Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

@Misterioso

Aber es war doch erst die Hausdurchsuchung und dann die Verhaftung oder ?

@Tehar92

Tehar92 schrieb:Aber wie soll FA was vernichten was schon längst beschlagnahmt ist ?

Ist das nicht ein wiederspruch in sich ?

Jan im Knast heißt Beweise sind schon alle gesichert oder nicht ?

Das von dem die Ermittlungsbehörde Kenntnis hat, das wird auch als Beweis gesichert worden sein. Heißt ja nicht, dass es nicht weiteres belastbares Material gibt.
Davon abgesehen wissen wir nicht, was der Ehemann genau vernichten sollte. Das weiß nur J.R.

@aero
Glaubst du wirklich, dass die Richterin pi mal Daumen abwägt, für wie wahrscheinlich sie die Anklagepunkte hält? Das wird einer der Hauptgründe sein, warum sich die Verteidigung gegen die Jury entschieden hat. Weil die Richterin ihn nicht so einfach verurteilen kann.

@Misterioso
Ja, beide dürfen befragt werden. Wie ja schon erklärt wurde, kann FA sich dann nicht mehr auf das Verweigerungsrecht als Angehöriger beziehen und muss aussagen.
Die Anklage gegen FA hängt sicher grade nur an diesem Telefonmitschnitt. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre FA jetzt nicht in DE, sondern eine Zelle weiter in UH.

@Wolters

Wolters schrieb:Die Anklage gegen FA hängt sicher grade nur an diesem Telefonmitschnitt. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre FA jetzt nicht in DE, sondern eine Zelle weiter in UH.

Und das hat der Ehemann einzig J.R. zu verdanken. Ich wiederhole mich, so ein Gespräch mit diesem Wortlaut - egal was J.R. gemeint hat - führt man nicht, wenn man weiß, dass man abgehört wird. Und das sollte ihm klar gewesen sein, da es eben üblich und gängig ist, alle Gespräche mitzuschneiden.

Kann es sein das mit FA etwas mit dieser Sache zu tun hat und Jan im Knast sitzt weil der Router auf sein Name gemeldet war ? @Misterioso

Und Jan ihn mit du musst alles vernichtet gewarnt hat und indirekt gesagt hat das er abhauen soll ?

Tehar92 schrieb:Kann es sein das mit FA etwas mit dieser Sache zu tun hat und Jan im Knast sitzt weil der Router auf sein Name gemeldet war ?

Theoretisch möglich, praktisch meines Erachtens unwahrscheinlich. Schließlich kannte J.R. entsprechende Passwörter, hatte Zugang zu den Rechnern. Wenn, dann halte ich es eher für wahrscheinlich, dass beide mit der Sache zu tun haben.
Ich fand die Ausführungen von heute Morgen hier im Faden über den Ablauf amerikanischer Gerichtsverhandlungen sehr aufschlussreich. Man kann davon ausgehen, dass die Beweiskette schon an die 100% geschlossen werden muss, um J.R. am Ende zu verurteilen. So aus dem Bauch heraus, wie wir hier diskutieren, wird da im Gerichtssaal wohl nichts debattiert bzw. als Beweis zugelassen.

@Wolters

Wolters schrieb:Weil die Richterin ihn nicht so einfach verurteilen kann.

Aber sie wird und muß sich ihr gesamtbild von der ganzen geschichte machen.

Und ich vermute mal wenn die verteidigung jetzt nicht noch ein ass aus dem ärmel zieht, dann werden hier nur noch die fakten behandelt und dann abgeurteilt.



Hier noch ein link von "brisant" heutige ausgabe.

http://www.mdr.de/brisant/deutscher-magier-jan-rouven-unter-kinderpornografie-verdacht-100.html

Allerdings ist nicht der beitrag zu sehen der in der sendung gezeigt wurde.

Wo auch u.a. Marchese eindringlich in die kamera blickend von der unschuld seines mandanten spricht.

Misterioso schrieb:Davon abgesehen wissen wir nicht, was der Ehemann genau vernichten sollte. Das weiß nur J.R.

Das wußte möglicherweise noch nicht mal Rouven, denn er hat nur gesagt: "delete the message if it contains anything Mari shouldn’t read." Falls was drinsteht, was das FBI nicht zu wissen braucht, dann lösch es. Er hat nicht konkret gesagt, lösch das und das.

Misterioso schrieb:Und das hat der Ehemann einzig J.R. zu verdanken. Ich wiederhole mich, so ein Gespräch mit diesem Wortlaut - egal was J.R. gemeint hat - führt man nicht, wenn man weiß, dass man abgehört wird. Und das sollte ihm klar gewesen sein, da es eben üblich und gängig ist, alle Gespräche mitzuschneiden.

Willst Du darauf hinaus, dass Rouven das absichtlich gesagt hat, um Alfter zu beschuldigen? Oder anders: siehst Du das als Teil der Verteidigungsstrategie?

Die Frage ist ja was FA löschen soll was das FBI nicht auch noch sehen darf ... Mmm alles sehr kompliziert

@yasumi

yasumi schrieb:Willst Du darauf hinaus, dass Rouven das absichtlich gesagt hat, um Alfter zu beschuldigen? Oder anders: siehst Du das als Teil der Verteidigungsstrategie?

Interessanter Gedanke. Nein, darauf war ich bislang nicht gekommen - hatte eher auf Dummheit getippt.

@yasumi
Der Satz, den J.R. gesagt hat, heißt übrigens:

Rick_Blaine schrieb:"Delete any message if it contains anything that Mari should not read." - Vernichte jede Nachricht die etwas enthält, was Mari (der FBI-Ermittler) nicht lesen sollte. Alfter erklärt, er werde das tun."

(siehe Post von heute 9:49 Uhr hier im Faden).
Es geht nicht um EINE spezifische Nachricht, die gelöscht werden soll u. er hat nicht gesagt, was du schreibst:

yasumi schrieb:"delete the message if it contains anything Mari shouldn’t read."

@Misterioso
Hatte das vom Review-Jounal zitiert: http://www.reviewjournal.com/crime/courts/child-pornography-trial-opens-former-las-vegas-strip-illusionist

Aber das widerspricht nicht meinem Argument, dass Rouven nicht gezielt bestimmte, ihm bekannte Nachrichten gelöscht haben wollte.

yasumi schrieb:Aber das widerspricht nicht meinem Argument, dass Rouven nicht gezielt bestimmte, ihm bekannte Nachrichten gelöscht haben wollte.

Das wissen wir alle, dass er keine spezifische Nachricht benannt hat. Steht ja Schwarz auf Weiß da, was er sagt. Aber es geht auch nicht um eine Nachricht, sondern um alle in Frage kommenden, für ihn belastenden Nachrichten. Belastend aus welchem Grund auch immer, das wissen nur J.R. und der Ehemann.

@Misterioso
Eben. Deswegen find ich den Vorwurf "Verschwörung zur Vernichtung von Beweismitteln" etwas schwierig. Zumindest mit den Infos, die wir bis jetzt haben.

@yasumi
Vermutlich ist das in den USA der offizielle juristische Ausdruck dafür, wenn jemand einen anderen direkt dazu auffordert, irgendetwas Belastendes verschwinden zu lassen?! Das würde ich jetzt nicht überbewerten - also den verwendeten Ausdruck, den du zitierst.

@Misterioso
@yasumi

Ich versuche einmal, das ein wenig einzugrenzen. FA hat also vom Untersuchungsgefängnis aus telefonisch von JR diese Aufforderung bekommen, "any message" zu löschen, die eine FBI-Ermittlerin nicht lesen sollte. Der Zeitpunkt dieses Anrufes muss also nach der Festnahme, nach der Hausdurchsuchung, nach der Sicherung der Beweismittel erfolgt sein. JR konnte zu diesem Zeitpunkt sicher schon keine "messages" mehr so einfach absetzen und die "messages" vor seiner Festnahme dürfte im Rahmen der Hausdurchsuchung gesichert worden sein.

Daher gehe ich davon aus, dass es sich nur um Nachrichten handeln kann, die FA entweder abgesendet hat (dann müsste sie allerdings auch beim Empfänger gelöscht werden, um vor dem FBI sicher zu sein) oder die er von jemand anderes als JR erhalten hat. Erfolgt eine Löschung nur auf Seiten von FA, dürfte eine übermittelte Botschaft eben auch auf der Gegenseite nicht mehr auffindbar sein, wenn diese Intention Erfolg haben soll. Aus diesen Gründe tippe ich auf Nachrichten zwischen FA und den Verteidigern, die vertrauliche Informationen z.B. über die Prozess-Strategie enthalten. Möglicherweise befürchtete JR bzw. seine Verteidiger, dass die Bundesanwaltschaft bei FA noch einmal eine Durchsuchung durchführen könnte und wollten absichern, dass bei einer solchen Gelegenheit keine Konversationen vom Zeitpunkt nach der Festnahme in die Hände der Ermittler fallen.

Wenn diese These zutrifft, dann dürfte der zitierte Teil des Telefonates eigentlich weder für JR noch für FA juristische Nachteile bewirken.

@Hammurapi

Hammurapi schrieb:Aus diesen Gründe tippe ich auf Nachrichten zwischen FA und den Verteidigern, die vertrauliche Informationen z.B. über die Prozess-Strategie enthalten. Möglicherweise befürchtete JR bzw. seine Verteidiger, dass die Bundesanwaltschaft bei FA noch einmal eine Durchsuchung durchführen könnte und wollten absichern, dass bei einer solchen Gelegenheit keine Konversationen vom Zeitpunkt nach der Festnahme in die Hände der Ermittler fallen.

Und das musste J.R. unbedingt am Gefängnistelefon im Gespräch mit seinem Ehemann klären? Sprich, auf die Idee wären dann ja auch die Verteidiger selbst gekommen bzw. hätte J.R. das problemlos mit ihnen direkt besprechen können, ohne Aufsehen zu erregen, denn Gespräche im Beisein der Anwälte werden im Gefängnis nicht mitgeschnitten.

Gibt es eigentlich etwas neues vom zweiten Verhandlungstag? Der müsste ja bald vorbei sein oder ist es bereits sogar trotz der Zeitverschiebung.

Kinderporno-Prozess Magier Jan Rouven drohen 90 Jahre Haft

Der deutsche Zauberkünstler Jan Rouven steht in den USA wegen des Besitzes Tausender Kinderpornos vor Gericht. Zu Prozessbeginn ließ die Staatsanwältin "keine begründeten Zweifel" an seiner Schuld.

In Las Vegas hat der Kinderpornographie-Prozess gegen den aus Nordrhein-Westfalen stammenden Magier Jan Rouven mit der Verlesung der Anklage begonnen. In ihrem rund einstündigen Vortrag listete Staatsanwältin Elham Roohani die Anklagepunkte gegen den 39-Jährigen auf,
für die sie einen Strafrahmen von bis zu 90 Jahren Gefängnis und einer Million Dollar Geldstrafe skizzierte. Roohani zufolge gibt es "keine begründeten Zweifel", dass Rouven bis zu 9000 kinderpornographische und zum Teil passwortgeschützte Videos besessen habe.

Darunter sollen auch Aufnahmen sein, die den Missbrauch von Kindern im Kindergartenalter zeigen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/las-vegas-magier-jan-rouven-drohen-wegen-kinderpornos-90-jahre-haft-a-1121358.html


Und heute, am mittwoch will JR aussagen.

Am Mittwoch wollen Rouven und sein Anwalt in dem mehrtägigen Prozess aussagen.

Ich schrieb das vorhin schon einmal, und die anklageschrift in dem link bestärkt mich da in mm.

Die anklage ist sich so sicher, das mir das verhalten der verteidigung immer mehr wie eine "augen zu und durch" strategie vorkommt.

Ich beobachte jetzt das weitere vorgehen von Marchese genauso wie den prozeß.

Auf diesem foto sieht man nichts davon.

http://www.showmelocal.com/content/business/6331/12661138/images/law-office_las-vegas-nv-89101_33946.jpg

Aber in dem interview das gestern nachmittag in "Brisant" mit ihm gezeigt wurde, hatte er so dermaßen tiefe stirnrunzeln zwischen den augenbrauen, und nicht nur eine oder zwei, das ihm all die vorgänge seitens der verteidigung, auch nach Rouvens inhaftierung, vllt. auch in manches grübeln versetzt haben.

Also wenn sich meine laienvermutung so bestätigt, dann war es der verteidigung von vornherein klar das es da nicht viel zu rütteln gibt, aber der anwalt ein mandat brauchte und JR einen verteidiger...und dann gemeinsam mit der maxime..."das bestmögliche herausholen was geht".

Denn der grundton der anklage wirkt inzwi. auf mich fast wie..."die beiden (...) wissen gar nicht mehr was sache ist."...sry...