diese Erkenntnisse zu den Spuren die Eltern des Tatverdächtigen vom Verdacht der Vertuschungshilfe. Die Vielzahl und die Art der Spuren deuten sehr deutlich darauf hin, dass ein Dilettant am Werk war, zumindest das Reinigen der Fingernägel, allgemein das Waschen des Opfers als Methode der Spurenbeseitigung kennt ja schon jeder durchschnittliche Krimileser (zB. aus dem Film Insomnia), wäre der Tatverdächtige von Polizisten bei der Vertuschung beraten worden, hätten die sicher auch auf diese Notwendigkeit hingewiesen....