1. Die Frage nach psychologischen Erklärungen ist legitim, zumal wenn das dem Erkenntnisgewinn für die Kripo und der Verhinderung künftiger Verbrechen dient.
Hey, jeder wäre doch gern der gewesen, der schon vor Monaten der Polizei gesteckt hätte, dass der Typ in ein Täterprofil passt. Nur fehlte das Täterprofil, weil es zu dem Täterverhalten keine Beispiele gab.
2. Ein Verstehen im wissenschaftlichen Sinn ist keine Entschuldigung. Wenn man weiß, dass der Berg ein Vulkan ist und man ihn beobachten muss, dann ist das keine Entschuldigung für ein Ausbrechen. Noch weniger ist ein psychologisches Profil eine Relativierung der Schuld eines Täters. Außer, das Profil enthielte etwas, was als "mildernde Umstände" gewertet werden könnte - aber davon war überhaupt nicht die Rede.
3. ist es jedem trotzdem belassen, das forensische Interesse hintenan zu stellen. Wir sind kein Forum für Forensiker und Kriminologen, daher darf für die User auch die Aufklärung dieses konkreten Falles im Vordergrund stehen.
4. Wäre es vielleicht einen eigenen Thread wert, über Täterprofile zu diskutieren.
Morde von Rupperswil
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Morde von RupperswilMorde von Rupperswil
15.05.2016 um 00:46@all
Das einzige, was ich in all meinen posts gesagt habe und auch so meinte ist, dass dieses schreckliche Verbrechen einzigartig ist und deshalb für alle Kriminalisten, Forensiker, Psychiater wertvolle Informationen enthält, die solche Taten eines Tages vielleicht im Vorfeld erkennbar machen können. Die Dorfsituation und die erneute Tatvorbereitung des Mörders sind meines Wissens bisher noch nie so dagewesen.
Vor 50 Jahren gab es auch noch keine Profiler. Heute sind sie Standard. Lernen ist das wichtigste, was der Kriminalistik bleibt.
Nie im Leben habe ich daran gedacht oder geschrieben, der Täter und sein Massaker sollten relativiert werden. Ganz im Gegenteil habe ich von Anfang an gesagt, der Mann gehört für immer eingesperrt.
Das einzige, was ich in all meinen posts gesagt habe und auch so meinte ist, dass dieses schreckliche Verbrechen einzigartig ist und deshalb für alle Kriminalisten, Forensiker, Psychiater wertvolle Informationen enthält, die solche Taten eines Tages vielleicht im Vorfeld erkennbar machen können. Die Dorfsituation und die erneute Tatvorbereitung des Mörders sind meines Wissens bisher noch nie so dagewesen.
Vor 50 Jahren gab es auch noch keine Profiler. Heute sind sie Standard. Lernen ist das wichtigste, was der Kriminalistik bleibt.
Nie im Leben habe ich daran gedacht oder geschrieben, der Täter und sein Massaker sollten relativiert werden. Ganz im Gegenteil habe ich von Anfang an gesagt, der Mann gehört für immer eingesperrt.
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 00:52@FF
Kluger Mann, kluge Worte. Ich sehe ein, es gibt viel Emotionen und noch mehr Sinn für Gerechtigkeit in diesem Moment so kurz nach der Festnahme des Täters. Schlechter Zeitpunkt für Forensik. Eigener Thread wäre nicht schlecht. Überleg mir was.
Kluger Mann, kluge Worte. Ich sehe ein, es gibt viel Emotionen und noch mehr Sinn für Gerechtigkeit in diesem Moment so kurz nach der Festnahme des Täters. Schlechter Zeitpunkt für Forensik. Eigener Thread wäre nicht schlecht. Überleg mir was.
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 01:09@Anothertruth
Im Moment steht für die meisten die Aufklärung einfach im Vordergrund.
Für ihr eigenes Leben wird es auch nicht viele Erkenntnisse geben können, da der Eigenbrödler im Dorf eben eigentlich nie derjenige ist, der eine Familie auslöscht.
Weil eigentlich nie eine Familie auf diese Weise ausgelöscht wird.
Und wieviel Erkenntnis kann die Forensik aus einem solchen Fall ziehen?
Es gibt Alleingänger, die keiner bekannten Statistik entsprechen.
Das nächste mal kann es ebenso gut der Präsident des Kleingartenvereins gewesen sein, der ein Doppelleben führte.
Lernen kann man daraus nur, dass man immer auch die Ausnahmen von der Regel einbeziehen muss. Ein noch nie auffälliger, keinem Profil zuzuordnender Täter, der plötzlich ein unfassbares Verbrechen begeht. Nichtmal, dass er Tiere gequält und sich damit als Sadist verdächtig gemacht hätte.
Im Moment steht für die meisten die Aufklärung einfach im Vordergrund.
Für ihr eigenes Leben wird es auch nicht viele Erkenntnisse geben können, da der Eigenbrödler im Dorf eben eigentlich nie derjenige ist, der eine Familie auslöscht.
Weil eigentlich nie eine Familie auf diese Weise ausgelöscht wird.
Und wieviel Erkenntnis kann die Forensik aus einem solchen Fall ziehen?
Es gibt Alleingänger, die keiner bekannten Statistik entsprechen.
Das nächste mal kann es ebenso gut der Präsident des Kleingartenvereins gewesen sein, der ein Doppelleben führte.
Lernen kann man daraus nur, dass man immer auch die Ausnahmen von der Regel einbeziehen muss. Ein noch nie auffälliger, keinem Profil zuzuordnender Täter, der plötzlich ein unfassbares Verbrechen begeht. Nichtmal, dass er Tiere gequält und sich damit als Sadist verdächtig gemacht hätte.
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 01:43@Anothertruth
Du hast vollkommen recht. Und immerhin, hast du versucht jemandem Antworten zu geben, der/die wohl die Schockstarre die uns alle ergriffen hat nicht verstanden hat. Egal, alles wurde gelöscht und das ist wohl auch besser so.
Niemand von uns hier hätte die Intention und das Motiv des Täters erahnen können.
Du hast es versucht in Worte zu fassen und dafür wurdest du angegriffen.
Vergiss es!
Ich finde FF hat es auf den Punkt gebracht: Es gibt Alleingänger, die keiner bekannten Statistik entsprechen.
Immerhin wurde dieser Fall aufgeklärt und der Täter gefasst. Und das nächste Verbrechen, das er bereits plante, vereitelt.
Mehr kann ich im Moment nicht schreiben, denn ich bin immer noch zutiefst schockiert.
Du hast vollkommen recht. Und immerhin, hast du versucht jemandem Antworten zu geben, der/die wohl die Schockstarre die uns alle ergriffen hat nicht verstanden hat. Egal, alles wurde gelöscht und das ist wohl auch besser so.
Niemand von uns hier hätte die Intention und das Motiv des Täters erahnen können.
Du hast es versucht in Worte zu fassen und dafür wurdest du angegriffen.
Vergiss es!
Ich finde FF hat es auf den Punkt gebracht: Es gibt Alleingänger, die keiner bekannten Statistik entsprechen.
Immerhin wurde dieser Fall aufgeklärt und der Täter gefasst. Und das nächste Verbrechen, das er bereits plante, vereitelt.
Mehr kann ich im Moment nicht schreiben, denn ich bin immer noch zutiefst schockiert.
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 09:18Krass, einfach nur krass... Ich bin so froh haben sie den Täter endlich! Nie hätte ich an so etwas gedacht wie es jetzt Realität ist. Es gibt schon äusserst kranke Menschen unter uns, richtig unheimlich! Vor allem "tarnen" sich diese als völlig normale Mitbürger - selbst noch nach einer solchen schrecklichen Tat! Wie kann man mit diesem Gewissen leben - Tag für Tag normal weiterleben, sogar noch am Tatort vorbeigehen mit den Hunden und das fast täglich???
Ich wollte noch einen Gedanken hinzufügen, weshalb Frau Schauer keine Hilfe geholt hat. Neben der Möglichkeit, die hier schon genannt wurde, dass er ihr von einem heimlichen Mithelfer erzählt hat, könnte ich mir noch vorstellen, dass sie mit ihrem Natel nach Hause (oder ihn) anrufen musste und die ganze Zeit die Verbindung aufrecht erhalten musste. So konnte er alles mithören. Mir wäre das dann auch zu riskant gewesen etwas zu machen. Auch wenn ich nur ein Handzeichen mache oder etwas auf einen Zettel schreibe, besteht die Gefahr, dass die Person am Schalter genauer nachfragt oder sonst iwie "anders als üblich" reagiert und das wäre dann ja verräterisch...
Ich wollte noch einen Gedanken hinzufügen, weshalb Frau Schauer keine Hilfe geholt hat. Neben der Möglichkeit, die hier schon genannt wurde, dass er ihr von einem heimlichen Mithelfer erzählt hat, könnte ich mir noch vorstellen, dass sie mit ihrem Natel nach Hause (oder ihn) anrufen musste und die ganze Zeit die Verbindung aufrecht erhalten musste. So konnte er alles mithören. Mir wäre das dann auch zu riskant gewesen etwas zu machen. Auch wenn ich nur ein Handzeichen mache oder etwas auf einen Zettel schreibe, besteht die Gefahr, dass die Person am Schalter genauer nachfragt oder sonst iwie "anders als üblich" reagiert und das wäre dann ja verräterisch...
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 09:30Nein, ihn hat sie sicher nicht angerufen... Entschuldige, das war jetzt doof. :) Aber eben, evtl. musste sie auf das Haustelefon anrufen, oder sie hat auf Dion's Natel angerufen.. Es musste einfach eine Verbindung bestehen und Thomas N. konnte mithören was sie macht. Der Typ ist aber schon mit allen Wasser gewaschen... Der Druck den er aushalten musste - wie konnte er so sicher sein, dass (für ihn) alles planmässig läuft?? Dann noch das "Glück", das er hatte. Die Eltern von Carla waren ja noch diejenigen, die den Brand entdeckt haben - es hätte ja sein können, dass sie eine Stunde früher kommen wollten und alles wäre vielleicht anders abgelaufen.
Morde von Rupperswil
15.05.2016 um 16:36Seitens der ermittelnden Behörden wurde sehr kurzfristig bereits nun festgelegt den Täter TN in Untersuchungshaft zu versetzen. Keine Ahnung ob das der Grund war, warum nun das schweizerische Pendant zur deutschen Bild die "Blick" den Täter unzensiert in einem Foto darstellt, auf alle Fälle hat die "Blick" ein Foto des Täters vollständig abgelichtet.
Ich stell es nicht hier hinein, überlasse es daher jedem Einzelnen selbst den Artikel anzuklicken oder auch nicht.
Der Ausdruck auf dem Bild bestätigt jedoch die bisherigen Aussagen der Mitbewohner aus Rupperswil, dass sich keiner vorstellen konnte warum ausgerechnet der "unscheinbare Nachbar" zu dieser Tat fähig war. Der Täter wirkt auf dem Foto halt sehr "adrett", man würde einer solchen Person nie diese Tat vom äußeren Erscheinungsbild erst einmal zutrauen.
Zudem ist im Artikel ein Luftbild angeführt aus dem man die geographische Entfernung zwischen Tatort (Wohnhaus der Opfer) und dem Wohnhaus des Täters entnehmen kann.
http://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/fussball-huskys-hotel-mama-das-leben-von-thomas-n-nach-dem-blutbad-er-spazierte-jeden-tag-am-tatort-vorbei-id5033450.html
Ich stell es nicht hier hinein, überlasse es daher jedem Einzelnen selbst den Artikel anzuklicken oder auch nicht.
Der Ausdruck auf dem Bild bestätigt jedoch die bisherigen Aussagen der Mitbewohner aus Rupperswil, dass sich keiner vorstellen konnte warum ausgerechnet der "unscheinbare Nachbar" zu dieser Tat fähig war. Der Täter wirkt auf dem Foto halt sehr "adrett", man würde einer solchen Person nie diese Tat vom äußeren Erscheinungsbild erst einmal zutrauen.
Zudem ist im Artikel ein Luftbild angeführt aus dem man die geographische Entfernung zwischen Tatort (Wohnhaus der Opfer) und dem Wohnhaus des Täters entnehmen kann.
http://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/fussball-huskys-hotel-mama-das-leben-von-thomas-n-nach-dem-blutbad-er-spazierte-jeden-tag-am-tatort-vorbei-id5033450.html
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 14:0725.02.2016 um 20.40
@Mauberzaus
ja, wirklich merkwürdig das niemand etwas beobachtet hat, speziell nicht nach der Tat, an einem spätemittag Wochentag während Schulferien... aber wie gesagt, vielleicht hatte der Täter einfach nicht sehr weit um wieder daheim zu sein.
Ich kann mir übrigens gut auch nur einen Täter vorstellen (Psycho) der seine Macht- und Tötungsfantasien ausgelebt hat. Auch schon nur wegen den wenigen Spuren (inkl. evtl. Kommunikation danach zwischen mehreren Tätern). Bei entsprechender Bedrohung bzw. Messereinsatz kann einer nach dem anderen gefesselt worden sein. Die Tat war m.M. nach von Anfang an geplant und sämtliche Utensilien dabei.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das ich als Laie bereits viel näher dran war als sämtliche Experten die sich öffentlich geäußert haben gibt mir sehr zu denken (es waren auf jeden Fall mehrere Täter, es könnten Jugendliche sein, etwas ist aus dem Ruder gelaufen, Täter überfordert, etc.)
Dieselben Fachleute werden den Täter jetzt begutachten und über eine (lebenslange) Verwahrung entscheiden bzw. therapierbar oder nicht, zum jetzigen oder einem späteren Zeitpunkt. Wie unberechenbar, komplex und praktisch unmöglich die Einschätzung eines Menschen ist, haben mir die öffentlich geäusserten (falschen) Expertenmeinungen gezeigt, dass gibt mir sehr zu denken.
Auch wurde bereits geäussert, dass eine lebenslange Verwahrung in Betracht gezogen werden muss… Was gibt es da in Betracht zu ziehen… eine evtl. Therapierbarkeit zum jetzigen oder späteren Zeitpunkt? Selbst wenn dem so wäre, so einer darf unter keinen Umständen wieder frei kommen und es gibt noch mehr solcher Individuen die zur Zeit in Haft sitzen und sich über eine von Experten eingeschätzten Therapierbarkeit freuen dürfen. Das stimmt mich nicht gerade zuversichtlich und wurde in den letzten Jahren zu sehr auf Täter und Wiedereingliederung in die Gesellschaft fokussiert. Eine zweite Chance haben Täter mit gewissen Delikte einfach nicht verdient egal ob therapierbar oder nicht…
@Mauberzaus
ja, wirklich merkwürdig das niemand etwas beobachtet hat, speziell nicht nach der Tat, an einem spätemittag Wochentag während Schulferien... aber wie gesagt, vielleicht hatte der Täter einfach nicht sehr weit um wieder daheim zu sein.
Ich kann mir übrigens gut auch nur einen Täter vorstellen (Psycho) der seine Macht- und Tötungsfantasien ausgelebt hat. Auch schon nur wegen den wenigen Spuren (inkl. evtl. Kommunikation danach zwischen mehreren Tätern). Bei entsprechender Bedrohung bzw. Messereinsatz kann einer nach dem anderen gefesselt worden sein. Die Tat war m.M. nach von Anfang an geplant und sämtliche Utensilien dabei.
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Das ich als Laie bereits viel näher dran war als sämtliche Experten die sich öffentlich geäußert haben gibt mir sehr zu denken (es waren auf jeden Fall mehrere Täter, es könnten Jugendliche sein, etwas ist aus dem Ruder gelaufen, Täter überfordert, etc.)
Dieselben Fachleute werden den Täter jetzt begutachten und über eine (lebenslange) Verwahrung entscheiden bzw. therapierbar oder nicht, zum jetzigen oder einem späteren Zeitpunkt. Wie unberechenbar, komplex und praktisch unmöglich die Einschätzung eines Menschen ist, haben mir die öffentlich geäusserten (falschen) Expertenmeinungen gezeigt, dass gibt mir sehr zu denken.
Auch wurde bereits geäussert, dass eine lebenslange Verwahrung in Betracht gezogen werden muss… Was gibt es da in Betracht zu ziehen… eine evtl. Therapierbarkeit zum jetzigen oder späteren Zeitpunkt? Selbst wenn dem so wäre, so einer darf unter keinen Umständen wieder frei kommen und es gibt noch mehr solcher Individuen die zur Zeit in Haft sitzen und sich über eine von Experten eingeschätzten Therapierbarkeit freuen dürfen. Das stimmt mich nicht gerade zuversichtlich und wurde in den letzten Jahren zu sehr auf Täter und Wiedereingliederung in die Gesellschaft fokussiert. Eine zweite Chance haben Täter mit gewissen Delikte einfach nicht verdient egal ob therapierbar oder nicht…
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 14:51@Mirabelle
Sind Schweizer Foristen unter uns? Die gezeigte Pistole 08 besitzt doch schon Sammlerwert (zumindest in Deutschland), eine Straftat mit solch einer historischen Waffe zu begehen ist alles andere als clever. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass beim Tatverdächtigen eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde. Dann hätte er nichts mehr zu verlieren und kann lang gehegte, aber unterdrückte Phantasien realisieren.
Mirabelle schrieb:Das ich als Laie bereits viel näher dran war als sämtliche Experten die sich öffentlich geäußert haben gibt mir sehr zu denken (es waren auf jeden Fall mehrere Täter, es könnten Jugendliche sein, etwas ist aus dem Ruder gelaufen, Täter überfordert, etc.)Man weiß es nicht. Könnte auch gezielte Desinformation seitens der Polizei gewesen sein, um den oder die Täter in Sicherheit zu wiegen. Hat offenbar funktioniert , sonst hätte der dringend Tatverdächtige keinen gepackten Rucksack mit Utensilien für weitere Verbrechen im Haus gehabt.
Sind Schweizer Foristen unter uns? Die gezeigte Pistole 08 besitzt doch schon Sammlerwert (zumindest in Deutschland), eine Straftat mit solch einer historischen Waffe zu begehen ist alles andere als clever. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass beim Tatverdächtigen eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde. Dann hätte er nichts mehr zu verlieren und kann lang gehegte, aber unterdrückte Phantasien realisieren.
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 15:36@Egi
Die Luger ist tatsächlich relativ ungewöhnlich als Tatwaffe, da sehr alt. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass er diese vererbt bekommen hat, von wem auch immer, z.B. dem Grossvater oder dergleichen. Musste er sich keine Schusswaffe mehr besorgen, was auch aufwändig ist und potentiell gefährlich (Waffenschein organisieren etc.). Die Munition dafür ist jedenfalls einfach erhältlich, da sowohl die Polizei (P226) als auch das Militär (P220) Pistolen mit 9mm Parabellum benutzen und Offiziere ihre Dienstwafffe, die "Pistole 75", nach dem Dienst übernehmen dürfen und im Gegensatz zum Sturmgewehr auch ohne Schiessnachweis.
Im Militär, wenn er überhaupt Dienst geleistet hat, wurde er damit aber eher nicht ausgestattet ;)
Die Luger ist tatsächlich relativ ungewöhnlich als Tatwaffe, da sehr alt. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass er diese vererbt bekommen hat, von wem auch immer, z.B. dem Grossvater oder dergleichen. Musste er sich keine Schusswaffe mehr besorgen, was auch aufwändig ist und potentiell gefährlich (Waffenschein organisieren etc.). Die Munition dafür ist jedenfalls einfach erhältlich, da sowohl die Polizei (P226) als auch das Militär (P220) Pistolen mit 9mm Parabellum benutzen und Offiziere ihre Dienstwafffe, die "Pistole 75", nach dem Dienst übernehmen dürfen und im Gegensatz zum Sturmgewehr auch ohne Schiessnachweis.
Im Militär, wenn er überhaupt Dienst geleistet hat, wurde er damit aber eher nicht ausgestattet ;)
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 15:49Mirabelle schrieb:Dieselben Fachleute werden den Täter jetzt begutachten und über eine (lebenslange) Verwahrung entscheiden bzw. therapierbar oder nicht, zum jetzigen oder einem späteren Zeitpunkt. Wie unberechenbar, komplex und praktisch unmöglich die Einschätzung eines Menschen ist, haben mir die öffentlich geäusserten (falschen) Expertenmeinungen gezeigt, dass gibt mir sehr zu denken.Einer dieser Experten ist mir in Erinnerung geblieben, er hatte mehr oder weniger ausgeschlossen, daß es sich um einen Einzeltäter handeln könnte. Nun schwadroniert er weiter über die Psyche des Täters, ohne zu erwähnen, daß er völlig falsch lag.
Vorher hätte ich mir einreden lassen, daß es sich um gezielte Desinfo handelt, wie @Egi zur Vermutung stellte.
Daß er nun aber weiter in den Medien "expertelt", ist meiner Meinung nach ziemlich unnötig.
Ansonsten ist es ein Unterschied, ob so ein Experte seine Einschätzungen anhand jener Informationen trifft, die er aus den Zeitungen hat oder ob er über Wochen oder Monate den Täter persönlich trifft/befragt.
Aber prinzipiell bin ich deiner Meinung:
Mirabelle schrieb:Eine zweite Chance haben Täter mit gewissen Delikte einfach nicht verdient egal ob therapierbar oder nicht…
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 15:49Ja, vielleicht hat er die Waffe geerbt. Vielleicht hat er sie noch nicht mal geladen - er hat sie wohl allein zum Drohen und gefügig machen seiner Opfer verwendet.
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 15:49Mirabelle schrieb:Das stimmt mich nicht gerade zuversichtlich und wurde in den letzten Jahren zu sehr auf Täter und Wiedereingliederung in die Gesellschaft fokussiert. Eine zweite Chance haben Täter mit gewissen Delikte einfach nicht verdient egal ob therapierbar oder nicht…das ist auch meine Meinung, diese habe ich ein paar Worten mehr, bereits mal geschrieben oder versucht zu erklären gehabt....trotz allen Profilern und Bemühungen solche Taten eventuell in Zukunft verhindern zu können / wollen, ich persönlich denke, das ist nicht möglich! Es wird immer wieder solche Verbrecher geben, aufgrund verschiedener Sachen die zusammenspielen, jeder Mensch ist ein Individuum, die Frage woher bin ich, wohin gehen wir, Liebesdinge , das ist alles für jeden zwar das gleiche Thema, jeder erlebt es aber nur mit sich selbst.
Ich denke es sind einfach zu viele diverse Dinge die da mitspielen ob ein Mensch so oder so funktioniert, das man das leider nicht therapieren oder x- was kann, natürlich je nach Fall wie Du schriebst oben. Sicher gibt es Täter die sich therapieren lassen können, aber eben nicht alle. Je nach Veranlagung, Charakter, Familienerlebnisse, etc. und seines ganzes bisherigen Lebens eines Menschen, der zum Täter wird.
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 15:51Die Waffe hat mindestens 70 Jahre auf dem Buckel, vermutlich sogar noch mehr. Wenn es nicht um einen so überaus brutalen Vierfachmord gehen würde, könnte man das beinahe als skurriles Täterverhalten bezeichnen.
Bereits 1900 führte die Schweizer Armee diese Parabellumpistole als Pistole Mod. 1900 ein. Alle Schweizer Parabellum-Ordonnanzpistolen hatten eine Handballensicherung und 120-mm-Läufe. Die Modelle 1900 (bis Waffennummer 5100) und 1900/06 (bis Waffennummer 15215) wurden bei DWM Berlin gefertigt. Zwischen 1918 und 1933 stellte die Waffenfabrik Bern eine Serie dieser Pistolen her (Waffennummer 15216–33089); diese Waffen entsprachen weitgehend dem Mod. 1900/06 und waren mit „Waffenfabrik Bern“ beschriftet. Eine weiter vereinfachte Variante, das Modell 1906/29, wurde zwischen 1933 und 1946 am selben Ort in Bern hergestellt (Waffennummer 50001–77941). Es ist am vorn nicht mehr geschweiften Griff sowie der längeren Handballensicherung und den nicht geriffelten Gelenkköpfen erkennbar. Alle Modelle wurden auch für den zivilen Markt hergestellt.
Wikipedia: Pistole 08
Bereits 1900 führte die Schweizer Armee diese Parabellumpistole als Pistole Mod. 1900 ein. Alle Schweizer Parabellum-Ordonnanzpistolen hatten eine Handballensicherung und 120-mm-Läufe. Die Modelle 1900 (bis Waffennummer 5100) und 1900/06 (bis Waffennummer 15215) wurden bei DWM Berlin gefertigt. Zwischen 1918 und 1933 stellte die Waffenfabrik Bern eine Serie dieser Pistolen her (Waffennummer 15216–33089); diese Waffen entsprachen weitgehend dem Mod. 1900/06 und waren mit „Waffenfabrik Bern“ beschriftet. Eine weiter vereinfachte Variante, das Modell 1906/29, wurde zwischen 1933 und 1946 am selben Ort in Bern hergestellt (Waffennummer 50001–77941). Es ist am vorn nicht mehr geschweiften Griff sowie der längeren Handballensicherung und den nicht geriffelten Gelenkköpfen erkennbar. Alle Modelle wurden auch für den zivilen Markt hergestellt.
Wikipedia: Pistole 08
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 16:10Silbersee schrieb:Ich denke es sind einfach zu viele diverse Dinge die da mitspielen ob ein Mensch so oder so funktioniert, das man das leider nicht therapieren oder x- was kann, natürlich je nach Fall wie Du schriebst oben. Sicher gibt es Täter die sich therapieren lassen können, aber eben nicht alle. Je nach Veranlagung, Charakter, Familienerlebnisse, etc. und seines ganzes bisherigen Lebens eines Menschen, der zum Täter wird.Dazu passt ganz gut dieser Fall:
Wie sich die Psychiater beim Doppel-Mörder irrten
http://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/wie-sich-die-psychiater-beim-doppel-moerder-irrten-129752332 (Archiv-Version vom 23.11.2015)
Ich werd sowieso nie verstehen, warum Doppelmörder nach 20 Jahren rausdürfen...
Im Fall von Rupperswil fällt mir nichts ein, was überhaupt den Gedanken, diesen Mann jemals wieder freizulassen, rechtfertigen könnte.
Er hat ja nicht nur vier Leben beendet sondern viel mehr Leid in die Welt gebracht.
Großeltern wurden ihre Tochter und ihre Enkeln genommen, dem Vater seine Kinder, dem Lebensgefährten seine Freundin und Kinder, die er liebgewonnen hatte. Die Eltern und Verwandten von Simona, seine eigene Mutter, seine Hunde ... Und das ist sicher nicht alles, was er an Leid verursacht hat.
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 16:15@Lambach, danke für den link, und ja : ich verstehe das eben auch nicht!
aber die Zeit läuft und es folgen wiederum neue Begutachter mit ihren Erfahrungen, die meinen ach das geht doch, der war jetzt 20 Jahre tip top im Gefängnis und fallen dann darauf rein.
Der Fall: Als eine Therapeuthin einen Mörder im Tagesausgang, da er sich gut führte begleitete, er sich dann auf einer Raststätte ein Messer kaufte, sie lässt dies noch zu? sie war dann tot nachher!!!
ist noch nicht so lange her......
aber die Zeit läuft und es folgen wiederum neue Begutachter mit ihren Erfahrungen, die meinen ach das geht doch, der war jetzt 20 Jahre tip top im Gefängnis und fallen dann darauf rein.
Der Fall: Als eine Therapeuthin einen Mörder im Tagesausgang, da er sich gut führte begleitete, er sich dann auf einer Raststätte ein Messer kaufte, sie lässt dies noch zu? sie war dann tot nachher!!!
ist noch nicht so lange her......
Morde von Rupperswil
16.05.2016 um 18:49Die Tat ist einfach unfassbar. Der Taeter scheint keinerlei Gewissen oder Mitgefuehl zu besitzen. Mir ist gleich ein Film in Erinnerungen gekommen als ich ueber den Tatablauf gelesen habe. Funny Games heisst er (die Original Oesterreichische Version). Dieser Film ist nur schwer ertragbar aber so aehnlich kaltbluetig und verroht stelle ich mir den Ablauf der Tat vor. Wer schon Uhrwerk Orange nicht anschauen kann (meine Ex musste bei dem Film heulen und ich musste umschalten) der sollte Funny Games aber lieber nicht anschauen.
Morde von Rupperswil
17.05.2016 um 04:20Funny Games ist sehr beeindruckend, denn er zeigt sehr gut, wie banal das "Böse" eigentlich sein kann. Du hast Recht, eine sehr gute Parallele zu diesem Fall hier.
Morde von Rupperswil
17.05.2016 um 13:09Ist jetzt zwar ein bißchen off-topic, aber ich finde Funny Games taugt nicht wirklich als Beispiel. Bei den Tätern sowie Opfern in Funny Games handelt es sich ganz klar um Kunstfiguren, die es so im wirklichen Leben einfach nicht gibt. Funny Games ist an Künstlichkeit kaum zu überbieten. Michael Haneke ging es darum zu zeigen dass Gewalt in seinen Augen unkonsumierbar, das Fernsehen ganz schlimm und er selber viel klüger ist als das in seinen Augen vertrottelte Publikum dass sich an Gewaltfilmen aufgeilt. Ob ihm das gelungen ist mag jeder selber beurteilen.
Der Täter von Rupperswil hatte Gründe warum er so vorgegangen ist, ich denke der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten gehörte nicht dazu, aber vielleicht widerlegen mich die weiteren Ermittlungsergebnisse ja.
Ein besseres Beispiel für einen Täter für den das Töten etwas völlig banales zu sein scheint sieht man im Film Henry: Portraif of a Serial Killer. Die Motivation die dem Täter in diesem Film zugrunde liegt basiert auf den Gewaltphantasien des Serienmörders Henry Lee Lucas.
Der Täter von Rupperswil hatte Gründe warum er so vorgegangen ist, ich denke der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten gehörte nicht dazu, aber vielleicht widerlegen mich die weiteren Ermittlungsergebnisse ja.
Ein besseres Beispiel für einen Täter für den das Töten etwas völlig banales zu sein scheint sieht man im Film Henry: Portraif of a Serial Killer. Die Motivation die dem Täter in diesem Film zugrunde liegt basiert auf den Gewaltphantasien des Serienmörders Henry Lee Lucas.
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