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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

1.253 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Dessau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

17.02.2017 um 09:57
Kann das sein, dass sie hier was durcheinander wirft? Fragen nach "Hast du ansteckende Krankheiten?" und "Wird dich jemand suchen?" machen VOR der Tat Sinn, nicht NACH der Tat. Ich denke eher, dass dieses Gespräch geführt wurde, nachdem man das Opfer in die Wohnung gezerrt hatte und BEVOR es zu den Übergriffen kam. Das würde dann auch erklären, warum sie zum Zeitpunkt des Gesprächs überhaupt noch fit und ansprechbar war. Wie perfide, das Opfer erst Mals als "geeignet" abzuchecken, bevor man sich drüber hermacht.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

19.02.2017 um 18:04
1)
@Comtesse
die Aussage der Angeklagten ist da ziemlich eindeutig, zumindest so wie sie zitiert wurde:
Was genau in der Tatwohnung passiert ist, will Xenia I. nicht immer mitbekommen haben. „Er wollte später, dass ich Frau Li frage, ob sie Krankheiten hat, ob sie allein lebt und ob jemand die Polizei rufen würde. Ich sollte dafür einen Google-Übersetzer benutzen.“ Xenia I. tat dies, Yangjie Li antwortete mit Kopfschütteln. „Sie saß mit angewinkelten Beinen vor der Couch. Es war dunkel, ich konnte nicht sehen, ob sie Verletzungen hatte.“ Danach ging die Angeklagte wieder zu ihren Kindern in die Wohnung darüber.
– Quelle: http://www.mz-web.de/25559884 ©2017


2)
@faghira
jedenfalls laut Aussage der Angeklagten kannten sie das Opfer vorher nicht. Konnten also nicht wissen, ob sie Deutsch spricht oder nicht. Vermutlich wird das Opfer, auch wenn sie die Täter verstand, nicht mit diesen sprechen hat wollen, was die Täter als fehlende Deutschkenntnisse missinterpretiert haben könnten.
Abseits davon ist meine Erfahrung, dass chinesisches Studenten oft trotz guter Sprachzeugnisse nur rudimentär Deutsch sprechen können, weil der Unterricht im Heimatland weniger anwendungs- und mehr prüfungsbezogen ist. Inwieweit das hier zutraf, weiss ich nicht.

Aber bei beiden Dingen muss man natürlich bedenken, dass das "Geständnis" sowieso eine Reihe von Ungereimtheiten aufweist und daher auch in diesen Punkten unwahr sein könnte.

3)
Ab Morgen, am Montag und Dienstag geht der Prozess weiter:
Mordprozess Yangjie Li Neue Zeugen nach dreiwöchiger Pause – Quelle: http://www.mz-web.de/25764028 ©2017
Montag sollen zwei chinesische Kommilitonen von Yangjie Li als Zeugen befragt werden. Unklar ist aber noch, ob diese tatsächlich kommen. Darüber hinaus ist eine Zeugin aus dem Umfeld der beiden Angeklagten Sebastian F. und Xenia I. vorgeladen. Für Dienstag sind ingesamt vier Zeugen geplant - ebenfalls auf dem Umfeld des einstigen Paares.
– Quelle: http://www.mz-web.de/25764028 ©2017


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

20.02.2017 um 12:32
Der Prozesstag heute war überraschend kurz, nur eine Freundin von Yangjie wurde gehört.
Morgen soll der leibliche Vater des TV aussagen...

http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/mordprozess-in-dessau-beste-freundin-von-yangjie-li-bricht-vor-gericht-in-traenen-aus-25767700 (Archiv-Version vom 20.02.2017)


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

21.02.2017 um 10:39
1) die Aussage der Freundin des Opfers brachte nur wenig neue Erkenntnisse, ausser dass die Frage von @faghira beantwortet wurde:
Sie erklärte auch, dass Yangjie Li kaum Kontakt zu Deutschen hatte und auch kaum Deutsch gesprochen hat. Eine Verständigung auf Deutsch sei im Prinzip unmöglich gewesen. – Quelle: http://www.mz-web.de/25767700 ©2017
2) Interessant ist jedoch ein Abschnitt aus der Meldung des MDR:
Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Dann ist der leibliche Vater des 21-jährigen Hauptangeklagten als Zeuge geladen. Bei ihm handelt es sich wie bei der Mutter und dem Stiefvater ebenfalls um einen Polizisten. Fraglich ist, warum der Angeklagte am Tag des Leichenfundes ein 17-minütiges Telefonat mit seinem Vater führte, obwohl die beiden keinen Kontakt pflegten.
Quelle: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/prozess-dessau-ermordete-chinesin-100.html

Die Aussage des leiblichen Vaters könnte also spannend werden, falls er denn aussagen sollte.

3) Ausserdem noch:

Die Nebenklage hat die amtsärztliche Untersuchung der Zeugin, der Mutter des Angeklagten beantragt:

Mordfall Yangjie Li Amtsärztliche Untersuchung der Mutter von Sebastian F. beantragt – Quelle: http://www.mz-web.de/25774666 ©2017

Die Tante der Angeklagten hat vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

21.02.2017 um 12:35
Die intensivere Auswertung der Handys der Angeklagten, die von der Nebenklage beantragt worden war, hat offenbar ein sehr interessantes Ergebnis geliefert, welches nun auch von einer Zeugin bestätigt wurde:

Mordprozess in Dessau Sebastian F. berichtete Chat-Freundin in der Tatnacht von Leiche – Quelle: http://www.mz-web.de/25775402 ©2017
So habe Sebastian F. am 12. Mai um 3.56 Uhr der Bekannten geschrieben, dass er angeblich gerade einen Einsatz als Feuerwehrmann hatte. „Mussten Amtshilfe für Polizei leisten, war nicht gerade schön.“ Auf die Frage, worum es gegangen sei, antwortete Sebastian F.: „um eine Leiche.“
...
Die Bekannte aus Weißwasser in Sachsen erklärte vor Gericht, dass sie sich zwar seit Jahren Nachrichten schreiben, sich aber nie gesehen haben. Weil er angeblich immer wieder zu Einsätzen gerufen werde.

Sebastian F. hatte ihr erzählt, dass er bei der Berufsfeuerwehr in Dessau arbeitet und dort eine leitenden Funktion hat. 2016, wenige Monate vor dem Mord, schrieb er, dass er sie liebt. Die Nachrichten bekamen mehr sexuellen Charakter. Sebastian F. wollte Fesselspiele und behauptete, dass er sich von Xenia I. getrennt habe.



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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

21.02.2017 um 23:16
Der Vater hat natürlich nicht ausgesagt...irgendwie hatte ich das schon so erwartet....

http://www.mz-web.de/dessau-rosslau/yangjie-li-prozess-hat-sebastian-f--leichtfertig-mit-taeterwissen-geprahlt--25779216-seite2


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 11:10
bzgl. des von @Fyra zitierten Artikels:

1) ja, dass der leibliche Vater nicht aussagt, war nicht überraschend, wenn auch bedauerlich.
Allerdings gehe ich davon aus, dass ihm sowieso keine relevante Information bekannt ist: er hat seit fast einem Jahrzehnt praktisch keinen Kontakt zu dem Jungen. Es gab das Telefonat am Tag nach der Tat, aber dem folgte kein weiterer Kontakt.
Pure Spekulation: ich gehe davon aus, dass der Täter den leiblichen Vater nach der Tat angerufen hat, um zu prüfen, welche Chancen bestehen, dass dieser ihm bei der Tatvertuschung hilft und welche Risiken bestehen, dass der leibliche Vater bei Wissen um die Tat ihn persönlich zur Polizei bringt. Und aus dem Gespräch ergab sich für den Täter, dass die Risiken die Chancen überwogen und daher hat er keine relevanten Infos an seinen leiblichen Vater weitergegeben und daher kann dieser auch nichts relevantes aussagen.

2) Interessanter ist, dass die Angeklagte sich nun doch wieder geäussert hat, in Bezug auf eine Chat Nachricht, die an eine Freundin des Angeklagten geschickt wurde:
Vollends misstrauisch wurde sie aber, als sie am 22. Mai Nachrichten über einen Explosionsunfall bekam: Sebastian F. liege angeblich im Koma. Es war der Tag vor der Festnahme des Paares. Geschrieben wurde von Sebastian F’s Handy, aber in Xenia I.s Namen.
Nach ihrem Teilgeständnis hatte die Angeklagte am Dienstag erstmals Fragen beantwortet: Sie bestätigte der Staatsanwältin, tatsächlich eine erste Nachricht über einen Unfall geschrieben zu haben, alle weiteren aber nicht. „Er hat nur gesagt, dass diese Freundin nervt. Ich wollte keinen Streit oder dass er mich wieder beleidigt und schlägt. Deshalb habe ich geschrieben und nicht näher nachgefragt“, erklärte Xenia I.
– Quelle: http://www.mz-web.de/25779216 ©2017

3) Noch viel interessanter und relevanter ist jedoch die Aussage einer anderen Zeugin, dass der Umzug der Täter weg vom Tatort in ein Haus der Eltern offenbar in zwei Teilen, der erste schon vier Tage früher als bislang behauptet und unter den Augen der Polizei abgelaufen ist:
Da hatte das Paar das Tathaus in der Johannisstraße 7 schon verlassen. Wie eine weitere Zeugin schilderte, zogen die beiden schon am 17. Mai um, zwei größere Fuhren wurden nach Meinsdorf gebracht. Bislang galt der 21. Mai als Umzugstermin. Aufgefallen war der Zeugin nichts, außer dass der Hausflur gründlich gesäubert worden war. Am Tag des Auszugs seien auch Polizisten an den Beteiligten vorbei gelaufen. „Sie haben gegrüßt“, so die Frau. Misstrauisch wurden die Beamten offenbar nicht.
– Quelle: http://www.mz-web.de/25779216 ©2017

4) Interessant auch dieser Absatz:
Doch der Berliner Anwalt verwies darauf, dass das Krankheitsbild üblicherweise als vorübergehend eingestuft werde. Er bezweifelte, dass die Mutter ihre Interessen nicht wahrnehmen kann und verwies auch auf Aktivitäten auf der Facebookseite der Frau. Dort werbe sie für die Gaststätte „Freundschaft“ und teile Beiträge über den Prozess, in denen berichtet wird, dass es keine Einflussnahme von Mutter und Stiefvater auf die Ermittlungen gegeben habe. „Das wirkt nicht desorientiert oder als ob sie sich zurück zieht“, so der Berliner Anwalt.
– Quelle: http://www.mz-web.de/25779216 ©2017

Das ist nicht unbedingt das intelligenteste Verhalten...


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 11:13
Zitat von apartapart schrieb am 13.05.2016:Boa die arme, hoffentlich kann man es auflösen und den umständen entsprechen hart bestrafen!
Harte Bestrafung wirst du in Deutschland nicht finden. Nur ein "Du du du!" und vorzeitige Entlassung wegen guter Führung. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 12:38
@otternase
Danke für deine Ausführungen, ich hatte da nicht die Zeit für, schließe mich dir aber an...die Info über den offensichtlich früher erfolgten Auszug und auch die Chatnachrichten an eine Freundin waren interessant - und bieten einmal mehr Einblick in eine (für mich) kranke Welt der/des Angeklagten....


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 14:23
Ob die Mutter nun krankgeschrieben ist oder nicht - ich erwarte keinen Unterschied für den Prozessverlauf, denn sie wird sicher von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen. Dazu eine Frage: Weiß jemand, ob der Stiefvater auch die Aussage verweigern darf oder gilt dies nur für leibliche Verwandte?


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 16:17
@otternase
Hallo,ja meine Frage wurde somit geklärt.
Ich selbst habe es bei MZ WEB gelesen, dass Yangiie Li somit kein deutsch konnte , bzw. anschreiend sehr wenig. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

22.02.2017 um 21:27
@Comtesse

Selbstverständlich darf auch der Stiefvater vom Recht der Aussageverweigerung Gebrauch machen.

Nur kurz dies erwähnt.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 05:49
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Weiß jemand, ob der Stiefvater auch die Aussage verweigern darf oder gilt dies nur für leibliche Verwandte?
Der Stiefvater, darf sich auf sein Recht der Aussageverweigerung berufen. Eine Ausnahme bilden nur eventuell vorhandene Stiefgeschwister. Bei ihnen greift das Recht auf Aussageverweigerung nicht, da kein Verwandtschaftsverhältnis besteht.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 09:34
@EDGARallanPOE
Das ist komisch für mich, wieso ist man mit einem Stiefvater "verwandter" als mit Stiefgeschwistern? Wenn sich ein Patchwork-Paar findet und mit den Kindern zusammen zieht, verstehe ich nicht, warum das Kind der Mutter mit dem Stiefvater dann verwandter sein soll als mit dem Stiefbruder oder der Stiefschwester. Komische Regelung.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 09:49
@Comtesse

Ohne mich jetzt intensiv mit dem Thema befasst zu haben, denke ich mir das es dem Gesetzgeber im Grunde um die "Blutsverwandtschaft" geht. Auch der Stiefvater/mutter ist ja kein Blutsverwandter. Er übernimmt aber die prägenden erzieherischen Aufgaben des leiblichen Vaters. Auch Stiefgeschwister, werden ja in der Regel prägende Personen beim heranwachsenden Kind.

Deshalb halte ich deinen Kommentar
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Komische Regelung
auch nicht für abwegig.

Aber beim Gesetzgeber, hat sich wohl eine andere Auffassung durchgesetzt.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 10:06
§ 52 StPO sagt, dass Stiefmutter od. Stiefvater das Recht auf Zeugnisverweigerung haben. 
Blutsverwandtschaft ist nicht massgeblich. Sondern die Vertragsbindung der Mutter mit dem Stiefvater. Mit den Stiefgeschwistern ist kein Vertrag geschlossen worden. 


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 10:10
@EDGARallanPOE
@Comtesse

Die Regelung ist nicht komisch.

Sondern die StPO ist ein Gesetzbuch wonach sich die StrafJustiz zu handeln hat.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 10:28
Zitat von hahnundhennehahnundhenne schrieb:Sondern die StPO ist ein Gesetzbuch wonach sich die StrafJustiz zu handeln hat.
Jawoll !

Die schlechte Laune von @hahnundhenne ist ein Zustand, wo sich @Comtesse und @EDGARallanPOE zu ertragen hat.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

23.02.2017 um 11:22
Der Stiefvater hat nach §52 StPO ein Zeugnisverweigerungsrecht, da er mit seinem Stiefsohn verschwägert ist.  Stiefgeschwister hingegen gelten nicht als verschwägert und haben daher kein Zeugnisverweigerungsrecht.


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Mord an Yangjie Li in Dessau-Roßlau

25.02.2017 um 19:45
Mordprozess Yangjie Li Untersucht jetzt ein Amtsarzt die Mutter des Angeklagten? – Quelle: http://www.mz-web.de/25804638 ©2017

1)
„Das Gericht wird nach eigenem Ermessen zu gegebener Zeit darüber befinden“, sagte Sprecher Frank Straube der MZ, „ob es sich mit einem fachärztlichen Attest begnügt oder bei etwaigen Zweifeln eine amtsärztliche Untersuchung anordnet.“
Mich würde mal eine Erklärung der juristisch Kundigeren dazu interessieren, wie eine solche Entscheidung abläuft. Eine Untersuchung durch einen Amtsarzt ist ja nun kein wirklich großer Eingriff in die Rechte des Betroffenen, warum scheint das trotzdem so kompliziert zu sein bzw. so kompliziert gemacht zu werden?
Warum dauert es so lange, darüber zu entscheiden, welche Aspekte müssen bei der Entscheidung berücksichtigt werden, wie muss das Gericht die Entscheidung begründen und wem gegenüber ist das Gericht über die Beweggründe der Entscheidung Rechenschaft schuldig?
(ich vergleiche das mit meiner Erfahrung aus meiner Zeit als Assistent an der Uni, wenn da ein Prüfungskandidat bei der Prüfung mit 'normalem' Attest gefehlt hatte und auch bei der Wiederholungsprüfung krank war, erfolgte gar keine Einzelfallentscheidung, gab es keinerlei Ermessen, der musste automatisch zur Untersuchung beim Hochschularzt; warum gilt sowas nicht analog vor Gericht, wer einmal zum Termin krank ist, legt ein 'normales' Attest vor, wer zu einem Ersatztermin noch immer oder wieder krank ist, muss zum Amtsarzt, ganz ohne jede Einzelfallbetrachtung?)

2)
Der Stiefvater wird zumindest nach derzeitigem Stand am kommenden Dienstag vor Gericht erscheinen:
Ebenfalls nicht aussagen muss der Stiefvater des Angeklagten, der für kommenden Dienstag geladen ist. „Die Kammer geht davon aus, dass er zum Hauptverhandlungstermin erscheint“, so Straube. Bisher habe er kein Attest vorgelegt, das ihm Verhandlungsunfähigkeit bescheinigt.
3)
Der Prozess wird wohl noch deutlich länger als bislang geplant laufen:
Wann in dem Prozess ein Urteil gesprochen werden kann, ist nicht absehbar. Er hatte Ende November begonnen. Weitere Verhandlungstermine sind laut Landgericht derzeit bis zum 30. Mai angesetzt. Am kommenden Montag wird der Prozess fortgesetzt. Geladen sind ein Polizeibeamter und eine Sachverständige.



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