Vermisste Familie aus Drage
13.08.2019 um 06:24
Podcast Teil 4
DER MÜHLENTEICH::::::GEDANKENKARUSSEL
Der Mühlenteich, liegt in einem lichten Waldgebiet, in der Nähe von Holm-Seppensen. Er ist ca. 45 Autominuten von Drage entfernt. 3 bis 4 Häuser, stehen vereinzelt am See. Das Ufer, wird von Laubbäumen gesäumt, unterbrochen von kleineren Lichtungen, auf denen Angler und Erholungssuchende zugange sind. Auf der Mitte des Sees, befindet sich eine kleine längliche Insel, mit hohen Bäumen.
Offiziell handelt es sich um ein Angelgewässer. Jedoch halten sich in der Mehrzahl Spaziergänger, Hundehalter und Reiter, die ihre Freizeit am See verbringen, dort auf. Am See herrscht reges Treiben. Angler bauen ihre Zelte auf. Spaziergänger und Hundehalter, umrunden den See, oder lassen sich auf einer der zahlreichen Sitzbänke nieder.
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Die eigens eingerichtete "Soko Schulze" (25 Ermittler), geht der These nach, dass Marco Schulze zuerst Frau und Tochter tötete und sich danach das Leben nahm.
Der Drager Elbdeich und das Deichvorland, wurden wiederholt auf ca. 3 km Länge, von Hundertschaften der Polizei erfolglos durchkämmt.
Die Ermittler entscheiden sich für eine Thematisierung des Falles in Aktenzeichen Xy, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen.
Die Ausstrahlung der Sendung generiert einen wichtigen Hinweis. Eine Zeugin meldet sich und berichtet von einer Familie, die sie am 22.Juli am Mühlenteich gesehen habe. Sie wären streitend, auf einem Waldweg am Ufer des Sees entlang gegangen. Dabei sei mehrfach der Spitzname der älteren Tochter, Sabine (Bine) gefallen.
Nachdem sich die Familie aus dem Sichtfeld der Zeugin entfernt hatte, hörte sie noch laute Stimmen und Gesprächsfetzen......"Spinnst du, was soll das ?" ruft eine Frauenstimme......Gefolgt von einer Mädchenstimme......"Nein Papa, lass das"......Nach einem Moment der Stille, hörte sie noch Geräusche, die wie zerplatzende Luftballons oder zuschlagende Autotüren klingen.
Der Spitzname, der älteren Tochter lautet "Bine".
Diese Aussage, macht Sabine Z. stutzig. Denn am See wurde er von der Frau verwendet......Sinngemäß...…"Was wollen wir denn hier jetzt spazieren gehen, wir wollten doch zu "Bine". Sie gibt zu bedenken, dass der Spitzname hauptsächlich von Marco Schulze gebraucht wurde.
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Die Zeugin, hatte unmittelbar nach dem Verschwinden, bereits einen anonymen Hinweis an die Polizei gegeben, der aber als zu vage eingestuft wurde, um ihm ernsthaft nachzugehen. Als sie sich nach der Sendung Aktenzeichen Xy erneut meldet, kann sie von den Ermittlern kontaktiert werden. Ab diesem Zeitpunkt, wird dem Hinweis ernsthaft nachgegangen.
Nach dem Leichenfund in der Elbe, haben die Ermittler nunmehr eine erste "heiße Spur".
Bereits einen Tag später, lassen die Ermittler Mantrailerteams am Mühlenteich aufmarschieren.
Ergebnis:
Die Hunde finden Spuren der Familie Schulze am See.
Auffällig dabei ist:
Die Spuren von Silvia und Miriam Schulze, lassen sich nur auf einem Drittel der Strecke nachweisen. Die Spuren von Marco Schulze hingegen, führen in Gänze um den See herum.
Nun wird der See und die umliegende Umgebung sorgfältig abgesucht. Der betriebene technische Aufwand ist immens. Ein Sonarboot scannt den Grund des Mühlenteiches ( 4 hektar ). Gefunden werden dabei 17 auffällige Stellen, die im Nachgang von Polizeitauchern genauestens untersucht werden.
Nach 4 Tagen, wird die Suche nach Überprüfung aller denkbaren Ablageoptionen, ergebnislos beendet.
Eine weitere Option hätte darin bestanden, den See komplett abzulassen und die Schlammschicht abzutragen.
Es wurde aber befürchtet, durch diese Maßnahme ein Fischsterben im Wasserlauf unterhalb des Mühlenteiches auszulösen. Auch ein Einsturz des maroden Mühlengebäudes lag im Bereich des Möglichen. Nach dem Abschluss der viertägigen Suchmaßnahmen, gab es aber keinerlei Anhaltspunkte, die eine solche drastische Maßnahme gerechtfertigt hätten.
KHK Düker fasst zusammen:
Wir hatten eine Zeugenaussage.
Wir hatten die Ergebnisse des Hundetrailings.
Das hat uns dazu gezwungen, eine solche umfangreiche Absuche zu veranlassen.
Dann zählt er noch die Punkte auf, die eine Tötung und die abschließende Ablage im /am See, für ihn unwahrscheinlich machen.
- Das Zeitfenster
Innerhalb der zeitlichen Eckpunkte (Anrufe 17 Uhr 30 und !9 Uhr 33), hätte Marco Schulze nur 30 Minuten ( abzüglich Hin- und Rückfahrt 90 Minuten) Zeit gehabt um eine Tötung durchzuführen und die Leichen im/am See so perfekt zu verstecken, dass sie bis heute nicht gefunden werden konnten.
- Der See ist vor allem nach Feierabend sehr belebt
Es ist unwahrscheinlich, dass die streitende Familie an diesem Abend, nur von einer Zeugin gesehen worden sein soll. Geht man von einer Verbringung der Leichen in den See aus, ist es unwahrscheinlich das ein vermutlich "klitschnasser" Marco Schulze ( O-Ton KHK Düker), auf dem Rückweg zum Fahrzeug, von keinem Zeugen gesehen wurde.
- Verbringung der Leichen
Er hätte zwei Leichen, jeweils einzeln in den See verbringen müssen. Zudem, hätte er die Tat vorbereiten müssen und geeignete Elemente zum Beschweren der Leichen, vor Ort deponieren müssen.
Das abschließende Fazit von KHK Düker lautet:
Das erscheint mir alles sehr unwahrscheinlich......
Er sagt aber auch:
Da wir auf das Ablassen des Sees verzichtet haben, kann es keine 100%tige Sicherheit geben, dass die Leichen nicht doch im See sind.
Im Nachsatz fügt er einschränkend hinzu:
Vom Modus Operandi her, ist es aber kaum denkbar, dass die Leichen in den See gebracht wurden.
Zum Abschluss, kommt noch einmal Sabine Z. zu Wort.
Sie sagt das man im See wohl etwas finden würde, wenn man ihn ablassen würde.