jane.marple schrieb:Daher hätte jeder Täter geschockt. Egal, wer es gewesen ist, Hauptsache er ist gefasst.
Ich akzeptiere deine Meinung, sehe die Tat in ihrer Grausamkeit jedoch durch die Tatsache, dass es sich um einen Bürger aus Rupperswil handelt, nochmals gesteigert. Warum? - Alle Menschen haben Angst vor unvermittelter Gewalt, vor dem Zufall der schrecklichen Begegnung und vor der einen Situation, in der sie um ihr Leben fürchten müssen. Kommt dann das Böse einfach so aus der Nachbarschaft heraus ohne Vorwarnung, dazu noch in dieser perversen Form des Exzess, wäre ich als Dorfbewohner nicht nur geschockt, aber in meiner Wahrnehmung der Welt zutiefst erschüttert.
Der Täter hat nach dem Massaker weiter mit Kindern Fußballtraining abgehalten. Er hat sicher normal eingekauft, sich dabei mit Leuten aus dem Dorf unterhalten, vielleicht sogar über die schreckliche Tat. In den fast fünf Monaten war er sicher auch mal irgendwo eingeladen oder war auf einer Veranstaltung. Er redete mit Nachbarn, mit Besuchern (seiner Mutter z.B.) oder chattete im Internet. All das in einem kleinen Dorf, wo man vielleicht nicht mal überall die Tür abschließt.
Da ist es für mich dann nicht mehr egal, wer der Täter ist. Wären es mehrere Täter gewesen, die durch Krieg und Mord schon vorher abgestumpft waren, würde es für mich leichter sein, diese Tat zu begreifen. Aber der Student aus dem Dorf, der immer so ruhig und nett beim Bäcker daherkommt? Für mich ist das ein erheblicher Unterschied.
Meine Meinung, as you all know.