@Blondine die implizit zum Teil in den bereits gelöschten Einträgen vorgetragene Vermutung einer ausländerfeindlichen Tat würde ich ziemlich sicher verneinen wollen:
- ich habe mir die Facebook-Seiten der Tatverdächtigen und auch deren Freundesliste angeschaut, bevor diese gelöscht wurden, da gab es keinerlei Hinweis irgendwie in diese Richtung, eher hingegen konnte man die Vermutung, die TVen wären in Kontakt mit der Drogenszene, als nicht total unwahrscheinlich daraus ableiten
- sehr viel wahrscheinlicher dürfte die Wahl des Opfers bedingt gewesen sein durch die Nachbarschaft zwischen Tätern und Opfer, mindestens vom Sehen kannten die Täter das Opfer bereits
- vielleicht auch haben die Täter gehofft, dass das Verschwinden eines Opfers, welches nicht bei seiner Familie lebt, erst verspätet bemerkt würde oder darauf gehofft, dass die WG Mitbewohner des Opfers zögern würden, zur Polizei zu gehen und sie vermisst zu melden, die Täter also einen Zeitvorsprung bekommen würden, das könnte sich auch decken mit der seltsamen Entsorgung der Leiche, dem Rauswerfen aus dem Fenster direkt in den Garten hinter der Wohnung. Die Täter werden nicht erwartet haben, dass die WG Mitbewohner das Opfer schon früh am nächsten Morgen vermisst melden und die Polizei sofort mit der Suche startet, die Täter mögen geplant haben, die Leiche am Folgetag der Tat oder später abzutransportieren, vielleicht mit einem Leihwagen o.ä., kamen dann aber nicht mehr dazu, weil rundum Polizei und Bevölkerung schon suchten
- auch sollte man bedenken, dass es an der HS Anhalt sehr viele Chinesen gibt, meines letzten Kenntnisstandes nach mehr als 1000 chinesische Studenten bei insgesamt 8000 Studenten an der HS. Insoweit war auch bei einem völlig zufällig ausgewählten Opfer die statistische Chance nicht gering, dass es eine Studentin aus China trifft
- ausserdem hat das Opfer ein gewisses "Risikoverhalten" gezeigt, sehr wahrscheinlich aus Unkenntnis heraus. In Dessau werden auch in der Innenstadt die Bürgersteige sehr frühzeitig hochgeklappt, man verteidigt hier wie kaum anderswo den Ruf des "Landes der Frühaufsteher", abends um 21Uhr30 ist weniger draussen los als morgens um 5Uhr. Der Stadtpark ist zudem seit langer Zeit Treffpunkt der "Halbwelt" und die Einheimischen meiden die Querung des Stadtparks nach Sonnenuntergang.
Dass das Opfer also spätabends nach Sonnenuntergang noch im Stadtpark joggen gegangen ist, war so ungefährlich nicht. Auf die konkrete Tat dürfte es aber keinen Einfluss gehabt haben, weil die ja keine 20 Meter von ihrer eigenen Wohnung geschah.
- ich kann keine Statistiken dazu aufführen, zumal die offiziellen Statistiken wahrscheinlich sowieso geschönt sind (da hat man in China sehr lange Tradition), aber mein persönlicher Eindruck aus knapp einem Jahr Leben in Zentralchina war der, dass die Gefahr, Opfer eines Gewaltverbrechens im Rahmen einer nicht-Beziehungstat zu werden, in China geringer als in Deutschland ist, geplante Kriminalität in China bewegt sich doch weitaus enger im Rahmen von Diebstahl und Betrugsdelikten, vielleicht noch Raub, aber vor Gewaltverbrechen schrecken die sehr drakonischen Strafen desbzgl. wohl doch ab, Ausnahme Beziehungstaten, die wie überall auf der Welt passieren. Und in China kann man meiner Erfahrung nach zumindest abseits "spezieller Adressen" auch problemlos ohne signifikant steigende Gefahr mitten in der Nacht unterwegs sein, erstmal ist eigentlich immer was auf den Strassen los, so "tot" wie hier in Deutschland nach der Tagesschau manche Strasse ist, so ist dort nicht mal das hinterwäldlerischste Dorf nach Mitternacht und zweitens scheinen -vielleicht auch deshalb- Kriminelle sich nicht besonders auf die Nacht als "Arbeitszeit" zu spezialisieren...
Da mag es tatsächlich sein, dass manch Chinese, der/die nach Deutschland kommt und glaubt, in ein "sicheres" Land zu kommen, allzu sorglos agiert und so Verbrecher auf sich zieht, dass das Gefühl fehlt, was hier gefährlich werden kann! Da könnten Warnungen / Verhaltensregeln vielleicht schon manchmal sehr helfen.