@neugierchen Das ist natürlich alles Spekulation. Aber aus männlicher Perspektive wäre die Motivation, glaube ich, eine andere. Vorausgesetzt einmal, die Vermutung träfe zu, dass er nachträglich erfahren habe, dass Miriam nicht seine Tochter gewesen wäre, dürfte dies eine ungeheure Wut und Verzweiflung in ihm ausgelöst haben, da er in diesem Fall zum einen tief enttäuscht gewesen sein dürfte, von seiner Frau über Jahre hinweg belogen worden zu sein und zum anderen von der existenziellen Freude, Vater zu sein, abgeschnitten worden wäre. Stattdessen würde er sich mit der Situation konfrontiert sehen, dass sein bisheriges Leben auf einer Lüge aufgebaut gewesen wäre und so nicht mehr weitergeführt werden könne, er aber trotzdem verpflichtet wäre, bis zur Volljährigkeit bzw. bis zum Abschluss einer ersten oder zweiten Berufsausbildung der (Nicht-) Tochter Unterhalt zu zahlen. Das geliebte Haus, der Lebensmittelpunkt der Familie, für das man sich abrackerte, wäre bei einer Trennung auch weg gewesen. Eine solche schockierende Erkenntnis kann in einem entsprechend disponierten Mann den Wunsch entstehen lassen, alles auszulöschen, auszuradieren. Was er zuvor geliebt hätte, Frau und Tochter, würde nur noch Schmerz und Hass in ihm auslösen. Das wäre eine plausible Motivation, nicht mehr weiterleben zu wollen und nach dem Motto: "Wenn ich gehen muss, dann geht ihr mit!" vorher "reinen Tisch" zu machen... Ob er nach dem Tod mit der Frau, die ihm Hörner aufgesetzt hätte, und dem vermeintlichen "Kuckuckskind" vereint wäre, dürfte ihn dabei weniger interessiert haben.
Ist nur Spekulation, könnte aber als Erklärung dienen, warum er das getan haben könnte.