Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

palina schrieb:Ws ich mir als Grund für Ingas spurloses Verschwinden vorstellen könnte, ist das Inga sich von dem Grundstück entfernt hat und sie auf die naheliegenden Gleise gelaufen ist.

Grausige aber prinzipiell vielleicht vorstellbare Theorie.

Aber ich habe geradee mal auf Google-Earth nachgemessen: Über Straßen sind es 3,5 Kilometer und Luftlinie, quer durch den Wald, auch noch 2,7 km vom Diakoniehof bis zum Gleiskörper bei Uftspringe.

Laufen Kinder in ihrem Alter von selbst so weit?

Klingt interessant.
Aber dann hätten doch die Hunde eine Spur aufgenommen, denke ich mir.

Daran glaube ich eher weniger. Warum hätte sie das machen sollen? Es ist außerdem schon eine gewaltige Strecke für ein 5 jähriges Kind. Wenn sie direkt auf der Straße gelaufen wäre, hätte sie sicher jemand gesehen.

palina schrieb:Ws ich mir als Grund für Ingas spurloses Verschwinden vorstellen könnte, ist das Inga sich von dem Grundstück entfernt hat und sie auf die naheliegenden Gleise gelaufen ist.

ja nun aber dann hätte der Zugführer doch Personenschaden melden müssen. Ich weiss nicht was diese Theorie sagen will...

Siegessicher schrieb:dann hätte der Zugführer doch Personenschaden melden müssen

Vielleicht meint @palina eine Situation wie bei Paula M. in Herne/Reckl. Da hat der Zugführer den Zusammenstoß nicht bemerkt. Aber es gab die Tote und man konnte sogar feststellen, das sie Verletzungen hatte, die nicht zu einer Zugkollision passten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass von einem Körper nichts mehr über bleibt, Kopf etc. (....will es mir auch gar nicht vorstellen :-(

Außerdem sind die Gleise ja nicht in der Nähe sondern zu Fuß ungefähr 40 min Fußmarsch (für einen Erwachsenen) entfernt.

Siegessicher schrieb:ja nun aber dann hätte der Zugführer doch Personenschaden melden müssen. Ich weiss nicht was diese Theorie sagen will...

Ich habe vor kurzem in den Nachrichten von einem ICE gelesen, der mit einer Leiche an der Zugspitze in einen Bahnhof eingefahren ist. Die Leiche wurde von wartenden Bahnreisenden bemerkt.
So ein Zusammenstoss hätte vom Zugführer nicht bemerkt werden müssen.

Aggie schrieb am 21.11.2017:JamesRockford schrieb:
Mir ist eigentlich kein Fall bekannt, in dem mit einer Wärmebildkamera ein vermisster Mensch gefunden wurde. Bei Inga war es erfolglos, bei Lars Wunder, bei Carolin Gruber, die Reihe ließe sich endlos ergänzen.
@JamesRockford

Vielleicht waren die betreffenden Personen, nach denen in einem bestimmten Areal mit einer Wärmebildkamera gesucht wurde:


 -  zu dem Zeitpunkt bereits tot und es gab demnach keine Wärmebilder von ihnen mehr.

Zumindest bei Lars Wunder war es ein relativ überschaubares Gebiet, über das man fliegen musste.

OpLibelle schrieb:palina schrieb:
Ws ich mir als Grund für Ingas spurloses Verschwinden vorstellen könnte, ist das Inga sich von dem Grundstück entfernt hat und sie auf die naheliegenden Gleise gelaufen ist.

Das ist hier irgendwie immer wieder das Problem, dass Fakten außen vor gelassen werden. Gemäß Interview im Stern hat der Vater gesagt, dass Inga Wasserflaschen zum Grillplatz geschleppt hat und dann wieder umgekehrt ist. Kinder (ihre Geschwister?) haben sie gesehen, als sie vom Grillplatz zum Haus zurückgelaufen ist.

Es ist ein sehr kurzes Zeitfenster zwischen der letzten Sichtung und dem Bewusstsein, dass Inga verschwunden ist.

Warum um alles in der Welt hätte sie Richtung Bahn laufen sollen, um dort von einem Zug überfahren zu werden? Für die 3,5 km hätte sie wahrscheinlich 45 Minuten gebraucht. Warum sollte sich ein kleines Mädchen in einer mehr oder weniger fremden Umgebung von der Familie wegbewegen?

JamesRockford schrieb:Gemäß Interview im Stern hat der Vater gesagt, dass Inga Wasserflaschen zum Grillplatz geschleppt hat und dann wieder umgekehrt ist. Kinder (ihre Geschwister?) haben sie gesehen, als sie vom Grillplatz zum Haus zurückgelaufen ist.

Richtig und es hieß, sie hatte Durst und wollte sich im Haus etwas zu trinken holen. Und auf diesem kurzen Stück ist sie plötzlich verschwunden.

edit: zur Orientierung

https://www.allmystery.de/i/t7c48d7_4.bild.gif

Jacksy24 schrieb:Richtig und es hieß, sie hatte Durst und wollte sich im Haus etwas zu trinken holen. Und auf diesem kurzen Stück ist sie plötzlich verschwunden.

Ich weiß natürlich nicht, ob das Mehrfamilienhäuser sind, in denen die Mitarbeiter mit ihren Familien wohnen, ob es Einfamilienhäuser sind, ob diese freistehend sind, ob die Wohnungen mit den Wohngruppen der Bewohner integriert sind. Über die Wohnsituation der Freunde von Familie Gehricke wissen wir gar nichts.

Auf den Luftbildaufnahmen schaut es meiner Meinung nach eher nach Einfamilienhäusern aus.

Fakt scheint jedenfalls zu sein, dass Inga nicht zum Holzsuchen in den Wald geschickt wurde. Sie war mit den Vorbereitungen des Grillens beschäftigt. Das wird durch die Aussagen der Eltern bestätigt.

JamesRockford schrieb:Das ist hier irgendwie immer wieder das Problem, dass Fakten außen vor gelassen werden. Gemäß Interview im Stern hat der Vater gesagt, dass Inga Wasserflaschen zum Grillplatz geschleppt hat und dann wieder umgekehrt ist. Kinder (ihre Geschwister?) haben sie gesehen, als sie vom Grillplatz zum Haus zurückgelaufen ist.

Was soll ich daraus schlußfolgern? Fakt ist aufgrund dieser Aussage, dass Inga sich in dem Gebäude befindet?

JamesRockford schrieb:Warum um alles in der Welt hätte sie Richtung Bahn laufen sollen, um dort von einem Zug überfahren zu werden? Für die 3,5 km hätte sie wahrscheinlich 45 Minuten gebraucht. Warum sollte sich ein kleines Mädchen in einer mehr oder weniger fremden Umgebung von der Familie wegbewegen?

Warum begeben sich Kinder, die nicht einen Meter schwimmen können, in die unmittelbare Nähe von tiefen Gewässern und ertrinken?
Abenteuerlust und nicht dazu in der Lage, eine gefährliche Lage richtig einzuschätzen. Das ist meine Vermutung.

palina schrieb:Was soll ich daraus schlußfolgern? Fakt ist aufgrund dieser Aussage, dass Inga sich in dem Gebäude befindet?

Was Du daraus schlussfolgerst, bleibt Dir überlassen. Ich dränge niemandem eine Meinung auf.

Fakt ist auch nicht, dass Inga sich in einem der Gebäude befindet. Fakt ist, dass Inga auf dem Rückweg zu dem Wohnhaus der besuchten Familie verschwunden ist.

Genau das habe ich geschrieben!

Die Frage, die sich mir stellt ist, warum Hundertschaften durch den Wald geschickt wurden, wenn Inga von den letzten Augenzeugen auf dem Rückweg zum Haus gesehen wurde. Kein Mensch konnte diese Geschichte mit dem Holzholen bestätigen. Aber trotzdem wurden alle Einsatzkräfte durch den Wald gejagt.

JamesRockford schrieb:Fakt ist, dass Inga auf dem Rückweg zu dem Wohnhaus der besuchten Familie verschwunden ist.

Ich denke nicht. Soweit ich das verstanden habe, wollte sie zurück in die Gemeinschaftsküche im Haupthaus, wo ihre Eltern u.a. die letzten Vorbereitung für das geplante Grillen trafen.

Auf der kurzen Strecke kann sie doch durchaus etwas gesehen haben, was ihr Interesse weckte, weshalb sie vom Weg abwich. Oder sie erinnerte sich an die Tiere (oder den Spielplatz oder sonst irgendetwas), einige hundert Meter weiter östlich. Oder sie ist jemanden begegnet. Eines davon muss es ja sein, sonst wäre sie in der Küche auch wieder angekommen.


@palina
Auch wenn ich es für möglich halte, glaube ich, dass es doch eher unwahrscheinlich ist, dass sie soweit gelaufen ist (und dann auch noch genau zum "richtigen", falschen Zeitpunkt auf dem Bahndamm ankam).

Aber Du hast moch da auf eine andere Idee gebracht: Es wäre doch denkbar, dass sie jemand (z.B.) beim Ausparken böse an- und überfahren hat. Und - weil vielleicht alkoholisiert oder ohne Führerschein - das sterbende oder bereits tote Kind in den Kofferraum geworfen und dann irgendwo weit weg abgelegt hat. Dann gingen alle Ermittlungen in Richtung Kinderschänder in völlig falsche Richtung. Allerdings wurden keine Blutspuren auf dem Gelände gefunden...

Ich halte es für möglich, dass ein Kind von fünf Jahren die Strecke zu den Bahngleisen zu Fuß zurück legen kann.

Aber warum hätte sie das tun sollen? Eine Grillparty stand kurz bevor auf die sie sich sicher gefreut hat. Warum sollte sie weg gehen?

Vielleicht war sie von der gesamten Grillparty gelangweilt, weil dafür auf etwas besseres verzichten mußte.
Vielleicht war sie auch keine gute Esserin und nicht jedes Kind ist verrückt nach Bratwurst. Sie könnte , wie bereits erwähnt, auch Abenteuerlust gehabt haben.

Ich denke das eher vom Täter her. Ok, wenn es ein ICE gewesen ist, kommt man nicht ans Ziel. Ich frage mich, ob man mit Posts unter Umständen Ingas Leben gefährdet, vorausgesetzt, daß sie noch am Leben ist.
Aber grundsätzlich gefragt: Wie kommt es, daß Inga und ihr Entführer sich getroffen haben?
Zufall? Sicher nicht. Es war Samstag, wahrscheinlich der einzige Tag, an dem der Entführer selbstbestimmt handeln kann, da er in der Woche abhängig beschäftigt ist. Was war sein Ziel? Wahrscheinlich, wie immer, der Spielplatz am Wilhelmshof. Hier kann er aus einem sicheren Versteck Kinder beobachten und sogar mit ihnen interagieren. Außerdem kennt er die abgeschiedene Lage von früher, als er mit Anfang 20 und Drogenproblemen hier untergebracht war. Aber das ist lange her, heute hat er sein Leben im Griff, fast. Heute wohnt er in Magdeburg, Potsdam oder Schwerin, geht seinem Tagwerk nach. Und am Wochenende ist er das unkontrollierbare Tier. Das macht er ein paar Monate oder Jahre so, bis er es satt hat. Er will sich nicht wie ein Tier im Gebüsch verstecken müssen. Er entwickelt einen Plan.
Den Plan kennen wir, weil er ihn an diesem Samstag umgesetzt hat.

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/vermisste-inga-gehricke--eltern-sprechen-im-stern-erstmals-ueber-schicksalsschlag-7427172.html

ich habe mir den stern damals extra gekauft, in dem artikel kommen die eltern erstmalig zu wort und einige der detailreichen vermutungen, die hier aufgestellt wurden , decken sich mit ihrer erinnerung nicht und auch grössten teils nicht mit der annahme, die auch die polizei verbreitete, sie habe sich beim holzsammeln im wald verlaufen.

sie ist in einem ganz kleinen zeitfenster zwischen grillplatz und haus verschwunden.

ich persönlich glaube ich nicht das sie, wenn sie nicht wie auch immer verunfallt ist und aus welchen gründen auch immer versteckt oder weggeschafft wurde, ein expliziet ausgesuchtes entführungsopfer ist sondern eher das der oder die täter wussten, das sich generell kinder dort befinden, es leben ja auch familien mit kindern dort und dann das kind, welches dem beuteshema am ähnlichsten war, abgriffen hat, weil es die günstigste gelegenheit darstellte

@dawarnochwas
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der angenommene Täter den Spielplatz beobachten konnte, ohne dabei von anwesenden Eltern und Kindern entdeckt zu werden. Wie stellst du dir das vor?