Vermisste Familie aus Drage

CappucinoTante schrieb:Vielleicht hat er aber auch gesagt das es ihrem Vater schlecht geht, als er ihn um 19.33 Uhr zurück gerufen hat.
Muss ja nicht Hope die Ausrede gewesen sein um noch so spät aufzubrechen.

Aber dann wäre man ja nicht Richtung Mühlenteich/Hope gefahren. Dann hätte man ja Richtung Wohnort des Vaters fahren müssen. Sylvia kommt ja aus Richtung Gadebusch. Vielleicht wohnten ihre Eltern ja noch dort.

Zudem würde das keine Erklärung geben, weshalb er zuvor behauptet hatte, dass es Miri schlechter ginge.

@Robin76
Das stimmt schon, gut möglich dass sie stinksauer war. Aber sie war dann nunmal zuhause, und was hätte sie machen sollen? Wütend zurück zur Arbeit fahren wäre eine Möglichkeit gewesen, aber gebracht hätte das auch nichts bzw sogar irgendwelche Ehekonflikte nach außen getragen, und gemacht hat sie das jedenfalls nicht. Und bis zum Abend war genug Zeit, um wieder runterzukommen, vll. hat er auch das einkalkuliert.

Übrigens würde so ein Ablauf m.E. auch seine Nichterreichbarkeit einigermaßen erklären, weil er dadurch zumindest zu keinen weiteren expliziten Lügen mehr gezwungen war. Wahrscheinlich saß er aber auf Kohlen, ob und wann sie früher kommt.

Corydalis schrieb:Übrigens würde so ein Ablauf m.E. auch seine Nichterreichbarkeit einigermaßen erklären, weil er dadurch zumindest zu keinen weiteren expliziten Lügen mehr gezwungen war. Wahrscheinlich saß er aber auf Kohen, ob und wann sie früher kommt.

Ich bin mir gar nicht so sicher, dass er davon ausgegangen ist, dass sie nicht sofort weg könnte. Er hatte meiner Meinung nach irgendein Problem und wollte das sofort und auf der Stelle mit ihr ausdiskutieren mit dem Ziel, einen bestimmten Plan zu dieser Zeit durchzuziehen.

Das kann auch sein. Aber er wusste nicht, wann sie dann wirklich aufbricht und hat sich auch nicht mehr darum gekümmert (kein Nachhaken) bzw war nicht mal mehr für sie erreichbar. Das spricht für mich dafür, dass es ihm auf den genauen Zeitpunkt der vorgezogenen Rückkehr nicht wesentlich ankam.

Corydalis schrieb:as kann auch sein. Aber er wusste nicht, wann sie dann wirklich aufbricht und hat sich auch nicht mehr darum gekümmert (kein Nachhaken) bzw war nicht mal mehr für sie erreichbar. Das spricht für mich dafür, dass es ihm auf den genauen Zeitpunkt der vorgezogenen Rückkehr nicht wesentlich ankam.

Ja, stimmt. Aber dann müsste er ja brav zu Hause gesessen haben, um bei ihrer Rückkehr auch anwesend zu sein. Ich frage mich sowieso, ob der tatsächliche Inhalt der SMS auch wirklich bekannt war, denn Sylvia nahm ja trotz dem angeblichen schlechteren Gesundheitszustand ihrer Tochter in Kauf, auf die Aushilfe zu warten.

Aber vielleicht war die SMS auch in einem ähnlichen Wortlaut wie: Miri geht es schlechter, fahre mit ihr zum Arzt. Wenn es bei Dir möglich ist, komme bitte nach oder ähnlich.

Auch so etwas ist möglich. Ich denke, er musste sie erstmal nach Hause kriegen, und der Rest würde sich schon ergeben ...

Der tatsächliche Inhalt der SMS KÖNNTE der Polizei bekannt sein, wenn es wirklich eine SMS war und das Wort nicht ungenau für whatsappNachricht steht. Whatsapp kann m. W. nur ausgelesen werden, dh die Polizei bräuchte die Handys, die aber weg sind. Echte SMS wurden/werden vom Provider aus technischen Gründen gespeichert, weil es hier angeblich (noch) nicht machbar ist, die Daten (wer wann wohin) vom Inhalt zu trennen. 2015 waren die Vorschriften über die Vorratsdatenspeicherung vom Bundesverfassungsgericht gekippt. An was die Polizei damals auf welcher Grundlage überhaupt rankommen konnte, hab ich noch nicht recht rausgefunden. Es spielt mE aber für Eingriffsbefugnisse etc auch eine erhebliche Rolle,dass es Ende Juli Anfang August 2015 für die Polizei nicht allein um Strafverfolgung (Verbrechensaufklärung), sondern auch um Gefahrenabwehr ging (Auffinden der möglicherweise noch lebenden SS und MiS, die sich u.U. in einer bedrohlichen Lage befanden). Also gut möglich, das sie den Inhalt haben, wir aber leider nicht.

Die sogenannte "späte" Variante macht für mich keinen Sinn. Was hat Mutter /Tochter denn in der Zwischenzeit gemacht? Wenn die Mutter zuhause war, dann hätte sie ja ans Telefon gehen können, als der Stiefvater anrief.

Ich denke, dass sich alles bis 19:33 abgespielt hat und die beiden da schon längst tot waren. Sein Zeitfenster war vollkommen ausreichend dafür.

Die "Zwischenzeit" war von ca. 16:50 bis ca. 19:40, also ca. drei Stunden für zB über die Situation diskutieren (AlarmSMS aber Tochter munter), etwas Ausruhen, Abendessen, Spülmaschine einräumen ... Dass sie um 19:04 nicht ans Telefon sind, heißt nicht, dass sie nicht da waren.

Aber natürlich kann man das so oder so sehen, wie so vieles an diesem Fall.

Winchester83 schrieb:Die sogenannte "späte" Variante macht für mich keinen Sinn. Was hat Mutter /Tochter denn in der Zwischenzeit gemacht? Wenn die Mutter zuhause war, dann hätte sie ja ans Telefon gehen können, als der Stiefvater anrief.

Ich denke, dass sich alles bis 19:33 abgespielt hat und die beiden da schon längst tot waren. Sein Zeitfenster war vollkommen ausreichend dafür.

Es rief kein Stiefvater an. Es rief der Vater von Sylvia an. Der rief um 19.04 an, wo niemand ans Telefon ging und rief entweder 19.33 nochmals an, bzw. Marco rief ihn da zurück.

Du glaubst, dass um 19.33 beide schon tot waren. Zu dieser Meinung tendiere ich auch, wobei man nicht ausschließen kann, dass die Familie da erst losgefaren ist. Wo glaubst du denn, dass er sie ermordet hat?

Robin76 schrieb:21.00 Uhr hat sich sein Handy aus dem heimischen Netz ausgeloggt. Könnte das bedeuten, dass nur der Akku zu diesem Zeitpunkt leer war oder müsste er es persönlich abschalten?

Die Netzausbuchung von MS' Handy müsste bei der "späten Variante" wohl mit "Handy zuhause, Akku leer" erklärt werden. Ob das technisch so ist, weiß ich nicht sicher. Oder er hat das Handy unterwegs dabei gehabt und ausgeschaltet (mit "Funknetz" könnte auch das mobile Netz gemeint sein), dann müsste der Polizei die letzte Funkzelle eigentlich bekannt sein. Dazu gibt es null Informationen, daher eher erstgenannte Erklärung (wobei auch möglich ist, dass die entsprechende Info nicht rausgegeben wurde, was aber im Hinblick auf Öffentlichkeitsfahndung eher ungeschickt wäre).

Das Nichtmitnehmen des Handys hätte für ihn den Vorteil gehabt, dass die Polizei diesbezüglich keinen Hinweis auf eine Fahrt Richtung Buchholz erlangt hätte. Und, makaberes Argument, er brauchte kein geladenes Handy mehr.

CappucinoTante schrieb:Was mich immer noch wundert, das es außer die eine Zeugin wohl keine weiterem zeugen gab, obwohl immer ausdrücklich erwähnt wird, wir beliebe und belebt der See ist.

Was mich an die späte Variante glauben lässt.
Und...

Robin76 schrieb:Ganz so stark besucht kann der See also doch nicht gewesen sein.

Eben. Ich kann mich erinnern dass es zum Publikumsaufkommen am Teich auch gegenteilige Aussagen gab.

Corydalis schrieb:Dass der See nicht mehr gut besucht war, würde auch wieder zur späten Variante passen.

Yup !

MR________X schrieb:Dass der See nicht mehr gut besucht war, würde auch wieder zur späten Variante passen.
Yup !

Das würde ich jetzt nicht generell so sagen. Für mich ist 18.00 Uhr eine Zeit, bei der viele Menschen erst von der Arbeit nach Hause kommen, Abendessen und dann erst später ihre Freizeitaktivitäten durchführen. Deshalb könnte es auch genau gegenteilig sein. Marco wusste z.B., dass um diese Zeit nicht viel los sei.

Dazu noch der letzte Schultag. Mutter und Kinder warten ab bis der Vater nach Hause kommt, um ihm stolz oder weniger stolz das Zeugnis zu zeigen. Viele Familien werden an diesem Tag sogar ihre Reisevorbereitungen treffen und und und

Man müsste Feldversuche machen, mehrfache Testbesuche bei vergleichbarem Wetter am Werktag zu unterschiedlichen Zeiten. Aber für mich ist der Mühlenteich viel zu weit weg.

Von meiner hiesigen Naherholungserfahrung her würde ich sagen, dass die Besucherfrequenz gegen 20 Uhr anfängt, deutlich abzunehmen, weil dann viele lieber vor dem Fernseher oder auf der Terrasse sitzen wollen. Andererseits ist für Angler gerade die Dämmerung interessant, und Ende Juli sind alle gängigen Fischarten ohne Schonzeit. Aber Angler haben sich ja offenbar auch nicht gemeldet.

Corydalis schrieb:Man müsste Feldversuche machen, mehrfache Testbesuche bei vergleichbarem Wetter am Werktag zu unterschiedlichen Zeiten. Aber für mich ist der Mühlenteich viel zu weit weg.

Das wäre interessant. Vielleicht wohnt ja jemand in der Gegend und möchte das gerne mal abchecken. Aber die Sommerferien haben in Niedersachsen ja bereits am 28.6. begonnen, ansonsten hätte man den Check am 27.06.2018 durchführen können. :) :) :)

Es ist auch keine Frage, viel mehr Zeit wäre ihm auf jeden Fall nach 19.33 geblieben.

Hier ist nochmal ein kurzes Video. Gibt aber nichts neues.
https://www.sat1regional.de/sylvia-und-miriam-schulze-aus-drage-seit-drei-jahren-vermisst/

Ich meine mich zu erinnern gelesen zu haben, "die Handys gingen nacheinander vom Netz". Gibt es wirklich keine feste Zeitaussage über das Ausloggen des Handy von S.S ? Allein diese Uhrzeit könnte einiges erklären.

@MATULINE

Danke für den aktuellen Videolink. KHK Krüger deutet einen hefitgen Konflikt zwischen Vater und Mutter an welcher schlussendlich sehr heftig enden musste, weil M.S keinen Ausweg sah. Ausserdem bittet er mögliche vertrauenswürdige enge Freunde von M.S sich vielleicht doch bei der Polizei zu melden, weil diese sich vielleicht damals nicht trauten. Auch in dieser Nachbetrachtung spielt der Teich eine grössere Rolle. Krüger stellt nochmal die ungewöhnliche Spurenlage am Teich dar. Das Unverständniss warum die Spuren von Mutter und Kind dort endeten. Das waren harte Indizien für die Polizei dort intensiv zu suchen.

@Enterprise1701
Er hat auf jedenfalls mehr gesagt als Herr Düker.
Und es wurde auch deutlich gemacht das der See und drum rum alles gründlich abgesucht wurde.

3 Jahre ist der Fall jetzt alt.
UNGLAUBLICH !!!!
Keine Spuren, keine (bis auf 1) Zeugen, niemand der einen Anhaltspunkt geben kann was -auch nur in etwa- geschehen sein kann, keine Bekannten/Angehörigen die eine Idee zu einer Spur haben - nichts.
Hr. Schulze war doch kein Profi Killer der einen spurenlosen, perfekten Doppelmord begangen hat.
Irgendwas muss übersehen worden sein...

Ich habe mich nun auch mal in diesen seltsamen Fall eingelesen.

Irgendetwas sonderlich erhellendes kann ich leider nicht beisteuern, aber ich habe mir trotzdem ein paar Gedanken gemacht:

Ich persönlich glaube nicht, dass M.S ein perfektes Verbrechen begangen hat.
Ich glaube eher, dass die Leichen von Mi.S und S.S noch nicht gefunden worden sind, weil es ja eigentlich so gut wie gar keine Anhaltspunkte gibt, wo man suchen soll.

Vielleicht stimmt auch einfach der Radius nicht, in dem bisher gesucht worden ist.

Weiss irgendjemand vielleicht, wie viele Liter Sprit in die Tanks der Autos, von der Famile gingen, und wie weit man mit einer relativ gut gefüllten Tankfüllung kommen würde? Vielleicht könnte man daraus dann so ja berechnen, wie weit die Autos vom Wohnhaus in Drage maximal wegkommen würden, und dann die Strecke halbieren, da die Autos ja nach Drage irgendwie zurückkommen mussten... Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.

Vielleicht könnte das auch die Benutzung der Fahrräder zum Zeitpunkt des Suizids von M.S erklärten.

Zum Tathergang denke ich, dass sich der Gipfel der Streitigkeiten bei der Rückkehr von S.S nach Hause zugetragen haben wird, wobei ich nicht sicher bin, ob S.S ihren Kollegen gegenüber die Wahrheit gesagt hat, bezüglich des Inhaltes der SMS . Ein angeblich krankes Familienmitglied kann in vielen Fällen auch ein guter Vorwand sein.

Vielleicht hatte die Famile ja wirklich finanzielle Probleme, von daher wollte man sich bezüglich Mi. S Reiterferien nicht festlegen.

Es wäre eventuell auch eine Erklärung für das plötzliche Aufsuchen von Hope, vielleicht erhoffte sich S.S Hilfe von ihrer älteren Tochter. Das es ein normaler Besuch war, glaube ich eher nicht, dazu wirkte mir das Verhältnis von Hope und S.S zu angespannt. Vielleicht kam es auf der Fahrt dorthin zu Streitigkeiten zwischen M.S und S.S, falls das Szenario am Seppenser Mühlenteich so stattgefunden hat vermute ich, dass der in der Famile köchelnde Streit dort dann nochmal hochkochte, und M.S in irgend einer Weise drauf reagiert haben könnte, vielleicht auch heftiger. Wie er konkret getötet haben könnte vermag ich nicht zu sagen, und auch nicht wo genau.

Bei solchen augenscheinlich perfekten Morden denke ich immer ein ein vergiften oder ersticken der Opfer.

Er könnte ja, rein theoretisch auch Kissen in einem Auto gehabt haben. Vielleicht war am Teich das Knallen einer Autotür zu hören. Aber wie gesagt, alles nur unter grossem Vorbehalt.