Lilith101 schrieb:Aber ich glaube man muss sowieso eine ganz andere und besondere Art Mensch sein, um den Job machen zu können.
Mauro schrieb:es bedarf schon einer besonderen Mentalität, diesen Job ausführen zu können.
Nein. Es bedarf lediglich eines Glaubens an unser Rechtssystem und die Aufgabe von Anwälten vor Gericht.
Euch ist schon klar, dass jeder einzelne Angeklagte in Deutschland, egal was er verbockt hat, einen Anwalt haben
muss? Egal ob Terrorist, Ladendieb, Kindermörder oder einer, der in Notwehr tötete.
Strafanwälte haben auch nicht andauernd mit Mördern zu tun, und nicht jeder, der vor Gericht kommt, ist im vollen Umfang der Anklage schuldig. Auch in diesem Fall ist es wichtig für eine Urteilsfindung, die jeweiligen Rollen herauszufinden, um Täter und Mittäter identifizieren zu können.
In diesem Verfahren ist es bisher die Angeklagte, die bereitwillig aussagt. Das tut sie womöglich nur, weil sie eben zum Anwalt ein (für sie) vertrauensvolles Verhältnis hat... wobei
vorausgesetzt wird, dass zwischen Anwalt und Angeklagtem ein Vertrauensverhältnis besteht, sonst kann der Anwalt seinen Mandanten nicht vertreten.
Ein Anwalt muss auch in so hässlichen Fällen sicher stellen, dass alles, was zu Gunsten des Angeklagten sprechen kann, berücksichtigt wird. Ein Fehlurteil kann sonst auch dazu führen, dass ein Täter später wieder freigelassen werden muss und dann für das gleiche Verbrechen nicht mehr angeklagt werden kann.
Bislang hat sich A.W. damit eher tiefer in den Schlamassel geritten, dass sie so bereitwillig aussagt, und ich würde es dem Anwalt zugute halten, dass er sie nicht davon abhält.
Für die Opfer sitzen im Verhandlungssaal die Anwälte der Opfer. Dass da keine persönliche Gerechtigkeit (und Rache) gefordert werden kann, hat auch seine guten Gründe. Auch wenn man ihnen hoffentlich künftig mehr Rechte einräumt.