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Vermisste Familie aus Drage

24.498 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Suizid, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Vermisste Familie aus Drage

Vermisste Familie aus Drage

07.08.2019 um 16:18
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Ob das auf Herrn S. zugetroffen hätte, lässt sich mE nicht sicher sagen, dazu wissen wir zu wenig über ihn. Dafür spricht das durchaus erkennbare Streben nach Mittelstandsidyll um jeden Preis. Dagegen spricht die Beschreibung der Stieftochter, Herr S. habe sich auftretenden Problemen immer gestellt und sie angemessen gelöst.
Letzteres würde allerdings prinzipiell gegen einen erweiterten Suizid sprechen, denn einen erweiterten Suizid wird wohl kaum irgendjemand als angemessene Reaktion auf irgendein Problem betrachten. Das heißt aber, die Stieftochter hat sich geirrt, denn Marco hat ja offenbar mindestens dieses eine Mal extrem unangemessen auf ein aufgetretenes Problem reagiert. Und das könnte dann eben auch die Erkenntnis gewesen sein, dass Miriam nicht von ihm ist.


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E_M ehemaliges Mitglied

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07.08.2019 um 16:55
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Und das könnte dann eben auch die Erkenntnis gewesen sein, dass Miriam nicht von ihm ist.
Aber warum sollte er sich da umbringen? Und Frau und Kind gleich mit? Er hat Miriam geliebt und war auch der großen Tochter ein liebevoller Stiefvater. Klar, wäre es erstmal ein Schock, aber das hätte doch sicher nichts an den Gefühlen zu Miriam geändert? Dass er sich von Sylvia dann verarscht gefühlt hätte, ja - aber dann wäre er doch nicht erbost mit dem Kind gewesen...


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07.08.2019 um 18:19
@Hercule-Poirot
Deine Theorie ist, dass Marco S. seine Frau und Miriam gezielt zu seinem vorbereiteten Platz am Mühlenteich gesteuert hat. Richtig?
Wie hat Marco in deiner Theorie seine Frau und seine Tochter dazu gebracht, die Handys zuhause zu lassen, bzw. die Handys auszuschalten?


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07.08.2019 um 18:20
Zitat von E_ME_M schrieb:Bleiben die Hunde, die ich persönlich auch für überbewertet halte,
Wenn ich mich recht erinnere, waren es sogar drei Hunde die dann komplett "versagt" hätten.
Obwohl ich selbst zweifle anhand der vergangenen Zeit. Oder es waren so gar uralt Spuren. Denn dass sie schon mal am Teich waren, denke ich schon.
Zitat von SchnüffelinaSchnüffelina schrieb:Nur was in aller welt könnte so unüberbrückbar sein, dass man es nicht lösen kann?
Diese Frage kann ich nicht nachvollziehen. Nach dem heutigen Stand der Trennungen/Scheidungen ausgehend würdest Du darauf sicherlich unzählige Antworten bekommen von betroffenen Ex-Paaren.
Zitat von SchnüffelinaSchnüffelina schrieb:Aber man dreht sich in Kreis, weil eben die Zeitangaben lassen nicht viel zu!
Nicht nur das. Ich gehe davon aus dass uns beträchtliche Informationen fehlen. Es ist ein Zeitvertreib für die Krimi-Interssierten sich immer wieder hier bei Allmy einen,Kopf zu machen. Aber es glaubt doch keiner dass wir mit den wenigen Fragmenten von Medieninfos hier einen Sack zu machen können. Oder doch ?
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Marco hatte das typische Profil eines Menschen, der mit sich und seiner Familie unbedingt in der Mittelschichtsliga spielen wollte (mit Pferden, Autos, Haus, Instagram-Urlauben, etc.) und sich dabei ständig am Rande des finanziellen und mentalen Ruins bewegte.
Huch... das ist ja mal eine Aussage.
Also das würde ich wenn überhaupt eher Sylvia unter die Jacke schieben wollen. Er war bodenständig. Marco war der Malocher, der Kümmerer, der, der alles möglich machte - koste es was es wolle.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wäre natürlich auch möglich, dass die Frau sehr fordernd war und er ständig damit rechnen musste, dass ihr das Leben nicht mehr genügte dass er ihr bieten konnte.
Ohne Frau Schulze gekannt zu haben, aber diese Aussage träfe mMn auf sie zu.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Marco scheint es besonders wichtig gewesen zu sein, nach außen hin die Fassade einer Bilderbuchfamilie aufrechtzuerhalten. Die Charakterisierung im Podcast legt darüber hinaus nahe, dass sich sein Sozialleben auf die Familie und Sekundärkontakte wie Lehrer und Reitlehrer beschränkte. Evtl. haben ja bereits kleinere Erschütterungen wie eine Diskussion über eine mögliche Trennung ausgereicht, um ihn aus der Balance zu werfen?
Das sehe ich ganz genau so.


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07.08.2019 um 18:23
@Kreuzbergerin

Ein bisschen Phantasie bitte, zum Beispiel indem er die Handys im Haus versteckt und zum Aufbruch drängt. Die Damen finden ihre Geräte nicht und lassen sich überzeugen, daß sie diese ohne nicht wirklich für einen Spaziergang benötigen.


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E_M ehemaliges Mitglied

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07.08.2019 um 18:24
Zitat von löwenmäulchelöwenmäulche schrieb:Wenn ich mich recht erinnere, waren es sogar drei Hunde die dann komplett "versagt" hätten.
Im Fall Liam Colgan zum Beispiel haben Hunde ihn auch in Buxtehude „erschnüffelt“, obwohl er nachweislich nie da war, sondern schon vorher in Hamburg verunglückt ist. 2 „Zeuginnen“, die ihn definitiv gesehen haben wollen gab es auch in Buxtehude... kann man in der Pfeife rauchen...


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07.08.2019 um 18:33
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Ein bisschen Phantasie bitte,
Warum soll ich da Phantasie aufbringen?
Es ist doch deine Theorie...

Dein genanntes Beispiel überzeugt mich nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Frauen es nicht seltsam finden würden, wenn plötzlich ihre beiden Handys verschwunden wären.
Und außerdem ist es nicht einfach nur ein Spaziergang, es sind hin- und zurück anderthalb Stunden Fahrt plus Spaziergang, genauergesagt sollte es wohl doch eigentlich ein Besuch bei der großen Tochter sein.


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07.08.2019 um 18:38
@Kreuzbergerin
Dein genanntes Beispiel überzeugt mich nicht.
Es ist ja auch nur ein Beispiel und im Zweifelsfall mussten auch nur die beiden Frauen überzeugt werden was angesichts der Uhrzeit nicht so schwer fallen dürfte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Frauen es nicht seltsam finden würden, wenn plötzlich ihre beiden Handys verschwunden wären
Und deswegen gleich Verrat und die bevorstehende Exekution wittern würden?


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07.08.2019 um 18:39
Zitat von E_ME_M schrieb:Ganz genau aus diesem Grund glaube ich nicht an die Teich Theorie. Bleiben die Hunde, die ich persönlich auch für überbewertet halte, denn nach so langer Zeit mögen die sonst was „erschnüffelt“ haben, aber meiner Meinung nach nicht die Schulzes... Jaa, damit mache ich mich jetzt bestimmt unbeliebt, aber sei‘s drum
Ja das tust Du , weil ich Deine Beiträge generell schätze. Ich finde es seitens der User immer anmaßend die Polizei dadurch als Deppen darzustellen. Ich habe auch meine Probleme mit der Mühlenteich - Theorie, aber :

1. Die Hunde (es waren mehrere) haben die Geruchsspuren von allen Familienmitgliedern wahrgenommen. Zufall ?
2. Nur die Spur von Marco ging weiter um den Teich, die anderen Spuren nicht.
3. Besagte Zeugin hatte sich gar ganz früh bei der Polizei gemeldet. Sie wurde nicht ernst genommen.
4. Die Zeugin meldete sich wiederholt.
5. Die Polizei hat einen sehr großen Aufwand am Teich betrieben, weil es möglicherweise auch in das Abwesenheitsfenster vom Haus passte.
6. Die Zeugin hörte keinen seltenen Spitznamen , sondern einen internen Familienspitznamen der Tochter. Zufall ?
7. Die Zeugin sah 2 Erwachsene und ein Mädchen. Zufall ?
8. Die große Tochter wohnt in der Nähe. Zufall ? Es geht auch darum (hier intensiv diskutiert), dass Marco einen Vorwand benötigte für einen Ausflug.
9. Diskutabel ist der Tag ohne Frage, aber auch dieser lässt sich durch Fragen, Rahmenbedingungen (wie z.B Wetter) stark eingrenzen.
10. die Knallgeräusche die die Zeugin hörte
11. die Dialogfetzen für etwas Ungewöhnliches

Natürlich gibt es Punkte gegen eine Tötung am Teich:

1. Bis heute sind dort keine Leichen aufgetaucht
2. Marco muss m.M zwingend vorher dort gewesen sein , um die Gegebenheiten zu kennen.
3. Würde man bei einer Tötung dort ohne sicher zu sein, dass die Leichen wieder auftauchen, erst 2 Tage später seinen Suizid durchführen ?
4. Das tatsächliche kurze Zeitfenster von knapp 15 Minuten an der Uferstelle.

Wenn es generell beabsichtigt war im Haus keine Tötung durchzuführen, benötigte Marco einen Grund mit der Familie das Haus zu verlassen. Diese Absicht konnte er aber auch nur am Tag bzw frühen Abend durchführen. Mit welchem Grund will er in der Dunkelheit bzw spät Abends mit der Familie das Haus verlassen ? Das Ehepaar hatte auch keinen Urlaub und musste morgens früh aufstehen. Mit fällt nur ein plausibler Grund ein: Ein Ausflug oder Besuch bei einem Pferdehof. Marco musste daher das Tageslicht in Kauf nehmen. Marco musste auch irgendwie einen Ausflug plausibel darstellen. Das kurze Zeitfenster spricht aber auch für die benötigte Eile. Vielleicht sah er in der Ferne oder auf der anderen Seite Spaziergänger. Er musste schnell handeln. Möglicherweise hat Marco im Vorfeld in Ufernähe noch Gewichte , Bänder, etc präpariert. Laut den Hundespuren ging die Familie den kurzen Weg zu der Uferstelle unten an der Mühle vorbei. Sie hätten auch vom Parkplatz aus links den großen Weg gehen können. Wenn man möchte kann man das als leichtes Indiz für ein schnelles Vorhaben deuten. Wenn ich es richtig gedeutet habe geht der weitere Weg auch nicht direkt am Ufer entlang ? Falls diese Uferstelle eine der wenigen Stellen direkt mit Weg am Teich ist spricht es für diese Örtlichkeit. Falls es tatsächlich Schüsse gewesen sind wird er die Körper direkt in das Wasser gedrückt haben. Ob dort nun tatsächlich menschliche Körper nicht mehr auftauchen können kann ich nicht beurteilen.


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07.08.2019 um 18:46
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Und deswegen gleich Verrat und die bevorstehende Exekution wittern würden?
Diese Schlussfolgerung erscheint mir übertrieben.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass um in deinem Beispiel zu bleiben, Sylvia S. erst einmal ihr Handy gesucht hätte.
Sie ist erst gerade von der Arbeit gekommen, ihre Handtasche war noch im Flur abgestellt.
So richtig verlegt konnte sie ihr Handy im Haus nicht haben.


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07.08.2019 um 18:49
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:1. Die Hunde (es waren mehrere) haben die Geruchsspuren von allen Familienmitgliedern wahrgenommen. Zufall ?
2. Nur die Spur von Marco ging weiter um den Teich, die anderen Spuren nicht.
3. Besagte Zeugin hatte sich gar ganz früh bei der Polizei gemeldet. Sie wurde nicht ernst genommen.
4. Die Zeugin meldete sich wiederholt.
5. Die Polizei hat einen sehr großen Aufwand am Teich betrieben, weil es möglicherweise auch in das Abwesenheitsfenster vom Haus passte.
6. Die Zeugin hörte keinen seltenen Spitznamen , sondern einen internen Familienspitznamen der Tochter. Zufall ?
7. Die Zeugin sah 2 Erwachsene und ein Mädchen. Zufall ?
8. Die große Tochter wohnt in der Nähe. Zufall ?
Liebe/r @Enterprise1701 ich versuche kurz und knapp zu antworten (Handy)

1. ich schrieb kurz vorher, dass ich den Hunden nicht traue, siehe Liam Colgan - er wurde erschnüffelt, wo er NIE war
2. siehe 1.
3. darüber habe ich zu wenig Informationen
4. ja, aber da war schon viel Zeit vergangen - stimmte ihre Wahrnehmung noch, oder war sie von den Medien beeinflusst?
5. ja, stimmt - aber ohne Erfolg
6. naja, der Spitzname ist nun nicht sooo ungewöhnlich
7. kann bei einem beliebten Ausflugsziel eine völlig andere Familie gewesen sein
8. ja, passt ins Bild, aber das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war nicht wirklich eng, warum sollte die Familie dort gewesen sein, wenn sonst außer telefonischem Kontakt mit Marco und Miriam nicht mehr viel los war?


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07.08.2019 um 18:50
@Kreuzbergerin

Ein Reissack kann auf hundert verschiedene Weisen umfallen und in China gibt es Millionen davon. Welche Variante die Damen veranlasst haben auf ihr Handy zu verzichten entzieht sich meiner Kenntnis, ich bin mir aber sicher, daß eine existiert.


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07.08.2019 um 19:03
Zitat von E_ME_M schrieb:1. ich schrieb kurz vorher, dass ich den Hunden nicht traue, siehe Liam Colgan - er wurde erschnüffelt, wo er NIE war
2. siehe 1.
3. darüber habe ich zu wenig Informationen
4. ja, aber da war schon viel Zeit vergangen - stimmte ihre Wahrnehmung noch, oder war sie von den Medien beeinflusst?
5. ja, stimmt - aber ohne Erfolg
6. naja, der Spitzname ist nun nicht sooo ungewöhnlich
7. kann bei einem beliebten Ausflugsziel eine völlig andere Familie gewesen sein
8. ja, passt ins Bild, aber das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war nicht wirklich eng, warum sollte die Familie dort gewesen sein, wenn sonst außer telefonischem Kontakt mit Marco und Miriam nicht mehr viel los war?
Zu 6.
Es geht gar nicht um einen ungewöhnlichen Spitzennamen. Diese Behauptung verselbständigte sich hier im Thread. Es ging nur um einen Spitzennamen. Es wäre ein Zufall wenn dieser aus dieser Familie ausgerechnet der von der großen Schwester ist. Die Zeugin kannte den Namen der Schwester bis dato nicht.

zu 1.

Es gibt natürlich auch etliche Gegenbeispiele wo Hunde eine große Hilfe waren :-). Es ist mir zu einfach nur Negativbeispiele aufzuführen. Das ist nicht korrekt für eine Argumentation. Um es drastisch zu formulieren: wenn diese Methode scheisse wäre würde die Polizei diese nicht in Anspruch nehmen.
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Ein Reissack kann auf hundert verschiedene Weisen umfallen und in China gibt es Millionen davon. Welche Variante die Damen veranlasst haben auf ihr Handy zu verzichten entzieht sich meiner Kenntnis, ich bin mir aber sicher, daß eine existiert.
Würdest du sofort bemerken wenn sich Dein Handy im Flugmodus befindet ?


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07.08.2019 um 19:08
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Ein Reissack kann auf hundert verschiedene Weisen umfallen und in China gibt es Millionen davon.
Das Problem, mit den nicht zum Mühlenteich mitgenommenen Handys, bzw. ausgeschalteten Handys ist, dass es nur eins der Problematiken der Mühlenteich-Theorie ist.
Zwar kann jedes einzelne Umstimmigkeit, mit einer mehr oder weniger wahrscheinlichen Annahme stimmig gemacht werden, aber die Theorie wird dann in ihrer Gesamtheit sehr unwahrscheinlich.

Oder um in deinem Bild zu bleiben, es wäre so als wenn viele verschiedene Reissäcke, die ja nach deiner Aussage auf hundert verschiedene Weisen umfallen können, alle auf dieselbe Weise umfallen würden.


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E_M ehemaliges Mitglied

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07.08.2019 um 19:10
@Enterprise1701
Ich will doch hier nicht streiten, ich war und bin lediglich an dem Verschwinden der Familie interessiert... es ist eine traurige Geschichte und für mich wird sie mit allen mir bekannten Informationen und dem Podcast „rund“.
Die Polizei ging und geht von einer Familientragödie aus, das genaue Motiv wird nicht benannt. Muss aber auch nicht sein, mir persönlich reichen die Informationen, das so hinzunehmen. Ich fände es trotzdem schön, wenn die Angehörigen der Schulzes eines Tages ihre Lieben noch beerdigen könnten.


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07.08.2019 um 19:16
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dem stimme ich allerdings voll zu - durch den Begriff wird ein Mörder moralisch aufgewertet, weil der Focus komplett auf seinen Suizid gelenkt wird. In erster Linie ist Marco aber ein Doppelmörder.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Das kann man bis jetzt nur vermuten.
Insofern sollte das korrekterweise anders formuliert werden.
Vermutlich ist Marco S. ein Doppelmörder.
Ich sehe das wie @Kreuzbergerin.
Es wurde bisher nicht ein Beweis erbracht, dass Marco S. seine Familie ermordet hat.
Der einzige Grund warum davon ausgegangen wird ist der, dass die kriminalistische Erfahrung zeigt, dass ein erweiterter Suizid das Szenario ist, dass statistisch betrachtet am wahrscheinlichsten ist, nicht mehr und nicht weniger.
Auch wenn das ein berechtigter Grund ist dieses Szenario als Möglichkeit zu behandeln (zumal die Auswahl an anderen Möglichkeiten ja auch begrenzt ist und alle Alternativen bescheuert erscheinen, allerdings auch nicht bescheuerter als die Annahme eines Familienvater der sich als kriminelles Genie entpuppt und es schafft seine Familie spurlos verschwinden zu lassen und zwar ohne vorher irgendwo verdächtig zu wirken und bei der Tatbegehung nicht einen einzigen verwertbaren Beweis zu hinterlassen und das obwohl er zwar "verschwinden" wollte, aber keinen Grund hatte mit der Tat an sich "davonzukommen.").

Würde dieser Mann noch leben und die Beweislage wäre identisch, dann wäre er durchaus tatverdächtig, aber die Unschuldsvermutung würde greifen und niemand dürfte ihn einen Mörder nennen.
Ist es wirklich so absurd diese Höflichkeit auch einem Toten zu erweisen? Haben die Hinterbliebenen nicht genug gelitten?
Zitat von fl0ryanfl0ryan schrieb:Hätte das Mädchen nicht einen riesen Aufstand machen müssen wenn ihr Vater ihr erzählt das sie erst mal nicht mehr reiten kann?
Als der Fall "frisch" war und noch nach Mutter und Tochter bzw Sichtungen gesucht wurde, waren auch kleine Videos u.A. eines das Miriam mit einer Freundin zeigt Teil einiger Reportagen.

Natürlich kann man anhand solcher Schnipsel kein Persönlichkeitsprofil erstellen aber nimmt man die Berichte von Freunden und Familie hinzu ergibt sich von Miriam das Bild eine Kindes, das nicht zu der Sorte Kind gehört, dass leicht auf Krawall gebürstet ist.
Manche Kinder reagieren eher mit Wutanfällen, andere sind eher traurig und wie ein Kind, das zu Wutanfällen neigte wirkt Miriam nun in keiner Darstellung.
Zitat von fl0ryanfl0ryan schrieb:Hätten sich ihre schulischen Leistungen verbessert hätte sie sicher wieder reiten dürfen...wieso dann solch ein Abschied ?
Wenn das wirklich der Grund war.
Reiten gehört zu den Hobbies, die ziemlich kostspielig sind und vielleicht war die Erklärung mit schulischen Leistungen lediglich die offizielle Version, muss ja nicht jeder wissen, dass man finnziell grade etwas in der Klemme steckt.
Das könnte auch erklären warum Miriam das Reitverbot akzeptiert hat, allen Berichten nach wirkt sie wie ein Kind, dem ihre Eltern solche Sachlagen durchaus begreiflich hätten machen können.

Dieser "Abschied" wirkt auf mich nicht wirklich schräg.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ausgesprochen selten ist, wenn Reitschüler nur zu ihren Reitstunden auf dem Hof auftauchen, vorallem dann, wenn es ein Betrieb ist bei dem sie über längere Zeit geritten sind.
So ein Reiterhof wird da schnell zum "zweiten" Zuhause, grade auch in den Ferien. Nicht nur weil sich da Freundschaften ergeben, sondern grade Kinder denen kein eigenes Pferd vergönnt ist so auch das "drumherum" abdecken können.
Futter verteilen, Pferde auf die Weide bringen und wieder reinholen, bei der Arbeit von Hufschmied und Tierarzt zugucken, kleinere "Pflegedienste" wenn ein Pferd (insbesondere das Lieblingspferd) krank ist (Hustensaft verteilen).
Auf Reiterhöfen deren Kundenstamm zu einem erheblichen Anteil aus Kindern machen die eigentlichen Reitstunden oft den geringsten Anteil der Zeit aus, den die Kids auf dem Hof verbringen.
Für die Kinder ist das Spaß, für den Hof eine Hilfe und manchmal findet man auf diesem Weg auch Lösungen für Kinder die sich Reitstunden nicht wirklich leisten können ohne in den Bereich der "Kinderarbeit" zu fallen.

Wenn Miriam also nicht nur das Reiten aufgeben musste, sondern aus irgendwelchen Gründen auch ihre Freizeit nicht mehr auf dem Hof zubringen, dann ist es durchaus normal sich kurz zu verabschieden, einfach weil üblicher Weise eben nicht nur ein "Anbieter-Kunden-Verhältnis" besteht sondern es sich um einen Bereich des sozialen Umfeldes handelt und auch andere Kinder fragen werden wo sie ist und ob alles ok ist.
Zitat von SchnüffelinaSchnüffelina schrieb:Und vor allem was kann so persönlich sein, dass es die Polizei nicht Preis gibt?
Naja, solche Fälle sind ja nicht zur Unterhaltung der Bevölkerung gedacht.
Informationen sollten eigentlich immer nur dann preisgegeben werden, wenn
- die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten wird, weil Beobachtungen und Zeugenaussagen bei der Ermittlung hilfreich sein könnten
- eine Warnung der Öffentlichkeit vor irgendwas oder irgendwem sinnvoll ist
- etwas Teil eines gerichtlichen Urteils ist, "Im Namen des Volkes" usw

Aber hier wird mittlerweile angenommen, dass die beiden Vermissten nicht mehr leben und einziger Verdächtiger ist der verstorbene Vater/Ehemann.

Wenn es da nun also bei einer Ermittlung, die ja nach wie vor als "laufend" gelten dürfte Informationen gibt, deren Herausgabe an die Öffentlichkeit keinen der oben genannten Zwecke erfüllt, dann steht nicht nur die "laufende Ermittlung" sondern auch der Schutz der Privatsphäre Angehöriger und auch der Verstorbenen höher auf der Prioritätenliste als "das Füttern des Monsters" / die Befriedigung der Neugier Unbeteiligter.
Zitat von SchnüffelinaSchnüffelina schrieb:Weiss die Tochter S. Von dem vermutung?
Davon ist doch mal auszugehen, denn sie dürfte ja zu dem Personenkreis gehören der am ehesten einschätzen kann wie bedeutsam dieser vermutete Faktor wirklich für ihre Eltern gewesen sein könnte.
(Ich weiß, dass sie nicht Marco S. leibliche Tochter ist, aber sie scheint auf diese Tatsache keinen Wert zu legen, eher im Gegenteil, sie hat noch nie einen Zweifel daran gelassen, dass er zwar oft eher "Freund" als "Vaterfigur" für sie war, aber es dieses "Halt, DU bist nur meine Stieftochter!" nie gegeben hat und sie auch in Miriam stets eine Schwester und keineswegs eine "Halbschwester" gesehen hat.

Sie ist ja vor einiger Zeit nochmal in einer Sondersendung von Aktenzeichen zu Gast gewesen und es handelt sich wirklich um eine ganz außergewöhnlich sympathische und angenehme Person.

Was ich auch interessant fand, dass sie nicht nur die Annahme eines anderen Gastes bestätigt hat, dass sie nach so langer Zeit irgendwann alle denkbaren und undenkbaren, alle möglichen und unmöglichen Szenarien bis zur "Ermüdung" in ihrem Kopf durchgespielt hat.

Sie scheint auch nach wie vor nicht wirklich komplett hinter der Annahme zu stehen, dass Marco S. hier der "Teufel" ist und Mutter und Schwester nur Opfer.

Ich weiß nicht mehr genau wie sie das formuliert hat, aber sie ist definitiv klug und realistisch genug um akzeptiert zu haben, dass Mutter und Schwester vermutlich nicht mehr leben.

Aber sie sagte eben auch, dass eine Version die sie im Kopf hat und mit der sie sich noch am ehesten erklären kann warum dieses Verschwinden so "perfekt", also ohne Verdachtsmomente vorher und bis auf das Auftauchen von Marcos Leichnam ohne jede Spur und Hinweis im Nachhinein abgelaufen sein könnte, durchaus auch den Gedanken beinhaltet, dass ihre Mutter an der Planung des ganzen beteiligt gewesen sein könnte.

Ich hatte den Eindruck, dass sie, um selbst ihr eigenes Leben weiterführen zu können, dabei gar nicht so sehr sagen will wer von beiden nun "der/die Böse" war, das hat sie, so scheint es (ich wünsche ihr sehr, dass das stimmt) hinter sich gelassen.
Es erscheint ihr (was ich verständlich finde) wohl einfach am ehesten realistisch, dass diese "perfekte Planung und Durchführung" vielleicht einfach nur deswegen in dieser Form möglich war, weil hier eben nicht ein Familienvater durchgeknallt ist und seine Familie ausgelöscht hat, sondern irgendetwas Marco und ihre Mutter dazu bewogen hat, das Verschwinden der Familie gemeinsam zu planen.

Und auch wenn es etwas off topic ist:
Was diese Frau u.A. so unglaublich sympathisch macht ist, dass sie eher nebenbei erwähnt hat, dass sie traurig war, als das Haus der Familie verkauft wurde, sie es sich aber einfach nicht leisten konnte es selbst zu erwerben und es irgendwie so der letzte "Verbindungspunkt" zu diesem Teil ihrer Familie war.
Da dachte ich schon "Was für eine sanft "Seele"".
Ich meine, manche Leute sind unglaublich dreist was das Bitten um Spenden wegen der dämlichsten Aktionen angeht.
Dafür, dass sie die Möglichkeit hat das Haus zu bekommen hätte sogar ich gespendet und ds kann ich nicht über viele Dinge sagen.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Außerdem war die seltsame Formulierung von Bärbel Schulze (Marcos Mutter) bei Aktenzeichen XY Spezial auffällig:
O-Ton Bärbel Schulze: „Miriam ist mir sehr ans Herz gewachsen.“
Eine leibliche Großmutter würde das mMn nicht so formulieren, schließlich ist es selbstverständlich dass eine Oma ihre Enkelin liebt.
Na, ich weiß nicht.
Selbst wenn Miriam nicht ihr leibliches Enkelkind gewesen wäre, war es ja trotzdem nicht so, dass Sylvia Miriam irgendwie mit in die Beziehung gebracht hätte.
Sie würde ja in dieser Beziehung geboren und war nach der Heirat auch ganz normal eheliches Kind, zumindest sind mir keine anders lautenden Berichte bekannt.

Die Formulierung ihrer Großmutter könnte auch einfach darauf hinweisen, dass der Kontakt in der Zeit als Miriam noch ein Baby bzw Kleinkind war aus irgendwelchen Gründen nicht so regelmäßig war, sodass ein engeres Verhältnis zwischen Großmutter und Enkelin eben erst später entstanden ist und eben nicht von Geburt an einfach so "da" war und dann gewachsen ist.

Das eine Oma ihre leiblichen Enkelkinder ganz selbstverständlich liebt hätte man meiner Großmutter ggf mal mitteilen sollen.
Die Memo hat sie offenbar nie erhalten.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:dann hätte er als nicht leiblicher Vater keinerlei Umgangsrecht mit Miriam gehabt.
Na ganz so einfach ist das wie @Corydalis schreibt keinesfalls zumindest nicht, wenn er die Vaterschaft anerkannt hat und "bürokratisch" betrachtet all die Zeit lang Miriams Vater war.
Wäre er nicht Miriams Vater und hätte das gerade erst erfahren, während Miriams Mutter das all die Zeit gewusst hat, dann wäre er derjenige, der in einem gewissen Zeitraum nach Bekanntwerden der Tatsache (es müsste als nicht nur ein Verdacht sein sondern bewiesen werden), dass er nicht der leibliche Vater ist eine Änderung dieser Eintragung hätte beantragen können.

Als Mutter kann man definitiv nicht ein "Kukukskind" von einem Vater aufziehen lassen (auch in finanzieller Hinsicht) und dann nach Bedarf Jahre später den Vater aus dem Leben des Kindes entziehen indem man preisgibt, dass er gar nicht der biologische Vater ist.
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Zivilrechtlich ist es bei dieser Sachlage nicht so einfach (wenn nicht ausgeschlossen), als Mutter 12 Jahre nach der Geburt des Kindes zu sagen "ätsch, ist nicht von dir und du siehst sie nie wieder"
Exakt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe hatben die Mutter des Kindes und der als Vater eingetragene Mann ab "Bekanntwerden des Umstandes, dass der eingetragene Vater nicht der Biologische ist" einen Zeitraum von 2 Jahren in dem sie die Eintragung anfechten können, danach ist der Zug abgefahren.
Sylvia hätte also nicht nur nachweisen müssen, dass Miriam nicht sein leibliches Kind ist, sondern auch einen Richter davon überzeugen, dass ihr dieser Verdacht erst in den letzten 2 Jahren gekommen ist, was bei der Konstellation aussichtslos sein dürfte.

Diese 2 Jahres-Frist gilt übrigens auch für das Kind selbst (ich weiß aber nicht mehr ob und wie hier das Erreichen der Volljährigkeit eine Rolle spielt).
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Die Frage wäre natürlich, ob er die Rechtslage wusste, wenn es so war
Das ist auch meiner Ansicht nach eher der springende Punkt.
Sollte sie wirklich (dafür gibt es meines Wissens aber ebenfalls absolut keinerlei Belege) im Streit gesagt haben "Da Miriam eh nicht Dein leibliches Kind ist kann ich dafür sorgen, dass Du sie nie wieder siehst."
Dann kann das natürlich Panik ausgelöst haben, wenn er nicht wusste, dass der Hase so einfach mal nicht läuft.

Aber wie "bedeutsam" ist diese "Kukuckskind-Theorie" überhaupt?
Gibt es irgendwelche Belege dafür, dass das, wenn es überhaupt ein Thema war, mehr war als nur irgendwas im Streit dahergesagtes?

Wenn man sich die Fotos von Sylvia, Marco und Miriam anschaut, dann käme als leiblicher Vater doch auch nur ein Mann in Frage, der Marco optisch in vielerlei Hinsicht ähnlich sein dürfte.
Wäre das also etwas das irgendwer wirklich ernst genommen hat, dann müssten doch nicht nur Marco selbst, sondern auch die ältere Tochter und engere Freundinnen von Sylvia zumindest einen Verdacht haben, wer als biologischer Vater in Frage käme und die Angelegenheit hätte sich mitunter recht fix und ganz ohne Vaterschaftstest klären lassen.

Auch diese "Trennungspläne" wurden soweit ich das mitbekommen habe doch von genau einer Person (war es eine Freundin von Sylvia?) zur Sprache gebracht und konnten anderweitig nicht bestätigt werden.
Gab es diese Pläne nun wirklich oder handelte es sich um eine Aussage die in einer bestimmten Situation gegenüber einer Person getätigt wurde?

Ich selbst finde solche Aussagen zwar auch überhaupt nicht lustig, aber selbst in meinem Freundeskreis haben sich schon Leute nach einem Streit oder in einer generellen "Sinnkrise" so geäußert.
"Vielleicht sollte ich mich doch einfach scheiden lassen."
und das waren mehr als nur einmal Paare bei denen das auch Jahre später nie wieder im Raum stand und es so offensichtlich nur ein voreilig laut ausgesprochener Gedanke war, dass es verständlich und in Ordnung war, dass die jeweilige Person es ihrem Partner nie oder erst Jahre später "gestanden" hat, dass es solch eine Äußerung in einer "Ausnahmesituation" mal gegeben hat.


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07.08.2019 um 19:19
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Ich selbst finde solche Aussagen zwar auch überhaupt nicht lustig, aber selbst in meinem Freundeskreis haben sich schon Leute nach einem Streit oder in einer generellen "Sinnkrise" so geäußert.
"Vielleicht sollte ich mich doch einfach scheiden lassen."
Anderes Kaliber, als zu sagen „dann bringe ich mich um, wenn...“, oder?


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07.08.2019 um 19:33
@Hercule-Poirot
Danke, jetzt habe ich den Weg auch entdeckt. Bin am Handy.

Das Eliminieren der Handys halte ich ebenfalls für leicht machbar. Einer Zwölfjährigen kann man das Handy immer mit irgendeiner erzieherischen Begründung abnehmen. Das Handy der Ehefrau, da reicht zB ein heimlicher Griff in die im Flur abgestellte Handtasche, um das Handy zu manipulieren oder verschwinden zu lassen.

@falstaff
Du hast zweifellos recht, dass Herr Schulze, wenn er seine Familie getötet hat, auf irgendeine Situation absolut unangemessen reagiert hat, nicht wie der anpackende Problemlöser, als den ihn die Stieftochter gesehen hat. Vor dem Hintergrund klingt meine Argumentation oben in der Tat etwas absurd. Ich wollte darauf raus, dass eine Kuckuckskind-Erkenntnis eine Situation ist, die man durchaus für lösbar oder sogar akzeptierbar halten kann, wenn man der Typ dafür ist. Andererseits gefällt mir deine Mittestandsgestrampel-Gemengelage-Theorie zur Motivlage. Da spricht einiges dafür. Und das wäre u.U. nicht so relativ einfach lösbar gewesen.

Und ich sehe es wie @Fraukie auch so, dass die uns bekannten Umstände allein wohl nicht für eine Verurteilung reichen würden, wenn er noch leben würde.


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07.08.2019 um 19:55
Zitat von E_ME_M schrieb:Anderes Kaliber, als zu sagen „dann bringe ich mich um, wenn...“, oder?
Keine Ahnung.
Das gehört nicht zu den Dingen die ich bei Menschen einschätzen kann die mir völlig fremd sind.

Auch alle Fernsehreportagen, Onlineartikel und Zeitungsberichte zusammen ändern nichts daran, dass ich diese Personen nicht kannte.

Ich vertrag die Sommerhitze schlecht und sag wenn ich besonders gefrustet bin weil die Hirnhäute von der Hitze mal wieder so genervt sind das mir der Schädel brennt, die Ohren summen und/oder ich verschwommen sehe:
"Wenn nicht bald ein Gewitter kommt ertränk ich mich."

Aber das sag ich nur, weil jeder um mich herum weiß, dass das nicht wahr ist.

Ich kenn Leute die sagen sowas um andere emotional unter Druck zu setzen, die meinen es tendentiell eher nicht ernst.

Dann gibt es Leute die sagen sowas um zu verdeutlichen wie tief ihre Verzweiflung ist bzw im genannten Fall wäre, fragt man diese Menschen ob man sich Sorgen machen muss, dann wissen sie meist selbst nicht ob sie wenn sie daran denken nur den Eindruck haben sie fänden keinen Ausweg oder ob sie wirklich nicht ausschließen können, dass die Verzweiflung sie dann dazu treibt sich wirklich das Leben zu nehmen.

Am "zuverlässigsten" ist fast noch, dass die meisten Selbstmorde von denen ich direkt (also nicht über Hörensagen und Presse) von den Betroffenen überhaupt nicht angekündigt wurden (laut einem Freund bei der KriPo ist das auch wirklich sehr häufig und Teil der Problematik, dass viele Angehörige es nicht akzeptieren, dass jemand sich selbst getötet hat, weil sie eben annehmen, dass der doch "Was gesagt hätte."

Man weiß doch viel zu oft kaum was genau in den Menschen vorgeht die man sehr gut bzw sehr lange kennt, da völlig Fremde einzuschätzen ist sogar für Fachkräfte schwierig, die nicht nur ein Studium und gewisse Weiterbildungsmaßnahmen hinter sich haben, sondern auch Zugang zumindest zu Akten.

Ich werd sicher nicht einmal versuchen einzuschätzen, wie ernst eine mir unbekannte Person eine Aussage gemeint hat bei der ich selbst bei jemandem der mir sehr nahe steht nicht nur die Aussage bräuchte, sondern den Gesamtkontext dem sie entstammt um auch nur einen Tipp abgeben zu können.

"Wissen" tu ich eben nur, dass es in der menschlichen Natur liegt Dinge heißer zu kochen als man sie isst und grade in einer psychischen Ausnahmesituation Aussagen drastischer zu formulieren als man sie meint.

Dazu kommt noch, dass zwischen:
"Wenn meine Frau mich verlässt und meinen Kontakt zu meiner Tochter unterbindet/limitiert, dann bringe ich mich um."
und
"Dann töte ich erst Frau und Tochter, lasse sie unauffindbar verschwinden und versuche danach mich selbst so zu töten, dass auch ich nie wieder auftauche."

meiner Ansicht nach auch zwei extrem unterschiedliche Kaliber sind.
Zitat von CorydalisCorydalis schrieb:Und ich sehe es wie @Fraukie auch so, dass die uns bekannten Umstände allein wohl nicht für eine Verurteilung reichen würden, wenn er noch leben würde.
Ob sie "uns" reichen würden wäre sowieso unbedeutend (ist auch gut so, manchmal wird mir ganz übel wenn ich sehe was so Manchem als "Beweis" reicht um nach Fakeln und Mistgabeln zu googeln).
Bedeutsam ist, dass die Beweislage (zumindest die, die an die Öffentlichkeit weitergegeben wurde) nicht einmal wirklich für eine U-Haft reichen würde und gleich gar nicht für eine Anklage wegen (zweifachen) Mordes.

Als gutes Beispiel gab es da vor gar nicht so langer Zeit die junge Frau, die verschwand und später (für nennenswerte Spurenlage leider zu spät) tot wieder "auftauchte".
Es gab so einige Indizien und Hypothesen die den Verdacht nahelegen, dass ihr Verlobter verantwortlich ist, zumindest mehr als im Fall Marco S.
Aber dieser Verlobte lebt eben noch und weil keine der vielen Indizien und Hypothesen irgendwie beweiskräftig ist, ist er ein freier Mann den niemand einen Mörder nennen darf und völlig unabhängig davon was ich persönlich über "Schuld oder Unschuld" in dem Fall denke bin ich äußerst froh in einem Land zu leben in dem man jemandem entweder nachweist, dass er ein Mörder ist oder ihn nicht als solche betitulieren darf.

Und ich frage mich ernsthaft warum diese Unschuldsvermutung bei Toten so gerne vergessen wird.
Denn hinter diesen Toten stehen üblicher Weise Angehörige, die einen schmerzlichen Verlust zu verkraften haben und dann auch noch zusehen dürfen, wie ihre Lieben ohne jede echte Grundlage derartig beschimpft und verunglimpft werden.
Schräg, dass das hier einfach so toleriert wird.


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