@Andante Andante schrieb:Die Akten wurden gewiss nicht nach wenigen Monaten in den Keller verschoben.
Über die Schließung der Akten wurde etwas irritierend berichtet (teils widersprüchlich).
In 2019 sagt die Polizeisprecherin Stendal zwar, dass die Akten nicht geschlossen wurden.
Aber berichtet wird, dass im Spätsommer 2016, also 16 Monaten nach Inga's Verschwinden, die EG Wald offiziell aufgelöst wurde.
Artikel vom 25.4.2019
https://www.google.de/amp/s/www.az-online.de/altmark/stendal/stendal-inga-bleibt-auch-nach-vier-jahren-erdboden-verschluckt-12217225.amp.htmlDer Fall sei keineswegs zu den Akten gelegt, das Mädchen nicht verloren gegeben, betont Stendals Polizeisprecherin Beatrix Mertens gegenüber der AZ.
...
Auch wenn die Ermittlungsgruppe „Wald“ aus bis zu 40 Beamten im Spätsommer 2016 offiziell aufgelöst wurde.
Weiterhin heißt es in diesem Artikel:
Fakt sei: „Die Ermittlungen wurden zu keiner Zeit unterbrochen, sondern liefen nahtlos im Zentralen Kriminaldienst weiter, sodass dieser Fall aus unserer Betrachtung kein Altfall darstellt.“ Und: „Der Fall Inga ist allen Kollegen noch sehr präsent, eine Sensibilisierung der Beamten für mögliche Hinweise ist immer noch gegeben.“ In diesem Jahr gingen davon bislang gerade einmal vier ein.
Dh. die Ermittlungen gingen im Zentralen Kriminaldienst weiter, aber wie eben beschrieben, wurden sie nicht mehr durch eine Soko weiter bearbeitet.
Die Mutter der verschwundenen Inga sagt hingegen im Juni 2020, dass die Akten ca. 2016 geschlossen wurden.
Artikel vom 16.6.2020
https://m.volksstimme.de/sachsen-anhalt/fall-inga-von-der-polizei-stendal-tief-enttaeuschtEs ist dann irgendwann der Punkt gekommen, dass mir mitgeteilt wurde, dass die Akte geschlossen wird.
Wann war das?
Das war so vor etwa drei oder vier Jahren.
Also ca. 2016.
Dh. Nochmal:
Die Akten wurden lt Interview mit der Mutter 2016 geschlossen.
Die Soko Wald wurde 2016 aufgelöst (nach beiden Artikeln)
Lt Pizeisprecherin liefen die Ermittlungen nahtlos weiter im Zentralen Kriminaldienst.
Meine Frage:
Für reaktive Ermittlungsmethoden mag der Zentrale Kriminaldienst ja vielleicht ausreichend sein..
Mit reaktiv meine ich, dass bei einem Hinweis pro Monat eben mal ein Beamter den Hinweis abarbeitet. Oder dass Beamte gelegentlich Abgleiche des Falls Inga mit anderen Ermittlungsergebnissen anderer Strafdelikte, die wiederum durch andere Ermittlungsbehörden an Stendal weitergeleitet werden, vornehmen.
Jedoch eine proaktive Ermittlungsarbeit, wie durch eine Organisationseinheit auf Zeit, die mit besonderen Ressourcen, Kompetenzen und Befugnissen ausgestattet ist, um komplizierte Fälle intensiver und interdisziplinär zu bearbeiten, sprich eine Soko, nicht erneut aufgesetzt wurde.
Ich frage mich, warum das in diesem Fall nicht passiert ist?
Welches Merkmal fehlt dem Fall Inga, dass die Ermittlungen nicht in einer weiteren, neu aufgesetzten Soko fortgesetzt oder neu aufgesetzt wurden?