Benandante schrieb:Hebt doch mal die Pflastersteine in der Einfahrt an oder geht mit dem Bodenradar drüber...
Ein Gedanke, der in dieser konkreten Form, meines Wissens nach in der Vergangenheit hier noch nicht besprochen wurde.
Lassen wir einfach mal die Leichenspürhunde außen vor und betrachten das Ganze aus baupraktischem Sichtwinkel.
Problem Nummer 1
Sandfuge
Ist die gepflasterte Fläche mit Sandfugen erstellt worden ?
In eine aufgebrochene und wieder verschlossene Fläche, müsste dann erst wieder die neue Fugenstruktur eingekehrt werden. Wobei es ein Ding der Unmöglichkeit ist, dieser neuen Fugenstruktur das gleiche optische Erscheinungsbild zu verleihen, wie es die bereits vorhandene Struktur an dem jahrelang liegenden Pflasterbelag aufweist, den man nicht aufbricht.( Hierbei gehe ich davon aus, dass die Pflasterung beim Bau des Hauses erstellt wurde und +/- 10 Jahre an Ort und Stelle liegt.)
Es müsste geraume Zeit vergehen, bevor sich das optische Erscheinungsbild der Fugenstruktur soweit wieder angeglichen hat, dass es einem nicht schon beim ersten Blick auffällt.
Problem Nummer 2
Untergrund der erneuten Pflasterung
Durch den Eingriff, mit dem Versenken des Fasses im Erdreich schafft man sich einen "Problemuntergrund" für das erneute Verlegen von Pflastersteinen, unabhängig davon ob man diese verfugt oder nicht verfugt. Das Material des Fasses (Kunststoff) ist wasserundurchlässig. Im Bereich des Deckels und der Seitenwände kommt es deshalb unweigerlich zur Bildung von Staunässe, welche die Tragfähigkeit des Untergrundes nachhaltig negativ beeinflusst.
Des weiteren wäre es sehr aufwändig den Untergrund um das Fass herum wieder vernünftig zu verdichten, um einen tragfähigen Untergrund für die erneute Pflasterung zu bekommen. Tragfähig bedeutet im Zusammenhang mit einer Pflasterung folgendes:
Der Boden muss so homogen verdichtet werden, dass es nicht im Nachgang der Arbeiten zu einer "Setzbewegung" im Erdreich kommt. Dabei reicht eine Setzbewegung von 0,5 cm bis 1 cm schon aus, um eine sofort auffällige strukturelle Setzung bei der neu verlegten Fläche auszulösen.( Das neu verlegte Pflaster läge dann im Laufe von 2 bis 3 Wochen, nach Abschluss der Setzbewegung um 1 bis 2 cm tiefer als der restliche Belag.)
Um den Boden um das versenkte Fass herum, einigermaßen fachmännisch verdichten zu können, brauche ich aber viel Arbeitsraum. Der Aushub am Beginn müsste also dementsprechend ungleich größer sein, als der Raum den ich zum eigentlichen Versenken des Fasses benötige.
Das sind schon mal 2 ganz dicke Probleme. Wobei das Problem der neuen Fugenstruktur meiner Meinung nach ein absolutes Ausschlusskriterium wäre.
Im Anschluss gibt es noch mehrere kleine Probleme, die gelöst werden müssten.
Aushub und Einbringung des Fasses, wären auch bei schlechten Lichtbedingungen möglich. Das eigentliche Verlegen des Pflasters erfordert aber volles Tageslicht, oder wenn man es nach Einbruch der Dunkelheit durchführt, eine starke Lichtquelle um akkurat und sauber pflastern zu können.
Die gesamten Arbeiten sind auch nicht in wenigen Stunden zu bewerkstelligen. Vielmehr sitzt man da mit Aushub...Einbringen des Fasses..Verdichten des Untergrundes...Pflasterverlegung mehrere Tage mit mehreren Arbeitsstunden als einziger Mann dran.
Man müsste die gesamten Arbeiten vor der eigenen Familie, der man keine plausible Erklärung für das Einbringen eines Fasses unter eine gepflasterte Fläche liefern könnte und den Nachbarn verbergen. Und das auf einem Grundstück, dass meiner Erinnerung nach auf den Bildern in der Zeitung ohne nennenswerten Bewuchs (Bäume, Buschwerk, Hecken) erschien.
Und ich habe noch Aushub den ich entsorgen muss. (Volumen im Erdreich, dass nach Abschluss der Arbeiten vom Fass eingenommen wird)
Allgemein kann man noch anführen, dass Pflasterungen kaum "heimwerkermäßig" mit einem optisch korrekten Erscheinungsbild zu bewältigen sind. Da eine neue Pflasterung auf dem eigenen Grundstück erst nach Jahrzehnten ansteht, kann man als heimwerkende Person in diesem Bereich keine Erfahrungswerte oder Arbeitsroutine erwerben.
Aus oben genannten Gründen halte ich ein Verstecken der Leichen, in der angedachten Form unter der Pflasterung nicht für absolut ausgeschlossen. Ich halte sie aber für unwahrscheinlich.